262 Eberhard Windecke. Johann, Bischof zu Agram, Kanzler, ein Herr von Ebsch oder von Sulzbach, gebürtig aus Meisenheim bei Kreuznach. Bei diesem lernte Kaspar Schlick und wurde zuletzt Unterkanzler. Als nun der Kaiser in Siena war und mit dem Papste, mit den Venetianern und Florentinern einig wurde und nach Rom wollte, wie er auch that, machte er den Kaspar Schlick zum römischen Kanzler und Freiherrn und schlug ihn selbst zum Ritter. Danach ward dieser so mächtig, daß er ihm die Pflege zu Eger und später das Schloß und die Stadt Ellenbogen schenkte. So ritt sdamalss dieser Kaspar Schlick, römischer Kanzler, vom römischen Kaiser zu Regensburg nach Eger und Ellenbogen. Wohl hörte Niemand, daß eines Bürgers Sohn in Deutschland so mächtig geworden sei. Zu derselben Zeit, als das Konzil zu Basel war, der Kaiser von Rom gekommen war, die Venetianer ihm große Ehre er wiesen hatten und der Papst mit ihm und den Florentinern einig geworden war, und als der Herr von Mailand sehr gegen den Kaiser gehandelt hatte nach aller Treue und Liebe die dieser ihm zuvor erwiesen hatte, und als der von Mailand dem Kaiser nicht gehalten hatte, was er ihm versprochen hatte, — damals harrten drei stattliche Männer von den Venetianern zu Basel sdes Kaiserss. Zweien von ihnen hatte er seinen Orden ver liehen und sie gingen oft zum Kaiser und er verhandelte häufig mit ihnen. Aber es kam den Venetianern nicht vom Herzen, sie gedachten lange zu zehren von zehntausend Gulden. — Da mals erhob sich einer, der sich zu Rom Prinz nannte, führte Krieg gegen den Papst und nahm ihm viel Land und Leute ab. Dieser Fürst war ein Colonna, ein Vetter des letzten Papstes Martinus. Er eroberte Rom mit Hilfe der Colonnas, eines mächtigen Geschlechtes zu Rom, das gegen die Orsini war. Diese wurden vertrieben, da sie es mit dem Papste Eugen hielten, der ein Venetianer war. Die Römer aber waren in Sorge, daß die Venetianer Rom mit Rath und Hilfe des Papstes einnehmeu