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Sächsische Volkszeitung : 20.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193801201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380120
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-01
- Tag 1938-01-20
-
Monat
1938-01
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.01.1938
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Donnerstag, LV. Januar 1888 Sächsisch« volkszeltung Nmnmer 17, Sette L beschneiden und die Macht im Staate ikehr und mehr an sich »u reihen. Dabei stieb der MinisterprSfident aber auf un erwarteten Widerstand. Die Spannungen zwischen Naha» Pascha und dem König oder zwischen Regierung und Hof wuchsen sich schnell zu der Krise au», die wir kennen. Der erblicke Bruch »wischen dem Könk» »nd dem Minister. Präsidenten erfolgte in dem Augenblick, als der König, ohne die Regierung zu fragen, Ali Mäher Pascha, den Bruder des wasdistischen Kammerpräsidenten, Achmed Mäher, zum Chef des Königlichen Kabinetts und damit zu seinem per sönlichen Berater machte. Nahas Pascha antwortete mit der Ernennung von Männern, die Gegner de» König» waren. Auf den Rat Alt Mähers Pascha versagte der König dis staatsrechtlich notwendige Bestätigung, und als dann auch zwei Vermittlungsoorschlage des Köntzs vom Ministerpräsi denten abgelehnt wurden, hatte die Krise ein Ausmaß er reicht, daß die Möglichkeit zu ihrer lleberwlndung vom König nur noch in der Absetzung Nakas Pascha» erblickt werden konnte. An seiner Stelle wurde, nachdem Achmed Mäher den Auftrag zur Kabinettsbildung abgelehnt hatte, der Führer der liberalen Partei, Muhamed Machmud Pascha, mit der Regierungsbildung beauftragt. Da der neu« Minilteroräfident über kein« Mehrheit in dem vom Wafd völlig veherrschten Parlament verfügte, waren dis iluflösung des Parlaments und die Ausschreibung von Neu wahlen zwangsläufig. An diesem Punkt steht Aegypten jetzt. Niemand kann voraussagen, wie die künftigen Wahlen ausfallen werden. Niemand hat infolgedessen auch einen zuverlässigen Grad messer, um die politischen Klüfte der Zukunft zuverlässig abzuschätzen. Wohl aber weifen verschiedene Umstande daraus hin, datz eine Verlagerung der politischen Kräfte zugunsten des KönHs nicht unmöglich ist. Die Vorgänge nach der Absetzung Nahas Pascha haben die innere Schwäche des Wasd gezeigt. Die von dem ehemaligen Ministerpräsi denten ausgeschlossenen Mitglieder gründeten bekanntlich einen neuen Wafd und nennen sich unter Berufung aus den eigentlichen Schöpfer dieser politischen Bewegung, Saad Zaghlul, Saad-Wafdisten. Zu ihnen gehören die beiden Brüder Mäher, also der bisherige Kammerpräsident und der Chef des Hofkabinetts, sowie die Witwe wie auch der Schwiegersohn Zaghluls, Nokrachi Pascha, der im vergan genen Sommer aus der Negierung Nahas Pascka aus geschieden war, weil er an der unklaren Finanzgevahrung der letzten Zeit Anstob nahm. Sicherlich wäre dem ägyp tischen Volk die Wahl zwischen dem volkstümlichen jungen König und der verdienstvollen wasdistischen Bewegung schwerer gefallen, wenn die Spaltung des Wasd sich hätte vermeiden lasten. Jetzt aber ist es möglich, sich für den König und den Wasd zu entscheiden, indem man sich auf die Seite der abgespaltenen Gruppe schlägt, deren Chance trotz der augenblicklichen zahlenmässigen Schwäche um so gröber ist, als ihr zweifellos im Wahlkampf auch dis Unterstützung des liberalen Minderheitskabinetts zu gute kommen wird. Autzerdem hat Nahas Pascha in Aegyp ten nicht allein durch gewisse finanzielle Transaktionen an Ansehen eingebiißt, sondern auch durch die Organisation der jetzt verbotenen Blauhemden, die er auf seine Person vereidigen liest. Auf der Seite des Königs ist eigentlich nur ein einziger schwerwiegender Minussaktor in der Rech nung. Gewisse Kreise des Landes trauen ihm zu, datz er in die Fuststapfen seines Vaters Fuad treten könnte, der wtederyott mehr oder weniger diktatorisch gegen das Parlament regiert hat, und dah dadurch das Glück der autzenpolitischen Unabhängigkeit Aegyptens durch Unfrei heit im Innern beeinträchtigt werden könnte. In diese Situation fällt nun die Hochzeit des Königs, deren Zeitpunkt und Programm wegen der politisch un ruhigen Lage lange Zeit geheimgehcklten wurde. Obgleich sie ein unpolitisches Fest, sozusagen eine Familienangelegen heit ist, werden die vom ganzen Volk mit erlebten und getragenen Feierlichkeiten vom p,ya)ologucyeu Gesichispunkt aus natürlich nicht ohne politische Folgen bleiben. Die Beliebtheit eines ohnehin schon verehrten und volkstüm lichen Königs wird steigen, die Welle der gesühlsmä'gigen Anteilnahme manche kritische Einwendung des Verstandes verwischen. Wie weit sich aber solche Imponderabilien in politische Münze umwandeln lasten, wird erst nach dem Wahltag zu erkennen sein, der über den künftigen politi schen Weg Aegyptens entscheidet. Mer der Anklage der Raffenschande Aushebung «Ine» sreisprechenden Urteil» durch da» Reichsgericht. Leipzig. 20. Januar. Das Londgevicht Frankfurt hatte, wie seinerzeit berichtet, durch Urteil vom 14. September 1037 «inen Angeklagten von der Anschuldigung der Rastenschande srrigesprochen obwohl seine beiden gesetzlichen Eltern Juden waren. Auf dle Revision der Staatsanwaltschaft bin hat sich nunmehr auch das Reichsgericht mit diesem Fall beschäftigt. Wie erinnerlich, handelte es sich um folgenden Tatbestand. Der 26 Jahre aste Angeklagte, der beschuldigt war von 1035 an Beziehungen zu einem deutsckbliltigen Mädclzen unter halten zu haben, galt als der Sohn eines jüdischen Elzepaares, das sich hatte evangelisch lausen lasten. Kurz nach der Verhaf tung hatte seine Mutter die eidesstattliche Versicherung abge geben, datz der wirkliche Vater des Angeklagten nicht ihr Ehe gatte. sondern ein 1020 verstorbener deutschblütiger Freund des- Hauses gewesen sei. Der Mann bestätigte als Zeuge unter Eid Krlmlnalfirase und Ordnungsstrafe Ein« Entscheidung des Reichswlrtschastsgerichts. Berlin, 20. Ian. Einen neuen bemerkenswerten Beitrag zu der Diskussion über die Häufung von Kriminulstrafe und von Ordnungsstrafe bringt die „Juristische Wochenschrift", die eine Entscheidung des Reichswirtschastsgerichts bekannt gibt. Der Reichsbeauftragte einer Ueberwachungsstelle hatte gegen den Inhaber eines Unternehmens beantragt, eine angemessene Ordnungsstrafe festzusehen, obwohl wegen des gleichen Vor ganges bereits durch das Strafgericht eine rechtskräftige Ver urteilung erfolgt war. Das Relchswirtschastsgericht weist in keiner Entscheidung darauf hin, datz nach der Verordnung über den Warenverkehr gegen den Inhaber oder Leiter eines Un ternehmens unbeschadet der strafrechtlichen Verantwortlichkeit «ine Ordnungsstrafe festgesetzt werden könne, wenn in dem Betrieb einer von der Ueberwachungsstelle erlassenen Anord nung zuwidcraehandelt worden sei. Die Festsetzung einer Ord nungsstrafe sei daher auch gegen den im strafgerichtlichen Ver fahren als Täter verurteilten Leiter oder Inhaber zulässig. Dann heitzt es in dem Urteil vom 27. August 1936 wörtlich: „Mit der kriminellen Strafe wird die Begehung der Straftat gesühnt, mit der Ordnungsstrafe ihre Nichtverhütung. Auch bei der Ordnungsstrafe handelt es sich also um eine Straf matzregel mit dem Zweck, ein in der Vergangenheit liegendes Verhalten zu sühnen. Eie ist daher auch sestzusetzen, wenn, wie hier, der Inhaber durch Verkauf aus dem Unternehmen ausgeschieden und dadurch nicht mehr in der Lage ist, aus den Betrieb im Sinne einer Verhütung von Verfehlungen einzu wirken." Oer Hochzeitstag des Königs Faruk ffelettlches Zeremoniell im Kubbeh-Palast Kalr», SO. Ian Schon In den frühesten Morgenstunden des Donnerstag stauten sich in den Straßen Kairo» festlich gestimmte Volks masten in ihren Fetertagsgewändern. Der Andrang war be sonder» grotz in der Nähe des Kubbeh-Palaste», in dem die Eheschließung stattfand. Um 10.45 Uhr versammelten sich in dem geschlossenen Saal de» Palastes die Spitzen der islamischen Geistlichkeit, der Brautvater mit seinen Zeugen, und der König mit seinen Trauzeugen, dem Kgl. Kabinettschef Alt Mäher sowie dem langjährigen Oberhofmelster Sulfikar Pascha. In Abwesenheit der Braut wurde die Heiratsurkunde,die eine Spezifizierung der Morgengabe und der Mitgift enthält, verlesen. Darauf ergriff der König die Hand des Brautvaters und bejahte die Frage des Geistlichen, ob er bereit sei, dessen Tochter zu ehe lichen. Nach dem Jawort des Brautvater» unterschrieb der Kö nig. der Brautvater und die Zeugen dle Urkunde, wodurch nach dem Gesetz des Islams dle Ehe al» rechtsgültig anzusehen ist. Um 11 Uhr wurde durch Fanfarenklänge und 101 Salut schüsse der Bevölkerung dle vollzogene Ehe bekannt gegeben. Die junge Königin wird erst am Donnerstag nachmittag durch eine Tante des Königs im Hofwagen aus ihrer elterlichen Wohnung in Heliopolis abgeholt werden. Im Laufe des Nachmittags gibt das junge Paar einen Tee-Empfang für die enger« Verwandtschaft. Eine wichtige Konferenz in Tokio Fürst Konoe über -le neue Lage im fernöstlichen Konflikt — Warnung vor antljapantfcher Agitation Tokio, SO. Ian. Aus einer autzergewöhnltchen Konserenz der Prooluzaouverneur«, die am Donner»tag in An- «»seuheit des gesamten Kabinett» pattfand, gab Fürst Kouo« Richtlinien für dl« geistige Mobilisation de» ja panische, Volkes bei Eintritt in das neue Stadium de» chl- «fisch-japanischen Konflikte». Nachdem Fürst Konoe den Verlauf der bisherigen Ereig nisse und die gescheiterten Friedensbemühungen dargeleat hatte, erklärte er, „datz die chinesische Nationalregierung weder dem Entgegenkommen Japans noch den guten Diensten Deutschlands Rechnung trug". Sie habe sich vielmehr offen zu einer sowjetrustisch und kommunistisch eingestellten Politik bekannt. Japan werde nunmehr mit der neuen chine sischen Regierung die chinesisch-japanischen Beziehungen regeln und ein neues China aufbauen. Japan wolle mit allen Nationen zusammengehen, wenn sie ihrerseits mit Japan für die Herstellung des Friedens im Fernen Osten Zusammenarbeiten wollten. Die Krise im Fer nen Osten würde aber verschärft werden, wenn dritte Mächte weiterhin gegen Japan agitierten oder antijapanische Strö mungen in China unterstützten. Keine iapanWen Msenschlachischlffe Japan zu Fiottenkonserenzen bereit. Tokio, 20. Ian. Wie wir erfahren, erklärte Admiral Noda zu den Gerüchten über den angeblich geplanten Bau von 46 OOO-Tonnen-Schlachtsckisfen, es würden im Ausland so viele Meldungen über japanische Riesenschiffe verbreitet, datz De mentis sich tm einzelnen erübrigten. Noda betonte auch, datz Java» nach wie vor bereit sei, an neuen Flottenkonferenzen teilzunehmen, wenn die bekannten japanischen Forderungen nach quantitativer Abrüstung zur Verhandlung gestellt würden. Führende chinesische Politiker in Moskau Verhandlungen mit hohen Sowjetsunkttonären. Moskau. 20. Ian. Der Sohn Sunyatsens, Sun-Fo, der Vorsitzende des sogenannten Gesetzgebenden Rates der Republik China, ist am 17. Januar in Moskau eingetrofsen. Su»-Fo, der ursprünglich die Absicht hatte, vor seiner Reise nach der Sowjetunion noch eine Reihe europäischer Hauptstädte zu besuchen, ist sofort nach seiner Ankunft in Amsterdam von dort nach Moskau gefahren. Sun-Fo, in besten Begleitung sich mehrere chinesische Po litiker befinden, wird hier vermutlich einige Zeit lang di« Rolle eines außerordentlichen Botschafters spielen, ohne jedoch offiziell als Botschafter Chinas in der Sowjetunion in Erscheinung zu treten. Wie erinnerlich, ist der bisherige chi nesische Botschafter in Moskau, Fu-Tschang, erst vor kurzem abberufen und durch einen Geschäftsträger ersetzt worden. Man vermutet, daß Sun-Fo bereits in nächster Zeit mit einigen hohen Eowjetfunktionären Zusammenkünfte haben wird. Vie Gemeinden der Altpreu-ifchen Anion Pfarrernachmuchs und finanzielle Erträge. Berlin, 20. Ian. Die evangelische Kirche der Altpreu« bischen Union, die die preutzischen Provinzen Ostpreutzen, Grenzmark sPosen-Westpreutzen) und Brandenburg mit Berlin, Schlesien, Pommern, Sachsen, Westfalen und Rheinland mit Hohenzollern und dem Saarland umfaßt, veröffentlicht zu Be ginn des neuen Jahres das Ergebnis einer umfangreichen sta tistischen Erhebung, die über den Bestand der Kirche und der kirchlichen Versorgung der Gemeinden interessante Mitteilun gen enthält. Die Untersuchungen bauen auf den Gemeinden auf, die die Grundlage der evangelischen Kirche sind. Am Stichtag der Feststellungen, dem 31. Dezember 1936, wurden tn den genannten preutzischen Provinzen insgesamt 8710 Kir chengemeinden gezählt, von denen 5576 Sitz eines Pfarramtes waren und 3134 Gemeinden Mutter- oder Filialgemeinden ohne eigenen Pfarrer bildeten. Die Gesamtzahl der Gemeinden hatte sich gegenüber der Zählung vom Jahr zuvor um eine erhöht. In den Gemeinden waren insgesamt 7230 geistliche Stellen vorhanden, 36 weniger als tm Jahre 1035, von denen 1710 unbesetzt waren und künftig auch 734 bis auf weiteres unbesetzt bleiben sollen. Es besteht in den acht Provinzen also zahlenmäßig ein Mangel von rund tausend Pfarrern. Die Zahl der Pfarramtskandidaten hatte sich gegenüber 1035 erhöht, und zwar von 555 auf 613, und von diesen waren die meisten, nämlich 489, bereits im Amt oder im Hilfsdienst. Dle Diffe renz zwischen den unbesetzten Stellen und dem noch für den Pfarrdienst bereitstehenden Nachwuchs ist mithin beträchtlich. Pontifikalämter in der Sixtina In der Sixtinischen Kapelle des Vatikans wird am 22. Januar der 16. Jahrestag des Todes Papst Benedikts XV. durch ein feierliches Pontisikalrequiem, das der älteste der von Benedikt XV. kreierten Kardinäle, der Erzbischof von Neapel Kardinal Ascalesi unter Assistenz des Hl. Vaters ballen wird, begangen. Pius XI. wird persönlich die absolutio ad tumbam erteilen. Am 12. Februar wird ebenfalls in der Six tinischen Kapelle anläßlich des 16. Krönungstages des Papstes durch den ältesten von Pius XI. ernannten Purpur träger, den Erzbischof von Bologna Kardinal Nasalli- Rocca ein Pontifikalamt zelebriert werden, an dem außer Pius XI. alle Kurienkardlnäle sowie die hohen geist lichen und weltlichen Würdenträger der römischen Kurie teil nehmen werden. Das Diplomatische Korps wird bei beiden vorgenannten Anlässen vertreten sein. * König Viktor Emanuel hat auf ein Huldigungstelegramm der an der „Getreideschlacht" beteiligten Bischöfe und Priester Italiens mit einer Drahtung geantwortet, in der er den Ober birten und Landpsarrcrn seinen wärmsten Dank für die seel sorgerische Mithilfe bei der national so bedeutsamen Steigerung der Ernteerträgniste aussprach. Mussolini hat dem Museum des Doms von Palermo, in dem sehr wertvolle Kunstschätze, Insbesondere Elsenbeinarbeiten aus dem 11. und 12. Jahrhundert, ausbewahrt werden, eine bedeutende Spende zugcwandt. Im Päpstlichen Blbettnstttut hielt kürzlich P. M. Zerwick einen autbesuckten Vortrag „Jerusalem und die griechische Ge- sahr: Vorgeschichte der Makhabäerkämpse". diese Aussage. Seine Frau l>abe sich ihm bald nach der Geburt des Sohnes offenbart, und er hab« ihr und dem Freund ver ziehen. Dor Beschuldigte verteidigte sich damit, daß er in die Vaterschaft des Ehemannes seiner Mutter schon seit jeher Zwei- kl gesetzt hatte. Auf Gvund ganz bestimmter Hinweise habe er sich tatsächlich als Halbjude betrachtet. Das Landgericht hatte bei der Begründung des Freispruches das Beweisergebnis dahin zusammengefatzt, es hätten kaum noch Bedenken bestanden, daß der verstorbene deutschbltitige Freund der Mutter der biologische Vater des Beschuldigten sei, woiter säten Gesichtspunkte hervor getreten, die dafür sprächen, datz sich der Angeklagte nicht für einen Volljuden gehalten habe. . Der Erst« Strafsenat des Reichsgerichts gab dem Revisions antrag der Frankfurter Staatsanwaltschaft statt. Das freispre- chonde Urteil wurde in vollem Umfange aufgehoben und die Sache zu erneuter Verhandlung und Entscheidung an die Vor instanz zurückverwiesen. Wie aus der Begründung zu entneh men war, wurde das Urteil vor allem deshalb aufgehoben, weil die Strafkammer in ihrer Entscheidung di« Frage de» bedingten Vorsatzes nicht genügend erörtert hab«. Vr. Goebbels ehrt Regisseur Ritter Berlin, 20. Januar. Reichsminister Dr. Goebbels ließ Re- gistour Dr. Ritter sein Bild mit folgender Widmung überreichen: „Dem Regisseur Karl Ritter in dankbarer Anerkennung seiner vorbildlichen Pionierarbeit für den deutschen Film anläßlich des großen Erfolges seine« Filmes „Urlaub auf Ehrenwort- Eben und Geburten im Jahre 1937 Di« stattsttschon Ermittlungen über dl« Eheschließung, Ge burten und Stvvbesälle in den 58 deutschen Großstövten mit 100 000 und mehr Etnwohinrn tm Jahre 1037 zeigen im Ergeb nis ein« steigend« Tendenz der Eheschließ un« gen und Geburten. Nach den vom Reichsgesundheitsamt bekanntgegebenen Zahlen sind in den genannten Großstädten im Berichtsjahr 209064 Ehen geschlossen worden gegenüber 200720 4m Vorjahre. Di« Zahl der Lebendgebor«nen von orts ansässigen Müttern wird mit 320 197 angegeben gegenüber 818 529 im IÄ>re zuvor. Schließlich beträgt di« Zahl der Ge storbenen 233 284 gegenüber 281600. Deutsche Gärtner tn -le großen holländischen Vettlebe Im zwischenvölkischen Landjugendau»tausch. Der seit 1934 zwischen der bäuerlichen Jugend Deutschland« und anderer Staaten «denso wie innerhalb der deutschen Gau» durchgeführt« Landjugendaustausch wird im Frühjahr 1088 wie« der fortgesetzt. Die großen Gartenbaubetriebe in Holland sowie die Betriebe in den nordischen Ländern können den jungen Gärtnergehilfen viel Gelegenheit zum Lernen bieten. Auskunft über den Landjugend austausch geben die Dienststellen des Reichs nährstandes. Dresdner Schlachtvlehmartt vom 20. Zanuar Preise: 1. Rinder: —. 8. Kälber: A. Sonderklasse: — B. Andere Kälber: a) 58—63, b) 51—57, e) 39—48. 8. Läm mer, Hammel und Schafe: —. 4. Schweine: a) 55,5, b) 1 54,5, 2. 53,5, e) 51,5, d) 48,5. Auftrieb: Rinder 53, darunter Ochsen 2, Bullen 1L Kühe 27, Färsen 6. Ueberstand: Schafe. 25. Marktverlauf: Rinder belanglos, Kälber schlecht, Schafe belanglos, Schweine verteilt. Zum Schlachthof direkt: Kälber 804, Schafe 132, Schwein« 1041. Mitteldeutsche Vörse vom 20. Zanuar lEigrn« Drah«Meldung.) , Lustlos. Am Donnerstag war dle Stimmung ausgesprochen lustlos. Umsätze kamen nur kn wenigen Fällen zustande, wobei die Kursgestaltung uneinheitlich war. Es kam jedoch nur ver einzelt zu Verschiebungen über 1 Prozent nach beiden Seiten. Am Anlagemarkt ging es ebenfalls ruhig zu. Dresdner Stadt* anleihen waren «ine Kleinigkeit höher. Am Aktienmarkt notier» ten Elbe-Werke 4 Prozent höher. Dresdner Schnellpressen ver loren 1,5 Prozent, Görlltzer Waggon 1L5 Prozent und Reichs bank 1 Prozent. Äeißenvorner Papier stellten sich gegen letzt« Notiz 6 Prozent höher, ebenso Kasseler Jute. Färberei Münch berg gewannen 2 5 Prozent und Derelnsbrauerei Greiz 2 Pro zent sowie Waldschlößchen 1,25 Prozent und Rositzer Zucker 1 fünf Achtel Prozent, Schubert u. Salzer plus 1 ein Achtel Prozent. Nennenswert rückgängig waren Vereinigte Strohstoff u m2 Prozent, Stöhr um 1,25 Prozent, IG Farben um 0,5 'Pro zent, Pintkau minus 1 Prozent. Strotzenwetterdienst. Der Straßenwetterdienst Dresden ieitt mit: Rstchsautobahnen: Schnee- und eisfrei; Reichsstraßen: Schnee- und «lsfrei. Nur in höheren Gebirgslagen stellenweise Schneedecke unter 15 Zentimeter aus Glatteis. Stratzen werden geräumt und gestreut. Reichswetterbk en st, Ausgabeort Dresden. Wetter- Vorhersage fllr Freitag, 21. Januar: Mäßiger nordwest licher bis westlicher Wind. Wechselnd bewölkt. Vereinzelt Schauer. Temperaturen in höheren Lagen unter Gefrier punkt. Im Flachlande tagsüber 8 bis b Grad darüber, über stellenweise leichter Nachtfrost.
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