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Herren und Ritter gekrönt. Als nun der König vorher und nachher jzusammenj zehn Wochen im Felde gestanden hatte, trennten sich die Heerestheile und jeder zog des Weges dahin, wohin er gehörte. Denn der König wähnte, daß ihm gehalten werden würde, was ihm die böhmischen Herren gelobt und ge schworen hatten, von denen er gekrönt war; als sich aber das Heer zerstreut hatte, wurden ihm Gelübde und Eide nicht ge halten. Daher zog der König auf den Kuttenberg H und nach Czaslau und verhandelte mit den böhmischen Herren, ob er irgend einen Weg finden könnte, daß ihm die Versprechungen gehalten würden. Die aber gingen nach wie vor mit Bosheit, Verrätherci und Lügen um, denn sie waren meist alle wie die Prager Ketzer. Dagegen waren viele Städte treu und hielten sich lange, wie Jglan, Thrnan, Nimburg, Kollin, .Böhmischbrod, Kuttenberg, Czaslau, Ungrischbrod und viele andere. Als der König aus diese Weise mit den Böhmen nichts auSrichten konnte, zog er nach Ungarn und empfahl den Bürgern in Kuttenberg gut und klug zu handeln, er wolle nach Ungarn gehen und nicht ver gessen, wie er die Ketzerei unterdrücken könne. Auch sie hätten in ihrer Stadt sehr viel Ketzerei. Die Bürger leugneten dies zwar und behaupteten, sic wüßten nichts davon, sobald aber der König hinweggezogen und nach Ungarn gekommen war, fielen sie ab und wurden Ketzer. Diese Nachricht schmerzte den König sehr. — Dies geschah im Jahre 1419?) 99. Wie König Sigmund die Stadt Teinitz mit großen Werken, von denen aus sie beschossen wurde, belagerte, sie doch nicht erobern konnte und wieder nach Ungarn zog. Als der König, wie Tu gelesen hast, von Ungarn gekommen war, 3) wurde die Zahl der Hnssiten und Ketzer größer, jauch traten ihnen beij der Herr Lazgo von Sternberg, Herr Peter von Strengennich mit seinem Sohne, und der Aelteste von Stern berg. Daher sammelte der König die Streitkräste der böhmischen 1) Nach der Niederlage am Wissehrad. — 2) 1420. — 3) Mitte Tecember 1419.