286 Eberhard Windccke. Zu derselben Zeit, als diese Schriftstücke heransgegeben wurden, starb Kaiser Sigmund: Ihm wolle der allmächtige Gott um seiner unendlichen Barmherzigkeit willen gnädig sein. Von seinem Hinscheiden wirst Du bald mehr hören. Montag nach Oculi 1437 kamen die Kurfürsten nach Frankfurt und wählten einmüthig einen andern König, wovon Du hernach noch vernehmen wirst. Damals ward zu Worms ein Tag zwischen dem Bischof Dietrich und Graf Michel aus St. Johannis tag gemacht und es ward eine Einigung getroffen, so daß sie ihren Streit der Entscheidung von sieben Personen übertrugen auf die nächsten Zwanzig Wochen nach Ansprache und Antwort. Wie entschieden wurde und wie es hergeht, daS findest Du unten. Es war ein schlimmer Krieg und Hader. Zu derselben Zeit ward das Gedicht gemacht, welches Du hier unten lesen kannst, wenn Du willst?) 343. Wie Kaiser Sigmund im Jahre 1437 in Prag war. Während der römische König Sigmund im Jahre 1437 in Böhmen war, fanden in den Ländern am Rheine und zumal in Franken viele Streitigkeiten statt zwischen dem Bischof von Würzburg, der wohl Unheil anznrichten verstand, dem Mark grafen von Brandenburg, dem von Hohenlohe und dem von Weinsberg auf der einen Seite und dem Grafen Michel von Wertheim auf der andern. Hierbei wurden viele Schriftstücke im ersten -!. 6. Katharinentag 1437 bittet er alle geistlichen und weltlichen Fürsten bei dem Tag- zn Heilbrunn anwesend zu sein, an welchem vor dem Pfalzgrasen zwischen ihm und seinen Widersachern: Markgraf Friedrich von Brandenburg, dem von Weinsberg und dem von Hohenlohe entschieden werden solle, da ei» Tag zn Mergentheim kein Resultat gehabt habe. In dem zweiten Schreiben >1. <i. St. Thomastag 1437 theilt Gras Michel einen Brief des Psalzgrafeu mit. durch den der Tag zu Heilbrunn ihm und seinen Widersachern wegen einer daselbst herrschenden Seuche aufgesagt wird und Vorschläge wegen Aufschubs und Ver legung an einen andern Ort gemacht werden. Dann verdächtigt Gras Michel die Friedens liebe seiner Gegner und hebt die Aufrichtichkeit seiner Bestrebungen hervor. Endlich sährt Windecke fort. — l> Kap. 342 giebt das Lied, welches nach der Neberschrift Gras Michel machen ließ, als sein Schloß vom Bischof Dietrich erobert worden war. Es ist sprachlich interessant, aber ohne poetischen Werth und enthält heftige Angriffe und Drohungen gegen die Geistlichkeit.