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37. Iaftrg veilagsoik Diksdrn. «nzelgenpeekl«: »I« Upall.z« 22 mm brelk« 3«N« » Vl»4 sllr FamNIenanzelgen 5 Pfg. gü, Plotzwiinlch« können wir keine TewS-r leist««. «istzelnt « »,l wSchentliq. »«callkhe« «erugepeei, durch Teklger elnschl. « Pf,. Hw. . « Pf,, leilgeilohn 1.70; durch dl« Post 1.70 «InM.stttch P-stüberwelsung-gebühr, zuzüglich »6 Pf,. Poft-Bestellgeld. «inzel-Xr. 10 Psg., Sonnabend, und !f«sti°g'-Nr. 20 Ps^ Abbestellungen massen lpökesten, «In« Woche vor Ablauf der BezugszeN fchllfikich beim «erlag «ingegangen fein. Unser« Tröger dürfe» kein« Abbestellungen «nlgegennehme«. . Nummer 41 SüchUche volkssMuns Donnerslag, 17. Februar 1S3S Schrislleikung: Dresden-«., Polieistiabe 17, Fernruf 20711 u. 2l0l2 Geschästsstelle, Druck und «erlag: Serm-nla Buchdruckerei und Verlag Ih. und E. Winkel, Pollerstrast« 17, F«rnruf 21012, Postscheck: Rr. 1D2S, Bank: Skadibank Vreden Ar. »1707 Im Falle von höherer Eewalt, «erbok, einlrel«nder «elriebw ftSrungen hat der Bezieher oder Werbungtreibende kein« Anspruch«, soll, dl« Zeitung In beschränktem Umsange, ver spätet oder nicht erscheint. Erfüllungsort ist Dresd««. Neues Verbrechen der GPA in Paris Geheimnisvoller Tod -es Sohnes Trotzkis - . Paris, 17. Febr. In einer Pariser Klinik ist der Sohn Trotzkis, Leon Sedow Trotzki, nach einer Operation unter geheimnisvollen Um ständen gestorben. Nach allgemeiner Ansicht sprechen alle An zeichen daslir, datz Paris erneut der Schauplatz eines ver brechens de, GPU geworden ist. Der Sohn Trotzkis hatte die Operation gut überstanden, und der Heilungsprozeh hatte einen normalen Verlauf genom men. Umso gröher war die Bestürzung im Freundeskreis Trotz kis, als am Mittwochabend von der Klinik plötzlich eine kurze Mitteilung herausgegeben wurde, dah der Tod eingetreten sei. Die Freunde des Verstorbenen dringen nunmehr auf eine ge naue Untersuchung der Leiche mit der Begründung, der Sohn Trotzkis sei nach der Operation in der Klinik durchaus wohl- auf gewesen, so dah man in Anbetracht der zahlreichen Alten- tats-, Entführungs- und Vergiftungsversuche, denen er zu Leb zeiten ausgesetzt war, unter allen Umständen die wahren Ur sachen seines, unter normalen Umständen niemals erwartbaren Todes feststellen müsse. Im Zusammenhang mit dem Tode des Sohnes Trotzkis hat in Paris die Meldung besondere Beachtung gefunden, dah der frühere Privatsekretär Trotzkis, der Jude Er win Wolf, von Agenten der GPU aus Sowfetspanien nach Moskau entführt und dort ermordet worden ist. Wolf war der Sohn eines jüdischen Grohkaufmanns ans Neichenberg in Böhmen. Er hatte während des Aufenthaltes Trotzkis in Norwegen lange Zeit als dessen Sekretär gearbeitet. Später fuhr er als Berichterstatter der „News Chronicle" nach Sowsetspanien, wo er im Herbst v. I. auf geheimnisvolle Weise verschwand. Nachforschungen des tschechoslowakischen Konsu lats hatten damals nnr das Ergebnis, dah Wolf im Gefängnis Eovento de Santa Ursala von der GPU festgehaltcn wurde. Von hier aus ist er nach übereinstimmenden Meldungen nach Moskau gebracht und erschossen worden. Flucht vor der „Säuberungsattion" Zwei sowjetrussische Fttegerofstziere im Flugzeug nach Estland geflüchtet. Reval, 17. Februar. Am Dienstagabend landete im Kreis« Werro in Siidostland ein sowjetrussisches zweisitziges Flug zeug. Die beiden Insassen, ein 24jähriger Oberleutnant und LVjähriger Leutnant, erklärten, das Flugzeug gehöre dem Aero klub in Luga, wo der Oberleutnant Leiter der örtlichen Gruppe des „Ossoaviachim" und der Leutnant Vorsitzender des Aero klubs gewesen wären. Sie hätten das Flugzeug zur Fluäsi aus Sowjetruhland benutzt in der Meinung, bedroht zu sein. Ihr« Eltern seien als „Schädlinge" nach dem Ural verschickt worden, und sie selbst hätten befürchtet, der augenblicklich im Gang be findlichen „Säubernngsaklion" innerhalb der sowjetrussisÄM Luftwaffe zum Opfer zu fallen. Boi der Ueberfliegung der Grenze sei das Flugzeug von der sowjetrussischcn Grenzwache beschossen worden, ohne jedoch getroffen zu werden. Nach Sowjetruhland wollten sie um keinen Preis zurück. Sie hofften vielmehr, als politische Flüchtlinge nicht ausgcliefcrt zu werden, um so mehr, als zwischen Estland und Sowjetruhland kein Auslieferungsvertrag bestehe. Am Mittwoch sind die beiden Offiziere zu einem eingehen den Verhör nach Dorpat gebracht worden. Die neue Offensive der Komintern Grohsprecherlsche Reden im Moskauer Vollzugsausschuh Warschau, 17. Februar. Eine am Mittwoch in Moskau abgehaltene Sitzung des Obersten Vollzugsausschusses der Sow jetunion und die dort gehaltenen Reden werden von der pol nischen Presse als eine Bestätigung für die von Stalin kürzlich verkündete neue Offensive der Komintern betrachtet. Besonders beachtlich seien, so meldet die Polnische Telegraphenagentur, die Ausführungen der Delegierten Zaryzyn aus Stalingrad und Poscharow aus Leningrad, die den kommunistischen Imperia lismus erneut und zwar deutlicher als das bisher geschehen sei. formuliert hätten. Die Stellen der Reden über die Fahnen von Marx, Engels, Lenin und Stalin, die über der ganzen Welt flattern sollen, und über die Bereitschaft Moskaus, in den Verband der Sowjetunion die Sowjetrepubliken auf der ganzen Welt, auch soweit sie heute noch nicht beständen, aufzunehmen, seien eine Bestätigung dafür, dah die Komintern ihre Aktionen zu verstärken beabsichtigte. In einer Meldung der „Gazeta Polska" heiht es, die Auhenpolitik der Sowjetunion begebe sich jetzt auf die Wege einer intensiven Kominternagitation in der ganzen Welt. Httgenfeldi zu den Gesundheitsaufgaben SrnährunaSschüden müssen schon beim Kleinkind bekämpft werden Angesichts der Tatsache, dah bei den Untersuchungen über die Hecrestauglichkeit des Jahrganges ISIS fast 25 v. H. der Gemusterten gesundheitlich anbrüchig waren, ist das gewaltige Arbeitsfeld deutlich geworden, das sich der nationalsozialisti schen Gesundheitsführung hier für die Zukunft erschlicht. Bei den festgestellten Schäden handelte es sich u. a. um Knickfuh, Plattfuh. andere Fehler der Gliedmahen, Verkrüppelungen, schlechte Zähne, allgemeine Körperschwäche und deren Folge zustände. Gerade auch die Landjugend ist an diesen Schäden nicht unerheblich beteiligt. Rcichshauptamtsleiter Hilgenfcldt nimmt nun in der Zeitschrift „Odal" das Wort zu der ärztlich hygienischen Betreuung als Aufgabe der NSV. Er sagt u. a., wenn man dem Grunde nachgehe, warum diese jugendlichen Menschen anbrüchig waren, dann komme man zu der Fest stellung, dah die Schäden zu einem grohen Teil nicht etwa ererbt, nicht angeboren, sondern erst im Leben erworben waren. Es seien im wesentlichen Mangelschäden Infolge falscher Ernäh rung oder mangelhafter Pflege. Damit kämen wir aber zugleich zu der nüchternen Erkenntnis, dah ein Fünftel bis ein Viertel unserer Bevölkerung anbrüchig, mit irgendeinem Schaden be lastet durchs Leben gehen müsse, dah aber auch der gröhte Teil Seyß-Znquarl zu einem Vesuch in Berlin einaelroffen Berlin, 17. Februar. Der österreichisch« Bundesminister für Innere» und Sicherheitswejen, Dr. Seyh-Jnquart, ist für «inen kurzen Besuch heut« morgen in Berlin «ingetrofsen. Vrand in der Gregoriana in Rom In der Päpstlichen Universität in Rom brach, wie die italienischen Blätter berichten, in den srühen Morgen stunden des Montag ein heftiger Brand aus, der auf einen Kurzschluß in der elektrischen Zentrale zurUckzuführen ist. Strahenpassanten bemerkten zunächst eine kleine Rauchsäule, die aber schnell gröher wurde. Mehrere Löschzüqe der römi- chen Feuerwehr waren bis in den Nachmittag hinein ange- trengt tätig, eh« sie des Feuers und der starken Rauchentwick- ung Herr werden konnten. An die Brandstelle konnten die Wehrmänner nur unter Verwendung von Gasmasken vordrin gen. Inzwischen waren die Insassen des Gebäudes alarmiert morden. In disziplinierter Rul>e wurden die wichtigsten Be stände des Archivs, der Bibliothek und der Museen in Sicl)er- hcit gebrackst. Diese Vorsichtsmahnahme erwies sich jedoch bald als unnötig. Die Vorlesungen konnten zur festgesetzten Zeit begonnen und ordnungsmähig abgewickelt werden. Der durch den Brand angerichtete Schaden dürfte 5VVVV Lire übersteigen. dieser erworbenen Schäden hätte vermieden werden können, wenn die Fürsorge- und Wohlsahrtseinrichtungcn der Vergan genheit so in Ordnung gewesen wären, wie es gefordert wer den müsse. Wenn die Knaben und Mädels mit 10 Jahren in das Jungvolk oder die Iungmädelschaft kommen und Bela stungsschäden durch falsche Ernährung oder mangelhafte Pflege mttbrächten, dann seien diese Sckstidcn in ihren wesentlichen Auswirkungen nicht mehr zu beheben. Daher sei es das Ziel, bereits die Kleinkinder, d. h. die Kinder im vorschulpslichtigen Alter zu erfassen; denn besonders vom 2. bis 6. Lebensjahr sei unsere Jugend durch Ernährungsschäden gefährdet. Setze hier die Vorsorge rechtzeitig ein, dann werde unser Volk später einmal gesunde Frauen und Mütter und gesunde Männer und Väter haben. Besonders dringlich sei die Schaffung von Kindertagesstätten aus dem Lande. Am 31. Okt. 1037 hätten wir in Deutschland 41V8 Erntekindergärten gehabt, die 3t 512 Kinder ausgenommen halten. Im Rahmen des Pier jahresplanes sei ihm der Auftrag geworden, weitere 7000 Kin dertagesstätten zur Entlastung der Landbevölkerung zu schaf fen, damit alle Hände frei würden zum Kampf um das tägliche Brot. 4,8 Milliarden Sen Sonder-Stat kür den Lhina-Konflikt Tokio, 17. Februar. Wie vom Flnanzmlnlsterium mltgetellt wird, wird dem nächst dem japanischen Reichstag ein Sonder-Etat für den China-Konflikt zugehen, der mit 4850 Millionen Aen abschlletzt. Reue Diszlpllnar-rafe bet der Wehrmacht Eine neue Disziplinarstrafe, die allerdings nur für be stimmte Kategorien von Soldaten in Betracht kommt, ist bei oer Wehrmacht eingefiihrt worden. Der Führer und Reichskanz ler hat nämlich die Einführung des strengen Arrests als Disziplinarstrafe im Sinne der Disziplinarstrafordnungen gegen Militärgefangcne in Militärgefängnissen und gegen Mannschaf ten der Sonverabteilungen genehmigt. Der Reichskritgsminl- ster hat dazu Durchführungsbestimmungen erlassen. Darin wird nochmals betont, daß nur gegen die genannten Soldaten gruppen der strenge Arrest als Disziplinarstrafe zulässig ist. Darüber hinaus darf strenger Arrest nicht als erste Arreststrafe und nur bis zu 10 Tagen verhängt werden. Strenger Arrest wird wie geschärfter Arrest vollzogen, aber mit der weiteren Verschärfung, datz die tägliche Bewegung im Freien unterbleibt und die Arrestzelle verdünnest wiw. Sämtliche Schärfungen fallen am vierten und achten Tag« fort. Lin neuer Start Das deutsch-österreichische Vefriedungsabkommen vom 11. Juli 1936 diente dem Zweck, die offenen Gegensätze zwi schen dem Reich und Oesterreich zu überbrücken und die Vor aussetzungen zu einer ersprießlichen Zusammenarbeit zwi schen den beiden deutschen Ländern zu schassen. Es war dabei allen Beteiligten klar, daß durch dieses Abkommen nicht sogleich alle Schwierigkeiten behoben und alle Nach wirkungen von Ereignissen ausgelöjchi werden konnten, welche die Bluts- und Stammesgemeinschaft der beiden deutschen Staaten schmerzlich belastet hat. Die Anerken nung des deutschen Charakters des Landes Oesterreich und seiner vollen Souveränität in seinen inneren Ange legenheiten konnten nur einen ersten Schritt zu einer mora lischen, wirtschaftlichen und politischen Wiederannäherung bedeuten, in deren Verfolg in den letzten eineinhalb Jahren zahlreiche Einzelregelungen getroffen worden sind. Nun haben in der gleichen Stunde, in der die Weltpresse wider hallte von angeblichen dunklen Machenschaften und inneren Schwierigkeiten des Reiches, die verantwortlichen Staats männer der beiden deutschen Länder eine Aussprache ge führt, die einen neuen Start in dem Zusammenleben beider Staaten einleiten soll. Ziel dieser Aussprache war die Bereinigung der bei der Durchführung des Juliabkom mens aufgetretenen Schwierigkeiten, eines Abkommens, dessen Grundsätze beide Teile weiterhin als den Ausgangs punkt einer befriedigenden Entwicklung der Beziehungen betrachten. Die erste Frucht dieser Aussprache, deren Punkte umgehend durchgefiihrt werden sollen, stellt die soeben voll zogene Umbildung der österreichischen Negierung sowie di» politische Generalamnestie und die Zurücknahme der Son dermaßnahmen gegen die Mitglieder der nationalen Oppo sition dar. Die neue österreichische Verfassung vom Mai 1934 kennt keine Parteien mehr, sondern überträgt die Mitbestimmung der Bevölkerung wirtschaftlich den berufsständischen Grup pen und politisch der Vaterländischen Front, an deren Spitze der neuernannte Bundesminister Guido Zernatto steht. Jede nationalsozialistische Betätigung außerhalb dieses eng gezogenen Rahmens galt daher als illegal und die Kreise der nationalen Opposition hatten nur die Wahl, sich diesem Vorwurf der Illegalität auszusetzen oder von jeder poli tischen Mitbestimmung ausgeschlossen zu sein. Die Einrich tung besonderer Referate für die volkspolitische Arbeit in nerhalb der Vaterländischen Front vermochte dieses Di lemma nicht aus der Welt zu schäften. Die Umbildung des Wiener Kabinetts eröffnet die Aussicht, daß die natio nalen Kreise in Zukunft an verantwortlicher Stelle ihre Auftastungen stärker als bisher zur Geltung bringen kön nen. Dies um so mehr, als der Führer dieses Kabinetts, Dr. Schuschnigg, mit der Durchführung der neuen Maß nahmen bewiesen hat, wie sehr ihm die innere Befriedung in Oesterreich am Herzen liegt. Die politische Amnestie, die vielen Tausenden von österreichischen Nationalsozialisten' Erleichterung bringen wird und die über die Amnestiemaß nahmen vom Juli 1936 wesentlich hinausgeht ist geeignet, schmerzlich« Erinnerungen vergeßen zu machen und das innerpolitische Terrain frei zu geben für eine fruchtbarere Zusammenarbeit der politischen Kräfte Oesterreichs im Rah men der geltenden Verfassung. Oesterreichs Staatsführung >at bereits in der Vergangenheit auf wirtschaftlichem uno ozial«m Gebiet wertvolle Aufbauarbeit geleistet, indem sie hre ganze Kraft der Ueberwindung der schweren wirtschast- ichen Krise mit Erfolg zuwandte. Auch die Parole der Versöhnung mit jenen irregeleiteten Arbeiterkreisen, die von den Moskowitischen Sendlingen in den blutigen Fe bruaraufstand des Jahres 1934 hineingetrieben worden war, ist nicht ohne Wirkung geblieben. Oesterreichs poli tisch« Konsolidierung, die wir aufrichtig wünschen, wird um so aussichtsreicher sein, wenn es der Regierung gelingt, die nationale Opposition, in der wertvollst» deutsche Kräfte stehen, für eine loyale Mitarbeit an der deutschen Ausgabe Oesterreichs zu gewinnen. Gerade die Beziehungen zwischen dem Reich und Oester reich werden durch eine solche innere Konsolidierung von einer schweren Hypothek entlastet. Das Verhältnis der bei den deutschen Länder ist ein durchaus einmaliges, weil e« beiderseits von Menschen deutschen Blutes getragen wird, es kann gerade wegen dieser Blutsverwandtschaft nur eine enge Freundschaft oder eine bittere Gegnerschaft sein. Im mißgünstigen Ausland spekulierte man darauf, daß die im Jahre 1933 auftretenden weltanschaulichen Unterschied» ausreichen würden, um die beiden deutschen Länder ein für allemal untereinander zu entzweien. Die so oft aufgegan gene Rechnung auf die deutsche Zwietracht ist diesmal nicht in Erfüllung gegangen. Neber Bitterkeiten und Schwierig keiten hinweg haben sich Adolf Hitler und der verantwort liche Staatsmann Oesterreichs die Hand gereicht in dem festen Entschluß, ein jo enges und freundschaftliches Ver hältnis zwischen den beiden Staaten herzustellen, „wie es der Geschichte und dem Eesamtlnteresse des deutschen Volkes entspricht". Das ist nicht allein eine deutsche Tat, sondern eine europäische Tat. Man braucht nur einen Blick in gewiße Auslandsblätter zu