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Sächsische Volkszeitung : 15.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193712156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371215
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-12
- Tag 1937-12-15
-
Monat
1937-12
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.12.1937
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Mittwoch, IS. Dezember 1987 Sächsisch« vsNiszeltung Christliches sichtbar, wird dieses „hinelngeboren" In Welt und Dinge D. h. das sakramentale Geheimnis der Welt regt sich bei allem Schassen und Denken. Die ganze Welt ist geheimnis beladen von der Tatsache der Erlösung her. Eine innere Verlagerung des Schwergewichtes der Welt hat in Christus stattgefunden. Die Welt ist dem Menschen in neuer Weise geschenkt worden. In der christlichen Kultur wird die Schöpfung über sich selbst hinausgeführt. Nicht so, dah die Welt weniger wertvoll gemacht wird, sondern so, dah in ihr ein höherer Gesamtwert des Daseins, ein Stück Erlösung zur Er scheinung kommen kann. Die ganze Kultur und Kunst hat einen neuen Mittelpunkt. Der natürliche Mensch spürt In sich einen Drang nach immerwährendem Fortschritt, mochte sich in immer neuen Weisen aussprechen. Er weih wenig um einen solchen Mittelpunkt. Innerhalb des Christentums ist das Reich Gottes Mittelpunkt geworden, nicht der Mensch (Matth. S, 83s. Darum ist eine neue Unruhe etngezogen In die Kultur. Die geistig übernatürliche Welt Ist der Kultur nicht als Erfüllung, sondern als Erwartung gegeben, und die eigentliche Heilung und Heili gung der Welt geschieht durch den christlichen Menschen, geht von ihm aus. Eine ungeheure Verantwortung muh ihn In seinem Tun erfassen, ein Stillehalten trotz alles Schassens vor dem grohen werdenden Geheimnis der Welt. Die Kultur ruht im Leiblichen, im Diesseitigen der Welt. Durch die Tatsache der Kirche wird es verbürgt, dah Kultur nicht mehr in sich ruhen kann, dah sie stündig in Bewegung ist auf den neuen Mittelpunkt, auf Christus hin. Durch di« Kirche ist gerade auch für die Kultur der Abgrund zwischen Diesseits und Jenseits aufs neue aufaerissen. Und deshalb wird die Frage der Einheit um so dringender einer letzten Ordnung vom Jen seitigen von drüben her. Das Leiblich-Diesseitige ist in der christlichen Zeit eben so, dah es nur von einem Punkt des Jen seits letztlich geordnet werden kann. Es existiert von der Grenze her, weil das Ueberzeitliche an ihm aufgebrochen ist. Wenn es nicht In dieser Richtung da sein will, dann kann Vitalität, Mensch-Leibhaftiges etwas Dämonisches werden, zu einem letzten Gegensatz gegenüber der Erlösung. Eine Polarität tnerhalb der Welt, ungeheure Spannun gen werden sichtbar, Spannungen, in denen Kirch« und Kultur zueinander stehen. Die Dinge sollen In sich selbst ernst ge nommen werden, innerhalb des Christlichen erst recht. Und zu gleich werden sie aufgehoben aus eine neu« Wirklichkeit hin. Nur der begnadete Christ hält die Inner« Spannung aus. Die Kirche steht mitten in dieser Spannung zwischen Kultur und Welt, und zugleich ist sie wieder ganz darüber erhoben, ist in sich gegründet jenseits der Welt, als Geburtsstätte der Span nung zwischen Christentum und Kultur. Aus dem soeben bei Herder u. To., Freiburg i. Br., er scheinenden Werk „Unsere Kirch« im Kommen. Begegnung von Jetztzeit und Endzeit". Don Georg Feucrer. vesselsn : Tagesordnung sür die vssentlich« Beratung mit den Rats- Herren zu Dresden am Donnerstag, dem 16. Dezember 1637, nachmittags 6 Uhr, Im Großen Sitzungssaal« des Rathauses (Eingang Kreuzstrahe 8). 1. vrganisationsmahnahmen im städtischen Volks- und Berufsschulwesen Ostern 1638 (Auflösung der 47. Volksschule, Ammonstrahe 17—19: Verlegung der 2. Mädchenberufsschule, Tarolastrahe 4, in das Gebäude der 47 Volksschule: Verschmelzung der 7. kath. Volksschule, Schieh- gasse 20. mit der 1. kath. und 4. kath. Volksschule, Grüne Str. 1 bzw. Schumannstrahe 21): 2. 2. Nachtragshaushaltsplan 1937; 8. Grenzveränderung mit Nlederpoyritz: 4. Jahresbericht. Der Zutritt zum öffentlichen Zuhörerraum Ist, soweit Platz vorhan den, jedermann gestattet. : Der alte Dresdner Striezelmarkt wird, wie berichtet, wieder aufleben. Dom 16. bis 24. Dezember führt das Heimat werk Sachsen im Alten Stallhof zu Dresden einen Striezel markt durch, der bei Beachtung aller neuzeitlichen Entwicklung die alte Dresdner Tradition wieder aufleben lassen soll. Bei der Eröffnung, die am Donnerstag, dem 16. Dezember 1937, 17 ilhr, im Alten Stallhof stattfindet, wird der Volks tumsbeauftragte für den Volkstumsbezirk Elbe. Kreisleiter Walter-Dresden, die Eröffnungsansprache halten. Der Kreuzckor wird deutsche Weihnacktslieder singen. Turmbläser der Webr- macht werden die Eröffnung des Striezelmarktes, gleichzeitig auch die Eröffnung des Marktes auf dem Neumarkt, weithin verkünden. — Ein Schwibbogen in riesigem Ausmak als Zeichen alter sächsischer Volkskunst, der von der Firma Seidel u. Nau mann in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt wird, spannt sich am Georgentor in der Blickrichtung nach dem Alt markt über die Schlohstrahe. Die nach dem Stallhos gehenden Fenster der umliegenden Gebäude tragen weihnachtlichen Schmuck. Glockengeläut und die Töne einer Snieluhr werden zu jeder vollen Stunde über die Weite des Stallhofos erklingen. In den einzelnen Buden werden Engel und Bergleute. Metten laternen und Kerzen, Schwibbögen, erzgebirgisckcs Spielzeug. Musikinstrumente aus dem klingenden Tgl und die tausend Herrlichkeiten, die zu einem echten Striezelmarkt aehören. zum Verkauf ausaestellt sein. Ein Kinder-Karussell. Nimvensvieler und andere llebcrrasckunaen werden für das fröhliche Treiben sorgen, von dem ein Weihnachtsmarkt beherrscht sein muk. : Den 88. Geburtstag kann der frühere Gastwirt und Wstd- brethändler Franz Josef Hein in Dresden-Weiher Hirsch. Platt leite 54. am 16. 12 In körperlicher und aeistiaer Frische beaehen. Mr sprechen ikm. der ein treuer Leser der S. V. ist, zu seinem Ehrentage herzliche Glückwünsche aus. : lieber urchristliche und neuzeillicht Caritas sprach Uni- versitätsprokessor Dr. Heinrich Weber (Breslau) am Dienstag abend im Rahmen einer Veranstaltung der Katholischen Aka demikervereinigung Dresden. Prof. Weber charakterisierte die Caritas des Urchristentums als Gesinnungsgemeinschast, die sich ausgewirkt habe als Tischgemeinschaft und als Besihgemein- schaft In Zeiten der Not. Zum zweiten sei diese Caritas orga nisierte Gemeinschaft gewesen, ihre Arbeit sei getragen worden In erster Linie von den Familien, In zweiter Linie von den Gemeinden, deren Beauftragte sür diesen Dienst In der Mehr zahl Laien waren. — Prof. Weber verglich das Wesen und die Formen urchristlicher Caritas mit der späteren Entwicklung und mit der Lage in der Neuzeit. Mit dem Wachsen einer Ge meinschaft entständen sür sie Gesahren innerer Spannung durch Distanzierung, Isolierung und Kontrastierung der einzelnen Mitglieder der Gemeinde von- und gegeneinander. Die neu zeitliche Caritas müsse diese Gefahren sehen und ihnen zu be gegnen wissen. Caritas sei ein Wcsensmerkmal und eine Lebens- notwcndlghcit sür das Christentum. — Ter Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen : Einen Famlllenabend hält die katholische Militärge meinde am Donnerstag, dem 16. 12., 20 Uhr, im Soldatenheim, Königsbrückerstrahe, ab. Der Abend trägt den Charakter einer Advenlsfeier: er ist von musikalischen Vorträgen umrahmt. Dresdner Polizeibericht Fingierter Raubübersall. Ein 28 Jahre alter, in Pirna- Copitz wohnender Mann wollte am 11. -. M., gegen 18 Uhr, auf der Bezirksstrahe nach Bonnewitz in Flur Graupa über fallen, niedergeschlagen und beraubt worden sein. Die Nach prüfungen der Angaben liehen bei der Kriminalpolizei sofort Bedenken aufkommen. Nach längerem Leugnen gestand er, d-n Raubüberfall erdichtet zu haben. Er hatte lediglich eine tät liche Auseinandersetzung mit Unbekannten wegen seines zu hell beleuchteten Fahrrades. Diebereien. Aus der Baukosstrahe wurde unter Verwen dung von Nachschlüsseln ein Prehlpankosser aus einem Fernlast zug geöffnet. Die Täter entwendeten einen schwarz aesireisten Anzug Fischgrätenmuster, eine Sportjacke, einen Pullover, 4 verschiedenfarbige Oberhemden und 2 graue Schlasdecken. — In den Abendstunden des 10. Dezember wurde vom unbewachten Parkplatz auf dem Altmarkt von noch unbekannten Tätern der Personenkrastwaaen Marke DKW, Kennzeichen I 32 386, Mo tornummer 893 873. Fahracstellnummcr 2034 429, unberechtigt weggcfahren. Ueber den Verbleib ist noch nichts bekannt ge worden Angaben hierzu erbittet die Kriminalpolizeistelle nach Schiehgasse 7, Zimmer 87. Aus dresdner Gerichtssälen Ein gemeiner Diebstahl. Der am 29. September 1890 geborene Hvinrich Hermann Müller mis Dresden muhte sich wegen eines niederträchtigen Diebstcchls vor der 82. Grohen Strafkammer des Dresdner Land gerichts verantworten. Der Angeklagte, der sich zehn Jahre lang strafsrei gehalten hatte, war durch schwere Straftaten 'n früherer Zeit vorbelastet. Jetzt aber batte der Angeklagte lei nen Verbrechen di« Kron« aufgesetzt, indem er eine alte Frau bestahl, di« das Unglück hatte, schwer zu erkranken. Während sich di« Frau, mit der der Angeklagte im gleichen Haus« wohnte, tn einer Krankenanstalt befand, benutzte der Verbrecher die Ge legenheit zu einem Einbruch in ihre Wohnung. Ihm fielen da bei Wertpapiere im Werte von weit über 2000 Mark in die Hände, wahrscheinlich außerdem ein Barqeldbetrag von 400 Mk. und zwei Sparkassenbücher mit Einlagen von über 3000 Mctrk. Der Angeklagte, der des Diebstahls erst überführt werden konnte, als die Frau aus dem Krankenhaus nach monatelanger Abwesenheit zurückkehrte und sofort ihre Vermögenswerte ver mißte, versuchte während des Verfahrens auf das dreisteste zu leugnen. Antanas stellte er den Diebstahl überhaupt in Abrede. Als ihm der Verkauf der Wertpapiere nachgewiesen wurde, legte er schrittweise ein Geständnis ab. Die aemelne Gesinnung des Angeklagten, der nach seiner eigenen Angabe damit rechnet«, daß die Frau überhaupt n^cht mehr aelund werden und infolge dessen niemals etwas von dem Diebstahl gemerkt werden würde, führte zu einer exemplarischen Bestrafung. Unter Versagung mildernder Umstände erkannte die Strafkammer wegen schwe ren Diebstahls auf drei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehr verlust. Ein Denunziant erhielt einen Denkzettel. Die 30. Große Strafkammer des Dresdner Landgerichts ver urteilte den am 31. 7. 1904 geborenen, zuletzt in Zeithain-Lager wohnhaften Peter Frank wegen schwerer Urkundenfälschung und faUcher Anschuldigung, wegen unbefugter Titelführuna und wegen Betrugs zu einem Jahr einem Monat Gefängnis, 50 Mk. Geldstrafe und zwei Jahren Ehrverlust. Der Angeklagte hatte in mehreren Einaaben an die Riesaer Polizei eine Frau, die die zu ihm unterhaltenen Beziehungen gelöst hatte, wegen angeb licher Abtreibungen angezvigt. Um die Frmi zu belasten, be diente sich der Angeklagte auch schwerer Urkundenfälschungen. Der Frau gegenüber, die er im Jahre 1935 um 52 Mark betro gen hatte, gab er sich außerdem als Volizeiwochtmeister aus. Für seine gemeine Denunziation erhielt der Angeklagte den verdienten Denkzettel. Aus der KrelShauptmannschast Dresden d. Kurort Rathen. Karl-May-Spiele 1938. Auf der Felscnbühne Rathen, einem der schönsten Freilichttheater Deutschlands, finden ab Meli 1938 .Karl-May-Spiele statt, die in Zusammenarbeit mit dem Sächs. Gemein de Kultur verband vor bereitet werden. Das Manuskript der Sviele gestaltet eine Handlung, die dem Werk des großen deutsäzen Volksschriststel- lers entlehnt ist. Es läßt sich bereits jetzt übersehen, daß die Spiele nicht nur in Sachsen, sondern darüber hinaus im ganze» Reich lebhaftester Anteilnahme begegnen wenden. d. Schöna a. d. E. Weihe eines Arbeitslagers. Am Montag wurde hier im Rahmen einer kleinen Feier ein Arbeitslager für Arbeitsmaiden geweiht. d. Nosien. Die Nacht hilflos aus der Land straße. Ein» bedauerlicher Unfall widerfuhr dem In Rüsseina stationierten Gendarmerie-Hauptwachtmeister Künzel. Auf einer nächtlichen Dienstfahrt begriffen, kam er auf dem Wege zwischen Starbach und Rüsseina Infolge der Glätte zum Sturz. Hierbei zog er sich einen doppelten Bruch des reckten Unter schenkels zu. Der Verunglückte muhte in seiner hilflosen Lage die ganze Nacht im Freien zubringen, da niemand den einsamen Weg passierte und seine Hilferufe nicht gehört wurden. Erst früh in der 6. Stunde fand ihn ein Arbeiter, der zu seiner Ar beitsstätte nach Nossen fuhr. Er riet schnell einen Arzt herbei, der dem Verunglückten die erste Hilfe leistete. d. Meihen. Erweiterte Spende der Jäger schaft. Wie in den Vorjahren tragen die Iagdinhaber des Kreises Meißen auch in diesem Winter zu der Spende der. Deutschen Iägerschast für das Winterhiisswerk des deutschen Volkes bei. Indem sie Wildbret liefern. Darüber hinaus ergeht in diesem Jahre auch an alle Iaadkarteninhaber, also nicht nur Revierjäger, die Aufforderung, sich an der Svende der Deutschen Iägerschast zu beteiligen, wenn nicht mit Wild, dann mit Geld beiträgen. d. Freiberg. Gewohnheitsdieb wandert ins Zuchthaus. Die Große Strafkammer des Landgerichts Frei berg verurteilte den 26 Jahre alten, bereits mehrfach vorbestraf ten Erich Hoffmann aus Kleinschirma wegen Rückfalldiebstahls In zwei Fällen zu 21LIahrcn Zuchthaus unter Anrechnung von einem Monat Untersuchungshaft. Die Verhandlung ergab, dah es sich um einen unverbesserlichen Gewohnheitsverbrecher han delt, der, kaum aus der Strafanstalt entlasten, immer wieder Diebereien beging, obwohl er genügenden Verdienst hatte. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf drei Jahre aberkannt. Der evangelische Landesbischos Friedrich Coch vollendete am 11. Dezember das 50. Lebensjahr. Friedrich Coch führt sein Amt als Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sach sens seit Juli 1933. Gauleiter Koch stattete der Erzgebirasschau in Königsberg einen Besuch ab und äußerle sich sehr anerkennend über die dort gezeigte Dolkstumsarbeit des sächsischen Grenzgaues. — Die Schau findet allgemein in Königsberg starkes Interesse: allein am Sonntag haben 1800 Besucher die Ausstellung besichtigt. Die Erziehung -er Erzieher Die Zahl der durch die weltanschauliche Schulung des NS- Lchrerbundes gegangenen Erzieher war von 1933 bis 1934 mit 24000, bis 1937 mit 54 000 ständig Im Wachsen. Nachdem mit Abschluß des Jahres 1937 insgesamt 148 000 Erzieher und Erzieherinnen In den Lagern des NS-Lehrerbundes geschult worden sind, sollen 1938 weitere 50 000 Erzieher durch die Lager gehen. Am Ende des nächsten Jahres werden dann zwei Drittel aller deutschen Erzieher und Erzieherinnen ein sol ches Schulungslager besucht haben. A«» dem Dresdner Kunffleben Di« Arbeitsgemeinschaft Dresdner Solisten unter Leitung von Johanna Hering ist eine Neugründung gewisser maßen der Selbsthilfe freier Künstler. Im Lyzeum-Klub traten unter ihrem Schuss die Mezzosopranistin MctrianneBähme und der Konzertpianist Herbert Scheumann «rsolgreich hervor. Der als Musikpädagoge geschätzte Pianist spielt« Mo zart, Chopin und Liszt. Wir hörten sein« Ausleaunq der vir tuosen Konzertwcrke: Etüde Des-Dur, Waldesrausci)«n und Po« Nummer L98. Sette 4 lonatse E-Dur von Liszt und bestätigen ihm den Besitz der dazu nötigen hochentwickelten Technik. Er bewährte sich ferner als anpassender Begleiter der Sängerin, die vor allem mit Schubert-Gesäugen zu Goethes „Faust" — di« seltenen Stücke „Ach neige, du Schmerzensreiche" und der „König in Thule" stand neben dem bekanntesten „Grcthchen ctm Spinnrad" — geschmackvoll verinnerlichte Vortragsgestaltung zeigte. Ihr Or gan tst von gesunder Färbung und tonsauber. Dr. Kurt Kreiser. Stlvesteroorstellung in der Staatsoper. Es wird nochmals besonders darauf aufmerksam gemacht, dah die für die Silvester vorstellung der Staatsoper bestellten Karten bis Montag, den 20. Dezember, an der Opernkasse abzuholen sind. Für die Vor stellung sind zur Zeit nur noch Sitzgalerie und Stehplätze zu haben. Dresdner lichttvieke Capitol: „Daphne und der Diplomat". In einen Lebenskreis, der sonst nicht allzu vielen bekannt ist, führt der nach einem Roman Fritz von Woedtkes gestaltete Film: In eine Tanzschule Arbeit und Streben. Enttäuschungen und Erfolge der Tanzschülerinnen und ihrer Meisterin erleben wir mit. Die Wahrheit, die der Fanny Elhler-Film predigte, wird hier erneut herausgestellt: dah Tanz und Leben eine Einheit bilden müssen. Die Handlung ergibt sich aus dem Schwanken der Tanzschülerin Else Martens, die ihre Kameradinnen „Daphne" nennen, zwi schen dem Diplomaten Bentley und dem Kapellmeister Hell. Einer schwärmerischen Verliebtheit in den schönen und ele ganten Diplomaten folgt Enttäuschung. Schmerz und Uebermin- dung durch die Liebe zum Berus, Erlösung im Tanz. Karin Hardt unternimmt es, diese schwierige seelische Entwicklung deutlich zu macken. Karl Schönböck als trefflich aussehender Diplomat und Hans Nielsen als Achim Hell sekundieren ihr. Gerda Maurus ist die Meisterin der Tänzerinnen, die am Schluh, gütig und klug resignierend, das Feld der Jugend räumt. — Robert A. Stemmle hat das Drehbuch geschrieben und Regie geführt, freilich ohne alle die seelischen Feinheiten des Romans im Film erfassen zu können. Tbeo Mackeben schrieb für den Film eine, insbesondere bei den Tanzbildern reckt an sprechende Musik. Die Leitung der Tänze hatte Trude Pohl. — Das Beiprogramm zeigt fesselnde, noch nie gezeigte Luftbilder von einem Fluge über bisher nur wenig erforschte Provinzen West- und Südchinas Dr. Gerhard Desezyk. Universum: „Pariser Bekanntschaft". In die Welt, in der man sich nicht langweilt, in der Berus und Liebe nur Gegenstände des Spiels sind, führt dieser amerikanische Film, dessen zentrale Rolle Tlaudette Tolbert spielt. Um die Interessante Frau mit Ken schönen Augen dreht sich alles, die Handlung wie die Mitspieler und die Bewunderung der Zu schauer. Im Film ist sie eine Modezeichnerin die nach jahre langem Svaren von Newyork einen Ausflug nack Europa machen kann — Paris ist der Traum ihrer schlaflosen Nächte Sie wäre aber von -er Stadt des Lichts arg enttäuscht worden, wetz» sie dort nicht zwei Landsleute getroffen hätte, die nichts eiligeres zu tun ßgben, als sich In sie zu verlieben und sie zu einer Reise in die Schweiz einmladen. Dort erleben wir alle Schönheiten der verschiedenen Arten des Wintersports, die das Mädel aus Newyork erstaunlicherweise alle beherrscht, und den Wettkampf -er beiden Rivalen um die Gunst der schönen Landsmännin. Bei der Rückkehr nach Paris hat sich inzwischen als dritter Be werber ein Verehrer aus Newnork eingefunden. Dennoch endet die Sache glücklich mit einer Heirat. Melvyn Doualas, Robert Voung und Lee Bowman sind die drei Männer, die sich um Clou- -ette drehen. Der Film ist ausgezeichnet mit deutschem Text nachsynchronisiert. — Einen sehr wohltuenden, wenn auch herben Gegensatz zu -er Welt der Nichtstuer im Hauptfilm bietet der Bildstreifen ..Wenn die Großstadt schläft", in dem wir das nächtliche Arbeiten der lebenswichtigen Neirlebe. d. Straßen- arbelter. der Zeitungen, der Post und der Eisenbahnen erleben. Eine nüchterne, aber packende Schilderung von e'oenartlger Ro mantik des Widerspiels zwischen Schatten und Licht. Dr Gerhard Desezyk. Falsches Ofenhelzen als Kündiaungsgrund Das Landgericht Berlin hat vor kurzem eine Ent scheidung gefällt, die gerade jetzt, da der Winter das Heizen in den Vordergrund rückt, für weite Kreise von Bedeutung ist. Ein Haushirt hatte einem Mieter fristlos gekündigt, weil er di« Öefen der Wohnung unrichtig heizte, d. h. nicht mit Holz an heizte, sondern die Kohlen unmittelbar zu entzünden versuchte. Infolge der dadurch entstandenen Schwelgase sei der Schorn stein erheblich versottct. Obwohl es sich um einen Auhenschorn« stein handelte, der einer besonders starken Abkühlung ausgesetzt war, erkannt« das Landgericht die lristlose Kündigung als qe- rechtfertigt an. Der als Zeuge vernommene Töpfermeister be kundete, er habe im Herbst 1936 festgestellt, dah der Ofen in sofern falsch geheizt wurde, als der Beklagte zum Anheizen des Ofens nicht das nötige Kleinholz verwendete. Obwohl er dem Mieter einen Sack voll Holzspäne geschickt habe, muhte er im Februar 1937 feststellen, dah wiederum nicht mit Holz ange- heigt worden wär. Die Mieter anderer Wohnungen, die an denselben Schornstein angeschlossen sind, beschwerten sich über Geruchsbelästigungen. Das Landgericht betonte in seiner vom „Grundeigentum" mitgeteilten Entsäieidung: Jeder Mieter ist verpflichtet, beim Anheizen Fehler zu vermeiden, die zur Stö rung des Gebäudes und der Mitmieter führen können. Der Vermieter braus)« mich nicht nachzuweisen, dah bereits ein Schaden eingetreten sei; es genüge, dah durch das unrichtige Heizen ein Schaden oder «ine Belästigung drohe. Schreiben GörliW an den VSrseichrWenten Ministerpräsident Göring hat an den Präsidenten dcr Berliner Börse, Staatsrat Reinhart, ein Schreiben gerichtei, tn dem er nochmals seinen Tank kür d-- - '-'-ö '" - '' ' 'g der Winterhilfssammlung an der Berliner Börse ausspricht und auch seiner Freude Ausdruck gibt, die Einrichtungen der Ber liner Börse kennenaelernt zu haben. Der Ministerpräsident spricht gleichzeitig die Hoffnung aus, daß dem Wirken von Staatsrat Reinhart der Erfolg beschicken sein möge, die Börse auch künftighin immer mehr zu dcm zu machen, was 'ie im Dritten Reich sein soll, ein nützliches Glied der deutschen Volks« wirtschaft, das Ihr dienen und bei der Erreichung Ihres grohen Zieles helfen soll. Europäisches Weihnachtskonzert des Vatikansen-ers Mehrer« europäische Sender werden am Spätnachmittag des ersten Weihnachtstages ein Konzert des Kurzwellensender» des Vatikans übertragen. Das Programm bringt Weihnachts musiken von Perosi unter Leitung des Komponisten, unter Mit« Wirkung des berühmten italienischen vperntenors Gigli, de« Chores der Sixtinischen Kapelle und des vatikanischen Orche sters. Di« Welle des, vatikanischen Senders ist 50,26. Griechischer Dampfer gesunken Athen 15. Dezember. Seit den letzten S'Urmcn im Aeaäischetz Meer wurde der Kleine 800 Tonnen große Damvfer Tauris" vermißt und die Vermutung tauchte auf, dah dieser mit Mann und Maus untergegangen sei. Diese Vermutung bestätigt sich jetzt. Man hat von diesem Dampfer „Tauris" bei der Insel Skopelos eine Schissleiter, zerbrochene Holzteil« und ein leeres Rettungsboot angeschwemmt gefunden. Somit hat sich vor eint- ger Zeit In der Aegais wieder ein« der unbekannten Tragödien des Meere» abgespielt, dem 15 griechische Seeleute zum Opfer fielen.
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