Leben König Sigmunds. Kap. 4 u. 5. 7 von Frankreich, und ich war mit ihm. Da waren wir wohl drei Wochen lang zu Paris und da erwies man dem Herzoge große Ehre und auch Unehre. Das that der von Orleans des halb, weil die bairischen Herren mit den Kurfürsten den Herzog Ruprecht von Heidelberg zum römischen König gemacht hatten wider den König Wenzel. Denn König Wenzel und der von Orleans standen einander sehr nahe. Doch wurden die beiden Fürsten, Herzog Stephan und der von Orleans, zu Paris aus gesöhnt. Darnach blieb der Herzog Stephan vier Wochen zu Paris und speiste mit dem von Orleans. Da schenkte ihn: dieser ein ganz goldenes Gefäß und einen goldenen Mischkrug im Werthe wohl von tausend Kronen. — Darauf zog der Herzog wieder von Paris gen Brabant zu die Straße, die Du obenH ge lesen hast, und kam gen Brüssel. Da lebte die alte Fürstin Anna von Brabant noch. Diese empfing den Herzog aufrichtig und nahm ihn freundlich ans. Nachts tanzten sie mit einander: da rechnete man aus, daß mit ihnen l4ö Jahre herumtanzten. Die Fürstin war Wenzels von Böhmen, des Bruders Kaiser Karls, Weib gewesen. Hierauf zogen nur von Brüssel über Löwen und St. Trond?) nach Lüttich. Da war Bischof Johann von Baiern, welcher ihn gar wohl aufnahm, denn er war sein Vetter. Daun zogen wir nach Aachen. Von dannen konnte der Herzog vor den: Herzoge Reinalds von Geldern nicht wohl kommen, denn er war den bairischen Herren feind geworden, weil der Herzog Ruprecht wider Wenzel zum römischen König erwählt worden war. Doch wurde abgemacht, daß Herzog Reinald dem Herzoge Stephan von Baiern sicheres Geleit gab. Da zog er über Jülich und Berg nach Köln, das war vor Martini. Ebenso kan: der oben genannte König Ruprecht nach Köln und ließ sich am Martinstage zum römischen Könige krönen, denn nach Aachen durfte er nicht vor dem genannten 1) Zu Anfang dieses Kapitels. — L) c.: Nvtkeln Mronsrn (fehlt 6.) SSE truösn (a. ln-rn). — Sj Hier und K. 158 Reinhard, 93 Wilhelm genannt, er hieß Wilhelm Reinald.