Leben König Sigmunds. Kap. 248 u. 249. 215 ritten hinweg und Bürger und Bauern flohen in den Wald und ließen Weiber und Kinder zurück. Ferner nahmen sie mehr als dreitausend Wagen mit Gut und brachten das fort nach Böhmen. Hierauf wandten sie sich gegen Bamberg. Tie Baniberger aber schickten ihnen eine Gesandtschaft entgegen und boten ihnen eine Summe von zwölftausend Gulden, von denen sie ihnen einen Theil baar zahlten, der andere Theil sollte am künftigen St. Jacobstage 1430 gezahlt werden, was auch um Fastnacht geschah. Dann zogen sie ans Nürnberg los und Markgraf Friedrich und Herzog Hans geriethen sehr in Besorgniß und ritten mit den Freunden des Nürnberger Rathes zu den Hussiten und boten ihnen vierzehntausend Gulden, daß sie nur sicher wären bis auf St. Jakobstag. So zogen die leidigen Hussiten wieder nach Böhmen. Der römische König aber hatte einen Tag veranstaltet und festgesetzt auf St. Georgstag desselben Jahres 1430 gen Nürnberg und sandte folgendes Schreiben in alle Länder. 249. Wie König Sigmund ein Sendschreiben verfaßte und es in alle Lande, zu allen Kurfürsten und in alle Reichsstädte schickte. Wir Sigmund von Gottes Gnaden u. s. w., entbieten allen geistlichen und weltlichen Fürsten, allen Grafen, Freiherrn, Rittern und Knechten, Bürgermeistern, Schultheißen, Schöffen und Rüthen, sowie auch den Gemeinden aller Städte, Markt flecken und Dörfer, sowie allen unfern und des hl. römischen Reiches Unterthanen und Getreuen unsere Gnade und alles Gute und thun Guch mit diesem Schreiben kund, daß wir jetzt allhier mit einigen unserer Fürsten, Neffen und Oheime, Kurfürsten, Rathen der Fürsten, Grafen, Herren, Rittern und Knechten und einigen Sendboten von unfern und des Reiches Städten über eine Versammlung auf den Sonntag Oculi in der kommenden Fastenzeit zu Nürnberg einig geworden sind, um daselbst einen Anschlag gegen die schnöden und verdammten böhmischen Ketzer