Leben König Sigmunds. Kap. 203—205. 153 Da sprach der König: „Ihr habt Recht." — Ich sprach: „Gnädiger Herr! Ich habe Ew. Gnade viel gedient, nnd hoffe es, so Gott will noch mehr zu thun; Ew. Gnade gönneH mir einige Rente auf dem Zolle zu Mainz zu überlassen nnd znm Erbe zu ver leihen." Der König sagte: „Habet sie" und rief: „Kanzler! Gebt ihm, was ihm dazu nöthig ist" fund zu mir gewandt fuhr «fortsj: Seid brav, wir wollen Euch mehr geben." Ich dankte Sr. Gnade und bat ihn die Urkunden nach meinem Bedürfnisse auszufertigen. Das that Se. Kgl. Gnade sehr bereitwillig. 205. Wie der Schreiber des Bischofs von Würzburg zum Könige kam und Botschaft brachte, daß der Pfalzgraf und der Markgraf von Baden ausgesöhnt feien. Zu der Zeit kam des Bischofs von Würzburg Schreiber als Gesandter und brachte die Nachricht, daß der Markgraf von Baden und der Pfalzgraf Ludwig ausgesöhnt seien. Als der König Nach den Bedingungen der Aussöhnung fragte, sagte der Schreiber: Er wisse nichts Genaueres, nur das wisse er, daß der Markgraf dem Pfalzgrafen zwei Schlösser zu offenen Plätzen habe machen wüssen, nnd daß sein Sohn außerdem Dienstmann des Pfalz grafen habe werden müssen. Da ward der König sehr zornig und sagte: „UnS wäre es lieber, daß er den Markgrafen gefangen hätte, wir Hütten ihn schon wollen zwingen ihn loszulassen. Denen aber, die dem Herzoge oder dem Pfalzgrafen geholfen haben, wollen wir es nimmer vergessen." Als der König ver nahm, daß der Graf Hans von Lupfen dem Pfalzgrafen geholfen habe, wurde der römische König zornig und sprach überlaut: „Heute nehmen wir dem von Lupfen das Hofgerichtsamt, er soll nicht mehr unser und des Reiches Hofrichter sein, da er gegen unser Gebot und gegen unsere Briefe gehandelt hat." Das Siegel, welches zum Hofgerichtsamte gehört und welches ein Schreiber Namens Peter Wacker inne hatte, nahm er an sich. So hatte der König mit vielen Angelegenheiten zu schaffen. Darauf ordnete 1) Zum folgenden vergl. Kap. LI7 und 22Ü.