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Sächsische Volkszeitung : 24.02.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193802244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-02
- Tag 1938-02-24
-
Monat
1938-02
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.02.1938
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Donner«tag. L4. Februar 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer 47. Sette r Italien werbe Frankreich auf «rund feiner fpaiiische« Znterrffen und feiner kollektiven Verpflichtungen -war tu Fühlung mit England, aber nicht in besten Schlepptau, nach eigenem Ermeffen handeln. Ein besondere» Schlaglicht au) die britische Regierungskttse wirft die Mit teilung des französischen Außenminister,, daß seine Ne» glerung am 15. Februar in London «inen Schritt mit dem Zweck einer gemeinsamen britisch-französischen Warnung (i) an die Berliner Adresse in der Oefterreichsrage unternom men habe. Auch hier wird sichtbar, auf einem wie breiten Hintergrund der Gegensatz Chamberlain—Eden ausgetra gen worden ist. Jedenfalls scheint das Kabinett Ehau- temps entschlossen, an seiner bisherigen intransigenten Linie festzuhalten und die Ankündigung neuer Milliarden kredite für Rüstungen muh al» eine unmittelbare Antwort auf di« neu« Sachlage angesehen werben. Es fehlt in Frankreich nicht an lebhaftem Widerspruch gegen die Unzulänglichkeit des Kabinetts Thautemps. Der „Temps" hat sich kritisch mit den Jrrgängen der Volksfront auseinandergestut und im „Journal* wendet sich Flandin gegen die Vogel-Strauß-Politik jener Leut«, di« glauben, daß das Sowjetbündni» den Wert «ine, Zusammengehens mit England und einer Lftrstündigung mit den autoritären Ländern «uf-uwiegen vermög«. Flandin hat an Minister Delbo» die Frage gerichtet, ab e» wahr sei, daß d«r Bericht des „Temps" über den Rücktritt des Generalfeldmarschall» von Blomberg, der in Deutschland bekanntlich d«r Beschlag nahme verfiel, in Wirklichkeit von einer bestimmten Stelle am Quai d'Orsav veranlaßt worden sei. Delbos hat diese Behauptung nicht dementiert, sondern lediglich eine Unter» luchuna zngejagt. Wir warten mit begreiflicher Spannung darauf, welches Lrgebni» diese Untersuchung »itigen wird. Delbos hat auf ein« Anfrage im auswärtigen Ausschuß über die Hetzmetbooen gewisser Presseorgane erklärt, daß er „solche Methoden verurteile, und daß die Regierung im Wiederholungsfälle die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen werd« . Gr teilte jedoch zugleich auf Anfrage mit. daß es nicht in der Abficht der französischen Regierung mit Deutschland ei» Abkommen über Presfesragen abzu- schließen. Diese zwiespältige Haltung des französischen Außenministers läßt uns befürchten, daß der Meinungsver« giftung der Presse in Paris auch in Zukunft nicht mit der gebotenen Entschiedenheit entgegengetreten wird. Es hat den Anschein, als ob die französUche Etaatsführung durch di« Wendung der Londoner Politik nicht NSger gemacht, sondern in der Starrheit ihres Standpunktes nur noch ge stärkt worden ist. Das englisch-französische Einvernehmen, das durch Eden so sorgfältig gewahrt wurde, weist seine ersten Risse und Sprünge auf. Die bevorstehende außen politisch« Kammerdebatte wird über das Ausmaß der Meinungsverschiedenheiten weiter« Klarheit schaffen. Sie Opfer der GM im Ausland (Fortsetzung von Sette 1.) 1V. Roo. 1937 Barabanow, Militärattache, abberufen und ver haftet 13. Febr. 1V3S Winogradow, ehemaliger Gesondtschaftsrat in Bukarest, später Geschäftsträger in Warschau, abberufen und in Moskau hingerichtet IV. Deutschland. 1V. Juni 1937 Krestinskij, ehemaliger Botschafter in Berlin, später stellvertretender Volkskommissar sür auswärtige An gelegenheiten, später sür Justiz, Anfang Juni abgesetzt („Morning Poft" vom l9. 6. 37) und seither verschollen Juni 1937 Iureneff. Botschafter tn Berlin, abberufen und ver haftet: seither verschollen. Laut Aussage des geflüchteten Sowfetgesandten Barmin ist st. erschaffen worden 94. stan. 193» Repomnjaschtschij, Leiter der sowietrufftschen Han delsvertretung in Berlin, abberufen und verschollen V. Spante«. 8V. Febr. 1937 Rosenberg. Botschafter in Madrid, abbrrusen und verhaftet f„Mornlng Post" vom 19. 8. 87). Laut Aussage de« geflüchteten Eowsetgesandten Barmin ist R. erschaffen 81. stuni 1937 Antonow-Vwsejenko, Generalkonsul in Barcelona, abberufen und erschossen 19. Febr. 1938 Kogan, Generalkonsul in Tarragona, verübte Selbstmord, da er von GPU-Agenten aufgefordert wurde, in „besonderer Mission" noch Moskau zurückzukehren VI. Estland. 11. Rov 1987 Ustinow, Gesandter in Estland, unter rätselhaften Umständen „an Herzfchlag" gestorben 87. Ian. 1938 Petrowskis, ehemaliger Gesandter, verschollen 27. stan. 1938 Stark. Gukowskis, Handelsvertreter in Reval, abbrrusen und in Moskau erschaffen VH. Lettland. 88. Mov. 1937 Brodowskis, Gesandter, abberufen. „Obsrrver" meldet am 18. 18 87 seine Hinrichtung 81. Ian. 1987 Pochwastnsklf, GesandtschastssetretLr, adberufen und verschollen VHI. Litauen. 18. Dez. 1937 Podolskis, Gesandter, abberufen. „Vbferver" mel det am 18. 12. 87 seine Hinrichtung IX. Finnland. 89. Mov. 1987 Iwanow, Militärattache, verhaftet und verschollen 83. Roa. 1937 Aßmu», Gesandter, abberufen und verhaftet. „Observer" vom 18. 12. 87 meldet seine Hinrichtung. 8. Ian. 1938 Brlskin, Handelsvertreter, abberufen und ver schollen. X. Italien. 19. Dez. 1989 Lewin, Erster Sekretär der Botschaft in Rom, plötzlich unter geheimnisvollen Umständen gestorben, ver- nmtlich durch GPU-Agenten getötet f,Liulj"). XI. Belgien. 24. Ian. 1988 Rubinin, Botschafter, abberufen und verschollen XU. Ungarn. v. Ian. 1938 Beksadsan, Gesandter, abberufen und der unga rischen Presse zufolge hingerichtet XIII. Griechenland. 29. April 1937 Kobetzkis, ehemaliger Botschafter, in Moskau unter geheimnisvollen Umständen gestorben XIV. Tür»«,. 2. Rov. 1937 Karskis. Botschafter, abberufen und verschoffen 29. DU. 1937 Karochan, Botschafter, Früher in China), erschaffen s„Prawda"). XV. «hin». 17. Dez. 1936 Bogomolow, Botschafter, abberufen und verschol len. Laut Aussage de« geflüchteten Eowsetgesandten Barmin ist v. erschaffen XVI. Japan. 25. Sept. 1987 Rink, Militärattachr, abberufen und erschaffen Acht MSa-ekthrie Stplematm Liste der Smvsetdiplaenate«, dt« sich durch Bermel^rnna d«r »Nekkehr in die Smvfrtonian vor »er GPU gerettet habe«. De». 1929 Beffrdowskt, Botschaftsrat tn Part«, vor der GPU geflohen Systematische Irreführung -er englischen Bevölkerung Sezelchuende Vehandlnns der Slmia-me TenrelS l« der englischen presse — Man bevorzugt sowjet- rnsflsche Schvindelmeldungen London, 24 Februar. Die Wiedereinnabme von Teruel durch die Nattonalspa« nler meldet di« englische Presse wieder einmal tn einer Weise, di« bezeichnend Ist für dt« Behandlung der spanischen Angele genheit durch die englischen Zeitungen überhaupt. Während di« seinerzeitige Ginncchme Teruels durch die Bolschewisten von den Zeitungen in größter Auftnachung wiedergegeden wurde und die Blatter verkündeten, daß dieser Sieg das ,Onde des Generals Franco" bedeute (l) — die Labour Party «ttblödete sich nicht, sogar ein« .^egeskundgebung" zu veranstalten — wird die fetzige Wicderöinnahme von Teruel durch die Rationa len möglichst unauffällig, oder, wenn überhaupt, dann in der Darstellung der Bolschewisten in Barcelona veröffentlicht. Mit Ausnahme der „Times", di« Bericht« von gleicher Länge aus den beiden Lagern veröffentlicht hat, wird also dieser wichtig» Sieg General Francos der englischen Bevölkerung in völlig entstellter Weise mitgeteilt. Blätter -er Linken schämen sich «Sicht, zu behaupten, der Fall Teruels bedeut« lediglich die „seit Wochen beschlossene Räumung der strategisch wertlosen Stadt". Die Berichterstattung der englischen Presse über Spanien, die sich ständig dadurch ouszeichnete, daß di« kurzen und sach lichen Kommunique von Salamanca kaum gebracht wurden, während stattdessen die spaltenlangen mit romantischen Lügen durchsetzten Erfindungen der bolschewistischen Hetzzentrale in starkem Umfange wiedergegeben wurden, ist bezeichnend für die systematische Irreführung der öffentlichen Meinung Großbritan- nüens, die sich die englische Preffe in der spanischen Angelegen heit angewöhnt hat. Wie angenommen wird ging bisher eine entsprechende Einflußnahme von offizieller Seite aus. 6. April 1939 S. Dmitrijewsky, Legatlonsrat in Stockholm, von GPU-Agenten mit Revolver bedroht, weigerte sich, in die Sowjetunion zurückzukehren 8. Juli 1939 Agabekow, mit wichtigen Auslandsmlffionen be traut, bedeutender Funktionär der GPU, besonders in der Türkei, Griechenland usw. tätig, kam 1939 nach Paris und erklärte, nicht nach Moskau zurückkehren zu wollen 4. Juli 1939 Kuljarow, Botschaftsrat in Afghanistan, ging nach Persien und erklärt«, nicht zurückkehren zu wollen 15. Aug. 1937 Zafermann, Leiter der Einfuhrabteilung der sow jetrussischen Handelsvertretung in Paris, telegraphisch nach Moskau zurückbcrufen, verweigerte Rückkehr 21. Okt. 1937 Kljawin, erster Sekretär der sowjetrussischen Ge sandtschaft in Reval, auf Aufforderung nicht nach Moskau zurllckgekehrt 12. Dez. 1937 Barmin, Gesandter in Athen, nach Paris geflohen. B. war über die Waffenlieferungen der Sowjetunion nach Spanien gut unterrichtet 15. Dez. 1937 Kriwitzki, Vertreter des Oberkommandos der Roten Armee, leitete von Paris ans die Bestellungen und den Ankauf von Kriegsmaterial für die Rote Armee. Er weigerte sich, nach Moskau zurückzukehren. 12. stan. 1938 Ostrowski. Gesandter in Bukarest, abberufen. An fang Februar ging er nach Wien und vermutlich nach der Schweiz weiter 17. Febr. 1938 Budenko, Geschäftsträger in Bukarest, flicht vor den GPU-Agenten und bringt sich tn Rom in Sicherheit 18. Febr. 1938 Sobolew, Vizeadmiral der Roten Flotte, Marine- attacht in Istanbul, MarlneattachS in Stockholm, flüchtete 1939 nach Hamburg und spater nach Brüssel, wo am 18. 2. 38 ein Mordanschlag auf Ihn verübt wurde. Eine klärende Feststellung Unter dieser Ueberschrift wird in dem Amtsblatt des Relchsjustizministers „Deutsche Justiz", folgendes veröffentlicht: „Dor einiger Zett brachte eine verbreitete Zeitschrift die Nachricht, der Obrrlandesgerichtspriisident Dr. Hüttner in Dresden habe gebilligt, daß ein in einem Amtszimmer angebrachtes Schild .Hier wird nur mit Heil Hitler gegrüßt" entfernt wurde, und habe das damit begründet, daß das Schild „geeignet sei, die Gefühle anders Denkender zu verletzen". — Richtig ist das Gegenteil, was im Anschluß an die Mitteilung der Zeitschrift, daß sie Verleumdern zum Opfer ge fallen sei, zur Wahrung der Ehre des angegriffenen Beamten hiermit festgestellt wird: Oberlandesgerichtsprasident Dr. Hütt ner hat, sobald er mit der Angelegenheit befaßt worden ist, an geordnet, daß an Stelle des von einem Beamten entfernten Schildes ein gleiches wieder angebracht wurde, die Entfernung des ersten Schildes mißbilligt und ausdrücklich hervorgehoben, daß auf jemanden, der aus irgendwelchen Gründen den Deut schen Gruß nicht anwenden wolle, keine Rücksicht zu nehmen sei. Der Rcichsminister der Justiz: t. D. Dr. Freister." Mer von Epp nach Tripolis abgereist München, 24. Februar. Relchsleiter General Ritter von Lpp ist heute früh in seiner Eigenschaft als Letter des Kolonialpolttischen Amtes der NSDAP, und Bundesfi'chrer des Reichskolonialbundes nach Rom abgereisl. Don dort wird er sich nach Libyen begeben. In seiner Begleitung befinden sich Reichsamtsleiter SS - vbersührer Dr. Jung (München), der Leiter der Wirtschafts abteilung des Kolonialpolifischen Amtes Dr. Weigett (Berlin) sowie der Adjutant des Reichsstatthalters, Oberstfeldmeister Wunsche! (München). Am Freitag wird der Roichsleiter mit seiner Begleitung im Flugzeug über Syrakus nach Tripolis rei sen, um von dort aus Einladung des Gouverneurs von Libyen, Marschall Balbo, die große italienische Kolonialmesse zu be suchen. „Vor und nach der Zeitrechnung" und ». Ehrlsti Geburt" soll nicht gebraucht werden. Auf dem Reichslehrgang der Gausachbearbeiter für Vor geschichte im Nationalsozialistischen Lehrerbund äußert« sich Reichsamtsleiter Professor Dr. Reinerth über den Gebrauch von Formulierungen zur Bestimmung der Zeitrechnung. Vie Bezeichnung „vor oder nach Ehrifti Geburt" soll nicht meyr gebraucht werden. Ebenfalls teine Anwen dung finden soll die Bezrlchnung „vor oder nach der Zeitwende". Diese Ausdrücke werdrn durch di, Abkürzungen v. Ztr., n. Ztr. (vor oder nach der Zeitrechnung) ersetzt. weiter sollen dir Bezeichnungen „urgermanisch" und „groß- gerwanisch" die Ausdrücke „vorrömisch, nachrömisch, provinzial römisch, kaiserzeitlich" ersetzen, soweit sie sich aus di« germanisch« Vorgeschichte beziehen. Statt Wandalen, Burgunden soll es heilen Wandalrr, Burgunder usw., wobei statt » rin W zu setzen ist. Tas trifft sür eine Reihe häufig gebrauchter Namen zu, z. B. Ariowist. Eweven, Awaren. Slawen. Ser 18. Jahrestag der uatlouals-rlaWfchen parteigründlmg Münch«,. 84. Fede. Zum 18. Mak« jährt sich heute der geschichlllch« Ta» an dem Adolf Hitler inmitten einer ISrmdurchtosten Versammlung im Münchner Hofbräuhoussaal zum ersten»«! die 28 Pro« grnmmpnnnt« der NSDAP »erkündet«. Auch in diesem Jahre wird die Feier des Erinnerungstages in der schon traditionell gewordenen Weise verlaufen. In der 8. Abendstunde versammeln sich die Männer, die da» Goldene Ehrenzeichen der Partei und der Blutorden al» die alte Garde Adolf Hitler» kennzeichnen, in demselben HofdrSudaussaal, in dem damals die Programmverkllndung erfolgte. Wieder wird der Führer, wie in jedem Jahr am 24. Februar, zu seinen getreuen Weggenoffen sprechen. Eine besondere Note erhält in diesem Jahre der 24. Febr. durch «ine Führer-Kundgebung der SA-Gruppe Hochlandiin Biirgerbräukeller, in deren Rahmen schon in der Mittagsstunde Reicholetter Rosenb « rg zu den Männern im braunen Hemd sprach. SurchsühnmgSbcsttmimmaen zum weiblichen Wchtjahr Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeits vermittlung und Arbeitslosenversicherung hat den Arbeitsämtern ausführliche Richtlinien sür die Durchführung des weiblichen Pslichtjahre« zugelettet. Er bemerkt dabei, der Kreis der den Etnstellungsbeschränkungen unterliegenden Wirtschaftszweige und Berufe sei nach arbeitseinsatzmähigen Gesichtspunkten, ins besondere unter Berücksichtigung des Nachwuchsbedarfes dieser Wirtschaftszweige und Berufe abgegcenzt worden. Diese Be grenzung komme einer unmittelbaren Beschränkung des Perso- nenkreises insofern gleich, als zunächst nur in diesen Betrieben und Berufen die Einstellung von der Ableistung des Pflicht jahres abhängig gemacht sei. Darüber hinaus sei der Personen kreis unmittelbar dadurch eingeschränkt worden, daß ledige weibliche Arbeitskräfte unter 25 Jahren, die am 28. Februar als Arbeiterinnen oder Angestellte beschäftigt sind oder vorher beschäftigt waren, das Pslichtjahr nicht mehr abzuleisten brau chen. Im einzelnen wird dann in den Richtlinien festgestellt, daß die Ableistung des Pflichtjahres durch einenStempel im Arbeitsbuch bescheinigt wird. Die unter die Anordnung fallenden Betriebe und Verwal tungen sind verpflichtet, sich vor der Einstellung davon zu über zeugen, daß das Arbeitsbuch die Bescheinigung des Arbeitsamtes über die Ableistung des Mlichliahres enthält. Eine Einstellung als Lehrling darf auch ohne diese Bescheinigung erfolgen, er darf jedoch nach Beendigung der Lehrzeit nicht als Arbeiterin oder Angestellte beschäftigt werden, ohne zuvor das Pslichtjahr abgeleistet zu haben. Das Pslichtjahr kann sowohl im freien Arbeitsverhältnis als auch im Rahmen besonderer Maßnahmen abgeleistet werden. Ist «ine Arbeitsuchende in verschiedenen anrechnungsfähigen Beschäftigungen tätig gewesen, so können die Beschäftigungszeiten zusammengerechnet werden. Land- und hauswirtschaftliche Ausbildung in Lehranstalten sind in der Regel nicht anrechnungsfähig. Während einer gewissen Uebergangszeit ist cs zulässig, in den Fällen, tn denen bis zu 4 Wochen an einem vollen Jahr Land- oder hauswirtschaftltcher Tätigkeit fehlen, auf deren Ab leistung zu verzichten. Das Arbeitsamt kann Ausnahmen vom Pslichtjahr zulasten, insbesondere bet Arbeiten im Rahmen von staats- und wirtschaftspolitisch bedeutsamen Aufgaben, ferner bei Arbeitsuchenden, die durch ihren Arbeitsverdienst zur Unter haltung von Familienmitgliedern wesentlich beizutragen haben, und schließlich bet Arbeitsuchenden, die infolge körperlicher oder geistiger Gebrechen für land- und hauswirtschastliche Arbeiten ungeeignet sind. Vesondere Fristen für Abllefenma von Vrotaetteide «ine velumntmachnng des RelchsernShrungsmInisters. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlicht im Deutschen Reichsanzeiger folgende Bekannt- machung über di« AbNeserungsfrist sür Brotgetreide vom 22. Februar 1938: Aus Grund des Par. 2 der Derordnung zur Sicherstellung des Brotaetretdebedarfs vom 22. Juli 1937 (Reichsgesetzblatt I S. 829) bestimme ich nach Anhörung des Reichsbauernfiihrec-r: Die Hauptvereinigung der deutschen Getreide- und Juttermit- telwirtschaft kann für die Ablieferung des Brotgetreides, das gemäß Par. 1 der Berordmm« zur Sicherstellung des Brot- getreidebedarfs in Verbindung mit der Bekanntmachung vom 14. Dezember 1937 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsan-eiger Nr. 299 vom IS. Dezencker 1937) bis zum 28. Februar 1938 «cknfiiefern ist. in den Fällen, in denen aus be triebswirtschaftlichen Gründen di« Ablieferung bis zu diesem Zeitpunkt unmöglich ist, besonder« Fristen festzusehen. Die Hauptvereinigung kann diese Ermächtigung auf andere Stellen übertragen. Dresdner Schlachtvle-marlt vom 24. Februar Preis«: 1. Rinder: —. 2. Kälber: A. Sonderklasse: B. Andere Kälber: a) «9-93, b) 53-57, e) 43—48. 3. Lämmer. Hammel und Schafe: A. Lämmer und Hammel: a) 1. 59—52, 2 -. 4. Schweine: a) 55§, b) 1. 54H, L 53H, e) 51 ö, d) 48.5. Austrieb: Rinder 4S, darunter Ochsen S, Bullen 18^ Kühe 27. Zum Echlachthos direkt: Kühe 1, Kälber 28V, direkt 1, Schafe 123, Schweine 1139, direkt 6. Ueb«rstand: —. Marktverlaus: Rinder belanglos, Kälber langsam, Schaf« gut, Schweine verteilt. Es wurden 959 Schweine zur Vorratswirtschast heraus« genommen. Mitteldeutsche Vörse vom 24. Februar Freundlich: Die Börse verkehrt« am Donnerstag in freund licher Grundsttmmung. Di« Kursaufbesterungen hielten sich meist unter 1,5 Prozent. Die Umsätze am Aktienmarkt waren im allgemeinen nicht erheblich Am R«ntenmarkt führt« Ma terialmangel bei Pfandbriefen nfiederholt zu kleinsten Zutei lungen. So wurden Preußische Zen1valdoden.LlquidaNo.ien plus 9,35 und Leipziger Hypotheken-Liqntdationen plus 9I7 höher gehandelt, dagegen waren Erbländer-PsaNdbriefe leicht abgeschwächt. Stodtanleihen hatten geringe Umsätze. Starke Nackivag« bestand lediglich nach kommunalem Altbesitz. Reichs- und Staatsanleihen lagen sehr ruhig. Reichsanleihe «ltbesitz minu» 9,25 Prozent. Von chemischen Aktien wurden Heine u. To. mit plus 1 drei Viertel Prozent lebhaft gehandelt und IG Farben ge wannen 1 drei Viertel Prozent. Thein. Heyden plus 5 Prozent. Von Tertil-Werten gewannen Stvhr plus 2 Prozent. Unter Montan-Aktien war im allgemeinen wenig'Veränderung. Dresdner Bau-Gesellschaft plus 1 «in halb Prozent. Bon Papier^lktien besserten Thromo 1 drei Bi«rtet Prozent aus. Reichs Wetterdienst, Ausaabeort Dresden. Wetter« vorhersage für Freitag, 26. Februar: Rächt» Frost bis etwa 6 bis 8 Grad. Tagsüber Temperaturanstieg bis auf einige Grad über Gefrierpunkt. Heiter vis wolkig. Trocken. Geringer veränderlicher Wind.
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