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134 Eberhard Windecke. 183. Wie der König von Dänemark zum Könige von Polen kam und in Krakau gar herrlich empfangen ward. Als der König von Polen den römischen König Sigmund gebeten hatte zu seinen Freunden nach Krakau zu kommen, war der König von Dänemark nach Ofen zum römischen Könige gekommen, wie oberU) erzählt ist. Daher sandte der römische König seinen Vetter, den König von Dänemark, wieder nach Krakau, damit er dort alle Verhältnisse ansgleiche und gründlich erfahre, ob der römische König, sein Vetter, nach Krakau ziehen könne und dort und überhaupt in Polen sicher sei. Denn sie hatten schon mehr treulos gegen ihn gehandelt, so daß er in Sorgen sein mußte. Als nun der König von Dänemark in Krakau gewesen war und alle Dinge genau erfahren hatte, kam er nach Ungarn in die Grafschaft Zips zurück und ließ dem römischen Könige sagen, er möge zu ihm kommen, sie wollten beide nach Krakau zu den Freunden. Darauf machten sich der König und die Königin auf und kamen über Ofen und die Zips am Freitage nach Matthiastage s24. Februars 1424 nach Krakau- Hier blieben sie bis zum Sonntag Reminiscere, an welchem Tage sie von Krakau schieden. Aber aus der Heirath zwischen der Tochter des Königs svon Polens und dem Sohnes des Königs von Dänemark, um deren willen sie dort waren, wurde damals nichts, so daß der römische König sehr zornig wurde und den König von Dänemark mit sich nach Ungarn führte. Als sich das Osterfest nahte, nahm der König von Dänemark seinen Wohnsitz in: Kloster St. Pauli, des ersten Einsiedlers, bei Blindenburg, und blieb daselbst die heiligen Tage über. -- In derselben Zeit kamen die Abgesandten der Kurfürsten, nämlich Herr Johann von Brün, Bischof von Würzburg, Herr Rhaban, Bischof von Speier, einer von Helmstedt, der Rath des Bischofs von Mainz, Dietrich Kämmerer, der Hofmeister des Herzogs von Heidelberg, die Räthe der Bischöfe von Mainz 1) Kap. 180 Ende — 2) Oben Kap. 180, 3, richtiger „Schwestersohn".