110 Eberhard Willdecke. fall und wollten fechten und streiten, wie sie auch thaten. Die guten Christen aus deutschen Landen, Ungarn, Mähren und Böhmen traten ihnen entgegen und es ging ihnen gar glücklich. Da floh ein Bösewicht Namens Hernitsch von Jenitz mit 1500 Reitern, aber die folgenden Ritter und Knechte fielen nicht ab, sondern vertheidigten als biedere Leute den Christenglauben und fanden ihren Tod um Quasimodogeniti. 140. Folgende wurden erschlagen, als man ausbrach von Prag. Es fielen dreiunddreißig Ritter und Herren') und 500 Mann, denen Gott gnädig sein möge. Als dies geschehen war, wurde der römische König sehr zornig, so daß er vor Grimm mitten unter die Böhmen ritt und sagte: „Ihr Böhmen seid allesamint Ketzer und Verräther: wäret Ihr uns treu geblieben, so wäre» die braven Herren und Leute nicht erschlagen und Prag ans diesen Tag unser geworden." Da drangen die Böhmen auf ihn ein und wollten den König tödten. Aber da drangen die Ungarn mit ihrem Hausen vor und trennten ihn von den Böhmen, und diese geriethen in Besorgniß und wagten nicht, dem Könige ein Leid anzuthun, doch die Ungarn wollten die Böhmen angreifen, und der König hatte große Noch und bat die Ungarn Friede zu halten mit den Böhmen. — Da ergaben sich die oben genannten Ritter und Knechte auf dem Wissehrad den Hussiten und Pragern, da sie das Schloß nicht mehr behaupten konnten: sie hatten schon zweiundsiebzig Pferde darin verzehrt. — Hierauf schrieb der römische König den Kurfürsten zu einem Tage nach Nürnberg zu kommen. Dies thaten sie, aber der König kam nicht. In dieser Zeit eroberte» die Hussiten die Stadt Beraun, und da wurden viele Christo» ^ getödtet,?) namentlich auch Herr Bübena und dessen Vater Cobild ? sowie Herr Rudolf,») welcher Feltri in Friaul so lange in>^ gehabt hatte. Dies geschah zwischen Martini und Weihnachtens I> Bei W. mit Namen aufgefiihrt. — 2i Vergl. Aschb. III, 101, 8. — 3) Rud"» Von Betze, Reichsvicar in Friaul. — 4) Nach Aschb. a. a. 0.1. April.