234 Eberhard Windecke. vor, er müsse vor großer Freude') sterben, wenn er den König sähe, das war aber ein Vorwand. So zog denn der römische König Sigmund mit großen Sorgen, mit wenig Leuten und in großer Armuth nach Piacenza, hier verweilte er den Winter bis nach Fastnacht. In derselben Zeit wurde die Stadt Würzburg mit ihrem Bischöfe, einem von Brün, uneinS, und es kam wegen bösen Vorsatzes zum Kriege, wie es denn damals so stand, daß alles Unglück und aller Unfriede von der Geistlichkeit ausging. Das kam daher, daß die Geistlichen so habsüchtig waren, daß sie die ganze Welt gern unter ihre Gewalt gebracht hätten, wovon auch St. Hieronymus, der heilige selige Mann, schreibt"). 265. Wie der Bischof Konrad von Mainz und der Mark graf Friedrich von Brandenburg zwischen der Stadt Würzburg und dem dortigen Bischof eine Versöhnung herbeiführten. Bischof Konrad von Mainz und Markgraf Friedrich von Brandenburg machten sich ans, um einen Ausgleich zwischen der Stadt Würzburg und ihrem Bischose herzustellen. Die Domherren und die Stadt hielten es mit einander und der Vergleich ward so geschlossen, daß die Ritterschaft und der Bischof das Stift räumen sollten. Diesen! gab inan auf Lebzeiten drei Schlösser und eine Summe Geldes, und einer von Wertheim wurde zum Vormunde gemacht, der deshalb seinen Tod fand, wie Du unten") finden wirst. Dies geschah im Jahre 1432. Jener Graf von Wertheim war der Sohn von Graf Hans und Dechant zu Köln, Domherr zu Trier und auch zu Mainz und hatte noch nicht genug. So groß ist der Geiz in der Welt, es könnte Gott er barmen! In derselben Zeit war König Sigmund fortwährend in der Lombardei zu Piacenza und zog gen Lucca, wo er große Aben- 1) n: lieb. — 2) Hier folgt in den Handschriften eine Lebensbeschreibung des Hiero nymus, und eine Miltheilung zweier Stellen aus Kap. 26 und 47 seiner Schriften — 3) Ka pitel 331 g. E.