88 Eberhard Windecke. und ungarischen Herren und Fürsten und zog im Einverständniß mit ihnen vor Stadt und Schloß Teinitz. H Hier erbaute er eine Bastei, belagerte es manchen Tag und konnte es nicht erobern. Hierauf unterhandelten die Fürsten, so daß ein Waffenstillstand zustande kam und der König wieder nach Ungarn zog. 100. Wie der König von Dänemark den Bürgern von Lübeck und anderen Städten viel werthvolles Gut auf der See wegnahm, und wie sie es nach der Aussöhung wieder erhielten. In dem oben bezeichneten Jahre?) waren die Bürgerschaft und der Rath der Stadt Lübeck uneinig mit einander, so daß der Rath aus der Stadt vertrieben wurde. Dies war dein Könige von Dänemark, dem Netter des römischen Königs, — denn dessen Mutter und des Königs von Dänemark Vater waren Geschwister — sehr unangenehm. Daher zog der König von Dänemark auf die See und nahm den Bürgern von Lübeck und der Hansastadt drei hundert Ballen Tuch weg. In Folge dieser Wegnahme schlossen die Hansastädte und der deutsche Orden ein Bündniß, und die Ordensritter theilten das dem Könige von Dänemark mit. Daher lieferte dieser den Hansastädten ihr Gut wieder auS, trat in ihren Bund ein, und es kam ein vollständiger Friede zustande, der aber nicht gehalten wurde, wie Du unten?) wohl finden wirst. 101. Wie des römischen Königs Läufer genannt Rumreich dem Könige von Polen einen Brief vom Könige überbrachte. Im Jahre 1421, bald nach Weihnachten, als der König in Ungarn war, kam ihm Botschaft, daß der König von Polen den Hufsiten und Ketzern helfen wolle. Da sandte der König seinen Herold Rumreich zum Könige von Polen, damit er mit diesen! darüber rede, ob es wahr sei. Obgleich es aber der polnische König in Abrede stellte, war es doch sehr zu befürchten, da zu- 11 Hdschr hier, wie in der Ucberschrift Steinitz. AM. Ui, S8, 101. Januar 1121. ^ 2> Der Streit währte acht Jahre lang, bis 1417; vcrgl. oben Kap. 68. — 3) In dem i» c. O. sehlenden Kap. 262 b.