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Sächsische Volkszeitung : 20.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193801201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380120
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-01
- Tag 1938-01-20
-
Monat
1938-01
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.01.1938
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Donnerstag, LV. Januar 1SS8 Sächsische Volkszeitung Nummer 17. Seite 4 aleitern ungeheizt, während ich in dein ummauerten kleinen Hof mit meinen Messungen beginne. 81. Dezember. Heute erscheint einer der Lamas des klei nen Klosters und Überreicht eine Glücksschärpe. Den letzten Abend dieses ereignisreichen Jahres widmeie ich einer sehr umständlichen magnetischen Konstantenbestimmung. 1. Januar 1928. Da wir zunächst an Tlo-schu-ka gebun den sind, werden die Messungen bet Schnee und hartem Frost fortgesetzt. Ich hatte den Lama um etwas Mehl gebeten. Er lieh mir Brot in einer Pfanne backen. Zur Neujahrsfeier gab es also Butterbrot mit Streuzucker, auherdem Tee: lukullische Genüsse! Auch sonst war das Glück an diesem Tage an meiner Seite. Ich konnte nämlich für zwei Taels ein napfkuchen- färmiges Stück tibetanischen braunen Zuckers kaufen; in die- sen Höhen brauche ich Zucker, er steigert meine Arbeitskraft. Vrsrclvn : „Die Gesunderhaltung de» Kopfarbeiters." Ueber dieses Thema sprach Dienstag, 18. Januar, im Verein „Deutsches Hy giene-Museum" in der Aula der Kreuzschule Dr. med. Weiser, Röntgensacharzt, und führte u. a. aus: Die Gesundheit des Kopfarbeiters wird beeinträchtigt durch den langjährigen Auf enthalt im gleichmähigen Klima des geschlossenen Raumes, durch mangelhafte und einseitige Muskeltatigkeit, mangelnden Blut umlaus, mangelnde Atmung und mangelnden Stosswechsel. Das Mißverhältnis zwischen zu groher Kalorieneinsuhr und zu ge ringem Kalorienvcrbrauch läht sich ausgleichen. Der Verbrauch kann gesteigert werden durch kleine Umstellungen im Tages plan und durch tägliche Abkühlung. Die Einfuhr läht sich ver mindern ohne allzu eingreifende Abänderungen des Speise zettels und ohne Schmälerung der Lebensfreude. — Die zahl- reichen Zuhörer dankten dem Redner für seine interessanten Ausführungen durch lebhaften Beifall. — Dienstag, 25. Januar, wird Dr. med. Stoltenhosf, leitender Arzt des Sanatoriums Dreoden-Slrehlen, Privatklinik für Nerven- und Gemütskranke, über „Neuzeitliche Behandlung der Geisteskrankheiten" sprechen. : Amtseinwetsung. An Stelle des zum Präsidenten der Lanbesvcrsicherungsanstalt Sachsen ernannten Dr. Möbius ist Obervegierungsrat Welz mann als ständiger Stellvertreter des Präsidenten des Landesarbeltsamtes Sachsen in sein Amt «Angewiesen worden. : Neuer Vrtsgruppenleiter ln Dresden-Blasewltz. Von ihrer Gründung an hat Ortsgruppenleiter Böttger 7)4 Jahre lang an der Spitze der Ortsgruppe Blasewitz gestanden. Aus Gesundheitsrücksichten muhte er nun sein Amt niederlegen. Als neuer Ortsgruppenleiter wurde Pg. Willy Richter am Diens tag in sein Amt eingewiesen. : Sonntagsrückfahrkarten nach Oberwiesenthal. Aus An laß der Gaumeisterschaften am 22. und 28. Januar und der Skimeisterschasten der SA des Gaues Sachsen am 5. und 6. Februar 1938 ln Kurort Oberwiesenthal können die nach Kur ort Oberwiesenthal ständig aufliegenden Sonntagsrückfahrkar ten bereits ab Freitag, 21. Januar bzw. -1. Februar 12 Uhr ausgegeben werde». : Diamantene Hochzelt. Das Ehepaar Karl Angermann, wohnhaft in Dresden-Uebigau, beging am Donnerstag das Fest des 60jährigen Ehejubiläums. Das Jubelpaar steht im 82. bzw. 80. Lebensjahr. : Stubenbrand. Die Feuerwehr rückte am Mittwoch abend nach der Iakobsgasse 5 aus. Hier waren in einer Stube des ersten Geschosses Absätze, Papier usw. in Brand geraten, weil der Wohnungsinhaber ein Gesäß mit Petroleum zum Rei nigen einer Fahrradkette an den heißen Ofen gestellt hatte, da» sich entzündete. Dresdner pollzelberlcht Geschäfts- und Wohnungselnbrecher. Im Stadtinnern wurde in der Nacht zum 18. d. M. ein Einbruch in eine Musi kalienhandlung ausgesührt. Unbekannte verschafften sich mit Nachschlüsseln Zutritt zu diesem Geschäft, wo sie eine große Schelde zertrümmerten und folgende Sachen entwendeten: 2 Ziehharmonikas. Marke La Paloma, Nr. 529-25/12 und Nr. 530-25/24, 3 Röhren für Radioapparate (Volksempfänger), 2 Radioröhren für Apvarate amerikanischer Typen und 0 Mund harmonikas Marke Hohner. Vor Ankauf wird gewarnt. — Unbekannte Nachschlllsseldiebe drangen am 19. 1. in den Abendstunden zwischen 18 und 29.15 Uhr in eine Wohnung auf der Tolkewlher Straße ein. Sie entwendeten aus einem Nachtschränkchen eine Damenarmbanduhr, 1 Halskettchen, 1 Armband, 1 Geldtäschchen und eine Stahlkassette mit Samm lermilnzen. — Zu dem am vorigen Sonnabend verübten Woh- nongseinbruch auf der Karl-Roth-Straße, bei dem noch unbe kannten Tätern 2 Sparkassenbücher der Stadt Dresden und 2 Serviettenringe mit Lübecker Talern in die Hände sielen, wur den, wie erst setzt bekannt wird, noch etwa 40 Erinnerungs münzen gestohlen, und zwar: Lübecker-, Bremer-, Luther-, Völ kerschlacht- und Hindcnburgtaler, ferner mehrere 2-, 3- und V-Markstücke mit anderen Prägungen. — Wer vermag zur Er mittlung der Täter bzw. zur Herbeischasfung der Diebesbeute Angaben zu mache»? Mitteilungen nimmt jede Polizeidienst- stetze entgegen. Ser Retchsfinanzminlster sprach ln Dresden 3000 hörten Schwerin-Krosigk im Ausstellungspalast. Dresden, 20. Januar. Der Reichsminister der Finanzen Graf Schwerin-Krosigk sprach in den beiden mitein ander verbundenen Sälen des Ausstrllungspalastes im Rahmen der von der Verivaltungsakademie Dresden veranstalteten Vor träge vor einem Zuhörerkreis von fast 3000 Personen über die Probleme der heutigen Finanz- und Wirtschaftspolitik. Dem Vortragsabend wohnten zahlreiche führende Männer aus Partei, Staat und Wehrmacht bei. Reichsstatthalter Mutsch mann war mit den Ministern Dr. Fritsch, Lenk und Kamps erschienen. Weiter sah man SA.-Obergruppensllhrer Kreishauptmann Schep- mann, SS.-Gruppenführer Koppe, den Kommandanten von Dres den, Generalmajor v. Keiser, Bürgermeister Dr. Kluge u. a. Die Leitung des Abends lag in den Händen des Leiters der Der- waltungsakademie Dresden, Kreishauptmann Dr. v. Burgs- dorff (Leipzig). — Der Minister führte u.' a. aus: Es sei noch nicht lange her, daß man in großen Teilen des Auslandes und auch in manchen Teilen des Inlandes die Durch führung der großen nationalen Aufgaben, vor allem der Wehr- haftinachung des deutschen Volkes, als unmöglich bezeichnet habe, weil Deutschland die Mittel für diese Aufgaben nicht aus bringen könne Diese Auffassung höre man jetzt sehr viel selte ner, dafür um so häufiger die Vorstellung, daß die mangelnde Rohstoffversorgung das entscheidende Hindernis für die Lösung der nationalen Aufgaben Deutschlands sei. Wenn es nun auch richtig sei, daß die güterwirtschaftliche Aufgabe, das Rohstossproblem, augenblicklich im Vordergrund des Inter esses stehe, so hätte doch auch das Kredit- und Finanzpro blem seine Bedeutung behalten, und man müsse sich vor dem Fehler hüten, dieses Problem als überhaupt nicht vorhanden oder als unwichtig anzusehen. Wir seien uns in Deutschland der Schwierigkeiten, die mit der Bewältigung dieser Probleme ver bunden seien, durchaus bewußt, mir seien aber auch der Uebcr- Aus der Kretshauptmannschast Dresden d. Cossebaude. Vom Führer beglückwünscht. Kürzlich begingen der Besitzer der Farbenhandlung Julius Niese in Cossebaude und seine Ehefrau die goldene Hocl)zeit. Vor dem Kriege war Julius Niese lange Zeit als Gemeindeverordneter tätig. Außerdem ist er Gründer und erster Vorsitzender der heutigen Kriegerkameradschaft Cossebaude. Er gehört ihr heute noch als Ehrenvorsitzender an. Der Führer sandte dem Jubilar ein Glückwunschtelegramm. d. Radeberg. Mit dem Kraftwagen tödlich verunglückt. In einer Kurve in Leppersdorf geriet der Jlcischermeister Erich Hartmann aus Pulsnitz mit seinem Kraft wagen ins Schleudern. Das Fahrzeug prallte mit großer Wucht gegen eine Zaunsäule und stürzte dann in den Straßengraben. Hartmann erlitt einen Schädelbruch, an dessen Folgen er im Radeberger Krankenhaus verschied. d. Großenhain. Todes stürz eines Radfahrers. Als der 31 Jahre alte Bauer Hausmann in der Nacht zum Mitt woch auf seinem Fahrrad heimfuhr, stieß er anscheinend durch eigene Schuld mit einem entgegenkommenden Personenkraft wagen zusammen. Der Anprall war so heftig, daß Hausmann tödliche Schädelverletzungen davontrug. Das Fahrrad soll nicht beleuchtet gewesen sein. d. Meißen. Gefährliche Eisfahrt milder Ka ninchen. Als in den letzten Tagen das böhmiscl)« Elbeis aus der Talfahrt Meißen passierte, bemerkte man einen Trupp von sieben Wildkaninchen, der auf einer Eisscholle mit zu Tale fuhr. Die Kaninchen befanden sich in sichtlicher Verlegenheit und schie nen sich der sie umgebenden Gefahr wohl bewußt. Es handelt sich vermutlich um Tiere, deren unterirdische Wohnungen un verhofft unter Wasser gesetzt worden waren, so daß sie sich aus das Eis flüchten mußten. d. Freiberg. Ehemaliger Freiberger Student im G o ga - M in i ste ri um. Es ist bemerkensivert, daß der Minister für Industrie rind Handel im neuen nationalen rumänischen Ministerium, Ingenieur Gigurtu, ein ehemaliger Student der Bergakademie Freiberg ist. Herr Gigurtu besuchte die Bergakademie in den Jahren 1906 bis 1908. In dieser Zeit studierte er Bergbau. d. Sayda. Neue Siedlung. Dem Vrtsivart der DAF. Stadtrat Ullbricht ist es gelungen, die Vorarbeiten für eine Stammarbeitersiedlung zum Abschluß zu bringen. Es wer den im Frühjahr 10 Siedlerstellen erstehen, für die beabsichtigt ist, am Geburtstage des Führers den ersten Spatenstich zu tun. Di« Stadt Sayda stellt den Siedlern das Land mit 0,25 Mk. per Quadratmeter zur Verfügung. d. Siebenlehn. Leitern sichern! In Ausübung sei nes Berufes stürzte im Gebäude der Reichsschuhmacl-ersachschule ein Elektriker von der Leiter. Die Leiter war auf den glatten Fußbodenfließcn abqcrutscht. Der Verunglückte erlitt innere Verletzungen und wurde besinnungslos dem Nossener Kranken haus zugeführt. Die Dresdnrr Bank hat soeben das Schlußheft des 19. Jahrganges ihrer Statistischen Uebersichten heraus gegeben. Das Heft, das die wirtschaftliche Entwicklung des Monats Dezember würdigt, beginnt mit einer Betrachtung der Lage der internationalen Warenmärkte, um dann das bekannte wertvolle Zahlenmaterial über die Produktions-, Außenhandels- und Vorrats,Essern sowie die Preisentwicklung der Weltwarea- märkte zu bieten. Deutschlands Wirtschaft in Zahlen, die Dis Sln Abend mit nordischer Musik Das Sachsenkontor der Nordischen Gesetzschaft veranstal tete (ln Gemeinschaft mit der Deutschen Arbeitsfront, NS-Ge- meinschast „Kraft durch Freude", Gau Sachsen) einen großen Nordliindischcn Abend Die Dresdner Philharmonie spielte unter der Leitung von Hoskapcllmeister Tor Mann (Göteborg, Schweden) nordische Musik und verband damit eine festliche Ehrung anläßlich des 60. Geburtstages des bcdeutcn- ocn norwegischen Gelehrten und Tonsehers Prof. Asbjörn WIeth-Knudsen (Trondheim). Der hervorragend gelungene, reiche und durchweg hoch wertige Eindrücke vermittelnde Abend begann mit der Ouver türe zur komischen Oper „Maskerade" von Carl Niel sen (Dänemark), einem zündenden Stück voll Glanz und Farbe, voll wirksamster instrumentaler Lichter und blenden der Einfälle. Auch das zweite Stück des Abends, „Pan und Syrinx", eine Naturszene für Orchester sop. 49), war von dem gleichen Komponisten. Nielsens musikalische Ausdeutung dieses griechisch-antiken Stosses muß als glänzende, plastisch empfundene Studie musikalisch-illustrativer Orchesterkunst be wertet werden. Das Hauptwerk des Abends war das Vio linkonzert G-Dur (op. 30) von Asbjörn Wieth- Knudsen (Trondheim). Es ist ein Stück voll üppig flutender Melodik und formklarcr Architektonik. Der tektonische Stil der „gebundenen Ordnung" erscheint hier vom Komponisten mit großer Meisterschaft gehandhabt. Der teilweise außeror dentlich schwierige, aber auch geigerisch dankbar geschriebene Violinpart wurde non Helmuth Zernick «Berlin) mit hoher künstlerischer Vollendung, tadelloser Reinheit und Sauberkeit des Bogenstrichs und kristallklarer Mestaltungskunst geboten. Das Werk erlebte an diesem Abend seine Uraussührung. und Wieth-Knudsen, dec einstige Schüler Draesekes und des dama ligen Kranßschen Konservatoriums, konnte zusammen mit dein Berliner Geiger reiche Ehrungen entgegennebmen. Der zweite Teil des Abends begann mit einem Diver timento für kleines Orchester von Lars Erik Larsson (Schweden). Das Werk wirkt sehr knapp und konzentriert in seiner StUform und nützt den kleinen Klangkörper in vor bildlicher Weise aus. Dann folgte Sibelius mit einer Suite aus seiner Musik zu dein Schauspiel „König Christian II." von Adols Paul. Die Suitenmusik, die Sibelius dazu komponierte, ist ein kraftstrotzendes, blühendes Tonwerk voll hochdrama tischer Spannungen u dynamischer Klangballungen, die gegen das Ende hin. nach dem Prinzip der „fallenden Pointe", wun dersam mystisch verklingen. Den Beschluß bildete die schwe dische Rhapsodie „Midsomarvarka" von Hugo Alfvön (Schweden) mit ihrer eindringlichen, packenden Schilderung nordischen Volkslebens und nordischer Naturstimmungen. Die Dresdner Philharmonie zeigte sich während des ganzen Abends in glänzender klanglicher und vortraglicher Verfassung und legte die schwierigen, neuartigen Tonwerke des Abends unter der lebendigen, eindrucksvollen und von starker Musikalität zeugenden Leitung von Tor Mann mit prächtiger Klarheit und großem künstlerischem Schwünge aus, so daß mit Recht stürmischer Beifall den denkwürdigen Abend krönte. Dein Konzert, dem Vertreter von Staat, Stadt und Par tei sowie viele bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen, des künstlerischen und geistigen Lebens beiwohnten, folgte später noch ein festlicher Empfang in den Räumen des Italienischen Dörfchens, bei dem Alexander Vertellson lin Namen des Sach senkontors die Ehrengäste, insbesondere Prof. Wieth-Knudsen und Kapellmeister Tor Mann aus Göteborg, willkommen hieß. Felix o. Lepel. Konzert Schmitt-Walter. Der erste lyrische Bariton am Deutschen Opernhaus tn Berlin, Karl Schmitt-Walter, ließ in einem Lieder- und Arienabend im Kllnstlerhaus sein herrliches ausgeglichenes Organ bewundern. Die tenorale Klangfärbunq Ist eine angenehme Sonderheit der Stimme. Wir kungsvoll ist das technisch trefflich gekonnte An- und Ab schwellen des Tonstromes, welches der Künstler aber nicht zu oft verwendet, so daß es sich in der Wirkung nicht abnutzt. Schubert-, Schumann- u. Wolf-Gesänge sind immer wieder die tragenden Stützen der deutschen Liederabende. Au» seinem Opernrepertoire ließ Schmitt-Walter die Verdi-Arie: „Erhebe zeugung, daß sie bewältigt werden müßten und durch En er« gie und Opferwilligkeit bewältigt werden könnten. Diese Möglichkeit liege in einem mit den verfügbaren Kräften in Einklang zu bringenden Rohstoff-, Arbeite» und Geldeinsatz, d. h. in einer kraftvollen und zielbowußten Oekonomie der Kräfte. Der Grundsatz „Kampf dein Verderb" gelte für jeden falschen und unüberlegten Krästeeinsah. Nachdem der Minister die verschiedenen Phasen der seit der Machtübernahme durchgeführten Finanz- und Wirtschafts politik dargelegt und an den Produktions- und Einnahmezif fern die Erfolge dieser Politik nachgewiesen hatte, führte er aus, daß die hohe Quote, die im Steuerwege der öffentlichen Hand vom Volkseinkommen zufließe, eine dop pelte Verpflichtung in sich schließe. Bei feder Ausgabe müsse jede hierjür verantwortliche Stelle sich immer wieder die Gcwissensfrage stellen, ob diese Ausgabe überhaupt und in die ser Höhe zu rechtfertigen sei. Und die zweite Verpflichtung liege der Finanzverwaltung ob, sich nicht als Steuerbüttel, sondern als Helfer der Steuerpflichtigen zu fühlen und die notwendige Schwere der Besteuerung durch Gerechtig keit, Höflichkeit und ein im Rahmen des Möglichen liegendes, wirtschaftliches und soziales Verständnis tragbar zu machen. Die Ausgabenseite der öffentlichen Etats sei immer ein Spiegelbild der in einem Volk wirkenden politischen, wirtschaft lichen und kulturellen Kräfte. Kennzeichnend für den deutschen Etat sei die Verlagerung des Schwerpunktes der Ausgaben auf die großen Gemeinschastsziele der Nation. Das gleiche gelte von der Einnahmeseite. In der Steuergesetzgebung der letzten Jahre sei die Betonung der Gemeinschaftsziele immer stärker geworden, so vor allem durch die bevölkerungspolitischen Maßnahmen. Der Minister stetzte zum Schluß mit Nackdruck fest, daß Arbeit und. Sparen die Grundsäulen sind, auf denen jede Finanzpolitik aufzubauen hat; er schloß mit einem Appell zur freudigen und verantwortungsbewußten Mitarbeit. kontsähe der Notenbanken und die Devisen- und Notenkurse werden in der üblichen Vollständigkeit geboten. Eine Sonder beilage „Die Währungen der Welt 1929—1937" gibt einen tabellarischen Ueberblick nach dem Stande Ende 1937. 5üci>v6s?-5rZcs>ssn tz. Glauchau. Neues Ortskrankenkassenge bäude. In Gegenwart von Vertretern der Partei, der Behör den und der Wirtschaft sand am Mittwochnachmittag in schlichter Weise die Weihe -es neuen Verwaltungsgebäudes der Allgemei nen Ortskrankenkasse Glauchau und Umgebung statt. Das frü here Finanzamt an der Bahnhofstraße wurde durch Aufstockung sowie innere und äußere Umgestaltung zum Verwaltungsgebäude ausgcbaut. tz. Geringswalde. Dachdecker abge st Uzt. Ein mit Dacharbeiten beschäftigter Dacl)deckermeister arbeitete auf einer Leiter, die auf dem Brett eines Gerüstes stand. Als ein Ge hilfe ebenfalls aus das Brett trat, brach es infolge der Bela stung in der Mite durch. Der Dachdeckermeister stürzte in die Tiefe, während der Gehilfe sich an der Dachrinne festhalten und dann durch das Fenster gerettet werden konnte. Mit einer Verletzung der Wirbelsäule wurde der Dachdeckermeister nach dein Krankenhaus gebracht. tz. Schwarzenberg. Vor dem Schluß der Feierohmd schau. Am Freitagabend wird die Volkskunstausstellung „Fvierohmdschau" endgültig geschlossen. Die Gesamtzahl der Besucher dürft« rund 335 000 betragen. Die starke Erhöhung dieser Gesamtzahl erklärt sich daraus, daß die soeben ersolgte Kontrolle der Sammeltransporte ergeben hat, daß diese meist mehr Personen herangebracht haben, als vorher angemeldet worden waren. Dieses einzigartige Ergebnis macht es schwer, den tatsächlichen Erfolg der Ausstellung zu bewerten, da es kein Vergleichsmaterial gibt, das einen nur annähernd ähnli chen Maßstab besitzt. Die Ausstellung hat Schwarzenberg nicht nur im ganzen Reiche bekannt gemacht, sondern vor atzem auch dem Grenzgebiet einen fühlbaren wirtschaftlichen Aufschwung gebracht. h. Falkenstein. Tödlicher Unfall. In einem Säge werk in Hammerbrücke verunglückte der Kraftwagenfahrer Karl Frank tödlich. Er war mit dem Aufziehen neuer Reisen auf den Fernlastkraftwagen beschäftigt, als sich der Sicherungs ring löste und mit ungeheurem Druck gegen den Kops des Fah rers sprang. Mit schweren Verletzungen mußte er in ein« Auer« bacher Klinik gebracht werden, wo er verstorben ist. !. V. §üiK ßoin» Ssfinfiokslnsös 59/61 — 560 dich" (Maskenball) und die Rossini-Arie: „Ich bin das Fak totum der schönen Welt" (Barbier von Sevilla) erklingen. Das berühmte Parlando der letzten Arie beherrschte er treff lich. Beifall und Blumen erntete er in großem Grade. Dr. Kurt Kreiser. Manuela del Rio, die gefeierte spanische Tänzerin, die bei ihrem ersten Dresdner Tanzgastspiel vor dreiviertel Jah ren beinahe südländisch-feurige Ovationen ernten konnte, konnte auch gestern abend wieder vor einem fast ausverkauf ten Verelnshaussaal ihre schöne, heimatliche Tanzkunst zeigen und ebenso wie beim erstenmal südlich anmutende Betfallsrufe vernehmen. Wieder fällt bet diesen Tänzen die Betonung der Lebensfreude auf, die aus ihnen allen spricht, mag ihr „Stil* valencianlsch, navarrisch oder aragonifch sein, mag sie eine Farruca oder Segutdilla, die Guitarra oder die Zambra tan zen. In den meisten dieser nationalen Tänze entzückt uns auch mehr die Anmut und das Temperament als der „Stil", den wir in seinen Feinheiten kaum kennen. Viele Tänz« mußten auf spontanen Wunsch wiederholt werden, so da» stimmungsvolle „Intermezzo" (Granados), das neckische Pa storale „Por las Montanas" (Alfonso), bie mit hinreißendem Temperament getanzte Segutdilla und die Iota Aragonesa. Immer wieder bezwingt das vollendete Kastagnettensplel miß seinen fabelhaften Crescendos, das Manuela del Rio unnach« ahmltch meistert, das Publikum. Der Rhythmus dieser FraH ihre großartige musikalische Geste und die Geschmeidigkeit ihre« lugendlichen Körpers steigern diesen Tanzabend zu hinreißen« der Wirkung. Es ist wirklich ein Abend der Lebensfreude» den nur einmal (im „Chivato") die elegische Stimmung kurz unterbricht. Teil an dem großen Erfolg haben aber auch di« beiden musikalischen Begleiter der Tänzerin, denen auch dies mal Wiederholungen ihrer Solovorträge abgenötigt wurden: Javier Atfvnso, der feine Pianist, mit Larreglas „Diva Navarra" und Ioaquin Roea, der Guitarrenvirtuos und -Komponist mit eigenen, sehr melodiösen Werken, in denen et sein erstaunlich volyphones Instrument bis an die Grenzen de« Möglichen zu sichren weiß. Franz gickler.
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