Leben König Sigmunds. Kap. 211—214. 161 und dauerte ein ganzes Jahr. Im Gefolge des Königs Sigmund befand sich der Sohn des Königs von Portugal. Wie es aber beim Rückmärsche zuging, das findest Du oben') im Buche er zählt. — In demselben Jahre s1426s machten die Fürsten und Reichsstädte einen neuen Feldzug gegen die Böhmen. Es ging aber schlecht dabei, wie Du unten wohl finden wirst. — Als der König Sigmund den Fürsten einen Tag nach Wien ausgeschrieben hatte, kam von den Kurfürsten keiner dahin. Aber der Mark graf Bernhard von Baden und Graf Ludwig von Dettingen nnd viele andere Grafen, sowie die Rüthe der Kurfürsten und der Reichsstädte hatten sich eingefunden. Da wurde festgesetzt, daß die Reichsstädte dem Pfalzgrafen von Heidelberg nicht mehr beistehen sollten gegen den Markgrafen von Baden?) Hierauf gingen die Theilnehmer an dem Tage auseinander. Auch der Markgraf Bernhard zog wieder an den Rhein. Er wollte ssort- ans dem Pfalzgrafen keine der Verpflichtungen erfüllen, zu denen er ihn gedrängt hatte. — In dieser Zeit forderte der römische König den Herzog von Berg auf, wegen der Länder Jülich und Geldern zu ihm nach Ungarn zu kommen, worüber Du unten Genaueres finden wirst. 214. Wie Herzog Albrecht von Oestreich mit 40 000 Mann vor das Schloß Lundenburg in Mähren zog. Im Jahre 1426 zog Herzog AlbrechtH wohl mit 40000 Mann von Wien aus nach Mähren gegen die Hufsiten und belagerte das Schloß Lundenburg, zwei Meilen von der Stadt Laa, acht Meilen von Wien, das stark besetzt war. Aber nach großer Mühsal und nach großen Verlusten aus beiden Seiten mußte er mit Schaden und Schande wieder abziehen. Dies kam daher, daß die Macht der ketzerischen Böhmen immer größer wurde, da die Landherren des Herzogs im Felde sich nicht einigen konnten. 1> Oben nichts davon. - 2) S. z. 184 g. E. - 8, S. z. IS8. In der Wiener Hand- schrift folgt hier ein in allen anderen Handschriften fehlendes Kapitel von der Gefangenschaft des Königs von Cypcrn (1426). — 4) S. 209 g. E. Geschichtschreiber, Lfrg. 79. Eberhard Windecke. 11