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DdHkuschrifti Nachricht«, Lrettm ssernsprtcher-Sammrlnummrr: »3»11 Nur IÜr NachtgrsprSche, Nr. »Süll SchrilUettung u. -a-pIgrschLstlstell«! Dretten - S. I, M«tensttat« »>/t» chatugigetlchr tri ILgUch »weiarrllger Zastellana ma«»Mch ».N) «I. leiuschllavlch 7» Pfg. für Lrüg«- loh«), durch Postbrjug L.ro «tt. rinIchN-PIch 53 Psg. «oftgadühr laü« PosttUstallmigrgedichl) bet 7mal wbchenUichem «ersand. Nnzrlnummrr IS Psg., außrichalt Sachlen» 30 Pfg. «uzetgenprets-: Di» einspaltige 30 mm breit« geil« 3S Big-, sür aulwürt» «0 Psg., di« «> mm »reit« »evanieteile 30» Pfg., außrrhalb »so Pfg. ab», «riseuablchlag lt. Darts, 8amUiemm»«tg«n und «trlleng-Iuch« ahn« Rabatt 1» Psk, -ußechalb »3 Psg. Ossertengebichr 30 Ps^ «u»»Lrttg« Lustrig« geg«n ^rautbejahlung. »ruck u. »«lag! LIepsch ch Reichard«, Dresden. Poltscheck-«to. 103» Drrsdea Nachdruck nur mit deutl-Ouellenangabe (Dretdn. Rache.) iuISssig. Unverlangt« Echristftück« werden nicht ausbewahrt ll Schweres Erdbeben in Kalifornien Mele hundert Ale, Lautende »»n Verletzten Los Angeles, 11. Mär-. Leber ganz Kalifornien unb bis nach Mexiko hinein erstreckte sich ein schweres Grbbeben, bas sich aus mindestens acht starken Gtn-elerschütterungen zusammenfetzte. Die Katastrophe be gann um 17,55 Ahr Paztsikzett. Aeber -te Zahl -er Loten unö Verletzten und -en Amsang -er Materialfchä-en können genaue Angaben noch nicht gemacht werben, -a vielfach alle Berbin-ungen zerstört ftn-. Man rechnet bisher mit über 500 Lo-eSopsern unb mtn-estenS 3««« Verwun-eten. Bisher liegen folgende Einzelmeldungcn vor: 200 Opfer in San Pe-ro Einem noch unbestätigten Gerücht zufolge ist die elek trische Kraftanlage tn San Pedro e i n g e st tt r z t. Es sollen 200 Personen unter den Trümmern begraben liegen. Bereits im Berkans einer halben Stnndc nach Beginn der Erdstösse wurden 156 Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert. Tic Erdstöße erstreckten sich von San Diego bis Ventura. Gegen WOÜ Matrosen und Soldaten werde« zur Hilfeleistung in die Erdbebenzone gesandt, wo bereits über övll Aerzte tätig sind. Zerstörungen tn Lons Veach In Compton sollen durch das Erdbeben zwölf Per sonen ums Lebe» gekommen sein, Fast jedes Geschäfts gebäude ist entweder völlig zerstört ober stark mit- genom m e n. Drei Personen fanden bet dein Zusammen bruch der Polizcistation in Watts den Tod. In Long Beach ist das moderne Klubgcbäude zerstört worden, das Stillman-Hotel und ein anderes großes Gebäude haben schwere Beschädigungen erlitten. Die Polizei teilt «it, daß 5llv Lote allein in Long Beach zu verzeichne« sind. Hier wnrdc« nicht weniger als 14 schwere «ad 110 leichtere Erdstöße gezählt. Long Beach ist offenbar von allen in Mitleidenschaft gezogene« Orten am schwerste« be» troffen worden. Schrecken über Los Angeles Die Erdstöße, die sich in nordsüdlicher Richtung be wegten, bauerten mehrere Minuten. Gebäude aller Größen und Stärken gerieten ins Schwanken. Der Straßcnbahnverkehr mußte sofort eingestellt werden, da große Spalten in den Straßen klaffen. Die Menschen rannte«, von panischem Schrecke« er» griffe«, z« Lausende« aus die Straßen. Fn verschiedenen Biertcln der Stadt ging das Licht aus und die Fensterscheiben zerbrachen. Mehrere Personen wurden unter den Trümmern des eingestttrzten alten HandelskammergebäudeS hervorgezogen und ins Kranken haus gebracht. Panik in Kollhwoo- Auch in Hollywood verursachten die Erdstöße Schäden. Hunderte von Filmarbeitern mit ihren Direk teren und den Filmstars liefen auf die Straßen, als der Stuck von den Wänden der Filmateliers herabsiel. Die meisten Verletzungen sind durch einstttrzende Dächer hcrvorgerufen worden. Zwei Tanks der Union Oil Com pany stehen in Flammen. Ei« «ngehcures Feuer wütet im Geschäftsviertel von Long Beach. Ein geringeres Feuer wird aus dem Pctroleumdtstrilt von Long Beach berichtet. Fliehende Automobilisten, die aus Long Beach in Wilmington eintrafen, berichten, baß sie dort in den Straßen hätten Tote liegen sehen. In San Pedro soll ein Teil der Pabos-Berbe-Hügel, die bet der Redondo- Küste gelegen sind, zusammengestürzt sein. Eine ungeheure Staubwolke ist sichtbar. 25000 Matrosen werben eingesetzt Die Erdbebenzone umfaßt etwa «bllü Ouadratmeile«. Sie ist als besonders erdbebengesäbrdet bekannt und hatte fast aller 75 Fahre ein großes Beben. Das letzte hat sich 18S7 ereignet. Die Flotte, die zum großen Teil vor San Pedro lag, dampfte am späten Abend in Richtung Long Beach ob, wo sie heute früh erwartet wird. Dann stehen etwa 28 000 Matrosen zur Hilfeleistung zur Verfügung. Eine drahtlose Meldung, die in San Diego von Long Beach ausgefangeu wurde, bemerkt, daß die ganze Küpe in Klamme« z« stehen scheine. SS0Ü0 Gebäude solle« in Lons Beach zerstört worden sei«. Automobile sind in den Straßen unter dem Schutt ver graben. In vielen Dörfern, in der Hauptsache zwischen Los Angeles und seinen 20 Meilen cutscrnt liegenden Hasendistrikten, sind Feuer auSgebrochen. Gtetgen-e Verlustriffern Die Zahl der durch das Erdbeben verletzten Personen in Los Angeles wird nunmehr auf etwa 4000 geschätzt. Die Zahl der Toten ist noch unbestimmt, da das Rettungswerk in erster Linie den Verletzten gilt. Fn Compton, daS zwischen Los Angeles und Long Beach liegt, sind auch mehrere Kirchen zerstört. Das gleiche gilt von Long Beach, wo vielfach von den Häusern nur noch Stahl gerüste stehen, nachdem die Wände zusammengebrochen sind. Die Bevölkerung kampiert im Freien. Matrosen bewachen die Straßen, tn denen Ladenbesitzer ihre Ware ins Freie retten konnten. Krie-srecht tn Long Veach Die Erdbebenkatastrophe der letzten Nacht ist die schwerste, die sich bisher in Kalifornien zugetrageu hat. Ganz Südkalisornien ist in Mitleidenschaft gezogen. Am größten ist die Zahl der Opfer in Long Beach. Es ist dort das KriegSrecht proklamiert worden. Tausende von Marinc- sttsilicren und Matrosen versehen in den Straßen, wo die Einwohner mitten unter den Ruinen ihrer zerstörten Wohn stätten kampieren, den Patrouillendienst. Im Kra«kenhaus von Los Angeles entstand bei de« erste« Erdstöße« eine Panik. Hunderte von Kranken stürzten nach den Ausgängen, viele wurden ohnmächtig. Das Krankenhaus ist mit Verwundete» überfüllt. Weitere Verletzte warten noch auf ihre Unter bringung. Nach den Aufzeichnungen der Erdbebenwarte in Pasa- dcna muß sich der Herd des Bebens im Ozean befinden, etwa in der Nähe von New Port. Nach bisher allerdings noch nicht bestätigten Meldungen soll sich eine Sturmflut ereignet haben. Präsident Roosevelt hat Maßnahmen angeordnet, um den in Mitleidenschaft gezogenen Gebieten in Kali fornien Staatshllfen angedethen zu lassen. KomnMarMe Regierung m Baden gebildet Karlsruhe, 11. März. Der Kommissar des Reiches für die Polizei in Baden, R o be r t W a g n e r, hat einen Aufruf erlassen, in dem es heißt: Durch die Uebernahme der Polizei gewalt am 0. und 10. März d. I. hatte sich zusehends eine Beruhigung der öffentlichen Meinung und der Massen des Volkes bemerkbar gemacht. Das wurde mit dem Augenblick anders, als die Negierung am 10. März mittags ihren Rück tritt erklärte. Ich habe mich deshalb veranlaßt gesehen, im Interesse der öffentlichen Meinung und Sicherheit des Landes die gesamte RegterungSgewalt in Baden auf Grund der mir von der ReichSregierung übertragenen Be fugnisse zu übernehmen. Die Befugnisse des GtaatSpräsi- denten und des Innenministers werben von mir selbst auS- geübt. Mit der Wahrnehmung folgender Geschäft« werben kommissarisch beauftragt: Des Finanzministers Landtags- abgeordNeker Walter Kühler, Weinheim: deS Justiz. Ministers Rechtsanwalt Rupp, MdR., Karlsruhe: des Mi- nisters für Kultus unb Unterricht Hauptschrtstleiter Dr.pßtl. Otty Mucker. Karlsruhe. Als. Kommissar gu meiner be sonderen Verwendung bestelle ich Polizeiobcrleutnant a. D. Pflaum er, Heidelberg. Weiter werden ernannt je ein Hilsskommissar aus der De »t sch n a t io n a l e n Volkspartet und dem Stahlhelm. Sämtliche Kommissare und HIlfskomintssare führen ihre Geschäfte ehrenamtlich. Hissen von Häkenkreuzfahnen und schwarz-weiß-roten Fahnen auf sämtlichen staatlichen Gebäuden wird zugelasscn. — Staatspräsident Dr. Schmitt wurde in seiner Wohnung zu seiner persönlichen Sicherheit tn Schutzhaft genommen. Gegen Len beurlaubten Poltzeioberst Blanken- Horn und Pollzetmajor Krauth ist Gchuhhaftvefehl er- gangen. Dee neue österreichische Gesan-te verli«, 11. März. Der neue österreichische Gesandte, Tauschitz, ist am Sonnabend früh in Berlin eingetroffen. Er wurde auf dem Bahnhof von einem Vertreter des Aus wärtigen Amtes und dchr Herren, der österreichischen Ge sandtschaft empfangen« . Beeheißuns -er Toten Die Fahnen wehen in allen deutschen Gauen auf halb mast. Sie wehen zum Gedenken unserer Brüder, die im Weltkrieg sür das Vaterland ihr Bestes Hingaben, unb sie wehen wieder in jenen heiligen Farben Schwarz-Weiß-Rot, denen die Gefallenen getreu bis in den Tod ihr Leben weih ten. Die Ncichsregierung hat beschlossen, daß am Tage ihres Gedenkens, dem Volkstrauertag, nur die Fahnen gehißt werden sollen, unter denen die zwei Millionen Toten des Weltkrieges siegten und starben und so durch ihr geheiligtes Opfer das Fundament für den Neubau der Nation legten, dessen Zeugen wir alle in diesen Tagen des Ausbruchs in freudigster Erregung gewesen sind. Aus eine Woche des Triumphes folgt der Tag der Einkehr, der Tag der Be freiung, an dem die erwachende Nation die Stimmen der Toten hören und den Sinn und die Mahnung ihres Opfer todes befolgen soll. Tag der Trauer und der inneren Läuterung, an dem unser Volk in dem Elan national revolutionären VorwärtSstttrnicnS innehält und sich ins Bewußtsein znrückrust, daß der grüßte nationale Sieg der NachkriegScpochc eitel wäre, wenn wir ihn nicht mit einem starken vaterländischen Ethos zu erfüllen vermöchten, und wenn mir nicht fähig wären, in dem Geiste zu leben und zu wirken, in dem unsere Helden gefallen sind. , Ihr Geist war höchstes Pflichtbewusstsein. Reichsmintster Göring hat ein aufrüttelndes und wahres Wort gesprochen, als er sich an die ihm in Preußen unter stellten Beamten wandte und sie daraus hinwies, dass die Mitgliedschaft bei den nationalen Verbänden den Be treffenden nicht Mehr Rechte, sondern höchstens höher« Pflichten gebe. Es ist eine Ehre, sich national nenne» zu dürfen: es ist eine Ehre, unter den Farben des alte» und in dieser Woche wiedererstandenen Deutschen Reiches dienen zu dürfen für das, wofür die Vesten des deutsche» Volkes gefallen sind. Darum müssen wir uns bewußt sein, daß diese Ehre das Höchste ist, was der deutsche Menich in dieser Zeit des Neubaues des Reiches hat. Ehre ver langt keinen Lohn, sie ist kein Sprungbrett, auf das ma» tritt, um dadurch Vorteile zu erlangen. Diese Ehre ist gleichbedeutend mit deutsch sein, und das heißt, eine Sacha um ihrer selbst willen tun. Zum Ruhm und zur Ehre unseres Volkes können wir sagen, daß es sich diesem Geist unserer Toten gerade in der abgelausenen Woche des re volutionären Umbaues des. Staates gewachsen gezeigt hat. Nach der gewaltigen nationalen Erhebung vom 0. März hat sich die zweite Phase der nationalen Revolution in einer der großen Sache würdigen Form vollzogen. Gewiß sind hier und da Ausbrüche vorgekommen, die zwar nicht ge billigt werden können, die aber auch nicht mit den Maß stäben des Alltags gemessen werden dürfen. Die Worte des Reichskanzlers Adolf Hitler, daß die nationale Revolu tion UM nicht in der Geschichte verglichen werden kann mit der Revolte der Rucksackspartakisten, und daß deshalb höchste Disziplin allen kompromittierenden Einzclaktioncn, die das große Werk der nationalen Erhebung schänden könnten, ent- gcgcnzusetzen sei, haben unbestreitbare Geltung sür de» Ablauf der ereignisreichen letzten Woche. Ganz Deutschland ist heute fest in den Händen der nationalen Regierung. Auch in den Ländern, deren Regierungen nicht mehr das Vertrauen des deutschen Volkes besaßen, ist der Umschwung reibungslos vollzogen worden. Während vor wenige» Wochen noch Deutschland sich im Zustand des schleichenden Bürgerkrieges befand, der fast täglich Opfer an Toten und ungezählten Verletzten forderte, war die Zahl der Opfer in der Woche der nationalen Revolution geringer als in den „ruhigen" Woche» des abgetretenen demokratisch-par lamentarischen Systems. Auch der Gegner vermag nicht zu leugnen, daß in diesen entscheidenden Tagen die staatliche Gewalt in jedem Augenblick das Hcst fest In der Hand ge habt hat. Ruhig, ohne Störungen des Wirtschaftslebens, und ohne beträchtliche Blutopscr hat sich der grüßte Um schwung der deutschen Geschichte trotz seiner revolutionären Charakters vollzogen. Die Ehre des nationalen Deutsch lands hat sich gerade in bewegter Zeit bewährt, und die Disziplin, die der Ehre verbunden und ihre unveräußer liche Grundlage ist, zeigt sich nm so strahlender. Wenn das deutsche Volk im Zeichen der nationalen Erhebung unter den heiligen Farben Schwarz-Weiß-Rot der toten Helden gedenkt, dann darf es von sich sagen, daß eS sich in dieser Woche ihres Geistes der Pflichterfüllung unb der nationalen Ehre würdig erwiesen hat. Aber die Brüder, die gefallen sind, damit Deutschland leben solle, mahnen auch, iu ihrem Geiste die dritte Phase der nationale» Revolution, tn die wir nunmehr treten, ebenso würdig durchzuführen: es ist die schwierigste und zeitlich unbegrenzte Epoche de» nationalen Wiederaufbaues von Staat unb Wirtschaft. Hierzu benötigen wir am notwendigsten den Geist der Kameradschaft, der die gefallenen Helden tn Stahl, gewittern, in Not unb Gefahr zu einer Gemeinschaft brüder licher Hilfe znsainmcnschmtedete. Er ist das Erbe unserer toten Brüder, unb dieses Erve zu erwerben, um es zu be* sitzen, wird eine der hehrsten Ausgaben des nationalen Deutschlands sein müssen. Eine Kameradschaft muß es sein, -te bas Beste, die Treue,nicht .vergißt,Ker heute hterunh