Leben König Sigmunds. Kap. 258 u. 259. 229 ab, wie Du unten wohl hören wirst. Inzwischen kam dem König Sigmund Botschaft aus der Wallachei jenseits der ungarischen Gebirge oder aus Serbien oder der Türkei, daß der Danweydan todt sei. Das Land sandte ihm einen Kolben, wie das Landesrecht und Gewohnheit ist, und bat S. königl. Gnade einen andern Herrn zu geben, und der König bedachte sich. Es war aber lange Zeit ein Sohn von Pankraz dem Weisen, der lange Jahre vorher Herr derselben Länder gewesen war, mit Namen MerzweydanH bei ihm gewesen. Diesen Sohn von Pankraz machte er zum Herrn in dem Lande der großen und kleinen Wallachei und gab ihm das St. Ladislaus-Banner niit zwei Kreuzen und den königlichen Drachenorden mit dem Kreuze und ließ von der Burg bis in seine Herberge Posaunen vor ihm blasen, und erwies ihm große Ehre und Würdes und doch handelte jener nachher so, wie Hurenkinder gerne thun und noch schlechter an dem hochwürdigen Könige. Als nun, wie Du oben gehört hast, ein Zug gegen die leidigen Hussiten und Ketzer zu Böhmen gemacht ward und die Fürsten, Herren und Städter gen Böhmen zogen, zog der römische König Sigmund nach Augsburg und von da nach Feldkirch und wollte nach Rom, um dort Kaiser zu werden, und später führte er dies aus, wie Du unten?) hören wirst. Während der König zu Augsburg lag, zogen die Fürsten ohne Noth mit Schimpf und Schande aus Böhmen wieder hinweg und waren nicht weiter gekommen als vor Tauß. Und der Abzug erfolgte an: Tage Mariae Auffahrt fiö. Augusts) im Jahre 143l, daß Gott die schimpfliche Flucht erbarme! Man erzählte, der König von Polen habe den Hussiten achttausend Mann zu Hilfe gesandt, vor denen den deutschen Fürsten graute, so daß sie wieder heim zogen und die Leute unglücklich machten. — Auch sollst Du wissen, daß die Herren von Preußen viele Herren und Mann schaften nach Böhmen gegen die Hussiten gesandt hatten zur l) Vielmehr Lessen Sohn, siehe K. 284, I. — 2) K, 208. — 3, Es war am 14. August.