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210 Eberhard Windccke. Und so verzögerte es sich so, daß der Bischof und andere Fürsten nicht kamen. Da schrieb der römische König den Kur fürsten abermals, sie sollten zu ihm kommen, um Frieden im Reiche zu machen und die Ketzer zu vertilgen in Böhmen. Dies zog sich hin bis acht Tage nach Martini des genannten JahreS, bis Bischof Konrad von Mainz etwas wohler geworden war, denn er war an Händen und Füßen lahm und konnte Speise und Trank nicht sehen, und das that ihm Gott, weil er, wie man ihn beschuldigte, in seinem Wesen und in seinen Unter nehmungen etwas sehr unredlich war. Damals zog der Bischof über Aschaffenburg, Würzbnrg, Nürnberg, Regensbnrg, Passau nach Wien.') Und als der Bischof nach Wien kam, befand sich der König zu Preßburg und war so krank, daß man ihn heben und tragen mußte und zwar in Folge des Podagra. Außerdem hatte er eine Geschwulst am Halse. Doch er genas aus Freude darüber, daß die Fürsten gekommen waren, nämlich der Bischof von Mainz, der Markgraf von Brandenburg, der Markgraf von Baden und viele andere Fürsten und Städte. Er wurde ganz gesund, doch mußte inan ihn auf einem Wagen fahren, und er schrieb den Kurfürsten und Städten, daß sie zu ihm nach Preßburg kommen sollten. Sie befolgten dies, kamen dorthin und blieben daselbst etwa vierzehn Tage und einigten sich über vielerlei, wovon doch niemals etwas sich erfüllte, noch gehalten oder ausgeführt wurde. Denn sie setzten alsbald fest, daß alle Fürsten und Reichsstädte mit ganzer Vollmacht zu Mittfasten zu einem Tage nach Nürnberg kominen sollten. Darauf kamen alsbald im Jahre 1431 die Kurfürsten und Vertreter der Reichs städte dorthin, der römische König Sigmund kam aber nicht da hin. — Damals war Peter zum Jnckel mit dem Bischof von Mainz in Preßburg gewesen und hatte starke Beschuldigungen gegen mich, Eberhard Windecke, vorgebracht, welche aber, wie eS sich später wahrheitsgemäß herausstellte, erlogen waren. Ta- 1- Vergl. Kapitel 243.