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Somrabend/Sonnkag» S./10. Oktober 1SS7 L« Üall, oo» h»h«r«r »«walt, v«rbot, tlaltattiu« ßökuog«, hat d«r ve^leher »o«t tvriduosuild«»»« tatm «»Ipillch«, Zoll» dl« gtilua« !» d«I<hiLnk>«a Umlaag«, d«r- >p«t«t ob<i »lcht «tlcheldt. «!««»«,»,«»,! »» v, « e » « » schrtstlitt»»«: vr,<d«».«!„ V«U«'ftr. 17, S«r«^ «TU «. 00U »«Ichäst»tUIl«, vrxt «» Verl»,! »««»-»«« v»chdr»<r«r«l ». v«iUW Th. ». ». «vl»t*t, Pdli«^kah« U, S«r«»s »UUI, p-ftlch««! «v. ll», «ad«: St-LttxuU v««»d«i «r. «7« ««rlai—rt vr««d«». «nj«l^n»r«>!«: dl« l,p°l»g« U „ d,«N« g«Il« » V«,.» ISr Sa»M«min^-«» » PI«. ss«, Vtah»a»>ch« U»«» »t, kl» »«idiht ktß««. Sr,ch«<d< I »al «OchintNch. MddaMch« v<tu-«pr«I, »dich Lrlg« «ldschl. « Vs» »M. « Ps-, r,ll-«rl»hd 1.7V; d»«h dl« Pall 1.7V «ldschli«hltch V»I»i»<rvss»»,«a«bl»r, »»«iiillch « VI«. v»ft.v«lt«i,«k». ««dM-X,. 1V VI,., Sanaabiad. ». g.stla,«»,. 10 Pl«. vdlxlkll»»,«» »Uli«, Ip1t«st,», «l» wdch« v« «bla«, d«, v«»»,»ditt östlich v«l« v«lla« «lag«,°»g<» I««». U«d» lr»^» dir,«« kt» »td-ft-llii»««, «at^vd-h»«». . — Nummer 237—38. Iahrg. LüchMe VolkssMuns Gaukulimwoche Sachsen M7 beginnl Ltnier dem Leitwort „Volkstum und Heimat" Die Gaukulturwoche Sachsen 1987 wirk am Sonnabend nachmittag im Rahmen eines Festaktes im Staat lichen Schauspieihause Dresden durch Landeskulturwalter Salz mann feierlich eröffnet. Am Sonntag nachmittag bildet die Festtagung des Heimatwerkes Sachsen im Städtischen Theater zu Bautzen, in der Reichsstatthalter Gauleiter Mutschmann zu grundsätzlichen Ausführungen das Wort ergreift, einen Höhe- punkt der Tagung. „Volkstum und Kultur" ist das Leitwort, unter das die Gaukulturwoche Sachsen in diesem Jahre gestellt ist. Die Bodenverbundenheit der deutschen Kultur auszuzeigen, allen Volksgenossen die Augen zu öffnen über die lebendigen Quellen echter Kultur, die im heiligen Bezirke der Heimat fliehen, ist Aufgabe der Gaukulturwoche. So kommt dem Hei matwerk Sachsen, das den Wert, die Kräfte und Leistungen sächsischen Volkstums aufzuzcigcn und zu steigern gewillt ist, im Rahmen der diesjährigen Gaukuliurwoche eine besondere Bedeutung zu. Dah in dem einheitlich straff zusammengefafsten Reich, in dem aNe partikularistiscl-en Strebungen von einst völlig aus geschaltet sind, die Eigenständigkeit der S t a m in e s k u l t u r so stark betont wird, bedeutet keinen Widerspruch. Die Füh ¬ rung des Reiches, die ja in allen Gauen Deutschlands Kultur wochen dieser Art abhallen lätzt, ist sich bcwutzt, dah die deutsche Kultur jung und schassenskrästig nur dann bleiben kann, wenn sie lebendig verbunden bleibt mit der heimatlichen Scholle. Wie aus tausend Quellen und hundert Bächen ein Fluh zusammen strömt, so wird eine grohe, für die Welt bedeutsame Kultur eines Volkes nur aus der Summe der Eigenwerte seiner Stämme, die sich zu einem lebensvollen, harmonischen Gesamt bilde zusammensügen. Von diesem Leitgedanken getragen sind die Hunderte von Veranstaltungen, die während der nächsten Tage im Rahmen der Gaukulturwoche in Sachsen stattsinden. Sachsens Frauen und Männer sollen mit Stolz und dem Bewusstsein der Ver pflichtung die Gröhe der kulturellen Leistung erkennen, die der sächsische Stamm zur deutschen Kultur bcigetragen hat und beiträgt. Innige Heimatliebe soll zu lauterer Glut entfacht werden; diese reinen Flammen schlagen aus allen Gauen zu sammen in höchster Hingabe an das Vaterland. Indem wir die kulturelle Leistung und den Eigenwert des sächsischen Stam mes aufzeigen, dienen wir der grohen Gemeinschaft, durch die all dies kulturelle Schaffen erst seinen letzten Sinn erhält: Deutschland. Japanische Regierung antworietWashington Sine Regierungserklärung mit besonderer Genehmigung des Kaisers von Zapan Tokio, S. Oktober. Die sapanlsch« Presse veröffentlicht eine Regierungs erklärung, die die besonder« Genehmigung des Kaisers erhalten haben soll. Die Erklärung besaht sich mit der Beschuldigung der amerikanischen Regie rung, nach der Japan den Neunmächtepakt ver letzt habe. Die sapanlsch« Regierung stellt fest, dah Japan im Jernostkonslikt China gegenüber in Selbstverteidigung handele, weswegen auch «Ine Verletzung des Neunmächtepaktea unmög lich sei. Es wird ausdrücklich festgestellt, dah Japan in China keinerlei territorialen Ziele verfolge. Ergänzend wird zu dieser Nachricht gemeldet, dah In der apanischcn Regierungserklärung aufrichtig bedauert werde, >ah Amerika und der Völkerbund das Wesen des chincsisch- apanischcn Konfliktes nicht verständen. Die von Japan vcr- tragsrcchtiich in China gehaltenen Truppen seien von den Chi nesen provoziert worden, und erst, nachdem eine Lokalisierung der Zwischenfälle mihlungen sei, habe Japan sich zur Selbst verteidigung entschlossen. Ferner sei durchaus bekannt, dah China den Krieg gegen Japan planmähig vorbereitet habe. Deingegenük'er beschränkten sich die japanische» Forderungen an China lediglich aus den Verzicht jeglicher Stimmungsmache und der daraus folgenden Handlungen der Chinesen gegenüber Japan. Japan wünsche durchaus eine ernste Zusammenarbeit mit China und erstrebe einen dauerhaften Frieden im Fernen Osten. Es wird ausdrücklich betont, dah Japan keinerlei terri toriale Ansprüche an China stelle und dah darum von einer Verletzung bestehender Verträge durch Japan keine Rede sein kann. Die japanische Regierung klagt aber China an. den Kom munismus zu fördern, um die japanische» Interessen auf dem Kontinent zu schädigen und zu vernichten. Diese Bestrebungen, so heisst es in der Regierungserklärung, stellten eine Ver letzung des bestehenden Nichtangriffspaktes dar. Sie trügen des weiteren wesentlich dazu bei, den Weltfrieden zu bedrohen. Riesige RÜsiungskäufe -er Sowjets in LtGA Sowjetrußland will eine mächtige Flotte bauen Newyork, 9. OK«. Ein bezeichnendes Licht aus die von Amerika besonders in letzter Zeit mit so lauter Stimm« vertretene Politik der Nicht einmischung und des Friedens wirst eine sehr ins Einzelne ge hende Meldung der „Herold Tribun«". Aus der ersten Seit« meldet diese Zeitung aus einwandfreier Quelle, dah die Som- setregierung ihre amerikanischen Agenten autorisiert habe, sür 50 Dollar-Millionen Kriegsmaterialien auszukauken zur möglichst baldigen Lieferung nach Sowset- rutzland. Beinahe das gesamte Material ist zur Flotten- ausrüstung bestimmt. Es besteht au» Fertigte!!«!, sür Schlachtschiffe, so z. B. Panzertürme, Panzerungen, Maschinen- Kessel, ISzöllige Geschütze und Flugzeuge. Alle diese Käufe wer- den von der Newyorker Export- und Import-Corporation getä tigt, die ihren Sitz in der 5. Avenue 299 hab«. Es sei dies die Munitionskauforganisation der Sowjets, deren Generaldirektor Samuel Earp ist, »in Schwager Molotows, de» Vorsitzenden des Rat» der Volkskommissare. Im Zusammenhang mit dieser sensationellen Meldung weih die „Herald Tribüne" weitere Einzelheiten anzugeben über die kürzlich gemeldeten Käufe der Sowjets, die bekannt wurden durch die Veröffentlichung des Lizenzberichtes des Staatsdepar tements. Danach sind in diesem Auftrag von 19 Millionen Dollar folgende Posten enthalten: 2,5 Mill. Dollar für Geschütze, 1,5 Mill. Dollar für Munition und 1 Mill. Dollar sür Explosiv stoffe. Zur Begründung für diese gewaltige Auftragserteilung mel det die „Herald Tribüne", dah dieSowjets beabsichtigen, eine mächtige Flotte zu bauen. Zur Durchführung des Pro gramms müssen sie sich an die Vereinigten Staaten wenden, um die nötigen Maleriallen zu erhalten. Angeblich hätte die Sowsetregierung die Absicht gehabt, 2 oder 3 Schlachtschiffe für 159—290 Millionen Dollar in den Vereinigten Staaten zu kau fen bzw. bauen zu lassen. Man hat sich aber entschlossen, statt dessen einen Grohteil der Ausrüstung nur in Amerika zu be stellen, um die Einzelteile in Ruhland zusammenzusehen. „England muß stark genug werden" Ein« Red« des britischen Verteidigungsministers. London, 9. Oktober. Verteidigungsminister Sir Thomas Inskip gab am Freitag in Stubbington (Hanlshire) eine Antwort aus die Frage, ivarum dl« englische Regierung sich nicht für «inen Boykott gegen Japan ausspreci)«. Der Verteidigungsminister erklärte, dah viele Briefe bei ihm «ingegangen seien, die sich sür einen Boykott japaniset-er Waren eingesetzt Hütten. England aber, so betonte Inskip, habe vor allen anderen Nationen die Verantwortung sür einen sol- <t>en Schritt zu tragen. Andere England sehr freundlich gesinnte Länder in Europa erwarteten von Grohbritannien, dah es die Führung übernehme; das aber vermehre nur noch di« Verant wortlichkeit Englands, das infolge dieser Tatsack^ um so mehr bemüht sein müsse, nicht in eine Politik hineinzutreiben, die es nicht durchführen könne; zugleich aber müsse es darauf be dacht sein, stark genug zu werden, um eine solche Führung geben zu können. Frankreich stellt 2Z Milliarden für seine Landes verteidigung bereit Paris, 9. Okt. Nach einer Meldung des „Figaro" wird Frankreich im Jahre 1938 für Zwecke der Landesverteidigung insgesamt 23 Milliarden Francs ausgeben. Mitteilung der britischen Admiralität Kein U-Bootsangriss aus den Zerstörer „Basilisk". London, 9. Okt. Nach elner Mitteilung der britischen Admiralität hat kein U-Bootsangriss aus den britischen Zerstörer „Basilisk" stattge- sunden. Die Erklärung hat folgenden Wortlaut: „Auf Grund einer neuen genauen Untersuchung ha« sich herausgestellt, datz kein U-Bootsangriss aus HMS „Basilisk" unternommen «orden Deutschland fordert fein Recht Als der Führer in seiner Proklamation zum „Partei tag der Arbeit" in unmissverständlicher Weise auch die kolo niale Frage berührte und im Lause des Parteitages noch mehrmals auf dasselbe Problem zurückkam, hat die offiziöse „Deutsche diplomatisch-politisck)« Korrejpondenz" sür diesen Vorgang den treffenden Ausdruck gesunden, dah es sich da bei um ein „k o l o n i a l p o l i t i s ch e s Wiederauf nahmeverfahren" handele. Ziel und Begründung der deutschen Kolonialforderungen sind damit in einem einprägsamen Schlagwort umrissen worden. Die 1919 von den Versailler Diktatmächten erfolgte Verurteilung Deutsch lands und der entehrende Vorwurf, dah dieses grohe Land „kolonialunwürdig" sei, muh, nachdem sich die Unschuld des „Angeklagten" herausgestellt hat und das Prozehverfahren von 1919 als eine politische „Justizkomödie" entlarvt ist, revidiert werden. Es handelt sich also für Deutschland um nichts anderes als die Forderung nach Wiederein setzung in seineRechte, praktisch also um die Rück gabe eines Raubes. So unangenehm reaktionären Politikern, deren fast tragikomische Nolle es ist, dem Rade der Entwicklung bei jeder Gelegenheit vergeblich in die Speichen zu greisen, di« „Wiederaufnahme dieses Prozessverfahrens" auch sein mag, so haben sie doch im Laufe der letzten Wochen nicht verhin dern können dah seit Nürnberg die internationale Dis« kussion um die Kolonialsrage an Breite, wenn auch nicht in jedem Falle an Tiefe, zugenommen hat. Diese Diskussion begann mit der einigermassen aufsehenerregenden Erklärung des Oberkommissars der Südafrikanischen Union in Lon don, TeWater, der sich bekanntlich während einer Reise durch Kanada bereit erklärte, mit Deutschland am runden Tisch Uber das Kolonialproblem zu verhandeln. Herr Eden hat dann freilich kurze Zeit später von der Genfer Tribüne aus den verlegenen Versuch unternommen, die deutsche Kolonialsorderung damit abzutun, dah er sich auf die Ausflucht hinausredete, das deutsche Nohstossproblem sei ein Devisenproblem und werde durch die Rückgabe der ehemaligen Kolonien keineswegs gelöst. Deutschland ist auf diese Verkennung der Sachlage die Antwort nicht schuldig geblieben. Der englische Aussenminister hat sich erst am letzten Sonntag ans dem Bückeberg vom Führer und Reichs kanzler sagen lassen müssen, dah Deutschland nicht gewillt ist, eine Verschiebung der deutschen Kolonialforderungen von ihrer rechtlichen Basis hinzunehmen. Die Beharrlich keit, mit welcher von deutscher Seite in der Kolonialdis kussion die Rechtsfrage in den Vordergrund gerückt wird, hat, wie sich das nicht allein an der Eden-Rede, sondern auch an zahlreichen anderen Diskussionsbciträgen zeigte, immerhin den nicht unwichtigen Beweis erbracht, dah von der anderen Seite bisher nichts rechtlich und sachlich Stich haltiges gegen die deutschen Forderungen aufgebracht wer den konnte; eine Tatsache, die soeben erst den nationalisti schen Parteikongreh von Transvaal veranlasste, die süd afrikanische Negierung auszusordcrn, ohne Aufschub die Aufmerksamkeit des Völkerbundes auf die Frage der euro päischen Besitzungen in Afrika zu lenken, um Besprechungen mit Deutschland und Italien mit dem Ziel einer befriedi genden Lösung der Kolonialsrage herbeizusiihrcn. Zumin dest ist also der Erfolg zu buchen, dah sich allmählich in der Welt die rechtlich und fortschrittlich Denkenden von den reaktionären Statusquo-Politikern zu scheiden beginnen. Die Rechtswidrigkeit der Vorenthaltung von Kolonien gegenüber Deutschland kann ernsthaft nicht mehr bestritten werden. Nicht erst seit dem Bekenntnis Lloyd Georges aus dem Jahre 1935 (der es als einer der Väter des Versailler Diktates wohl wissen muh), dah auch hinsichtlich der Kolo nialfrage die Zusicherung der Wilsonschen 1-1 Punkte ge brochen wurde, sprechen die modernen Bölkerrechtslehrer dem Kolonialraub von 1919 jedes legitime Recht ab. Eine indirekte Bestätigung dieses Sachverhaltes liegt zudem in dem Mandatscl-arakter des ehemaligen deutschen Kolonial besitzes selbst. Es ist nicht zuletzt wegen der rechtlichen Un haltbarkeit der Kolonialregelung von Versailles gewesen, dah man dem Mandatssystem den Charakter eines Proviso riums gegeben und Revtsionsmöglichkeiten eingebaut hat. Denn selbst nach der rechtlichen Scheinregelung von Versailles haben nicht allein die Mandatare untereinander das Recht zur Neuverteilung des Kolonialbesitzes, sondern auch die Ve« völkerung der Mandatsgebiete selbst ist, wie Präsident Wilson am 13. Januar 1919 das vor dem „Rat der Zehn" ausdrücklich seststellte, befugt, nach Massgabe der Grund sätze des Selvstbestimmungsrechtes zumindest einen Wechsel der Mandatare zu verlangen. Weil sich nun aber die recht lichen Grundlagen des von Deutschland geforderten „Wieder, aufnahmeverfahrens" nicht erschüttern lassen, suchen di« Gegner der deutschen Kolonialforderungen nach Schein, gründen, die, wie es Eden jüngst getan hat, die angeblich« Wertlosigkeit des ehemaligen kolonialen Besiise» für Deutsch land beweisen sollen, oder aber sie verschätzen sich hinter dem reinen Machtstandpunkt, indem sie behaupten, man dürfe Deutschland mit der Rückgabe der KoloistLn kein«