198 Eberhard Windecke. ist, welche bald mit guter Gesellschaft nach Paris kommen wird. Wollt Ihr aber der von Gott durch die Jungfrau gesandten Botschaft nicht glauben, so wollen wir Euch schlagen mit Streichen, an welchem Ende wir Euch finden werden, und ein Geschrei machen, so groß, wie es in tausend Jahren in Frankreich nicht gemacht ward. Und thnt Ihr nicht Recht, so glaubet wahrlich, daß der König vom Himmel der Jungfrau mehr Kräfte zusendet, als Ihr mit allen Euren gewappneten Leuten Widerstand leisten könnt, und da soll man unter gewaltigen Streichen sehen, ob Gott vom Himmel oder ob Ihr mehr Recht habt. Herzog von Bedford! Die Jungfrau bittet Euch und verlangt, daß Ihr Euch nicht vertreiben lasset j?j. Wollet Ihr Recht thnn, so könnt Ihr wohl noch in Ihre Gesellschaft kommen. Auch die Franzosen sollen eine so schöne That vollbringen, wie je in der Christenheit geschehen ist. Antwortet der Jungfrau! Wollt Ihr Frieden schließen und thnt das nicht, so gedenket des großen Schadens, der Euch davon kommt. Geschrieben Donnerstag vor der Char- woche 1429. Als dies Alles nun geschehen war, ritt die Jungfrau vom Könige nach Ghense und zog am 21. April vor Orleans und ritt gen Blois und bat um Lebensmittel und eine Trnppen- macht, die sie nach Orleans führen wollte bis Donnerstag, den 28. desselben Monats. — Und die Jungfrau zog einher mit einem Banner aus weißer Seide, ans welchem unser Herr Gott dargestellt ist, wie er auf dem Regenbogen sitzt und seine Wunden zeigt, und auf jeder Seite ein Engel mit einer Lilie in der Hand. So zog die Jungfrau einher mit dem Banner und führte den Marschall von Boysant, den Herrn von Gakort, den Herrn von Fois und viele andere Herren und Kapitäne in der Anzahl mit sich, allerlei Leute zu Pferde und zu Fuß, wohl gegen dreitausend. Auch führte sie auf die Dauer alle Mundvorräthe mit sich: sechzig