160 Eberhard Windccke. Im Jahre 1425 erhielt man genaue Kunde, daß die Stadt Aachen und die Geistlichkeit daselbst sehr uneinig geworden seien. Dies kam daher, daß die Stadt die Stifts- und Chorherren be richtigte, daß sie das Heiligthum aus der Stadt führen wollten und sie meinten, daß Gott und die Jungfrau Maria nicht wollten, daß es verheimlicht werde, daher schickten die Kurfürsten eine Gesandtschaft hin, so daß der Schaden ohne Streit bei gelegt wardck) 213. Wie der Bischof von Köln und der Herzog von Heidel berg nach Freiberg znm Könige Sigmund kamen. Zu dem dritten Tage, welchen der König Sigmund nach Nürnberg beschieden hatte, kamen die Fürsten außer dem Pfalz grafen von Heidelberg und dem Bischose von Köln. Da wurde ein neuer Kriegsanschlag gemacht und unter dem Jnsiegel der konigl. Majestät nach allen Ländern ausgeschrieben. Diesem gemäß sollten die Herren sich in Freiberg in Meißen sammeln, es geschah aber nicht, denn, die sich in Freiberg versammelten, waren kaum dreihundert Gleven. So ward dieser Kriegszng unmöglich gemacht. Es hätte wohl Gott erbarmen können. Daher wurden die nichtswnrdigen leidigen Hussiten mit der Zeit immer stärker in ihrer Ketzerei, da Niemand gegen sie handeln wollte. Jedermann gab aber dem Könige die Schuld. Aber dieser edele Fürst konnte nicht so dazu thun, wie er wohl gewünscht Hütte, denn er mußte gegen die Türken und Heiden in das Wnrzelland, in die Wallachci und in die Bulgarei zu Felde ziehen. Hätte er das nicht gethan, so wären diese Länder ganz verloren gewesen und der Christen heit wäre ein größerer Schade entstanden, als durch die böhmischen Ketzer. Der Feldzug gegen die Türken begann iin Jahre 1426 1) Im Folgenden führt Verf. die Sittcnlosigkeit von Geistlichen und Laien ans die hussitische Bewegung zurück. Dann erzählt er von heftigen Regengüssen, welche zur Zeit der Fürstenversammlung in Aschaffenburg 1425 Überschwemmungen in Mainz hervorriefcn — Kap. 212 wird erzählt, wie ein Ritter auf dem Wege zum Bischof von Mainz nach gottlosem Fluchen in einem Pfuhle versinkt.