Leben König Sigmunds. Kap. 209 — 211. 159 schaffte es wieder nach Deutschland und Nürnberg, wo es im Jahre 1440 noch war. Als Herzog Albrecht von Oestrcich gewahrte, wie große Gewaltthaten und Frevel die Hnssiten an den guten Christen verübten und welchen Schaden sie thäten, brachte er ein Heer zusammen, zog mit etwa 40 000 Mann gegen Mähren und widerstand ihnen so gut er konnte. Auch zwang er sie, die Be lagerung von Jglau aufzugeben und zurückzuweichen, nachdem sie leider gegen 2000 Menschen, Jung und Alt, Weiber und Kinder getödtet und großen Jammer gestiftet hatten. Dessen hatte sich Niemand erbarmt, und so hatte die Sache wohl ein halb Jahr gestanden. 210. Wie der römische König den Kurfürsten schrieb, daß sie zu ihm nach Wien kommen sollten, sie aber wollten es nicht thun. Im Jahre 1424 schrieb der römische König den Kurfürsten zum zweiten') Male, daß sie zu ihm nach Wien kommen sollten, damit er nach ihrem Rathe Vorkehrungen znm Besten der heiligen Kirche, des römischen Reiches und der Christenheit treffen könne. Sie antworteten, sie seien stets bereit, zu ihm »ach Wien zu kommen, aber es geschah nicht. Die Bischöfe von Mainz und Trier machten sich auf und kamen nach Aschaffen burg. Doch besannen sie sich, kehrten wieder um und wollten nicht mehr zum Könige. Man erzählte, daß sie deshalb nicht kommen wollten, weil der König ihnen versprochen habe, ihnen allen Fürsten gegenüber, durch deren Land sie ziehen mußten, sicheres Geleit nach Aschasfenburg zu geben. Dies Geleit sei nicht gekommen. So blieben sie weg: Gott kennt ihre Herzen Wohl. Daher setzte der König einen andern Tag nach Nürnberg fest, wie auch oben in diesem Buche zu finden ist?) 211. Wie die Geistlichen das Heiligthum aus Aachen gänzlich hinweg führen wollten, weil sie mit der Gemeinde nicht einig waren. 1) Vergl. zu Kap. 198. — 2) Vergl. D. N. A. VIII, 339. Novbr. 1424 waren drei Kurfürsten und zweier Räthe in Aschaffenburg.