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Leben König Sigmunds. Kap. 234 u. 235. 189 ohne seine Ehre zu wahren, der Stadt die Rheinbrücke abzu gewinnen und zu besetzen. Denn Junker Ludmann von Lichten berg hatte einen Schreiber, dieser hatte einen Bruder, welcher auf die Rheinbrücke gesetzt war um sie zu hüten und auf und zu zuschließen. Derselbe Schreiber kam zu seinen: Bruder und sprach: „Bruder mach auf und laß mich durchreiten," mit ihm aber ritten noch andere Feinde der Stadt Straßburg, und sowie der Bruder aufgeschlossen hatte, stachen sie ihn nieder; ein anderer jedoch schlug den Schlag zu, den wollten sie auch tödten, er sprang aber in den Rhein. Da aber nicht fern von der Stelle wohl siebenhundert Mann an einem Graben arbeiteten, so eilten auf das Geschrei Leute herbei, so daß die Feinde nichts ausrichten konnten und die Stadt die Rheinbrücke behielt. Und erst als das Unheil geschehen war, sandten der Bischof und der Junker Ludmann von Lichtenberg ihre Fehdebriefe in die Stadt Straßburg. So wohl stand es in deutschen Landen. Später entwickelte sich ein großer Krieg, in dem die unten angeführten Fürsten, 'Herren, Grafen, Ritter und Knechte der Straßburger Feinde wurden. Folgende kündigten damals der Stadt Straßburg Fehde an und wurden ihr feindlich: Wilhelm vonDietsch, Bischof von Straßburg, Graf Friedrich, Junggraf zu Leiningen, Junker Heinrich von Zwei brücken, Herr zu Bitsch, Junker Hermann von Bitsch, sein Bruder, Herzog Reinbold von Urslingen, Graf Johann von Salm, sein Sohn Junker Ludmann, Herr zu Lichtenberg, Herzog Karl, Herzog zu Lothringen, Herr Dietrich vonMörs, Erzbischof zu Köln, Junker Rudolf Graf zu Leiningen, Herr zu Leiningen, Junker Thomas, Herr zu Kreppen und Wasserberg, Junker Burkhard von Vinstingen, sein Bruder Jacob von Vinstingen, Herzog Stephan, Pfalzgraf, Herr Bernhard, Markgraf von Baden, Graf Friedrich von Veldenz, Graf Johann von Sponheim, Graf Eitelfritz von Zollern. Alle diese kamen mit Rittern, Knechten und Buben gegen 1400 Mann. Nun sollst Du wissen, daß die Stadt Straßburg oft mit solchen Streitkrästen ausgezogen war, daß sie jedesmal dreitausend Mann