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Sächsische Volkszeitung : 28.02.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193802289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380228
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-02
- Tag 1938-02-28
-
Monat
1938-02
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.02.1938
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Montag, 28. Februar 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer 50, Sette 8 /^us <I«r I.c>vsttr l. Bautzen. In der 4. öffentlichen Beratung mit den Ratsherren unter Vorsitz von Bürgermeister Dr. Förster widmet» dieser zunächst dem unerwartet verstorbenen Lanüge- richtspräsidenten Dr. Paul Kurth einen warmempfundencn Nachruf. Der Abschluh der 300-Iahr-Feier der Laut'*» erforderte einen Zuschutz von 5633 RM., 2000 RM. dieses Betraaes sind Beihilfe für die Ausstellung ..Altlausiher Kunst". — Für das Rechnungsjahr 1337 macht sich der Erlaß einer 5. Nachtrags- hashaltssatzung nötig. — Zur Durchführung des Ernährungshilss- werks wird die Stadt geeignete Räume in einem Grundstück an der Lazarettstratzc zum Einbau von Schivcineställen mieten. Der dazu erforderliche einmalige Aufwand von 6000 RM. wird mit 4000 RM. Darlehen aus dein Lastenausglcichsstock und mit 2006 RM. aus dem Verfügungsfonds gedeckt. Neben dem Schul dendienst entsteht der Stadt ein laufender Aufivand von jähr lich 300 RM. Miete für diese Räume an die Reichsjustizverwal tung. Die durch die Schweinehaltung selbst entstehenden Ko sten trägt das Ernährungshitfswerk. Es können 80 bts 100 Schweine untergebracht werden. — Die Grundsteuer war bisher eine staatliche Steuer; die Gemeinden erhoben bisher einen Zuschlag, der in Bautzen 150 Prozent betrug. Ab 1. Ja nuar 1938 ist die Grundsteuer eine reine Gemeindesteuer ge worden. Der Staat erhält aber im Wege des Finanzausgleichs von der Stadt dieselbe Summe wie bisher. Die neuen Steuer beträge hat das Finanzamt neu eingesetzt, und die Stadt hat hierzu einen Steuerhebcsah scstzulegen. Es darf aber bei die sen Berechnungen ein Mehr oder Weniger des Grundsteuerauf- koimncns von 1937 nicht entstehen. Nach den vom Steueramt auf Grund reichsgesctzlicher Vorschriften vargenommcnen ein gehenden Rechnungen ergibt sich für die Grundstriche „Wohn- und Geschäftshäuser, Fabrikgebäude, Bauland usw.," ein Hebe satz von 125 Prozent und siir die land- und forstwirtschastlichen Betriebe ein Hebesatz von 80 Prozent der Steuermeßbeträge. Das Istaufkommen wird nach Abzug der Wegfälle und Erlasse auf 561 200 RM. veranschlagt. — Eine geheime Sitzung schlotz sich an. l. Bautzen. Das goldene Sportabzeichen er hielt am Sonnabend an ihrem Geburtstag die langjährige Lei terin des Damcnschwimmvcrcins Fräulein Elisabeth Jäckel, Lotzcstratze. Sic gehört dem Postsportoerein an und ist jetzt Leiterin der Frauen im Bautzener Schwimmverein. l. Bautzen. Im 92. Lebensjahre verschied am 21.2. sanft und ohne Kampf der Seminaroberlehrer i. R. Johann Gottfried Schulze in Dresdcn-Blascwitz. Er war einer der ältesten noch lebenden Schüler des ehemaligen Landständischen Seminars, der jetzigen Landständischcn Oberschule. Von Ostern 1867 an war er zuerst als Hilfslehrer in Dittelsdorf bei Zittau, dann als ständiger Lehrer in Ebersbach und an der Bürger schule in Bautzen tätig. Nach abgelegter staatlicher Prüfung im Turnen und in Stenographie berief ihn 1876 das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts auf Vorschlag der Kol- laturbehörde als Oberlehrer an das Landständische Seminar in Bautzen. Bei seinem Abschied vom Amt 1909 wurde ihm das Kreuz 2. Klasse des Verdienstordens verliehen. Am Nachmit tag des 25. 2. wurde seine sterbliche Hülle auf dem Friedhof in Ebersbach neben der Ruhestätte seiner Frau und seiner Schwie gereltern beigcsetzt. Eine Abordnung der Lehrerschaft der Land ständischen Oberschule legte als Zeichen treuen Gedenkens einen Kranz an seinem Grabe nieder. l. Bautzen. Sterbe fälle. Plötzlich und unerwartet verschied am 25. 2. die Jnvalidenrentnerin Bertha verw. Skle- nizka geb. Gärtner, Hcringslraße 11, im Alter von 60 Jah ren. Ihre Beerdigung sand heule nachmittag 3 Uhr von der Halle des Nikolaifriedhoscs aus statt. — Am FreitagnackmiUa.z 3.45 Uhr entschlief im Alter von 83 Jahren der Gerichtsvoll zieher a Dr. Gottfried Ernst Jahn, Rosenstraszc 25. Beerdi gung: 1. 3. mittags 11.30 Uhr vom Trauerhause aus. — Am 24.2. starb nach kurzer schwerer Krankheit der Gcschirrführer Emil Kießlich. Schloßstraße 7, 1., im Alter van 56 Jahren. — 24. 2.: die Malersehefrau Emma Auguste Minna Linke geb. Zieschang, Schäffcrslraße 9. 64 Jahre alt. — 24. 2.: die Inva- lidenrentnerin Anna Albinus aus Cannewitz, 87 Jahre alt. l. Crostwitz. Die Ortsgruppe Crostwitz und der Stützpunkt Ostro der NSDAP veranstalteten am Freitag einen Parole- s ch u l u n g s a b c n d im Gasthof Panschwitz. Um es gleich zuerst zu betonen: die Darbietungen einer derartigen Veranstal tung stehen auf hoher Stufe, sind dabei aber äutzerst volkstüm lich gehalten, so das; jeder Volksgenosse reichen Gewinn mit noch Hause nehmen kann. Nach Begrüssung durch Ortsgruppen leiter Ziesch, Ostro, sprach Pg. Schneider, Otzling. in herzerfri schender Art über den deutschen Wald und seine Bedeutung im Rahmen des Vierjahresplancs. Man spürte bei jedem Satz die enge Verbundenheit, die den Sprecher, einen Forstmann, mit seinem Wald, den er in seiner gesundheitlichen, volkswirt schaftlichen, ethischen lind ästhetischen Bedeutung schilderte, ver- vindet. Starker Beifall bewies, wie sehr die Worte zum Herzen der Zuhörer gedrungen waren. Ein Lichlbildcrvortrag, der glän zende Aufnahmen sächsischer Bauernhöfe und deren Felder zeigte und von Dr. Fritsche, Kamenz, mit grosser Sachkenntnis geboten wurde, beschloß den Schulungsabend. l. Crostwitz. Zur letzten Ruhe. Eine große Trauer gemeinde hatte sich am Sonnabend auf dein Crostwitzer Fried- Hofe eingcsundcn, um den allzufrüh dahingeschiedenen Johann Handrick aus Neujrßnitz zu seiner letzten Ruhestätte zu geleiten. Weite Kreise der Bevölkerung bewiesen ihr tiefes Mitgefühl bei dem tragischen Geschick, das die Familie Handrick mit dem Tode ihres Ernährers betroffen hat. Eine schwere und qualvolle Krankheit setzte dem Leben des erst Neununddreißigjährlgen «in Ziel. Um ihn trauern neben seiner Gattin, seinen Eltern und Geschwistern acht z. T. noch recht kleine Kinderchen. Die Einsegnung der Leiche nahm Kaplan Spittank vor. Ein feier liches Requiem in der Pfarrkirä)« beschloß den Trauerakt. l. Crostwitz, Am Jebruareintopssonntag wurde in der hie sigen NSV-Ortsgruppe der Betrag von 127,25 RM. gespendet, während zur Reichsstraßensammlung die Summe von 80 RM. verbucht werden konnte. l. Crostwitz. Die Gelegenheit, dem Unterrichte an der Volksschule beiwohnen zu können, ist um einen Tag vorverlegt morden. Somit finden die öffentlichen Unterrichts tage nicht am 10. und 11. März, sondern am 9. und 10. März statt. Seit Montag ist an der Crostwitzer Volksschule Probe lehrer Wendler tätig. l. Panschwitz. Unfall. In einen Personenkraftwagen lief am Freitagvormittag ei» 7jähriges Mädchen auf der Staats straße. Das Kind hatte erst eine» Wage» vorübergclassen und war dann hinter dem Fahrzeug schnell über die Staatsstraße gerannt. Glücklicherweise kam es nicht unter die Räder, da es dem Auto In die Seite lief, so daß die Verletzung gering blieb. Der Vorfall gibt wieder Anlaß, die Eltern aufmerksam zu ma chen, ihre Kinder darüber zu unterrichten, daß sie nach beiden Straßenseiten Ausschau halten, bevor sie die Straße über queren. l. Klelnförstchen. Sein 7 0. Lebenswahr konnte am Sonntag der Rentner Johann Petrick in geistiger und körper licher Frische vollenden. In Spittwih geboren u. ausgewachsen, ist er seit seiner Schulentlassung in der Landwirtschaft beschäftigt und kam 1891 als Landarbeiter auf das Rittergut Kleinsörstchen, wo er seit 1929 als Rentner seinen Lebensabend beschließt. Falls es ihm vergönnt ist, kann er 1939 sein goldenes Ehejubiläum sciern. l. Luppa bei Radibor. Am Sonnabend feierte die fängst« der vier ältesten Luppaer Einwohner Mutter Magdalene Löschau in körperlicher und geistiger Frische ihren 80. Geburtstag. Sie ist die einzige von den in Luppa lebenden Alten, die hier geboren und auch In die erste, 1843 erbaut« Bolkeschul« M Luppa gegangen ist. Schlagartige Lufischutzverdunkelungsübuug im Bereiche -er Kreishaupimannschafien Dres-en-Bautzen und Leipzig Jur Uebeepiüjunq derjeulqe» M<ch»ah«e», die Im Ivlerefi« der Landesverteidigung str „Verdunkelung" vorzufthe» lind, wird in den Dienstbereich«, der Meid- hauvtmannichasten Diesden-Baug«, und Leipzig I« der Zeit vom IS. bis St. MSrz ISN ein« schlagartig ein- setzende jlerdunkelungsübung duribgesichrk. Zeitpunkt und Dauer der Durchführung werde» am Tage der Hebung durch amtliche Bekanntmachung«» In den Amtsblättern bekanntgegeben. Wahrer» der Uebrrng ist bei der „Verdunkelung" seglich« «eleuchtung In al len Wohn-, Büro-, Industrie- und sonstigen lbebstuden köabrik.n, Werkstätten, Warenhäuser», tsteschststen, Ki nos, Theatern, Kali, und Bergnstgungsstätten, Kran- kenlräusern, Treppenhäusern, Warlehallen und sonstigen Autenlhattsräumen so ab,»blende», das, auch aus der Niickftile kein Lichtschein nach austen dringt. Damit beim Oeifnen der Türen nicht Lichtschein au, dem Innern der Gebäude lz. V. Theater, Kinos, Gaststätten ulw.) nach allsten sollen kan», ist bei diesen Gebäuden Mischen der Austentür und de» innen be leuchteten Raum «in abg«blknd«Ier Borraum lLIcht- schlkul«) p, schäften. Die „v « r d » »k« l u n g" g«< schieht durch vollkommene Löschung der össentlichen B«, leuchtung. In Betrieb bleiben außerhalb von Gebäu den nur di« behördlicherseits bestimmte, abgeschirmte» Richtlampen Betriebe, die im ssreie» arbeiten, müs sen ihre Werke völl'g verdunkeln, sobald die „Ver dunkelung" einsetzi. Die Schaulenster-Veleuchtung ein schließlich aller Llchlreklamen, beleuchtele» Firmenschil der u. a. Ist, sosern dl« „Verdunkelung" vor Ge- schästsschluß. elnsetzt, zu verlösche». Bel allen Ver kehrsmitteln — Krastsahrzeugen, Straßenbahnen, Fahrrädern, Fuhrwerken usw. — stnd dl« zur Be ¬ leuchtung der Fahrbahn benötigten Lichtquellen mit Berdunkelungsvorrichlungen zu »ersehen, dl« während der Verdunkelung dauernd an den Lichtquellen zu be lassen find. Alle Verkehrsmittel haben Innerhalb der Ortschaslen mit völlig abgeblendelem Licht tauch Rücklicht) zu sahren. Außerhalb der Orlschasten laus der sreien Landstraße) haben Kraslsahrzeuge mit Parklicht, alle übrigen Landsah,zeuge mit entsprechend eingeschränlter Beleuchtung zu sahren. Dies« Bestimmungen gelten auch für alle von auswärts in das verdunkelungsge- biet elnfahvenden Verkehrsmittel aller AA Aus Si cherheitsgründen werden erleuchtete Fahrtrichtungsan zeiger zugelallen. Ilm Ilnsällen vorzubeugen, find nicht In Fahrt befindliche lparkende) Verkehrsmittel aus össentlichen Wegen und Plätzen vorn und hinten durch eine abgeblendete Lichtquelle kenntlich zu machen, Kraslsahrzeuge haben zu diesem Zweck bei ausgesetzten Verdunltlungsvorilchtungen Stand- und Schlußlicht ein- zuschalten. Wassersahrzeuge haben die Fahrtlaternen zu löschen und nur im Notsalle zu zeigen. vermeidbarer Fußgängerverkehr ist zu unterlasten. Die Bevölkerung Hal möglichst in den Häusern zu bleiben. Zur Abblendung von Scheinwerfern und Lampen find Scheiben aus lichtdichlem Stoss, Blech, Holz, Papp« oder ähnlichem Material zu verwenden, die einen wagerechien 5—8 cm langen und 1,5 cm breiten Ausschnitt haben. Der Ausschnitt muß seitlich und nicht unmittelbar vor der Lichtquelle angebracht sein. Bon der Einhaltung der vorstehenden vorschristen für die Berdunkelungsübung find befreit: a) die Fahrzeuge der Feuerwehr, Fahrzeuge sür Krankentrans. Porte und sür össentliche Hilfeleistung bei Gefahr im Verzüge, b) di« Fahrzeuge der Polizei und c) di« Fahrzeuge der Wehrmacht. Die unter b) u»d c) ge nannten Fahrzeuge stnd berechtigt, während der Ge< samtdauer der Hebung mit Stadtiicht zu fahre». Au ßerdem führen die Fahrzeuge der Polizei an einem der vorderen Scheinweise, blaues Licht und dl« Fahrzeuge der Wehrmacht an einem der vorderen Schelnwerser grünes Licht. Die Polizeibeamten und di« Ihnen zugeteilten Hilfskräfte haben Anwestung, die Durch führung der Uebung,Maßnahmen stiengsten, z» über wachen und gegen Verstöße «Inzuschreiten. Den An weisungen der Polizei und deren Hilfsoigane» ist In jedem Falle Folge zu leisten. Di« von den Hausbe sitzern und Wohnungsinhabern zu treffenden Maßnah men werden außerdem von den örtlichen Stellen de« Neichsluftlchutzbundes durch Hauswarte und Amlslräger des Reichsluitschntzbundes, die reibungslof« Durchfüh rung der verduntelung in den Andustriewerken bzw. Betrieben des erweiterten Selbsfichutzes durch di« Wcrllustschutzleiter bzw. Belriebslufischutzlelter über» wacht. stton allen Kreifen der Bevölkerung wird erwartet, daß st« dieser Uebung, die ausschließlich im Z»ier«st« des Eesamiwohl, der Bevölkerung abgehackt, wird, das notwendige Verständnis «nlzegenbringt und st« durch fachgemäßes Verhalten und gute Berd»nkelungs- difziplin wirksam unierstüßl. Unterlastung und Zu widerhandlung werden im Rahmen der gesetzliche» Bestimmungen bestraft. Dresden, Leipzig, am 28. Febr. 1938. Dee Krelshauptnurn» ,» Dresden-Baxtz«». Der Nreishallplwan» p, Leipzig l-siprig »Zn !eWg war der Löwe IvSi" Leipzig, 28. Februar. Zur mittäglichen Stunde erlebte es die Reichs,ncssestadt, -aß unter dem Geläut der Glocken des Alten Rathauses der Löwe aus dem Wappen der Pleißestadt herauösprang, um für einen Tag ungezähmt ^iu Wesen zu treiben, wobei ihn viel srohgestimmtes Volk, Bänkelsänger und lustige Gruppen nach Kräften unterstützten, die sich alle aus dem Marktplatz ein Stelldichein gegeben hatten. Mit einer launigen Ansprache erlebte offiziell das Stadtfest einen Auf takt, der den Leipziger Löwen mtt seinem hohen Ansehen als Sinnbild der Kraft, der lebensfreudigen Hoheit in den Mittel punkt stellte. Zu den Löwen gehört nun einmal auch ein Häupt ling, zu dem sich die Leipziger ihren Zoodirektor Dr. Schneider erkürten. Der Löwenhäuptling begab sich mit seinem Gefolge zu dem Jestzug, der sich dann in den Nachmittagsstunden durch die Stadt bewegte und auch diejenigen des Löwenvolkes aus ihrem Bau gelockt hatte, die die Einleitung des Festes ver paßt hatten. Die erste Gruppe des Festzuges, der über vierzig Wagen umfaßte, zeigte Leipzig in der „Historie", vor allem, soweit darin Löwen eine Rolle spielten. „Leipzig unter Wap penschild" kennzeichnete Leipzig in vielerlei Gestalt als Musik-, Buch- und Pelzstadt. Die dritte Gruppe nahm Ereignisse aus dem Jahre 1937 zum Vorbild für aNerlei sehr gut gelungene lustige Wiedergaben, und schließlich klang der Festzug mit einer originellen Werbung für das Klein-Paris an der Pleiße aus. Der Zug endete aus dem Augustusplatz, wo sich das Löwenvolk in drangvoll sürchterlicher Enge zusammengeballt hatte, um dem 30häuptigen Löwenballett zu huldigen. Eine allgemeine Lö- wenfiittcrung ging dann auf dem Königsplatz vonstatten. Wei ter erlebte das Löwenvolk noch Dr. Fausts fröhliche Wiederkehr mit Dr. Heinrich Stromer von Auerbach. Nach fröhlichem Um zuge gab es am Goethedenkmal auf dem Naschmarkt eine ange sichts des Aucrbachschcn Kellerlochs gar lustige Ovation. Am Abend zog sich das Löwenvolk etwas mehr von den Straßen zu rück und verlegte das lustige Treiben in die großen Feltsä'e, wo KdF. die weitere Gestaltung des Festtages übernommen hatte. Zur mitternächtlichen Stunde war ein glänzendes Feuer werk auf dein Fleischerplah das Fanal, daß sich Leipzigs stolzes Wappentier sür ein Jahr wieder zurückgezogen hat. ) Josef Weinheber la» Im Gohllser Schlößchen. Am 23. Februar las auf Einladung der Deutschen Volksbüchereischule und der Reichsschule des deutschen Buchhandels der österreichi sche Lyriker und Träger des Mozartpreises Josef Weinheber vor -en Schülern beider Schulen und einem kleinen Kreis von Gästen aus seinen Werken. Der in den Tagen der neuen und festen Annäherung des österreichischen Schicksals an das des ge samten deutschen Volkes besonders willkommene Gast wurste von Stadtrat F. A. Hauptmann herzlich begrüßt und von seinen Hörern sehr geseiert. ) 20 Uhr Ladenschluß während der Meßwoche in Leipzig. Der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig (Gcwerbeamt) hat dem von der Partei, der Kreisbetriebsgemeinschaft „Der deut sche Handel" und der Kreiswirtschastsberatung der NSDAD. unterstützten Antrag der Bezirksstelle Leipzig der Unterabtei lung Einzelhandel der Wirtschaftskammer Sachsen stattgegcben und die Ausnahmebewilligung dafür erteilt, daß der Leipziger Einzelhandel an den ersten drei Werktagen der Leipziger Früh jahrsmesse, vom Montag bis Mittwoch, seinen Ladenschluß auf 20 Uhr verlängert. Diese Maßnahme ist geschehen, um den Messeausstellern, die bekanntlich kaum vor 19 Uhr ihre Stände verlassen können, Gelegenheit zu geben, ihren notwendigen Be darf in den Leipziger Geschäften zu decken. 5ücistvsst-5octtssn tz. Chemnitz. Der Chemnitzer Karneval begann hier am Sonntag morgen mit einem großen Fastnachtsumzug, an dem Uber 60 Festwagen beteiligt waren. Die Veranstaltun gen der Chemnitzer „Fosend" werden am Montag weitergesührt und finden am Faschingsdienstag ihren Höhepunkt. tz. Neumark. Ein Heimatdichter 60 Jahre a l t. Der weit bekannte hiesige Heimatdichter und Schriftsteller Georg Gerves, der seit 50 Jahren in Neumark wohnt, beging am Sonnabend seinen 60. Geburtstag. Gerves ist durch Lyrik, dramatische Werke, heimatverbundene Novel len und Zeitromane bekannt geworden. Zur Zeit arbeitet er an einem größeren Epos. tz. Schwarzenberg. Ausbrecher wieder fest ge nommen. Dor einigen Tagen waren aus der Strafanstalt Gräfentonna drei Häftlinge entwichen, von denen zwei schnell wieder ergriffen werden konnten. Jetzt gelang es, auch den dritten der Ausbrecher in Schwarzenberg bei einem abermaligen Einbruch zu stellen und festzunehmen. tz. Zwickau. Beim Rangieren tödlich verun glückt. Auf dem Bahnhof Zwickau wurde dem Rangierarbei ter Schwehm beim Kuppeln zweier einlaufender Wagen der Brustkorb eingedrückt. Der Verunglückte war sofort tot. tz. Falkensteln i. B. Lehrer gehen in Betriebe. In diesem Jahre werden sämtliche Falkensteiner Lehrer wäh rend eines Teiles der großen Ferien in die Betriebe gehen, u.n als Handarbeiter mit Ihren Arbeitskameraden zu werken, denen dadurch ein zusätzlicher Urlaub vermittelt werden soll. tz. vbersrohna. Kinder verunglückten. Ei« Junge wollte unter Zuhilfenahme eines Seiles aus einen Baum klettern, stürzte jedoch ab Mit schweren Verletzungen mußte er ins Krankenhaus gebracht werden. — Welter wurde ein sechsjähriger Knabe von einem Radfahrer so unglücklich ange fahren, daß er schwere Verletzungen erlitt und Aufnahme im Krankenhaus fand. l. Merzdorf bei Hoyerswerda. Unfall bei der Ar beit. Der hiesige Rittergutslirspektor brach sich beim Pflügen ein Bein. Die vorgespannte Bulldogg-Maschine stürzte bei der Arbeit um. Der Verunglückt« mußte aus seiner Lage befreit werden. s. Neschwitz. Der nächst« Viehmarkt findet Mitt- woch, den 2. März 1938 statt. l. Niesky. Personenkraftwagen von abrol lendem Güterwagen zertrümmert. Am Bahn übergang beim Güterbahnkof Wiehrkkirch (Horka) wurde ein Personenkraftwagen von einem vom Ablaufsberg abrollenden Güterwagen erfaßt und vollständig zertrümmert. Dabei wurde der Kraftwagenfakrer Kurt Schüritz aus Penzig (Oberlausthl getötet. Der Besitzer des Wagens, Direktor Dr. Heinris aus Friedrichshain (Niedevlausitz) trug Kopf- und Rückenvevletzun- gen davon. l. Reichenbach V.-L. 700 Jahre Reichenbach O.-L. Die Stadt Reichenbach konnte am 22. Februar auf ihr 700>ährl- ges Bestehen zurückblicken. Im großen Prlvtleglenbrlef König Wenzels I. von Böhmen, besten Urkunde sich im Zistevzienser- kloster St. Marienthal befindet, wird Reichenbach zum ersten Male envähnt. Die Stadt Reichenbach wird ihr 700jähriges Bestehen im Juni in größerem Rahmen festlich begehen. Au- VSHmen bö. Gablonz l. Vö. Seltener Fund. Im Walde bei Harrachsdorf wurde ein 17H Kilogramm schwerer Mammut- ^ahn gefunden. Das Alter de» Fundes wird aus 2600 Jahre ge- bö. Reichenbera t. VI. vom Auto überfahren. Auf der Bahnhofstraße in Reichenberg wurde die Ehefrau Marie Mcuer aus Oberrosenthal von einem Personenkraftwagen er- faßt und überfahren. Sie erlitt schwere Verletzungen, denen sie lm Krankenhaus erlag. Vekanfllmachungen U Schirgt'wald«. Für di« Förderung de» Obstbaues, insbesondere für die Reuanschasfung von Vbstbäumen stehen noch Bei- httsemittel des Reiche» zur Verfügung. Interessenten erhalten nähere Auskunft tm Rachau» — Zimmer 5. Kamenz. Reichszuschüsse zur Schaffung von Woh nungen durch Umbau oder Aufstockung stehen noch zur Ver fügung. Anträge sind sofort einzureichen. Das Entschuldungsverfahren über den Betrieb des Bauern Ernst Lorenz in Schiedel Nr. 6 ist gemäß Par. 21 Abs. 3 des SchRG. eingestellt worden. Iaadgenossenschaft Kamenz. 1. Bezirk (um fassend die westlichen und nördlichen Grundstücke der Stadt). 2. Bezirk (umfassend die östlichen und südlichen Grundstück« der Stadt einschl. angegliederter benachbarter Grundstücke). Iagdgenossenschaftsversammlungen im 1. Bezirk am Montag. 28. März 1938, 20 Uhr im Hotel Lehmann, Ver« elnszimmer; lm 2. Bezirk am Mittwoch, 30. März 1938, 20 Uhr im „Goldenem Hirsch", Saal. Die Iagdgenossen scdes Bezirk» werden hierzu eingeladen. Tagesordnung: Verlängerung de» Pachtverhältnisses mit den jetzigen Pächtern auf weitere v Iah« zu den Pachtgeboten von jährlich 150 RM. im 1. Bezirk und 225 RM. im 2. Bezirk, Genoffenschaftssahung, RIchtigsprechung der Rechnung: anschließend Iagdgeldvertetlung. Bautzener Marktpreise vom Sonnabend, 26. Februar. Kleinhandelspreise nach amtlicher Feststellung. (Preise in RM.) Rindfleisch m Kn. 1 kg 1,54—1,68; Kalbfleisch m. Kn. 1 kg 2,00—2,44; Hammelfleisch m. Kn. 1 kg 1,92—2,36; Schweine fleisch m. Kn. 1 kg 1,52—2,10; inländ. Schweineschmalz 1 kg 2.08; Weizenmehl 1 kg 0,38—0,50; Roggenmehl 1 kg 0,34—0,36; Brot 1 kg 0,25—0,27'/«, Spelsekartosfeln 1 kg 0,08—0,09; Reis 1 kg 0,32—0,80; Erbsen 1 kg 0,56-0,84; Linsen 1 kg 0,48—1,00; geräuch. Speck 1 kg 2,10—2,28; Vollmilch Liter 0,22-0,24- Eßbutter 1 kg 2,84—3.20; Hühnereier Stück 0,10— 0,13; Speisebohnen 1 kg 0,40—0,52; gemahl. Zucker 1 kg 0,76; Petroleum Liter 0,46; Steinkohlen (Hausbrand) 50 kg 1,75; Braunkohlenbriketts (gewöhnt, Formats, Halbsteine u. Sem mel-) 50 kg 1,20. — Weizen, 75—77 kg, Festpreis 50 kg 9,95; Roggen, 69—71 kg, Festpreis 50 kg 9,45; Gerste s. Brauzwecke 50 kg 10,75; Futtergerste, 59—60 kg, Festpreis 50 kg 8,55; Hafer, 46—49 kg, Festpreis 50 kg 8,10; Kartoffeln (im Groß handel), Festpreis, weiße, rote, 50 kg 2,55; do, blaue, gelbe, 50 kg 2,85; Kartoffeln (im Kleinhandel), Höchstpreis, weiße, rote, 50 kg 3,15; do. blaue, gelbe, 50 kg 3,45; Heu, lose 50 kg 2,50—2,80; Stroh, Maschinenbreitdrusch oder gepreßt, 50 kg 1,80—1,45; Butter 1 kg 3,00—3,20; Eier Stück 0,10; Weizen- mehl, Type 812, 100 kg 32,00; Roggenmehl, Type 1150, 100 kg 24,45; Bezirksmllhlenweizenkleie 50 kg 6,50; Handelsweizen kleie 6,60—6,80; BcztrksmUhlenrogaenkleie 6,05; Handelsroz- genklel« 6,10—6,30; Ferkel, 665 Stück, 1 Stuck 15-27.
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