192 Eberhard Windecke. Kampfe kam, gewann der Dauphin die Oberhand und dem Kardinal ward all fein Volk erschlagen, so daß er zu der Zeit nicht gegen die Hnfsiten ziehen konnte, wie er gern gethan hätte. Wie es später mit dem Kardinale erging, das findest Du unten?) 237. Wie die Hussiten mit großer Macht Görlitz belagerten und wie Hans von Potenz das bemerkte und ihnen mit dem Landvolke die Wagenburg abnahm und sie alle erstach. In demselben bezeichneten Jahre um Michaelis zogen die Hussiten nach Schlesien und wollten die Görlitzer angreifen. Das bemerkte ein Meißener Namens Hans von Potenz, Landes hauptmann von König Sigmunds Gnaden, und er bot dies und andere Länder auf und zog zwei Tagemärsche weit den Hussiten entgegen. Eines Morgens früh, da die Hussiten nichts fürchteten, überfiel er sie, nahm ihnen wohl hundertzwanzig Wagen ab — denn sie hatten die Gewohnheit die Wagen zusammen zu stellen und daraus eine Burg zu machen, in der sie lagen — und tödtete fünfhundert der Vornehmsten und nahm ebenso viel ge fangen. Darauf zogen die Hussiten ab, aber diese Niederlage schmerzte sie besonders, und sie waren darüber sehr zornig. Wie sich daS später entwickelte, weiß ich nicht. 238. Wie der von Weinsberg die schwäbischen Städter in Herzog Ottos Geleit zu SinSheim niederwarf, ihnen alles was sie hatten nahm und sie um dreißigtauseud Gulden brandschatzte. In dem oben bezeichneten Jahre 1429 war der römische König nur in Ungarn, und die Zustände unter den Kurfürsten waren gar wunderlich. Denn der Bischof Konrad von Mainz war krank und dazu sehr bekümmert, weil er dem Landgrafen von Hessen wegen der Niederlage, die dieser ihm beigebracht hatte, viel Geld zahlen mußte. Denn er war ein Herr, der das Geld sehr lieb hatte. Ebenso war der Herzog von Heidelberg schwer krank an Leib und Seele, und Herzog Otto, sein Bruder, war des Landes Vormund. — In demselben Jahre wollten schwäbische 1) Kapilcl 251.