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Von SO Jahnen r Am Krankenlager Aaiser Frredri<E)s An» Lagebnchanfzelchnnngen Anton Anton von Werner, der bekannte Künstler und Direk tor der Berliner Akademie der Künste, gehörte zum Kreis jener Persönlichkeiten, die in enger persönlicher Fühlung mit dem erkrankten Kronprinzen und späteren Kaiser standen. Die Tochter des Künstlers gibt nachstehend eine Schilderung jener Tage. Den ersten, völlig unvermittelten Eindruck von der Echivere der Erkrankung des damaligen deutschen Kronprinzen Friedrich Wilhelm erhielt Anton von Werner im Frühjahr 1837. Noch ahnte nieinand, welch tückisches Leiden sich hinter jener Heiserkeit verbarg, die den Thronfolger schon seit längerem quälte. Man muhte nur, dah er sich einer Kur in Bad Eins unterziehen wollte. Kurz vor der Abreise nach Ems, Mitte April, begegnete mein Vater Anton von Werner dem Kronprinzen und seinen beiden Töchtern zufällig vor dem Kunstgewerbemuseum und wünschte ihm gute Erholung bei der Kur. Kronprinz Friedrich erwiderte mit sonderbarem Lächeln: „Ach, ich bin ein verlore ner Mann." Und auf die Antwort: „Aber, Kaiserliche Hoheit, das zu denken ist ja Hochverrat!", schüttelte er nur stumm die Hand und wandte sich rasch dem Eingang des Museums zu. Kaum vier Wochen später, am 20. Mai 1887, schrieb Anton von Werner in sein Tagebuch: „Heute mm war ich nach Pots- dem ins Neue Palais gefahren, um der Kronprinzessin die ersten Skizzen vorzulegen. Die Herrschaften sind erst seit 8 Tagen wieder aus Ems zurück, wo der Kronprinz eine vier wöchige Kur gegen eine hartnäckige Heiserkeit durchgemacht hatte, welche ihn schon aus den Hosbällen im Winter quälte... Im Waggon traf ich nun heute den Major D. v. Gerhardt und den Hofgartendirektor Iühlk«, und von diesen wird mir — als ich erwähne, dah ich ins Neue Palais wolle — zu meinem Schrecken ganz verstohlen zugetuschelt: mit dem Kronprinzen stehe es lebensgefährlich. Neulich hätten sechs Aerzte eine Kon sultation gehabt, deren Ergebnis ihm nicht mitgeteilt wor den sei, aber die Kronprinzessin sei Uber den Ernst der Lage unterrichtet, in etwa acht Tagen müsse sich der Kronprinz einer Operation auf Leben und Tod unterziehen, es handle sich mög- liä)erweise um ein Krebsleiden im Kehlkopf! — Ich hielt cs für übertriebenen Klatsch. Aber als ich ins Palais kam.... Graf Seckendorfs in gedrückter Stimmung, die Dienerschaft er schien mir auch so, und die Kronprinzessin sah aus, als ob sie eben geweint hätte... Es lag Trauerstimmung über dem Neuen Palais." Als Anton von Werner Anfang September dem Kronprin zen in München wieder begegnet, kann er feststellen: „Der Kronprinz mar heiter und machte Wihe wie immer — aber er war sehr heiser." Dennoch scheint die Sorge neuer Hoff nung gewichen. Zwei Aerzte, der deutsche Stabsarzt Dr. Schra der und ein Assistent des englischen Dr. Mackenzie, Dr. Howell, sind jetzt in der ständigen Begleitung des kronprinzlichen Paares. Am 18. Oktober des gleichen Jahres gehört Anton von Werner zu jenem Kreis, der sich in Baveno um den kranken Kronprinzen zur Feier seines Geburtstages versaminekt. Illu miniert sind die Orte Intra, Pallanza und Baveno, Feuerwerk und Musik bilden den festlichen Rahmen. Der Kronprinz sel ber scheint wieder wohlauf. In den Tagebuchaufzetchmingen aus dieser Zeit heiht es: „Ich fand den Kronprinzen so wohl und gesund aussehend, stark gebräunt an Hals und Gesicht, wie nur le in seiner besten Zeit, aber seine Stimme war heiser wie im Winter. Die Fran Kronprinzessin und di« Familie wie die Umgebung war der Ansicht, dah es sich nur um die Heilung der Munden des durch drei bis vier Operationen beschädigten Stimmbandes und um Verhütung von Erkältungen hairdele. Die beiden Aerzte Dr. Howell und Dr. Schrader konstatierten nach täglicher Untersuchung, dah sich kein« bösartige neue Wu cherung gezeigt habe und bestärkten in uns allen eine günstige Meinung. So günstig dieser Eindruck, den mein Vater in Ittägigem Beisammensein mit dem Kronprinzen in Baveno gewonnen hatte, so niederschmetternd lauten die Nachrichten, die schon wenige Mocken später eintrefsen. Unter dem 27. November fin det sich folgende Tagcbucheintragung: ..Aus San Remo swohin Kronprinz Friedrich inzwischen iibergesiedelt warf lauten die Nachrichten, dah das Konsilium der Aerzte konstatiert hat, dah es sich um Kehlkopfkrebs handelt und die Exstirpation des ganzen Kehlkopfes notivendig wäre. Nach einer Stunde Be denkzeit hat der Kronprinz schriftlich seinen Ent^'uh kundqe- tan, dah er sich dieser Operation niärt unterziehen wollte. Da mit ist sein Ende und di« Art des Endes zur Gcwihheit ge worden — wenn die Natur nicht noch ein Wunder tut." Es geschah kein Wunder — di« Natur nahm ihren Lauf. Oft ist geschildert worden, wie in den folgenden bangen Wo chen widersprechende Nachrichten und widerstreitende ärztliche Meinungen das Bild, das sich die Oeffentlichkeit von diesem Krankenlager machte, verdunkelten. Am 9. Februar ist der Kronprinz in Erstickungsgefahr — nur ein in gröhter Eile ausgeführter Kehlkopfschnitt vermag noch, das Leben zu erhal ten. Es folgen wieder Wocl-en der Besserung, der Hoffnung. Dann trifft am 9. März 1888 das deutsche Volk die Nachricht: „Der Kaiser ist tot." Selber todkrank kehrt der Kronprinz, nun Kaiser. In groher Eile zurück nach Potsdam. Doch so erschüttert ist seine Gesundheit, dah er nicht mehr teilzunehmen vermag mn Trauerzug für seinen dahingeschiedenen Vater. In den folgenden 99 Tagen siecht Kaiser Friedrich qualvoll dahin. Am 16. Juni 1888, 11 Uhr 15 erlag er dann seinem von weenev» / Von LMi von woonev schweren Leiden, lieber die letzten Stunden berichtet das Tage buch Anton von Werners: „Heute früh fuhr ich nach Station Wildpark und gelangte ins Neue Palais. Das Hinscheiden des Kaisers würde im Laus weniger Stunden erwartet, sagte Graf Seckendorfs. Prinz Heinrich kam auch und blieb längere Zeit im Gespräch mit uns. Er erzählte, dah der Kaiser ihn bei vollein Bewuhtsein emp fangen habe, aber so schwach gewesen sei, dah er sich selbst nicht habe umwenden können, sondern durch zwei Mann umgedrei)t werden muhte, auch habe er nur den Vorderarm bis zum Ellen bogen beivegen und in die Höhe bringen können." Wie mein Vater dann wetterberichtet, trat er gerade aus die Terrasse heraus, als sich die kaiserliche Standarte auf Halb mast senkte. Und Kronprinz Wilhelm, der nunmehrige Kaiser, kam aus dem parterre gelegenen Sterbezimmer auf die Ter rasse in den Kreis der dort harrenden Offiziere. In den Tagebuchaufzeichnmtgen heiht es dann: „Ich trat bald darauf in das Sterbezimmer. Der Kopf des verblichenen Helden von Königgrätz, Wörth und Sedan ivar ,nit Tüchern umwunden und lieh nur das Gesicht bis zum Schnurrbart frei. Di« schiveren Leiden hatten das Gesicht nicht gerade entstellt, aber so, wie er da lag, hätte mm, das blühende, freundlicl>e, lebensfroh« Gesicht des einstigen Kronprinzen, wie es mir stets in Erinnerung bleiben wird, nicht wieder erkannt." Sperrbattone mit Spreng ladungen Die Engländer haben kürzlich Sperrballongruppen ein gerichtet, die motorisiert sind und also an den verschiedensten Stellen eingesetzt werden können. Zunächst sollen diese For mationen die britische Hauptstadt schützen. Wie das Sperr system ausschcn wird, steht endgültig noch nicht fest. Drei Möglichkeiten gibt es: einmal werden wie während der Kriegs zeit in Paris die Ballone so nebeneinander gestellt, dah sie einen gewaltigen Ring bilden, der um die Hau«"Mdt gelegt ist; zum anderen kann man das gesamte zu schützende Gebiet mit zerstreut stehenden Ballonen ausrüsten, so dah die Anordnung otiva der eines Minenfeldes gleichen würde; und schliehlich Iaht sich eine KonckiNation beider Systeme hcrbeifiihren. Im Augenblick scheint man jenseits des Kanals davon überzeugt zu sein, dah das sogenannte Feldsystem, also das Auseinandrrziehen der Bassone Uber den zu verteidigenden Raum, am wirkungsvollsten ist. Die Ballone sollen in unge fähr 99 Meter Abstand voneinander hoä-gelassen werden. Sie Deutschland, das einen sehr hohen Fettbedars aufweist, führt jährlich bis zu 259 909 Tonnen Walöl ein und ist damit der größte Abnehmer der Weltproduktion an Walöl, die 390 999 bis 599 999 Tonnen beträgt. Hierfür müssen jährlich rund 49 009WalethrLeben lassen. Inzwischen hat Deutsch land sich selbst wieder in den Walfang eingeschaltet. Die ständige Zunahme der Oelausbeute beruht nicht nur auf den gesteigerten Fangergebnissen, sondern zum grohen Teil auch auf der immer umfassenderen Auswertung des einzelnen Wals Man ist be strebt, möglichst jeden Fettropfen aus der anfallenden Masse herauszuholen. Früher verarbeitete man auch auf Landstationen nur die äuhere Speckschicht des Wals. Besonders bei der Ver arbeitung vom Schiff aus war man ans diesen Teil angewiesen, da man damals noch nicht den Wal auf Deck nehmen konnte. Der Wal wurde längsseits des Schiffes geschleppt; von flachen Booten aus trennten dann die „Flenser" mit langen Messern Stücke der Speckschicht ab, die mit Winden an Deck der Ko cherei gehievt wurden In den letzten Jahren Kat die Erfin dung der Aufschleppe für die Walfangmutterschiffe dahin ge führt. dah auch auf den schwimmenden Kochercien der Wal voll ausgewertet wird Zugleich erfolgte eine Vervollkommnung der Kochapparate und Maschinen, wobei die deutsche Industrie führend voranging, die heute die meisten Kochercien mit ihren modernen Anlagen ausrüstet. Der berechnete Walmeter" Eine wichtige Zeremonie im Fangbelrieb ist das Blessen des Wales. Sobald der Wal von den zwei 49-Tonnen-Windcn an Deck geschleift worden ist, miht der Planvormann den Wal körper auf den Zentimeter genau von der Spitze des Ober kiefers bis zum Schwanzende. Das Ergebnis wird genau ge bucht, bildet es doch die Berechnungsgrundlage für die Prämie, die dem Walschützen für den laufenden Walmeter zusteht, wobei die verschiedenen Walarten auf ein Einheitsmah umgerechnet werden. Aber auch ässe übrigen Männer an Bord der Kocherei, vom Kapitän bis zum Schiffsjungen, sind an den Mähen in teressiert, da sich aus der Länge des Wals das ungefähre Er gebnis an Oel abschätzen läht. Für jedes Fast Oel gibt es Ge winnanteile von mehreren Pfennigen bis hinunter zu einem würden im Luftraum so stehen wie die Minen im Meere schwim- men. Ein heranbrausendes Geschwader würde also sehr rasch die Feststellung zu machen haben, dah eine ganze Reihe seiner Flugzeuge mit den Kabeln oder den Ballonen selbst in Berüh rung gekommen und abgestürzt sind. Selbstverständlich käme ein derartiges Hineinbrausen in die Ballonsperre nur nachts in Frage. Am Tage würde diese Sperre keine Rolle spielen, zumal die Hauptlast der Abwehr dann bei den eigenen Jagd fliegern und der Flakartillerie liegt. Der Kommandeur der 39. Spcrrballongruvpe, Hearson. hat kürzlich in London bemerkenswerte Ausführungen über die englischen Abfiäjten wie überhaupt über die Ballonsperren gemacht. Nach seinen Worten soll ein Berühren der Kabel, die die Ballone halten, zu einer sofortigen Vernichtung des Flug zeuges führen. Er sprach in dieser Beziehung vom „Todes kabel", ohne nähere Angaben über die englische Erfindung zu machen. Etwas später erwähnte er dann aber Sprengstossladun gen an Bord dieser Ballone, deren Entzündung auch Angreifer herunterholen würde. Möglich, dah die Kabel mit dieser La dung in Verbindung stehen und sie zur Explosion bringen, soba'd sie von einem Flugzeug gestreist werden. Hearson ivar sich auch darüber im klaren, dah der Angreifer mit Spezialslugzeu gen Vorgehen werde, die ähnlich wie die Minenräumboote die Kabel zu zerschneiden und den nachfolgenden Geschwadern eine Gasse zu bahnen hätten. Er nannte diesen Sondertyp, mit dessen Bau zu rechnen wäre, ein Kabelräumflugzeug. Mit den Ballonsperren will man auch die nngreifcnden Flugzeuge nach oben drücken und den Raum verkleinern, der von den eigenen Jagdflugzeugen abzusuchen wäre. Es käme also die Höhe zwischen den schwebenden Ballonen und der Gipfelhöhe moderner Bomber in Frage. Hearson nannte ein Beispiel dafür: Die Ballone würden etwa 3009 Meter hoch stehen, während ein neuzeitliches Bombenflugzeug bis auk 7500 Meter mit Bombenlast steigen kann. Sicherlich werden aber die Bal lone noch höher klettern. Die Folge dieses neuen Verteidigunassystems wird natür lich sein, dah der Angreifer nach Mitteln suckt, die es ihm ge statten, trotz der Sperre mit seinen Bombensliegern an das Ziel zu gelangen. Hearson hat schon anqedsutet. dah mit einer derartigen Entwicklung gerechnet werden müsse. Er sprach vom Räumslugzeug, er sprach aber nicht davon, das: schon seit Jahren überall Versuche im ltzange sind, die Kricgsfliegerci in die höchsten Regionen zu verlegen. In Italien muh zum Bei spiel jeder Pilot beweisen, dah er geraume Zeit in 10 000 Meter Höhe zu fliegen vermag Wir können uns nun sehr gut vor stellen, dah ein Angreifer zunächst einmal in groher Höge seine Ääumflugzeuge vorschickt, die massenhaft Leuchtkugeln an Fallschirmen herunterlassen, um den Standort der Spcrrballons zu erkunden und dann im Sturzslug herunterzugehen und die Ballon« vernichten. Die Kabelsperre würde sofort in sich zu- sammcnsacken und den tiefer fliegenden Bombern den Weg nicht mehr versperren, es sei denn, dah die Spcrrkommando» die Ballone erst Minuten vor dem Auktauchen der feindlichen Bomber aufsteigen lassen. Dann wären die Räumfücger ver geblich bemüht morden, die Bomber aber ständen vor der Wand, die ihnen gefährlich iverden kann. Bruchteil von einem Pfennig, abgestust für die jeweilige Tätig« keit des einzelnen. Das ist auch das Verlockende am Walfang, dah z. B. ein Matrose oder Walverarbeiter nicht nur die übliche Schiffsheuer bekommt, sondern auch seinen Fanganteil an der Gesamtausbeute. Die Oelausbeute wird traditionsgemäß in Fässern gerechnet und täglich bekanntgegcben, so dah sich jeder seinen Gewinnanteil ausrcchnen kann. Deshalb auch das In teresse für die Länge und den „Ernährungszustand" jedes ein zelnen Wals. Das geht so weit, dah bereits Wetten über di« voraussichtliche Länge abgeschlossen iverden, bevor noch der Wal an Deck liegt. Auf deutschen Schiffen kommt nichts um Natürlich ist das Längenmah des Wals nur ein ganz roher Anhalt für dis voraussichtliche Oelausbeute, da die Speckdicke und der Ernährungszustand des Wals stark schwanken. Es gibt tatsächlich vollgemästete neben ausgelmngerten Walen; besonders während der Säugezcit nehmen die Muttertiere stark ab. Die Spcckdicke schwankt zwischen 5 und 20 Zentimetern. So können das Gesamtgewicht und der Fettgehalt zweier Wale bei gleicher Länge sehr verschieden sein. Natürlich kann man solch ein Wal ungetüm nicht einfach auf die Wange legen. Nur ganz wenige Fälle gibt es, in denen man einen verarbeiteten Wal Stück für Stück gewogen hat, so dah man einigermahen über die gegen seitigen Gewichtrvcrhnltnissc unterrichtet ist. Vei einem 130-Tonnen-Wal wiegt der Speck 25 bis 30 Tonnen, das Fleisch 55 bis 60 Tonnen, die Zunge allein drei Tonnen, Herz und Nieren je eine halbe Tonne, Leber und Barten je eine Tonne und das Blut ungefähr 10 Tonnen. Von den 25 bis 30 Tonnen Oel, die solch ein Wal liefert, stammt die Hälfte aus der reinen Speckschicht, während die andere Hälfte noch aus Fleisch und vornehmlich Knochen gewonnen wird, die sehr fetthaltig sind. Es wäre also ein unverantwortlicher Raubbau, wollte man wie bisher nur die Speckschicht des Wals ausnutzen und de» Rest verkommen lassen. Erfreulicherweise ist jetzt die technische Aus rüstung so weit gediehen, dah man den Wal voll und ganz ver werten kann, was besonders auf den modernen deutschen Schif fen der Fall ist. Walöl kein Lebertran Wieviel Menschen leben von einem Wal? Asin Raubbau inehv — Verrvevtung bi» ins Letzte durch technische Vervollksnrnrnung Polizei im Kamps aus den Brettern Die Wettkampfmannschas- te» der gesamten Polizei des Reiches haben sich am Ober joch im Allgäu zu den Ski- meistersci)aften zusammen gefunden. sWeltbild, Zander-M.) Das Oel wird nun bet der Verarbeitung getrennt aus der Speckschicht oder aus Fletsch und Knochen gewonnen, da der Blutzusatz beim Fleisch den Wert des Ocls herabmindert. Da» beste Oel liefert also der Speck, der schon mit der grössten Sau berkeit und Sorgfalt verarbeitet wird. Das Oel wird in Sepa ratoren gereinigt, so dah es schliehlich nur aus einer Fcttmasse besteht, die keinerlei Beimengungen von Wasser oder Fleisch resten mehr enthält. Je Heller, klarer und geruchloser ein Oel ist. um so besser ist es, und nur dieses wird zu Nahrungszweckcn in der Margirinefabrikation verwendet Alle minderwertigen Oelforten werden zu technischen Zwecken verarbeitet wie zu Seifen, Schmierölen, Pomaden und Hautkrems. Hierher gehört auch das Oel des Potwals, das für den menschlichen Genuh nicht brauchbar ist. aber für technische Zwecke besonders und wertvolle chemische Eigenschaften besitzt. Hierbei sei bemerkt, dah das Walöl kein Tran ist wie der bekannte Lebertran, der aus Fischen gewonnen wird. Das Walöl stammt ja von einem Säu getier und schmeckt daher auch nicht „tranig". Allerlei für Küche und Apotheke Boi der weiteren Verwertung des ganzen Wals wurde, wie ermähnt, auch das Fleisch ausgekocht, um das Oel herauszu ziehen. Bald kam man daraus, das ausgekochte Fleisch zu Futtermehl zu verarbeiten, das sich durch besonders hohen Nähr wert und gute Verdaultchkett auszeichnet. Praktisch wird bis her nur das sehnen freie Rücken fleisch verwandt, doch wird man in Zukunft sämtliche Fleischmassen verwerten können. Dieses Futtermehl dient als zusätzliche Nahrung für unser Vieh und ist somit von groher Wichtigkeit, da Deutschland auf starke Einfuhr von Kraftfutter angewiesen ist. Aber auch zur direkten menschlichen Ernährung eignet sich das Fleisch junger Walttere. Es war für die Teilnehmer der !