Leben König Sigmunds. Kap. 191—194. 143 193. Wie die Räthe der Kurfürsten mit trefflicher Botschaft nach Ungarn zum Könige svon Dänemarks kamen. Als die Räthe der Kurfürsten, die Bischöfe Johann von Würzburg und Rhaban von Speier und die anderen oben*) erwähnten, in Ungarn beim römischen Könige gewesen waren und sich von ihm verabschiedet hatten, begaben sie sich nach Blindenburg zum Könige von Dänemark um sich auch von diesem zu verabschieden. Da sagte dieser und ich, Eberhard Windecke, stand dabei und hörte, was er sagte —: „Der Pfalzgras bei Rhein hätte mit andern Kurfürsten dem Könige von Polen und dem Herzoge Witold geschrieben, sie sollten sich nicht einen solchen Blutvergießer und Leuteverführer?) zuweisen lassen. Vielmehr solle er sder Königs seinem Worte Nachkommen; auf einen, der solche Dinge getrieben Hütte, sei kein Verlaß." DaS Alles geschah deshalb, weil sie dem König von Polen geschrieben hatten, er solle seine Tochter keinem andern geben als dem Sohne des Markgrafen von Brandenburg, wie es zuvor beabsichtigt gewesen war und oben auch erzählt ist. Dasselbe war gar sehr wider den römischen König Sigmund. — Da antwortete der Bischof von Speier dem Könige von Dänemark: „Gnädiger, lieber Herr, wäre mein Herr, der Pfalzgraf Herzog Ludwig, bei dieser Unter redung zugegen, so würde er sich wohl verantworten." Der König aber sagte: „Ist dem so, daß der Pfalzgraf uns solche Briefe gesiegelt hat, so wollen wir, so Gott will, nicht sterben ohne gerächt zu sein." So trennten sich die Herren von einander und verabschiedeten sich, und die Räthe der Kurfürsten ritten aus Ungarn wieder heim. 194. Wie der Bischof von Magdeburg, ein geborner Herr von Schwarzburg, nach Ofen zum Könige von Ungarn kam. Am Adventabend des Jahres 1424 kamen der Bischof von 1) Kap. 18S nach der Mitte. — 2) Wie Erichs Lchwestersohn Boguslav sei, vergl. 180, IN. - 3) Kap. 1S1 Ende.