Volltext Seite (XML)
Leben König Sigmunds. Kap. 103—104. 91 fürsten eine neue Versammlung veranstaltet und bestimmt, daß drei Wochen nach Ostern 1422H alle nach Nürnberg kommen sollten. Da kamen viele Fürsten dahin: die Bischöfe von Mainz, Trier, Köln und Passau, der Legat von Rom, der Patriarch von Friaul, die Herzöge Ludwig von Heidelberg, Hans von Sulzbach, Stephan und dessen Bruder Otto, der Landgraf von Hessen, der bevollmächtigte Gesandte des Herzogs von Savoyen, die Herzöge von Berg und von Cleve, die bevollmächtigte Gesandschaft des Herzogs von Holland und Brabant, die Grafen Philipp und Adolph von Nassau, der Markgraf von Baden, die Grafen von Leiningen, die Herren von Isenburg, Henneberg, Hanau und Westerburg, von Bolche, Salm, Sayn, die von Mörs, Heinsberg, Katzenellenbogen, Sponheim, Veldenz und viele andere Herren, Ritter und Knechte und sdie Botensf der meisten Reichs städte. Der König aber kam nicht. Und als die Herren, die Fürsten und Vertreter der Städte wohl vierzehn Tage gewartet hatten, trieb mail mit dem Grafen Ludwig von Oettingen, dem Hofmeister des Königs, der die Botschaft sdesselbens ausgerichtet hatte, viel Spott. Doch kamen die Fürsten und Städte überein an den König eine Gesandtschaft zu schicken und sie sandten Heinrich Beier, den Sohn des vor vierzehn Jahren zu Mainz Hingerichteten Konrad Beier, zu ihm. Dieser bat im Namen der Fürstell den König dringend zur Unterdrückung der Ketzerei an den Rhein zu kommen: die Fürsten würden dahin kommen, wohin S. Gnaden es wünschte. Da versprach der König zu kommen und ihnen, wenn er unterwegs wäre, kund zu thun, wo er sie treffen wollte. Er kam aber nicht. Daher schrieb der König dem Bischof Georg von Passau, einem Grafen von Hohen lohe, dem Markgarfen Bernhard von Baden, dein Grafeil Ludwig von Oettingen, daß sie den Fürsten und Städten mittheilen sollten, fie möchten nach Böhmen ins Feld gegen die Hussiten und Ketzer ziehen. Dort wolle er in eigener Person am St. Bartholomäus- l) Hdschr. I4Ll. Das Richtig« hat W. in Kap. 102.