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Dresdner Nachrichten : 27.05.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193305273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19330527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19330527
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-05
- Tag 1933-05-27
-
Monat
1933-05
-
Jahr
1933
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.05.1933
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»Ve«-«er Trachrichken* 2,r. L47 L^s 2 <O«»a-«n-, 27« Ala« iszz >»? Re l M-Si Alottenarlikcl in erster Leiung »m»ge»eiMt ! Die römische Tradition im Faschismus Kun! A'' I i i! Dies« de» feierlichen 2 nisfe, ist be, bund erst beg samtprotestaw n t s ist ihre bestimmt und ihre Senbunt Volk im Jnl, Die räu» teftantiSui Land« Ein Nei an ihrer Spii zur Seite. Ü dem RetchSbt« 8usami verli«, 2« Gerekc-Proze! frage in Ueb< teidigung, er Dr. Äereke Dr. Gcrcke «^ Zeitschrift abi muht habe, bi der Zeitschrift halte, vernein Zus« A kam e» dann brand, der dem Vorstand -ung angehör den Zeugen: Vorstände erk mit Bürgerin Tr. Gercke g nicht herauski sängnis bekon diele Frage. M Lang»« »ab Minifte von L -a er währenl febcn -es Ani rat Schellen f habe er den ( seiner Anwes, klagevertreter nichts ergebe Schellen in t teidiger versn Parade* die , durch Gegen« Langbehn: Vertreters üb- verbitten* — Antrag de Ministerialrat verli», 2 Evangelischen gebung, bi« liche Neugesta Unser hi Gottes Führ, dieser Wende Christen im Umkehr, den Rn, a ES ist sich non Kabel Punkt*. D heute einmal gute Borstest» witziger Sins« Seiten belcuei redet. Tas n batte und Bc daß es sich » Herren Versa den Ahncnstol duldet und d Leben ein S« dunkle Punkt, der Dühnen die nach Flor damit doch 5 ernstlich ins < mals nicht, w zimmerte und «echntk tat. T Tagen kann seiner saube sührung und einen heiterer auch glücklich Der gcsch Schuman n die eine Woh sitz der gleich war deshalb sprechen. Di« geschichte bebe aber entsprich nur einem G schieden war. Hard von der eine überzeuc Leistung dies lehr dcrb-nat Hier war er Vorurteilen, doch auch ein und vor aller wesen. Daß > genehme dar sttestlwichsesch römischen Kaisern sei Mussolini der Meinung, das, die Zu nahme der Bevölkerung eine unumgängliche Vor- bedinguna für einen dauernden Ausstieg der Nationen be deute. Wie im alten Rom, geniesse im saschistischcn Italien derSport hohe Ehren. Der Staat wolle Erzieher sein, wie er eS im klassischen Nom gewesen sei. Er wolle Intellekt und Kürperbtlbung ebenso wie die ethische Gelte de» Menschen beeinflussen. Aus den Fuß tapfen des Kaiser» Augustus habe Mussolini Nom an leinen Beruf erinnert, das geistige Zentrum der Welt zu sein. ES sei dte reinste Ueberzeugung von dem wunderbaren Phänomen eine» Ahnenerbc», durch da» heute die grobe Romidee sich wieder Uber Italien auSbreite, seine Grenzen überschreite nnd sich an alle Kulturvölker wende mit der or ganischen Ordnung von Einrichtungen und Recht und sic «mf- mnntere, durch die Kraft der drei Begriffe Ordnung, Autorität und Gerechtigkeit «Ine neue Lebens- ordnung zu schassen. «inen römische« Friede« zwische« den Böltern aufzurtchten und vor allem den Funken seneS Brandes aus- zulüschen. der vom astatischen Moskau aus die grobe und ewige Kultur zerstören wollte. — Dieser Vortrag wurde von den Zuhörern, insgesamt etwa 1800 Leipziger Studenten und einer groben Anzahl von Ehrengästen, mit einem nicht enbenivollenden Beifall ausgenommen. Die Kundgebung schlob mit dem Horst-Wessel-Lied. daß wir stet» in der Lage wie bei der Unterzeichnung des FrtcdenSvertrageS bleiben. Slr Austen Chamberlain, der auf LandSbury folgte, erkannte der amerikanischen Deklaration in Gens grobe Bedeutung zu. Dab Amerika sich das Recht vorbehalte, zu entscheiden, wer der Angreifer sei, verringere den Wert der Erklärung nicht. Chamberlain wandte sich hierauf der deutschen Frage zu. Er «rka««te a«, daß die Srkläruuge» des deutsche« Reichs, kauzlrrS hossnuugSvoll für dte Entwicklung des Ber» hält«isseS Deutschland» zu der übrige« Welt sei. Aber ma» brauche setzt Date«, »ich« Wort«. Chamberlain trat dafür ein, dab die Abrüstungskonferenz, nnd insbesondere die britische Regierung, mit einer gewissen Vorsicht zur Verwirklichung des vorbereiteten Zieles schreite. Diese» Ziel sei Gleichheit beS StatnS sür Deutschland i« Abschnitte«. Deutschland müsse durch Handlungen zeigen, dab eS den anderen in dem Mabe, wie Ne ihm in physischer Abrüstung entgegenkämen, in moralischer Abrüstung entgegenkomme. Sir John Simon gab zum Gchlub noch «ine kurze Erklärung über die Politik ab, dte England auf ber W e l t w i rt s ch a ft ö k o n f e r enz verfolgen werbe. Die englischen Staatsmänner gingen zur Konseren» nicht als Dogmatiker: sie glaubten vielmehr, dab sich Ergebnisse leichter erzielen lieben, wenn sie an die Kon ferenz gut vorbereitet herangingen und wenn sie entschlossen feien, zu geben und zu nehmen, zu hören nnd zu belehren. Dte wirtschaftlichen und AbrttstungSfragen seien unzer- trennbar miteinander verknüpft. Nur durch allgemeine Einigkeit und Zusammenarbeit lasse sich die Wohl- fahrt der Welt wiederherstellen. Ein Naltener Imtüst vor -er Leipziger SüideistensüM Leipzig, 26. Mat. Die Leipziger Studentenschaft ver anstaltete in ber Universität eine dcntsch-ttaltentsche K u n d g e b u » g, um dte Verbundenheit beS deutschen und des italienischen Volkes öffentlich kund zu tun. Die Leitung lag in den Händen des SchulungSletterS für Mitteldeutsch land des Nattonalsoztaltsttschen Deutschen Studcntenbunbes. Merzdorf. Zunächst sprach Rechtsanwalt Dr. Tempel, der ehemalige RetchSsührer des Nationalsozialistischen Deut schen Studentenbunbe», über „Die deutsche und di« faschistische Revolution*. Er legte Wesensgleich h eit und Wesen »Verschie denheit dieser beiden Revolutionen des 20. Jahrhundert» bar. Dann nahm Major G. Nenzettt, der Präsident der Italienischen Handelskammer in Berlin, das Wort zu dem Vortrag über „DterümischeTradtttontmFaschiS- mu S". Der Vortragende erklärte einleitend, dab die Faschisten von ber Möglichkeit einer engen, tiefen und auf richtigen Freundschaft zwischen dem neuen Deutschland und dem neuen Italien überzeugt seien. Er schilderte die politische und moralische Verwirrung in Italien nach ber Beendigung deS Krieges, bi» Mussolini sich ber rasend schnellen Auflösung ber StaatSautorität entgegenstellt«. Viele» vom unsterb lichen Geist Rom» sei im Faschismus wiedererstanben. Gerade bi« faschistische Weltanschauung lasse interessante Ucbcreinstimmungen zwischen dem römischen und dem faschistischen Geiste erkennen. Dte Dynamik des Handelns, geleitet von einem tdealen Ziel, zeige den Faschismus dem alten Nömertnm wesensverwandt. Der Stnnspruch Musso- lini» „Autorität, Ordnung und Gerechtigkeit" drücke augenscheinlich viel konkretere und dazu römische Gedanke» aus, al» die französischen Phrasen „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit". Dte Diktatur sei in ber römischen Geschichte jedeömal nachzuweisen, wenn e» sich uin einen groben Staatsmann und Staatslenker handle. Eine interessante Verwandtschaft in weiterem Sinne sei zwischen den alten römischen Behörden und der faschistischen Beamtenreihe zu beobachten. Zu beachten sei, dab der Faschismus keineswegs die römische Tradi tion sklavisch nachahm«, sondern die fruchtbaren Ideen jener römischen Epoche seien, unter den veränderten Umständen ber heutigen Zeit, in entsprechend gewan- delterForm miedererwacht. Auch ln der praktischen RegserungStätigkeit seien in den verschtedenen Zweigen der heutigen italienischen Politik gewisse Bestrebungen beS Staates zu be obachte«, bi« ein Zurückaehen a«s römisch« Tradition andeutet««. In ber Neubelevung des Ackerbaues, in ber erfolgreich erstrebten Rückkehr ausS Land, in der Trockenlegung -es sumpfigen Boden», wie auch in ber Erbauung von Wasserleitungen und Bewässerungsanlagen seien genau die gleichen Ziele vorhanden, wie sie ber altrömtschen Innenpolitik vorschwebten. In Uebereinstimmung mit den Die SkWmdarstclltt sind veiatW Beamte Danzig, 26. Mat. Die Zoppoter Hetzfilmafsäre ist jetzt vollständig aufgeklärt worden. Dte Ermittelungen haben ergeben, dab ber Direktor eines Warschauer Filmnnlerneh- men«, FukS, mit seinem Filmoperatenr nach Danzig ge kommen war, nm hier einen Film herzustelleu, der angeblich dazu dienen sollt«, „in der polnischen Oesfentlichkett Ver ständnis für Danzig zu erwecken". Der geistige Urheber beS Planes, vor dem Viktortagarten in Zoppot einen Ueber- sall von SA.-Leuten aus Juden zu filme»», ist, wie einwand frei feststeht, der polnische BolkStagSkandidat Dr. Moezynsk». Di« bet de« Film «itwirkende« vier Personen find «i, Kanzleiangestellter der polnischen diolomatischen Bertretnnz in Danzig, ein polnischer EtaatSbahnobersekretitr nnd zwei Staatsbahnsekretäre, alle vier polnische Beamte. Dte SA.- und GG -Untformen wurden im Auftrage eines ber Akteure von einem Danziger Schneidermeister, ber eben- fall» ermittelt werben konnte, anaefertig». Zweifellos sollte der Film als Beweismittel sür dte zu erwartende vehaup- tung benutzt werben, dab bei den Wahlen Terrorakte vorgekommen seien, die die UngttltigkeitSerklS- rung ber BolkStagSwahl zur Folge haben müktcn. FukS ist In Schutzhaft genommen worben und wird auch vor- läufig inhaftiert bleiben. Der Senat der Freien Stadt Danzig hat bei dem diplomatische», Vertreter der Republik Polen wegen des Vorfalles Protest eingelegt. AbrUitlmas-ebatte tm stnterhcms London, 26. Mai. Nachdem Sir John Simon tm Unter haus seine bereits gemeldeten Erklärungen zur Abrüstungs frage beendet hatte, sprach ber Führer der ArbeileropposMon, Landsbury. Er nannte die letzte amerikanische Erklärung «inen Fort schritt — verglichen mit dem. was dte Vereinigten Staaten bisher je gesagt hätten —, aber der dahtntcrltegenbe Vor behalt beschränke ihre Wirksamkeit sehr beträchtlich. Dte Arbciteropposttton wisse, dab bei ber Unterzeichnung deS Friedensvertrages ber deutschen Negierung mttgetetlt wurde, auf ihre Abrüstung werde die Abrüstung ber anderen folgen. Diele feierliche Verpflichtung sct nicht diirchgcsührt worben. Man habe nicht einmal versucht, Ne durchzuslthren. Dte Arbeiterpartei sei gegen jede Wiederaufrüstung Deutsch- land» und überhaupt gegen jede Vermehrung ber Rüstungen. Die Rüstungen jeden Landes müssten fort schreitend und so rasch wie möglich verringert werden. Die Deutsche« hätte» eine» endgtiltiae« Anspruch gegen die anderen Nationen, der «nwiderlegbar sei. Die Deutschen erklärten: Wenn wir von bewaffneten Rationen umzingelt sind, kann man nicht von uns erwarten, Prinzip» überhaupt. ES ist diejentae grobe Nation, der man e» allein in einem riesigen Ausmass vorenthalten hat. Denn SO Millionen Deutsche leben gezwungen ausserhalb der poli tischen Grenzen ihre» Vaterlandes. Und alle dte anderen n n t e r d rck t e n N a t i o n a l i t ä t e n f a h e n t n f o l g e » dessen in Deutschland die Vorkämpferin für ihre eigenen völkischen Rechte. Da die Verwirk lichung des NalionalttätenprtnzipS aber gleichbedeutend mit einer grundlegenden Revision von Versailles ist. wächst in dem Attgenbiick. wo Deutschland sich bewusst für diesen grossen Gedanken der Eigenständigkeit der Völker einsctzt, die R e v t s i v n s s r o n t wett über unsere eigene Nation und das mit nnS in diesem Gedanken verbündete Italien hinaus und wird eine Angelegenheit aller daran interessierten Völker. Da» völkisch erneute Deutschland baut sich auf dem Be- grtsf de» VolkStumS, des Bekenntnisse» zu Blut und Boden auf. Der starke Staat, den dte nationalen Kräfte Deutschland» errichtet haben, hat hierin seine moralische Begründung. Denn dieser Staat ist keine Bedrohung für fremde Vvlkstttmer, im Gegensatz zu allen früheren ge schichtlichen Umwälzungen bet anderen groben Völkern, dte glaubten, etne weltanschauliche Mission durch Feuer und Schwert ausbreiten zu müssen. Der Ueberfall der westlichen Demokratien aus das kaiserliche Deutschland und 100 Jahre vorher der Ueberfall des Vollender» ber groben französischen Revolution, Napoleon, auf das übrigen Europa sind die letzten grossen historischen Versuche einer Neuordnung Europas aus dem Wege der Gewalt. Sic sind an dein Prinzip der Eigenständigkeit der Völker ge scheitert, das, wie P a p e n aus der Grenzlandkundgebung in Iburg ausführte, die grobe revolutionäre Er« ruugeuschast des neuen Deutschland» sein wird. Die aussenpolitische Siede de» Reichskanzler» hat bereit» dte Sle wMsiten Fragen noch imgeklürt 0r»l»td»rtoi»t uuevre» uuvi» Kaut aotaauckte» Souckordorioüteratatlor» Genf, 26. Mai. ES scheint sestzustehen, bass eS morgen vor dem Rat zur Debatte über die oberschlesische Juden- trage kommen wird. Polen und Spante»» sollen be sonders daraus bestehen. Auch dte Saarfrage steht aus der morgigen Tagesordnung de» Rates. ES handelt sich da- bet um die besonderen Sicherheitsmassnahmen für Beamte «m Saargebiet. Für den Fall der Zuteilung an Deutsch, land will man nämlich die Reichweite des retchSdeutschen Einflusses möglichst weit schon jetzt für dte Zukunft be schränken, solange man in diesem deutschen Grenzland noch etwas zu sagen hat. Die erste Lesung der Flottenartikel des MacdonalbplaneS wurde heute überraschend schnell zu Ende geführt, allerdings in reichlich merkwürdiger Art. Mit den ttalt«. n i s ch - f r a n z ö s i s ch c n Flottenfragen, die den Haupt inhalt dieser Artikel bilden, hat man sich überhaupt nicht befasst. Die einzelnen Staaten äusserten sich be- zeichnende» weise fast nnr über ihre Vorbehalte. Eng lands Vertreter alo Verteidiger des Maedvnalüplane» hatte keinen leichten Stand. Besonders hart trat der Gegensatz zwischen Japan und den angelsächsischen Mächten wieder hervor. Japans Vertreter zog schliesslich unter dem be sonderen Druck Englands seinen Vorschlag, die Abkommen von Washington nnd London aus dem Macdonaldplan her- auszunehmen, bis zur zweiten Lesung zurück, kündigte aber die neue Einbringung schon beute an. Der Vertreter Englands hatte sich ausserdem mit der Forderung einer sehr eigenartigen Gruppe von sieben Mächten: Spanien. Polen, Jugoslawien, Rumänien, Finnland, Schweden, Holland, auS- einanderzusctzcn, dl« im Gegensatz zum Macdonaldplan bi« Erlaubnis verlangen, ihre Flotte zu verstärken. DaS hat auch für Deutschland als Ostseemacht Bedeu tung. Hierüber soll zwischen den Lesungen noch verhandelt werden. Der deutsche Vertreter, Botschafter Nabolny, verlas eine Erklärung, die unseren Antrag begründet, für den uns selbst nach dem Versailler Vertrag seit Jahren zu- stehenden Bau mehrerer Ersatzschiffe für drei völlig veraltete Linienschiffe ein einziges neues Schtsf aus Stapel zu legen. Der Engländer Eden brachte «S fertig, den deut schen Vertreter ausdrücklich zu ersuchen, diesen Antrag zu rückzuziehen, uin die Harmonie des Planes nicht zu zerstören. Nadolny erklärte sich für die erste Lesung hierzu bereit, behielt sich aber, wie der Japaner, die Wiederein bringung für die zweite Lesung vor. Die Marinesrage schliesst also ohne jede Klärung ab. Private Besprechungen sollen diese bis zur zweiten Lesung nachholen. DaS scheint aber völlig unwahrscheinlich. Entgegen den Erwartungen wird nun schon am Sonnabend mit der ersten Lesung ber Luftfrage tm HauptauSschuss begonnen. Der Kampf Polens und der Kleinen Entente gegen den Vtcrmächtepakt ist in Genf in den letzten Tagen mit aller Kraft hinter den Kulissen geführt worden und geht weiter. Polen hat diesmal die Führung und zeigt noch immer eine totale Intransigenz. Die Franzosen werden von ihren Vasallen geradezu belagert. Aber auch die Italiener und dte Engländer haben hier mit diesen Störenfrieden Stellung genommen. Deutschland allein ist in Gens an den Paktbesprechungen nicht beteiligt. Bet ber auch in Frankreich stark ablehnenden Stimmung scheint gegen wärtig höchstens «ine Fassung des Pakte» möglich, dte etne Revision eher erschweren als erleichtern würde. Den vier Grossmächten würde darin zweifellos kein eigenes Entschei- dungSrecbt zugcbilligt. und bezüglich der Gleichberechtigung und Abrüstung sucht man uns anscheinend noch hinter die GleichberechtigungSerklärnng vom 11. Dezember vorigen Jahre» z u r ü ck z n w e r f e n. Die Kleine Entente wird aus ihrer Prager Konferenz noch am Sonnabend Stellung zu den Paktsragen nehmen. Man lehnt in diesem Lager so gar unter Drohungen schon den Gedanken leidenschaftlich ab. bass sich die vier Grossmächte unter sich mit Fragen befassen könnten, die Polen und die Kleine Entente angeben. St» SRI. «den -em tzewstm-ar» ch W«shi«gt„. 26. Ma». Präsident Roosevelt teilte t, einer Entschliessung mit, dab die Bereinigten Staaten Goldstandard verlassen werben. Er ersuchte den Erna- tor Gteagall, den Vorsitzenden de» vankkomitees dr» Repräsentantenhauses, «in« entsprechende Vorlage im Repräsentantenhaus etnzubringen. und zwar soll beschloss« werben, dab die USA. durch Gesetz den Goldstandard aus. geben. Gteagall erklärte, daß da» „Goldstandards«^* hi«, durch -widerrufen werde. Di« Eutschltessong »es Präsident«» Roosevelt ««rde se> sort i« Repräsentantenhaus «ingebrach«. Wie Gteagall «eiter erklärt«, sind «ach Annahme d«z entsprechenden Gesetzentwurf«» ««der Bonds noch Siczie, runaSvbligattoueU «der sonstige Verpflichtungen irae«», welcher Art in Gold oder zu« Goldwert zahlbar. Das Gesetz befreie bi« vereinigten Staaten von den Hemmnisse» -er Goldstandard»: es sei «ln Teil d«S Rothilseprogramms Roosevelts und «erd« «ine Abwertung des Golddollars zc, «ätz de« Bestimmung«» de» JnslatlonSgesetzes unnöü, «acheu. Mit der Auuahme der Vorlage sei einer der wichtigsten Gchritte zur Währunggstabtlissernng in den USA. getan. Im Repräsentantenhaus betonte Gteagall, dab dte Vorlage der letzte endgültige Schritt zur Hebung ber Geschästotäüg. kett und zur Wiederherstellung des Gedeihens sei. Eine ahn- liche Entschliessung wird in kürzester Zeit tm Senat ein- gebracht werden, und man erwartet in ber nächsten Roche einen diesbezüglichen Schritt de» Kongresses. Da» Gesetz über bi« Aufgabe des Goldstandards betitelt sich „Gesetz zur Festsetzung eine» einheitlichen Wertes sür die Zahlungsmittel in den Bereinigten Staaten". Nach einer Reutermeldung auS Washington »vird in der Einleitung zu dem Gesetzentwurf, der den Goldstandard in den Vereinigten Staaten abschafst, hervorgehoben, dab all« Münzen und alle» Papiergeld, da» bisher auSgeaeben wurde oder künftig au«, gegeben werben wirb, mit gesetzlichem Kurs zur Bezahlung öffentlicher ober privater Schulden verwendet werden kann. Der Entwurf legalisiere also dte Bezahlung der Krieg«, schulden in Papterdollar und werbe da» Verhältnis zwischen Gläubiger und Schuldner klären. Etne nrerkwür-tge Dachgesellschaft Weiter« Ergebnisse der Morgannntersnchnug Washington, 26. Mat. Im weiteren Verlaufe ber Mor- ganlintersuchung stellte Staatsanwalt Peckora fest, dass die Morganbank tin Jahre 1620 die UtilttätS-Dachgcscllschast United Corporation gegründet hat und hierdurch Dutzend« von UtilttätSgesellscbaften in den ganzen Bereinig ten Staaten kontrollieren lieb. Durch den Austausch wert- loser Aktien ber United Corporation gegen wertvolle Aktien ber Tochtergesellschaften verdtente bi« Morganbank über 12 Millionen Dollar. Die Zentralstelle der United Corpo ration, die sich in Neujersey befand, bestand lediglich au« einem Präsidenten und einem Vizepräsidenten, die jedoch ständig abwesend waren, sowie ber Sekretärin und einige» BUrojungen. Trotzdem kontrollierte diese merkwürdige Gesellschasi Hnndert« von Millionen Dollar. Für dte nächst« Woche werden im Zusammenhang mit dieser Gründung weitere Ueberraschungen erwartet. Dte bisherige Untersuchung hat ergeben, dass die Mor ganbank einen massgebenden Einfluss auf das Wirtschafts leben und die Gesetzgebung ber Vereinigten Staaten aus- geübt hat. DaS Unternehmen hat sich dabet strengstens an die durch indirekte Bestechung geschossenen Gesetze aehalicn Die Negierung Roosevelt hat die feste Absicht, Morgan! Vorherrschaft zu brechen. Man erwartet, dass eine Ber sch « r f u n g be» B a n k g e s e b e S und ber E t n k o m m e n- ste« erge setze dte nächste Folge ber Untersuchung sein werben. Ide« de» Volkstum» zur Grundlage der deutschen Politik, der Neuordnung Europa», gemacht. Der Vizekanzler von Papen bat in seiner Rebe in Iburg aus diesem Gedanken, al» dem leitenden aubenpoltttschen Gesichtspunkt be» neuen Deutschland aufgrliaut. Er hat den Gedanken der An erkennung tebe» Volkstum» als die Vor aussetzung für ein« Neuregelung Europa» gekennzeichnet, die allein ber Friedenssehnsucht diese» ge quälten Erbteil» wirklich eine bauernde Grundlage zu gevrn vermag. Vor allem wirb Deutschland bet brr europäischen Oesfentlichkett sür den groben Grundsatz einzutreten haben, baß weder «in vülkertrennenber negativer Nationalismus, noch «in -ersetzender Internationalismus, sondern allein die gegenseitige Sicherung und Achtung ber au» Blut und Boden gewachsenen VolkStümer dte wahre FrlebenSgemetn- schast zu schassen vermögen, nach der sich die europäischen Kulturvölker mit Recht sehnen und die die einzige Garantie gegen das Gespenst b«S Unterganges des Abendlandes bildet. Diese Mission, die dem neuen Deutschland infolge der. Zer- splltterung seine» VolkStumS in zahlreiche Staate», vom Schicksal gestellt worben ist, ist letzten Endes eine geistige. Deutschland» grösster Einfluß aus die Welt war stets geistt- aer Natur. Deshalb bars bas neu« Deutschland auch nicht bei der Versöhnung der volkSklassen stehenvletben. ES »nutz vor allem das Problem ber lebendigen Verbindung ber geistigen Menschen mit dem gesamten Volkstum unanS- gesctzt tm Auge behalten. In der Vereinigung von Herz und Hirn erwächst Deutschland die Kraft, seine FricdenSmission zu erfüllen. Nicht »nit Gewalt erstrebt «S die Neuordnung Europa», sondern dadurch, bass eS dem Anspruch aller anderen VolkStümer auf Eigenständigkeit sein freundschaftliches Verständnis und seine moralische Unter stützung al» geistige Vorkämpferin dieser Idee schenkt.
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