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162 Eberhard Windecke. — In derselben Zeit sandten die Prager an den König, in der Absicht, sich zu ergeben. Dieser schickte den von Rosenberg nach Prag, damit er untersuche, wie es damit stünde, und ob man ihnen glauben könne. Aber aus der Ergebung wurde nichts, da das alles Unwahrheiten waren. — Im Jahre 1426 zog auch der Bischos von Bremen ein. Heer zusammen. Bei demselben befanden sich Leute des Bischofs von Münster, des Landgrafen von Hessen und des Bischofs von Köln. Im Ganzen waren eS wohl dreitausend Berittene. Diese zogen gegen Friesland, uni es mit Krieg zu überziehen. Einen Hirten, den sie hätten ge fangen nehmen sollen, ließen sie lanfen, doch mußte er schwören, es Niemand zu sagen und keine Warnung ergehen zu lassen. Der Hirt begab sich, als sie vorwärts ins Land hinein ritten, zu einem Teiche oder Weiher und grub den ab, so daß das Wasser nur sehr geringen Abfluß hatte, immer weiter um sich griff und endlich das Gefilde so sehr überschwemmte, daß die Reisigen das Land nicht verlassen konnten. Nun wurden sie von den Friesen überfallen, vierhundert von ihnen wurden getödtet, zweitausend, darunter der Bischof von Bremen selbst, gefangen und wohl vierzehnhundert gesattelte Pferde erbeutet. Wie diese Angelegenheit endigte, das findest Du wohl noch unten?) 215. Wie die Jungfrau von Holland mit Engländern an- kam, und wie die Holländer mit ihnen streiten wollten. Im Jahre 1425 kam die Jungfrau von Hollands) welche den Herzog von Brabant zuin Gemahl gehabt hatte, trotzdem sie Schwesterkinder waren, und darum sspäters den Bruder des Königs von England, den Herzog von Glocester heirathete, wie oben erzählt ist, mit wohl viertausend Engländern sin Hollands an. Diese eroberten Brügge in Westflandern, Bergen in Henne gau und Kemnaten f?s. Daher zog der Herzog von Brabant ein Heer zusammen, um zu kämpfen, und die Holländer veran- 1) Unten nichts weiter darüber. — 2) Siehe zu 144, 2 u. 3. — 3) 6: achttausend. 4) Wohl Mons.