Sächsische Volkszeitung : 15.12.1937

• Erscheinungsdatum: 1937-12-15
• Sprache: Deutsch
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• Digitalisat: SLUB Dresden
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• Strukturtyp: Ausgabe

Mittwoch, 18. Dezember 1SS7 Handlungen mit Tschiangkaifchek abgelehnt hatte. Daraus scheint hervorzugehen, daß Japan auch nach der Ablehnung des an die Kuomintang-Regierung gerichteten informellen Ultimatums nicht die Absicht hat, ihre bisherige grundsätz- l'-k-e Linie zu verlassen. Auch nach den dramatischen Ereig nissen der vergangenen Woche zieht die japanische Regie rung zur Erreichung ihrer Ziele den indirekten Weg vor. Ein entscheidender Schritt auf diesem indirekten Wege ist mit der Ausrufung der „vorläufigen Regierung des republikanischen China" in Peking getan worden. Die maß gebenden Männer dieser Regierung, der Präsident der chinesischen Zentralbank Wang Ko-min, die früheren chine sischen Bundespräsidenten Tsao Kun und Hsu Chih-chang und andere ehemalige chinesische Minister gehören zu jener älteren chinesischen Politikergeneration, die in den 16 Jahren zwischen der Ausrufung der chinesischen Republik von 1911 und der Machtergreifung der Kuomintang eine maßgebende Rolle spielten und zu der im Jahre 1927 ge- chaffenen Nankinger Zentralregierung in Opposition ge- tanden haben. Wenn man europäische Begriffe auf chine- ische Verhältnisse anwenden will, so gehören sie jenen onservativen Kreisen an, die nach dem Sturz des Kaiser reiches die Traditionen des attchinesischen Mandarinen- und Beamtentums zu wahren suchten und den Sozialrevolutio nären Tendenzen der von der jungen Generation getra genen Kuomintang-Bewegung mißtrauisch und ablehnend gegeniiberstanden. Für sie ist Peking nach wie vor die historische Hauptstadt Chinas, ihnen erscheint die fünf« farbige Flagge der ersten Republik, nicht aber die Fahne der Kuomintang als das legitime Symbol oes neuen chinesischen Reiches. Peking war der Zufluchtsort dieser entmachteten Gruppe, von hier aus suchten sie Einfluß zu nehmen aus die Gouverneure der nordöstlichen Provinzen und hier traten sie in Fühlung mit den japanischen Abgesandten und den neuen maßgebenden Männern um Pu-Pi, den neu aus gerufenen Herrscher von Mandschukuo. Als ihr« Hauptziele bezeichnet die neue Pekinger Regierung die Ausrottung des Bolschewismus und die Zusammenarbeit mit Japan und Mandschukuo. Der in letzter Zeit häufig ventilierte Plan eines neuen chinesischen Kaiserreiches fehlt zunächst in diesem Programm. Es ist schwer, vorauszusagen, wie groß die Anhängerschaft dieser neuen Regierung in der Bevölkerung sein wird, wie breit also die Basis ist. auf der die nord chinesische Eegenregierung aufbauen kann. Ihr Macht bereich fällt zunächst zusammen mit den Grenzen des japani schen Okkupationsgebietes, und sie wird der japanischen Unterstützung bedürfen, um sich in- diesem vorläufig etwa ein Achtel des historischen China umfassenden Territorium verwaltungsmäßig voll durchzusetzen. Da die Kuomintang- Regierung das neue Staatsgebilde keinesfalls anerkennen wird, so haben wir in Zukunft mit zu>ei verschiedenen chinesischen Machtbereichen zu rechnen. Es ist sicher, daß damit die Verständigungsmöglichkelten im Fernstostkonflikt wieder in weitere Ferne rücken und daß sich auch für die fremden Mächte außerordentlich verwickelte völkerrechtliche, diplomatische und wirtschaftspolitische Schwierigkeiten er geben werden. Todesfälle werden jetzt auch den Arbeitsämtern aemetdet Wie der Reichsinnenminister anordnet, haben die Standes beamten ab 1. Januar 1838 von jedem Todesfall einer Person über 14 Jahren, den sie beurkunden, dem für ihren Sitz zu ständigen Arbeitsamt Kenntnis zu geben. Annahme an Kindesstatt führt zum Titel -Frau" Der Reichsinnenminister hat in Ergänzung seiner Anweisungen über die Führung der Bezeichnung „Frau" durch unverheiratete weibliche Personen bestimmt, daß die Bezeich nung „Frau" auch von denjenigen unverheirateten weiblichen Personen geführt werden kann, die ein Kind an Kindesstatt angenommen haben. Aushebung evang.. kirchlicher Veranstaltungen in Seucheaebieten Darmstadt, 15. Dezember. Die Evangelische Landeskirche Nassau-Hessen hat für die Gebiete, in denen die Maul- und Klauenseuche herrscht, folgende Anordnung erlassen: In Sperrbezirken (Seuchenorten) fallen für die Zelt der Sperre sämtliche kirchlichen Beran st altungen aus, ebenso im Beobachtungsgebiet, sofern es die Seuchen polizei für notwendig erachtet. Im 15-Kilometer-Schutzgebiet und in den verseuchten Kreisen können bis aus weiteres nur die rein örtlichen kirchlichen Veranstaltungen stattfinden. Die Abhaltung von Dekanatsveranstaltungen ist untersagt. Seetsche Mtmzeugniffe tn Oesterreich Wien, 15. Dezember. Das Unterrichtsministerium hat eine Verordnung erlassen, in der die Anerkennung der in Deutsch land erworbenen Abiturzeuanisse geregelt wird. Grundsätzlich werden diese als gleichwertig mit den österreichischen erklärt. Ausgenommen davon sind nur die deutschen Frciu- en-Oberschulen. Die österreichischen Staatsangehörigen müssen, wenn sie mit einem deutschen Reifezeugnis eine öster reichische Hochschule besuchen wollen, sich noch einer ergänzen den Prüfung In Vaterlandskunde unterziehen. Aeue Vestlmmmmen über dle Verwaltung der städtischen höheren Schulen tn Preußen Berlin, 15. Dezember. Durch einen Erlaß des Reichs- erzlehungsministers vom 2. 12. 1937 sind die Bestimmungen über die Verwaltung der städtischen höheren Schulen in Preu ßen geändert worden. Die nach dem alten Muster einer Ver waltungsordnung für städtische höhere Schulen vom 1. 10. 1918 gebildeten Schulausschüsse werden aufgehoben. Die Befugnisse des Schulausschusses gehen auf den Bürger- meister (Oberbürgermeister) über. ?ur ständigen Beratung des Bürgermeisters in den Angelegenheiten der städtischen höhe ren Schulen werden von ihm Beiräte für das höhere Schulwesen berufen. Diese sollen von ihm vor Entscheidun gen in wichtigen Angelegenheiten gehört werden. — Zu Beiräten werden berufen der Leiter der höheren Schule lwenn in der Gemeinde mehrere Schulen unterhalten werden, bis zu S Direk toren). bis zu 5 Gemeindebürger, unter denen sich Gemeinde räte befinden sollen, und «in Vertreter der Hitlerjugend, der Bürger ist. d. h. mindestens 25 Jahre alt und seit mindesten» einem Jahre in der Gemeinde ortsansässig ist. Dle Gemeinde bürger und der Vertreter der Hitlerjugend werben im Benehmen mit dem Beauftragten der NSDAP berufen. Im übrigen bleiben bis aus weiteres die Vorschriften der Verwaltungsordnung für städtische höhere Schulen in Preußen vom 1. Oktober 1918 ausrechterhalten. Wo in den bisherigen Bestimmungen von dem Schulausschuk oder dem Vorsitzenden »es Schulau-schuss,» di« Rede ist, tritt an dessen Stelle der Bürgermeister. Sächsisch« Volkszeitung Zn drei Menschenaltern säst die Aordsce 5» «0« Kektar Land -ergeben Seit 1S3S sind in Rordfrieslanb 8 neu« Köge in einer Ge- samtgröße von 3200 Hektar geschaffen worden, darunter der 1350 Hektar große Adolf-Hitler-Koog. Für die gesamten Land- hewinnungs-, Küstenschutz- und Deichbauten sind in den Jahren 1933 bis 1937 rund 56 Mill. RM. aus öffentlichen Mitteln bereit gestellt worden, b. h. jährlich 11 Mill., während in dem Zeitraum 1900 bis 1932 jährlich nur rund 1 Mill, zur Verfügung stand. Auf Grund der bisherigen Erfahrungen kann bei Durchführung der bestehenden Pläne damit gerechnet werden, daß tn etwa 80 bis 90 Jahren der nördliche Teil der schleswig-holsteinischen Küste bis zur inneren Reihe der Inseln und Halligen vorgerückt sein wird Es werden zahlreiche neue Köge ent stehen deren GesamtgiÄhe auf etwa 35 000 Hektar zu schätzen Ist. In etwa derselben Zeit wird es voraussichtlich auch gelin gen, die rund 10 000 Hektar große Leybucht in Ostfriesland und einen Teil des Dollart sowie größere Wattflüchen an der ost- friellschen NordkMe zur Verlandung zu bringen. Bei dieser Zielsetzung wird nach Ablauf von drei Menschenaltern an der gesamten deutschen Nordseeküste landwirtschaftlich nutzbares, außerordentlich fruchtbares Neuland in einer Gefamtgröße von schätzungsweise etwa 50 000 Hektar dem Meere abgerungen und besiedelt sein. Sie Ablieferung von Vrolaetreide Berlin, 15. Dezember. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat angeordnet, daß das im lausenden Ge- treldewirtschastssahr abzuliefernde Brotgetreide, ebenso wie im vergangenen Jahr, spätestens bis zum 28. Februar 1938 restlos abgeltefert werden muß. Die Dienststellen des Reichsnährstandes werden daraus hinwirken, daß die Landwirt schaft, sowie es betriebswirtschaftlich möglich ist, auch schon vor diesem Zeitmmkt ihre Ablieferungspflicht In möglichst großem Umfange erfüllt, um so zu verhindern, daß unmittelbar vor dem festgesetzten Schlußtermin ein übermäßiges Angebot von Brotgetreide auf den Markt kommt. Arüblabrsenllaffuna bei Kriegsmarine und Lustwaffe Berlin, 15. Dezember. Wie der Reichskriegsminister be kanntgibt. ist der allgemeine Entlasfungstag im Frühjahr 1938 für die Kriegsmarine und die Luftwaffe auf den 31. März 1938 festgesetzt morden. Sondererhebuna der beschränkt Einsatzfähigen Gründe werden geprüft. Di« Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- losenoersi«k)erung führt gegenwärtig ein« Sondererhebunq durch, die den beschränkt einsatzfähigen Arbeitslosen gilt. Es wird dabei unterschieden zwischen Arbeitslosen, di« zwar nicht mehr in ihreni cigentlick)en Beruf, aber sonst noch vollcinsatzfähig sind, und solchen, di« überhaupt nicht mehr als vollcinsatzfähig gelten können. Dabei soll wieder, wie bei der ersten Sonder erhebung der noch vorhandenen restlichen Arbeitslosen im Som mer 1937 die sogenannte Fluktuationsavbeitslosiokeit ermittelt und von der eigentlichen langfristigen Arbeitslosiakeit geschieden werden. Als Grenz« hierfür gilt eine Arbeitslosigkeit von 8 Monaten, wobei di« kurzfristige noch einmal in eine solche von weniger bzw. mehr ckls 13 Wochen unterteilt wird. Die beruf liche Aufgliederung erfolgt nach Facharbeitern, nach Angestell ten und Ungelernten. Da es bei dieser Sondererhebung sehr wesentlich darauf ankommt, die Gründe der beschränkten Ar- beitseinsatzföhlgkeit kennen zu lernen, wird feder beschränkt einsatzfähige Arbeitslose nach dem ausschlaggebenden Grün einer besonderen Gruppe zuaeteilt. Dafür bestehen 9 Gruvpen: unzulängliche Ausbildung, Berufsentfremdung, vorübergehende Krankheit, körperliche und geistige Behinderung, chronische Krankheit, Ueberalteruna, charakterliche Mängel, Verhinderung oder fehlende Bereitschaft zum vollen Arbeit-Einsatz, Beschrän kung der Einsatzsähigkeit durch Sonderwiinsci-e und schließlich: sonstige Gründe. Ueberolterung wird nicht einheitlich von einem bestimmten Lebensalter an angenommen, sondern individuell beurteilt. Sle Einführung der neuen Sypotvekenurkunden lm RelchSbürMastsverfahren für Kleinwohnungsbau Im Laufe des Sommers hat bekanntlich der Deutsche Sparkassen- und Giroverband eine neue, zeitgemäße Mustsr- scbuldurkunde für Hppothckendarlehen ausgearbeitet. Gleich zeitig haben auch die Wirtschaftsgrunpe öffentlich-rechtliche Kre ditanstalten und die Fachgruppe Private Hypothekenbanken neue Richtlinien für Hypothekcnurkunden aufgestellt. Richt linien und Musterschuldurkunde haben die Zustimmung des Reichs- und preußischen Wirtschaftsministers gesunden. Der Reichs- und preußische Arbeitsminister hat nunmehr angeordnet, daß im Reichsbürgschastsnerfahren für den Kleinwohnungsbau bei Darlehen der genannten Geldgeber nur noch Schuldurkun den, die diesen Richtlinien und der Musterschuldurkunde ent sprechen, zugelasseu werden Durch diele im Einvernehmen mit den beteijigten Geldgebcrgruppen zustande gekommene Neu regelung ist ein großer Schritt zur Vereinheitlichung der Grund kreditbedingungen getan worden. Gleichzeitig brinat die Neu regelung auch eine Vereinfachung der Wohnungsbaufinanzierung. Kurrs ^lockricktsn Das 11. Wunschkonzert, das der Deutschlandsender zugun sten des Wintcrhilfswerkes veranstaltete, hat, wie der Deutsch- jandsender mitteilt, einschließlich Sachspenden und Devisen, einen Betrag von 17 011,04 RM. ergeben, der die bei den bis herigen Wunschkonzerten des Deutschlandscndcrs eingegangcnen Summen bedeutend übertrifft. Der Führer und Reichskanzler hat den 27jährigen Engel bett Gorgon, der in großer wirtschaftsicher Notlage sein unehe liches Kind kurz nach der Geburt getötet hatte und deshalb vom Schwurgericht Gleiwitz zum Tode verurteilt worden ist, zu einer 15jähttgen Zuchthausstrafe begnadigt. Dte vaterländische Orginifation „Empire Union" prote stiert gegen die bolschewistische Agitation, die vom britischen Rundfunk kürzlich in einer Sendung „Die Revolution in Sow- jetrußland" betrieben worden sei. Der japanische Außenminister Hirota überreichte am Dienstag dem amerikanischen Botschafter eine Rot« der japa nischen Regierung, in der nochmals das Bedauern wegen der Versenkung amerikanischer Schiffe ausgedrückt wird. Dle für Dienstag 17 Uhr MEZ festgesetzte Sitzung des Hauptunterausschusses des Richteinmifchungsaussckusses ist ver schoben worden, um verschieden« Punkte noch weiter klären zu können. Die Wirtschaftliche Vereinigung der Roggen- und Weizen mühlen macht darauf aufmerksam, daß der Neurrwerb und die Hinzupachtung einer Mühle durch eine bereit» bestehende Mühle als Betriebserwelterung anzusehen und deshalb nach der Anord nung vom 16. September 1936 genehm igungsvsltchtig sittd. Dle Genehmigung kann nur erteilt werden, wenn di« Vetriebserweiterung in jeder Hinsicht volkswirtschaftlich un bedenklich erscheint. Rümmer Ali, Seit, r Grobe SiszWnloltaktllen ass einem tlSA.- Sanbel-schlff Newyork, 15. Dezember. Ein neuer Fall von grober Disziplinlosigkeit auf USA.-Handelsschisfen wurde bekannt, als Senator Copeland lm Wirtschaftsausschuß des Senats Be- schwerden von Passagieren über die geradezu unbeschreiblichen Zustände aus dem Dampfer Black Faleon der Black-Diamond- Lmi« zur Sprach« bracht«. Danach schüchterte die fast durchweg kommunistische Mann schaft den Kapitän und die Osfiziere dieses Schiffes auf einer kürzlichen Reise von Newyork noch Rotterdam derartio ein. daß schließlich di« Leitung des Schiffes praktisch in bi-- kmcke der aufrührerischen Mattosen und der Stewards iiberaing. die die Passagiere bestimmten, bedrohten und sich wekttock web-erien, zu arbeiten. Während der ersten Tag« der Uebersahrt sei der Koch der Hauvthetzer cm- Rädelsführer der Kommunisten ge wesen. Er Hobe sofort Schnaps verteilt, um die Mmutt^st In trunken zu machen. Diese habe dann den Kouitän offen be schimpft- Betrunken« Matrosen l-ätten dann Teile der Ladung einfach über Bord geworfen. Der Steuermann, der ebenfalls betrunken war, habe Zickzackkurs gesteuert. Delbos auf der Aülkrelse Kurzer Aufenthalt in Budapest. Budapest, 15. Dezember. Außenminister Delbos traf heute früh auf der Durchreise von Bukarest nach Vraa in Bu dapest ein. Während seines kaum cinstiindiaen Aittenth'Nes verließ er den Bahnhof nickt. Delbos wurde von d--n G-landten Frankreichs, Rumäniens, Iuoollaviens und der Tschechossonmkci begrüßt. Ferner hatte sich der stellvertretende unoctrttcke Außen minister Barn Apor eingefunden, mit dem Delbos im W-tte- racnn des Bahnhofes eine kurz« Unterredung hatte. Dieke Be grüßung von ungarischer Seite entsprach, wie betont wird, den diplomatischen Gepflogenheiten. Wegen Verleumdung des österreichischen Generals Krauß verurteilt Wien, 15. Dezember. Der Ehren beleidig ungs- prozeß, den der österreichische General Krauß gegen das Wiener Wochenblatt „Wiener Stadlstimmeu" angestrengt hatte, hat mtt einem vollen Erfolg geendet. Das Blatt hatte behauptet, General Krauß habe die Ehre der alten Armee in den Schmutz gezogen, das österreichische Sol datentum beschimpft und die Offiziere nach dem Zusammenbruch 1918 zum Treubruch aufgefordert. Außerdem hatten die „Wie ner Stadtstimmen" General Krauß mit Rücksicht auf einen Ar tikel den er kn Völkischen Beobachter zum Geburtstag des Führers veröffentlicht hatte, staatsfeindlichen Verhaltens bezich tigt. Der Hauptschrtftleitcr der „Wiener Stadtstimmcn", Dr. Steiner, wurde nunmehr in vollem Umfange der Privatanklage für schuldig erklärt und zu 200 Schilling Geldstrafe oder zu 4 Tagen Arrest verurteilt. Freilassung politischer Gefangener in Irland London, 15. Dez. Im Freistaat Irland sind am Dienslag elf politische Ge fangene, darunter ein leitender Funktionär der verbotenen „Irischen republikanischen Armee", aus dem Gefängnis entlassen worden. Den Grund für diese Freisetzung dürste das Inkraft treten der neuen Verfassung am Ende d. M liefern. Pariser Warenhausstreik schon beendet Rach neuen Versprechungen verlassen di« Angestellten di« besetztgehaltenen Arbeitsräum«. Patt», 15. Dezember. In den späten Abendstunden ?X'S Dienstttg kam es bei den unter dem Dorsitz von Arbeitsminister FSvrier geführten Berhandlunaon zwrscl^n der Leitung und den streikenden Angestellten der Pariser Warenhäuser zu einer Schtichttmgsvereinbavung, derzusolae die im Dezember 1936 an genommenen Kollektivoerträge in ihrer bisl)«rioen Form bis zum 30. September 1938 verlängert werden. Der Streik der Pariser WarenhausangesteIlten ist damit abgeschlossen. Gegen Mitternacht verlieben dir Angestellten die von ihnen besetztgehal tenen Arbeitsräum«. Schwere Wahlunruben a«k den Philippinen Tote und Verwundete. Manila, 15. Dez. Bei der Vorbereitung der ersten seit der Errichtung des Philippinenstaates obzuhaltenden Gouverneurs und Stadtratswahlrn kam es in den verschiedensten Inselteilen zu Unruhen. Dabei wurden drei Personen getötet und sieben verwundet. Zur Wiederherstellung der Ordnung wurden sogar Truppen aufgeboten planmäßige Aeaeluna des Arbeitseinsatzes Wandergewerbe- oder Stadthausierfchein« von der Zustimmung des Arbeitsamtes abhängig. Berlin, 15. Dezember. Die Durchführung des Viettchres- planes ist in weitgehendem Maße von der Bereitstellung der er forderlichen Arbeitskräfte abhängig. Mangelerfcheinungcn im Arbeitseinsatz müssen vermieden werden. Dabei muß geaebenenfalls mich auf Kräfte zuriickoearisfen iverden, die bisher für den Arbeitseinsatz nicht zur Berfiiaung standen, jetzt aber für di« Wiederaufbauarbeit an anderer Stelle eingesetzt werden müssen. Aus diesem Gruirde hat der Leiter der Geschästsgruppe Arbeitseinsatz denn Beauftragten für den Vierjahresplon unter dem 14. Dezember 1937 eine „Anordnung zur Durchführung des Bierjahresplmres über Beschränkungen In der Ausübung -es Wandergewerbes und Stadthauslergewerbcs" erlassen, dte im Reichs- und Preußischen Staatsanzeiger Nr. 269 vom 15. Dezember 1937 verkündet ist. Die neue Anordnung schasst di« Möglichkeit, die Genehmi gung zur Betätigung im Wandergewerbe und Stadthauslerge- werbe solci-en Personen zu versagen bzw. zu entziehen, deren Arbeitskraft aus staats- und wirtschaftspolitischen Gründen an anderer Stelle innerhalb der deutschen Volkswirtschaft zweck voller ausge mht werden kann. Aus diesem Grunde ist in der Anordnung bestimmt, daß «in Wandergewerbeschein oder Stadt hausierschein von der zuständigen Stell« mir dann «rteilt wor den darf, wenn das für den Wohnort des Antragstellers zustän dige Arbeitsamt der Erteilung zugestimmt hat. Ebenso ist au» Gründen des Arbeitseinsatzes «n bereits erteil ter Wandevgewerbeschein oder Stadthausierfchein von den zu ständigen Stellen zu entziehen, wenn das Arbeitsamt di«s bean tragt. IKttttl-euttche VSrse vom IS. Dezember Freundlich. Die Grundstimmung am Aktienmarkt war am Mittwoch im allgemeinen freundlich Die Umsätze waren gering. Nachfrage bestand für kommunalen Altbesitz. Materialmangel bestand wieder tn Pfandbriefen. Stadtanlethen waren bei klei nem Geschäft kaum »«rändert. Der Aktienmarkt zeigte in der 2. VSrsenstund« eine nachgebrnde Haltung. Metall Haller büß ten 1 drei Achtel Prozent «in, während LanOttn Pfannhäusrr 1 ein halb Prozent höher kamen. Gesucht waren Montan-Aktien. «elchsmetterdienft. Ausgabeort Dresden. Wetter« vorhersage für Donnerstag 16. Dezember: Schwache Winde um Süd. Nach Frühnebel und Frühdunst heiter bi» wolkig. Mild. Leichter Nachtfrost, vorwiegend in höheren Lagen.