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Sächsische Volkszeitung : 23.05.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193805234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380523
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-05
- Tag 1938-05-23
-
Monat
1938-05
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.05.1938
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Die VerRnlu/orlung Ppsg» Al« der tschechoslowakische Ministerpräsident Dr. Hodscha am 20. Mat vor Vertretern der tschechischen Presse Mitteilungen über das sogenannte Nationalitätenstatut machte, ahnte er vielleicht selbst noch nicht, dast die Ereig nisse im sudetendeutschen Gebiet die Taktik der Prager Re gierung als gefährlich und deshalb unmöglich hinstellen würden. Diese Taktik vesteht offensichtlich darin, mit schein bar abgewogenen Redensarten die Dinge nicht an sich her ankommen zu lasten, vor allem aber zu vermeiden, wirklich Taten reden zu lasten. Ob die Prager Regierung über haupt selbst weist, wie das Nationalitätenstatut beschaffen ist, läht sich schwer sagen, denn, wäre sie selbst üver die Erundziige unterrichtet, oder stünden diese bei ihr fest, so hätten in den Tagen und Wochen dieser Hochspannung be stimmte Mitteilungen geschehen müssen. In einer sehr ernsten Kundgebung der Sudetendeutschen Partei wird die Prager Regierung daran erinnert, dast die Boraussetzung kür alle Verhandlungen über ein Nationalitätenstatut wohl der Beweis dafür sein must, dast die Regierung tatsächlich imstande ist, die Ruhe und Ordnung in allen Gebieten aufrechtzuerhalten. In der Tat, darauf kommt es an, wie das auch Dr. Hodscha in seiner Rede vor der tschechischen Presse zugegeben hat. Wenn es dem tschechoslowakischen Staat nicht gelingt, das Nationalttätenproblem zu Ibsen, dann bildet der tschechoslowakische Staat nach den eigenen Worten Dr. Hodschas eine Gefahr für den Frieden. Die Prager Re gierung ist flch also klar darüber, dast es keinen Zweck hat, staatsphilosophische Betrachtungen über das anzustellen, was vielleicht geeignet fein könnte, aus dem tschechoslowa kischen Staat ein Gebilde zu machen, das sich organisch in den Rahmen der europäischen Staatengemeinschaft einsügt, dast es sich vielmehr darum handelt, Kiefen Staat der Ord nung und der inneren Ausgeglichenheit unverzüglich zu schassen. Wie soll aber der Widerspruch zu lösen sein, wenn der verantwortliche Staatsmann vor der internationalen Oesfentlichkeit Grundsätze Uber Selbstverwaltung der Natio nalitäten verkündet, während gleichzeitig andere verant- wörtliche Stellen der Präger Regierung Truppen gegen die deutsche Volksgruppe nicht nur aufmarschieren, sondern auch mit scharfen Waffen vorgehen lasten. Nach all den Zwischen fällen dieser Tage, bei denen tschechisches Militär ohnedies eine sehr bedenkliche Rolle gespielt hat, ist es ohne jede Lustere Veranlassung, ohne Zwang und Not zum Waffen gebrauch gegen die Sudetendeutschen gekommen. Das alles zu einer Zeit, in der flch im sudetendeutschen Gebiet die Vorbereitung für die Gemeindewahlen vollzieht, also für eine staatspolitische Massnahme, die die Prager Regierung selbst angeordnet hat. Diese Regierung kann sich nicht dar auf ausreden, von den Zwischenfällen im sudetendeutschen Gebiet überrascht worden zu sein, denn die Prager Real-- rung trägt die Verantwortung für Ruhe und Ordnung, für die Sicherheit und das Leben aller Staatsbürger nicht etwa erst seit gestern, vielmehr schon seit neunzehn Jahren. Sie hat in diesen neunzehn Jahren nichts erreicht; sie hat in dieser Zeit im tschechoslowakischen Staat ein Nationalitäten problem geschaffen oder durch ihre Politik verursacht, wie es das in dieser Form noch niemals in Europa gegeben hat. Dabei war die Prager Regierung reichlich gewarnt, war immer davon unterrichtet, dast es innerhalb der Grenzen des tschechoslowakischen Staates nationale Gegensätze gebe, die nichts mit Parteipolitik, die nichts mit sozialen und politischen Machtkämpfen zu tun hatten. Darum ist die Verantwortung der Prager Regierung heute so ungeheuer arost. dast sie diese Verantwortung nicht mehr damit beiseite schieben kann, dast die Dinge im Fluh seien, dast Para graphen vorbereitet würden, um Gegensätze auszugleichen, Gegensätze, mit deren Verschärfung sich wieder gleichzeitig die Exekutivorgane des tschechoslowakischen Staates ab mühen. Jedenfalls tragen die Stellen, die Gendarmerie und Staatspolizei einsetzen, um die politischen Grundrechte der Sudetendeutschen in einem Wahlkampf einzuschränken, der von den Sudetendeutschen sachlich geführt worden ist, eine Verantwortung, von der sich die Prager Regierung selbst nicht zurllckziehen kann. Sitzung des englischen Kabinetts London, 28. Mai In London fand am Sonntag eine Sitzung des englischen Kabinetts statt, an der sämtliche Minister teilnahmen. Irgendwelche amtlichen Mitteilungen über die Kabinettssitzung wurden nicht gemacht. Wie verlautet, dient« die Sitzung lediglich dem Zweck, das Kabinett über die ent standene Lage zu unterrichten. Weitere Kabinettssitzungen sind vorerst nicht angesetzt worden. Ver ftanzSsssche VolMfter bei Sallfar London, 28. Mai. Der französische Botschafter in London, Eorbin, begab sich um 18.80 Uhr in das britische Außenamt, wo er «ine Besprechung mit Lord Halifax hatte, die zweieinhalb Stunden währte. Die Relchsmuflklaa«, die unter der Schirmherrschaft von Reichsmintster Dr. Goebbels stehen, wurden am Sonntagvor- mittag in Düsseldorf feierlich eröffnet. Am Eonmagmorgen starteten auf den Standortflugplätzen von 18 RSFK-Flugplätzen 3S0 Flugmaschinen zum Deutschland flug 1988. Er führt innerhalb von 8 Tagen, während der ins gesamt 8 Millionen Kilometer von den Flugzeugen zurückgelegt werden, nach Wien. Dem Sieger winkt ein Ehrenpreis des Reichsluftfahrtmtnisters Göring. Die Einweihung des vom Bolksbund Deutsche Kriegs- gräbersllrsorge auf dem historischen Boden des Annaberges in Oberschlesien für alle deutschen Freikorps errichteten Ehrenmale» gestaltete sich zu einer erhebenden Ehrung der „Soldaten ohne Befehl-. Die rasche Schneeschmelze und die Regenfälle der letzten Tage haben in der Steiermark und in Kärnten schwer« Uever« schw«mmung«n herbetgeführt, die erheblichen Schaden angerich tet haben. Nach bisher vorliegenden Meldungen sind auch vier Menschenleben zu beklagen. — Gauletter Bürckel hat den Ein satz aller Mittel zur Linderung der dringendsten Not angeord- Von der türkisch-syrischen Grenz« lausen beunruhigende Nachrichten ein. Die französischen Truppen im Sandschakgebiet sind in den letzten Tagen beträchtlich verstärkt worden. Der durch die französischen Besatzungstruppen aus dir türkische Min derheit ausgeübte Druck und Terror nimmt weiter zu. Fast täglich kommt es zu schweren Zwischenfällen. Der litauische Staatspräsident hat die letzten sechs Verur teilten au» dem großen «emelprvzeß des Jahre» 1985 begna digt. Die Gefangenen sind bereit» in Freiheit gesetzt. Die Vorgänge In der Tschechoslowake! am Sonnabend und Sonntag Nach dem in der letzten Nummer gemeldeten Mord an den beiden Sudetendeutschen in der Nähe von Eger hat die Prager Regierung die Einberufung eines Jahrganges Re servisten angeordnet. Die Erregung im gesamten sudetendeutschen Gebiet ist bis zum Siedepunkt gestiegen, da überall Truppenbewegun gen zu bemerken sind, Garnisonen verstärkt wurden und auch kleine Orte, die bisher keine Garnisonen hatten, plötzlich Mili tär erhielten. Nach Mitteilung tschechischer Stellen handelt es sich um die Mobilisierung eines Jahrgangs „wegen der innen politischen Lage". In „amtlichen Feststellungen" wird eine Darstellung des Mordfalles gegeben, die der „Deutsche Dienst" als „Gipfel der Verlogenheit" bezeichnet. Die tschechische Polizei habe sich mit dieser Erklärung in einem Wust verstrickt. Die Angaben der Prager Erklärung werden auch eindeutig durch erschütternde Einzelheiten widerlegt, die der schwerver letzte NiklasBöhm kurz vor seinem Tode dem sude tendeutschen Abgeordneten Dr. Köttner gegeben hat. Die Sudetendeutsche Partei hat an zuständiger Stelle inPragProtcst dagegen eingelegt, dah es unmöglich geworden sei, den wahren Sachverhalt über die Erschiehung der beiden Deutschen bei Eger zu veröffentlichen. Der amtlich her ausgegebene Bericht entspreche nicht dem wahren Sachverhalt. Bereits am Sonnabend hatte sich der Abg. Frank zu Mi nisterpräsident Hodza begeben, um gegen die Massnahmen der Regierung zu protestieren. Der Politische Ausschuß der Hauptleitung der SDP setzte am Sonntag seine Arbeiten fort. Aus einer Verlautbarung geht hervor, dah die tschechischen Massnahmen im deutschen Sied lungsgebiet sür völlig unbegründet erklärt wurden. Die tschechischen Organe geben weiterhin mit unsinnigen und völlig unbegründeten Maknahmcn gegen die Sudetendeut schen im Egerland vor. In Asch hat die Kampfformntion der Marxisten. „Rote Wehr", auf Aufforderung der Behörden denSichcrheitsdtenst mit übernommen. In Pressburg haben nicht näher festgestel'te Elemente, die rote Armbinden trugen, Plakatkleber der SDP tätlich bedroht. In Gablonz haben bewasfnete tschechische „Nationalgardisten" SDP-Abzeichen abgerissen und Iungturner verprügelt. Die Obduktion der Leichen der bei der Bluttat in Eger getöteten Hofmann und Böhni mar sür Sonntag 9.30 Uhr angeseht. Die Obduktion wurde sedoch auf Montag oder Diens tag verschoben, offenbar, dah eine Gerichtskommission aus Prag herbeigeholt werden sott. Von sudelendeutscher Seite wird ge fordert, dah ein deutscher Arzt hinzugezogcn wird Eine Antwort der Prager Regierung auf den polni schen Schritt wegen der tschechischen Truppen- zusa mmen Ziehungen an der polnischen Grenze liegt bisher nicht vor. Hingegen verlautet aus gut informierter Quelle, dah im Verlauf des Sonntags die tschechischen Trup pen wieder von der polnischen Grenze in das Innere des Landes zurückgezogen worden seien. Wie von unterrichteter Seite mitgcteilt wird, hat die bri tische wie die französische Regierung in Prag dringende Vor stellungen erhoben. In Pariser politischen Kreisen will man wissen, dah in Prag neue Schritte unternommen würden. Von tschechischer Seite mar am Sonnabendabend der ge samt« Verkehr nach Ungarn hin gesperrt worden. Aus einen ungarischen Protestschritt hin ist die Grenzsperre am Sonntag abend wieder aufgehoben worden. Dagegen dauern die Trup penbewegungen auf der tschechischen Seite weiter fort. Zwischenfall an der deutsch-tschechoslowakischen Grenze Sprengversuche tschechischer Soldaten auf deutschem Boden. Berlin. 23. Mai. Rach einer Mitteilung des Gendarmeriepostenkommando» Mistelbach haben am Sonnabend zwischen 12 und 14 Uhr zehn tschechoslowakische Soldaten auf deutschem Gebiet die von Berhartsthal über di« Thaya aus das tschechoslowakisch« Gebiet führende Holzbrückezusprengen versuch«. An verschie denen Stellen der Brücke wurden 10 kg Protyl in Büchsen zu je 0,5 kg angebracht. Der Sprengstoff mar bereits mit Zünd schnuren verlehen. Der Anschlag wurde durch die Aufmerksam keit zweier deutscher Grenzbeamten verhütet, bei deren Ceran kommen die tschechoslowakischen Soldaten über die Grenze flüchteten. Die Sprengladung «st noch aus der Brücke montiert. Vas vergessene Mulltuch in der Vauchhöhle 10 000 RM. Schadenersatz für einen Operationssehler. Giogau, 23. Mcri. Dor der Ersten Zivilkammer des Land- gerichls Glogau ist jetzt durch Vergleich ein Zivilprozeh beendet worden, der all« Instanzen, Landgericht, Obcrlandesgericht und Reichsgericht, beschäftigt hat. Der Rechtsstreit ging nur di« Frage, inwieweit ein Arzt für einen ärztlichen Kunstsehler haf tet, der ihm bei einer Operation unterlaufen ist. Im Jahr« 1981 hatte sich eine Ehefrau in Sagan am Blinddarm operieren lasten. Die Operation verlief günstig, doch stellten sich nachher groh« Schmerzen ein. die durch di« Anseiterung eines versehentlich in der Bauchhöhle znrückgclas» senen Mulltuches hervorgerufen worden waren. Die Frau let- det noch heute unter den Nachwirkungen des Fehlers. Der Ehe mann klagte vor dem Landgericht Glogau aus Schadenersatz. Das Gericht holte Gutachten ein, die jedoch im Widerspruch zu einander standen. Das Landgericht Glogau wies die Klage zu nächst ab Berufung beim Oberlandesgcricht führte zu der Ent- scl-eidung, dah diese Instanz der Klage dem Grunde nach statt gab. Anch die von dem beklagten Arzt eingelegte Revision wurde vom Reiä)sgericht zurückgewiesen und dadurch das Urteil des Oberlandesgerichts Breslau bestätigt, wonach der Beklagte in diesem Fall« zu Schadenersatz verpflichtet ist. Wegen der Höhe des Anspruches führten die Parteien nun vor dem Landgericht in Glogau Vergleichsverhandlungen, die zu einer Einigung über 10 »00 RM. Schadenersatz führten. Mit der Zahlung der Vergleichssumme ist der Schmcrzensgcldanspruch endgültig abgefunden. Keine Milde für asoziale Elemente Wittenberge, 23. Mai. Ein geschworener Feind aller Ar beit war der Angeklagte Gustav Slomka, der sich bettelnd und landstrcichcnd in der Prignitz umhertricb und jetzt vor dem hiesigen Schöffengericht unter Anklage stand. Bettelei und Landstreicherei und Erregung öffentlichen Bcrgcrnistco wurden ihn, zur Last gelegt. Immer wieder hatte man Ihm Arbeit nachgewiesen, aber niemals hielt er es lange auf einer Arbeitsstelle aus. Lieber trieb er sich bettelnd im Lande umher und nächtigte In Scheunen. Das Urteil lautete wegen Erregung öffentlichen Aergernistes aus sechs Monate Gefängnis und wegen gewerbsmähiger Bettelei auf zehn Wochen Haft. Außer- dem wurde auf Unterbringung im Arbeitshaus erkannt. Wiener Raubmörder in München festaenommen München, 23. Mal. Am 18. Mai 1938 wurde in Wien die 59 Jahre alte Privaticrc Adele Honsal in ihrer Wohnung mit einem Ziegelstein erschlagen. Dem Täter fielen neben Schmucksachen auch ungefähr 200 RM. in die Hände. Der Kriminalpolizei München Ist es gelungen, den Mörder in einem Münchener Gasthof aus Grund der von der Wiener Kriminalpolizei gegebenen Personenbeschreibung festzunehmen. Ls handelt sich um einen 18 Jahre alten Burschen aus Koblenz, der dort im April einen gröberen Diebstahl begangen hatte und sich dann Uber Saarbrücken und München nach Oesterreich begeben hatte. In Salzburg verübte er einen weiteren Dieb stahl und fuhr mit einem gestohlenen Motorrad nach Wien. Rach der Tat fuhr er direkt wieder nach München, wo ihn dann das Schicksal ereilte. Die gestohlenen Schmucksachen wurden bei ihm vorgefunden. Der Täter wurde nach Wien überführt. Sie Kriminalität ehemaliger SitfSschüler In der „Deutschen Sonderschule" stellt Fr. Plötz Unter suchungen über die Kriminalität ehemalig«« Hilsöschüler an. Die Arbeit besaht sich mit den 14- bis 18Mrlgen Jugendlichen der Jahre 1934 bis 1938 einer mitteldeutschen Großstadt. Bel -en aus der Normalschule entlassenen Rechtsbrechern ist di« Zahl zurückgsgangen, und zwar von 1.35 Prozent auf 1,08 Prozent. Bei den aus der Hilfsschule entlassenen Rechtsbrechern ist de« Hundcrtsatz hingegen gestiegen. Der erziehliche Einfluß, den der Nationalsozialismus durch den Umbruch der gesamten An schauungen auf die Jugendlichen ausiibt, macht sich bot den ehe maligen Normalschülern stärker geltend als del den ehemaligen Hilfsschülern, die erbmätzig ungünstiger auf di« Umweltsein- flüste reagieren. Allerdings mühten hier wettere Untersuchun gen durchgeführt werden, mn auf Grund eine» «rohen gesicher ten Materials zu umfassenden Ergebnissen zu gelangen. Vas Todesurteil lm Ror-proze- Arman- rechtskräftig Leipzig. 23. Mai. Das Reichsgericht hat dl« von dem 24Mrigen Angeklagten Erwin Armand aus Wasenbach (Unter- lahnkrei») gegen das Urteil des Limburger Schwurgerichts vom 16. Februar eingelegte Revision als unbegründet verworfen. Damit ist der Beschwerdeführer wegen Mordes rechtskräftig zum Tode verurteilt unter Aberkennung der Ehrenrechte aus Lebenszeit. Der Angeklagte hat am 12. Oktober 1985 feiner früheren Geliebten Käthe Meier aus Marburg unter Vor spiegelung, dah es flch mn ein Abtreibungsmittel handele, «ln« von ihm hergestellte Zyankalilösung verabreicht und da» bewutztlo» geworben« Mädchen mit einer Beilpicke erschlagen. Gin polnisches Dorf niedergebrannt Warschau, 23. Mai. Das Dors Zolkiewka ln der Näh« von Krasnyfkow l« Ostgalizien brannte In der Nacht zum Sonntag vollständig nieder. Trotz des Einsatzes von 20 Feuer- wehren verbrannten 300 Häuser und Wirtschaftsgebäude. Von dem gesamten Dors blieben lediglich di« Kirche sowie ole, Häuser stehen. Sechs katholische Geistliche verhaftet Im Zusammenhang mit dem Ausstandsversuch im Staate Rio de Janeiro Dl« Abendblätter melden die Verl-afiung von sechs katho lischen Geistlichen im Staate Rio im Zusammenhang mit dem Aufstandsversuch am 11. Mai. Unter den Verhafteten befindet sich der Generalvikar der Slaatshauptstadt N i c t h e r o y. Ver letzte Gang des Lftrlstusdarftellers Anton Lang Oberammergau, 23. Mai. Im Passionsdors Oberammergau wurde am Sonnabend der berühmte Chriltusdarstellcr Anton Lang unter groher Beteiligung der Gemeinde zu Grabe ge tragen. In einer Trauersitzung des Passonsspiclkomitees wur den Anton Langs Verdienste um das Oberammergauer Passions spiel dankbar gewürdigt. Aus vielen Teilen der Welt sind in Oberammergau Teilnahmebekundungen zum Ableben des gro- hen Christusdarstellers der Passionsspiele 1900, 1910 und 1922 elngelausen. Vater von neun Kindern ertrunken Sminemünd«, 28. Mai. Der bei Ausbesserungsarbeilen an der Eeebrücke beschäftigte Zimmermann Hermann Witt stürzt« aus beträchtlicher Höhe ab, schlug mit dem Kops gegen einen Pfahl und fiel bewuhtlos ln die See. Trotz sofortiger Rcttungs- mahnahmen seiner Arbcitakaineradcn konnte der Vermyzlückte nicht mehr gerettet werden. Die Leiche wurde nach einigen Stunden an den Strand gespült. Witt hinterläht seine Frau und neun Kinder. Die NS-Volkswohlfahrt hat sich sofort der fchwer betroffenen Familie angenommen. Vie Ursache -es Londoner tl-Vahn-LlnglülkS London, 23. Mai. Eine Untersuchung des britischen Der- kehrsministeriums über die Gründe, die am Dienstag zu dem Untergrundbahnzusammenstoh geführt haben, der sich in der Londoner Eity ereignete, hat ergeben, dah in der Nacht vor her Signallampen versehentlich falsch verbunden worden waren, so dah da» Signalsystem nicht richtig funktioniert hat. Korruption mit politischem Einschlag Vlzegouverneur von Eonneeticut verhastet. Newyork, 23. Mai. Ungeheures Auflehen hat hier die Aufdeckung eines riest- gen Korruptionsskandals in der Verwaltung der Stadt Water» oury lm Staate Connecticut ausgelöst. Bisher sind 27 Perso nen verhaftet worden, die — wie der Borsitzende der gericht lichen Untersuchungsbehövde erklärte — die Stadt WaterburH um mehr als «ine Million Dollar prellen wollten. Dieser Rie- fenbetrüg scheint zugleich auch einen politischen Einschlag zu be sitzen. Der Staatsanwalt hat bereits ««klärt, dah das Vorgehen gegen di« „politische Maschine" in Waterbnry auch auf di« Etaatshauptstadt Hartford ausgedehnt werde, wo in den letzten Jahren wiederholt gesetzwidrige politische Einflüsse ausgeübt worden seien. Zu den 27 verhafteten gehören nicht nur der Blzegou vernenr von Evnnectieut, der zugleich Bürgermeister von Waterdury ist, sondern auch zahlreiche politische Persönlich keiten de» Staate» Connecticut. Vettunkene Rotarmisten werden erschossen Kavallerleofflzier fiel del der Parade »ar Stalin vom Pferd. Warschau, 26. Mol. „Expreß Poronny" meldet aus Mos kau, daß dort während der I.-Mai-Porode aus dem Roten Platz einer der Kavallerteofstziere in fchwerdetrunkenem Zustand vom Pferd gefallen sei. Dieser Vorfall habe Woroschilow veranlaßt, für Offiziere und Soldaten «ln strenges Alkoholverbot zu er lassen, dessen Übertretung mlt der Todesstrafe geahndet wird. MNltSrflleger, die ln betrunkenem Zustanv Ihre Maschinen be steigen. werden ohne Gerichtsverfahren erschossen; Offizier« und Soldaten de» Landheere« und der Marine, die betrunken zum Dlenst erscheinen, werden vor ein Militärgericht gestellt. Z' /> t/ 0 c e Z'.' OKIo^ociont
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