Leben König Sigmunds. Kap. 272—287. 241 287. Wie sich der König zu Nürnberg befand, als der Herzog von Lothringen und der Markgraf von Baden starben. Als der König und viele Fürsten nach Johannis 1431 zu Nürnberg waren und einen Anschlag gemacht hatten, nach Böhmen gegen die Hufftten zu ziehen, sandte der König seinen Marschall, Herrn Lorenz von Heidenreich - Thurn und seinen Hofmeister, Herrn Sweiden Lafflah, sowie fünf andere ungarische Landesherren mit drei Kämmerern und zwei Leiterwagen und danach auch den ungarischen Kanzler nach Augsburg und weiter nach Mailand, wohin er selbst zu kommen gedachte. Hieraus begab sich der römische König Sigmund nach Bamberg und machte daselbst zwischen der Geistlichkeit und der Stadt eine feste Regelung. Von hier zog er weiter nach Eger und ver handelte daselbst mit den Hussiten, schied aber, ohne in dieser Angelegenheit etwas erreicht zu haben, von dannen und begab sich wieder nach Nürnberg. In dieser Zeit war der Herzog von Lothringen gestorben und hatte sein Land, als Erbtheil seiner Tochter, dem Herzoge von Bar^) gegeben; dem Sohne des Markgrafen Bernhard von Baden aber, welcher ebenfalls eine Tochter hatte, ward eine Abfindungssumme in Geld. Acht oder zehn Tage vor Pfingsten des genannten Jahres starb Markgraf Bernhard von Baden. — Als nun Jedermann von Nürnberg heimzog und Rüstungen gegen die Hussiten treffen sollte, entstand großer Streit zwischen dem Herzoge von Burgund und dem Lande Lüttich. Es war aber ein Kardinal von Rom gekommen, der viel Ablaß zu geben hatte, und hinab in das Lütticher Land gezogen. Als dieser einen Frieden zu Stande gebracht hatte, hatte sich in zwischen der Streit um das Land Lothringen mit dem von Bar erhoben. Da sandten die Kurfürsten große Stxeitkräfte, die man auf achttausend Mann Reisige schätzte, gegen den Wider sacher des von Bar: dies war damals für den böhmischen Zug 1) Vergl. Kap. 262. Geschichtschreiber, Kfrg. 79. Eberhard Windcckc. IO