02 Eberhard Windecke. tage s24. Augusts bei ihnen auf dem Felde sein. Die Fairsten und Reichsstädte befolgten das und zogen mit viel mehr als hunderttausend Mann ins Feld nach Böhmen. Aber der römische König kam nicht. Das kam daher, daß die Türken auf den Rath der dein Könige feindlichen Venetianer, die viel Unheil anstisteten, in das Königreich Ungarn eingefallen waren, wie Du denn wohl oben in diesen: Buche findest, daß sie ihn hätten besiegen können. Daher mußte der König Kriegsvvlk sammeln und den Fürsten entbieten, daß er zu der Zeit nicht an den Rhein zu ihnen kommen könne. Zu derselben Zeit verhandelte Herzog Albrecht von Oesterreich mit dein römischen König Sigmund über seine Ver- heirathnngi) mit dessen Tochter, die ihm elf Jahre zuvor ver lobt und zugesagt war bei einer Buße von vierzigtausend Gulden ungarischer Währung. Damals wollte nun der Herzog ein Ja oder Nein haben, denn einige Räthe des Königs nieinten, man solle die Jungfrau dem Sohne deS türkischen Kaisers, andere meinten, man solle sie dem Herzog Sigmund, dem Schlvestersohn Witolds geben, welcher den Hussiten später zu Hilfe zog, wie oben und auch weiter unten^) erzählt ist. 105. Wie die böhmischen Hussiten Kuttenberg mit großer Macht eroberten. Wie sich der erwähnte Herzog Albrecht den Kurfürsten gegenüber verbindlich gemacht hatte am St. Bartholomäustage s24. Augusts in Böhmen im Felde zu erscheinen, so hatten dies auch die Fürsten, Herzöge und Herren aus Schlesien gethan, aber keiner von ihnen kam dahin, als die folgenden schlesischen Fürsten: der Bischof von Meißen, Herzog Rompold, Herzog Hans von Sachsen und der Herzog Kenntner. Die Schuld aber wälzten sie nach wie vor dem Könige zu. Daher eroberten die Hussiten und Ketzer Kuttenberg am hlg. Kreuzestage s3. Mais°) und die Städte, Czaslau, Kollin, Nimburg, Kaurim 4) außerdem 1) Vergl. Kap. 96. — 2) Kap. 103 und 176. — 3) Es war am 24. und 25. April 1421. Vergl. Palacky VII, 210. — 4) Hdschr. torin und 6orin.