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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.08.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19170813021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1917081302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1917081302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-08
- Tag 1917-08-13
-
Monat
1917-08
-
Jahr
1917
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deflen aufgeregter und gereizter Brief, einen bösen Schlag be deutet. Denn die britische ÄaOturm» verliert damit die so not wendige SVitze in der Arbeiterpartei. ES ist miigitch, ja wahrscheinlich, i»ah dur Austritt Hendersons «in« allgeawvw enMche Ministerkrise cinteitet, und daß sich dann Frankreich« uud England gegeufeitig nichts mehr v»n,->uu>e<.sen haben. Di« Poincare-Kris« ist vielleicht schon dvr Schatten, den «ine kommende Lloyd-George'Krif« vorauSwirft. Pas dem bri tischen Diktator droht, ist bei dem französischen Präsidenten be reits eingetreten: er Hal sich unmöglich gemacht. Wie aus London gemeldet wtrd» nicht man dort auch in poUttscl)«» Kreisen, h.e der sozialistsfchdn Bewegung fern stehen, dem Besch lutzüor englischen Arbeiterpartei, nach Stockholm zu «gehen, grohe Bedeutung bei. Der Beschluß wird als erster Schritt einer wirklich bevorstehenden praktischen Annäherung und damit zum Frieden bezeichnet, da die Erörterung der in Betracht kommenden internationalen Fragen das Friedensproblem seiner Li'- ung näher bringen müsse. Die Völker selbst beginnen ihr Schicksal in die Hand zu irehmen, da die verblendeten Verantwortlichen den Weg zum Frieden nicht zu finden wissen, lieber die Poincare und Llond George hinweg muß dieser Weg geben, und wenn die drol'<uden .tt-isen in England und Frankreich ihn ebnen, so kann uian hicse Euiw»ck- lung nur begrüßen. PoÄresrGS Schuld am Krempe Eine Unterredung mit Graf Pourtaloü vvtb V«ttn, 12. August. (Drahtberickitt Der srühcno deutsche Bot- schaster in> Petersburg, Graf PourlaläS, batic die Freund chkei!, einen Vertreter von WvisfS Telegraphijckcm Bureau zu empfangen. Auf die Frage des Vertreters, wie uacb der Ansicht des Krisen i-i- Haltung der französischen Reaicrung wl-brend -d-r dem Weltkrieg vorcnisgeaangencn Krise gcweiur kei, erwiderte '-ec Ve- schasler folgendes: „Ich habe vom erste" Argcncklick der Krise den Eindruck gehabt, daß die französische Diplomatie eifrig b< .ii: war, O«l ins Feuc.r zu gicü.n und zum Kriege -u . ders I war ihr Bestreben douttich zu erkennen.- die russische R-eckeruna und die I russische ösfcntlichc Meinung davon zu überzeuge.,, daß '.'eul>chlo.-id d:u I österreichisch-serbischen Konflikt provoziert habe, und dass es sich in ! Wirklichkeit weniger- run einen österrcichstcb-rustsschen ab., nm einen russisch-dvutsckon* Konflikt handle. Schon die Anwesen'.)«il des Prüft- denken, der französischen Aopubiik und des französischen Ministcrpräsi- denkew in- Petersburg, unmittelbar bevor die .Krista in ihr akutes Etadimw trat, hat noch meinen Wahrnehmungen nicht aue-,'cicheu>, son dern im- Gegenteil aufhetzend gewirkt Soden Sie sä 'klick" dipiou'ali- ! schen Vcröfhentttchnnqen der Entente über die . eru - !u - ->->r Ans- , druck des. Krieges, durch. Obgleich d»e srnn.-lstische Reg.cr-.---g unter , KIlfcnadmo non reckt bedenklichen Agcnlcnbe cinen r u Aiaterial > ' rechtgsskeUt hat, dar, möglichst günstig für sie wirken sollte, werden Sie I nirgends finden, das; das P ' ck ' c r K a b i u c t l i-gendei-wu i Schritt f ü.r die Erhaltung des Friedens vuternouni-en Kal. ES hat vielmehr wiederholt direkt abgciehnt, im Sinne der Verfügung und Versöhnung einzuwirksn. M« Haltung das französischen BoischalkerS Paldo'ogne w?r von Anfang dar Krise an auf deren Verschärfung eingestellt. - i Sie, di« Dr. tj des englischen Vlaubuckes aufmerksam du- bzuiesen. Es ist darin eimr Unterredung zwischen Paläologue, Buch ?. n a n und S«son»l» wiedergegeben, die sie nm 24. Juli über das ösi:r- reichisr^-tmmkrifch« Ultimatum gehabt haben. Dort ist ausdrücklich Kon statiert, dotz der französische Botschafter mit Sasonow zusammen aus Buchanan eindrarrgen, um ihn zu einer Erklärung der absoluten Sali- darität Englands mit Rußland und Frankreich zu veranlassen. Eine ErklärrmU, di«, wenn sie erfolgt wäre, natürlich außerordentlich ver steifend ans die ganze Situation hätte wirken müssen. Am Schlüsse des Referates von Buchanan heißt es wörtlich: .Rach der Sprache des französischen Botschafters scheint cS mir, daß, selbst wenn wir (ü. h. Englands es abtehnen sollten, uns ihnen anzuschlicsicn, Frankreich und Ruhlan» «ntschtossen sind, eia« feste Heltunq cinzunchiuen." Der, nächst« Tag, der 25. Juli, brachte den be!u>nnttcu deutsche«; Schrill, wo- j nach sich Deutschland, falls ein österreichisch-russischer Streik cnist-bcn sollie, bereit erklärte, vorbehaltlich seiner Bilndnisvslicht zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn mik den anderen Großmächten zu sammen eine Vermittlung eintreten zu lasten. Am 2b. Juli hatte Deutschland England gegenüber eine freundliche Einwirkung in Wien in Aussicht gestellt, und zu gleicher Zeit verhandelte auf me n drin gendes Anraten Herr Sasonow mit dem österreichisch-ungarischen Bot schafter in einer langen freundschaftlichen Unterredung über die öster reichisch-ungarischen Forderungen an Serbien. Um eine versöhnliche Aussprache zwischen Petersburg und Wien tunlichst zu fördern, bat Deutschland in Paris, daß die französische Regierung in Petersburg ihren Einsluß in beruhigendem Sinne geltend macken möchs.- (Weiß- buch, Anlage 11.) Dort aber wurde jede Milwirnung auch znr Be- ruhigung der französischen Presse abgelehnl (ogl. französisches Gelbbuch Rr/57). Am selben Tage aber erfuhr ich aus verschiedenen stckr zuverlässigen Quellen, datz der französische Bctschaster iibcrail in Peur-cknrg vcr- breitete, Deutschland treibe zum Konflikt, die deutsche A.gckreng l, abe die österreichische Rote inspiriert, und es zeige sich immer mehr, ck'st >: es mit einem ernsten russisch-deutschen Streit zu tun habe. Diese Aus streuungen meines französischen Kollegen veranlaßten mich, im .'nicrcstc der Aufrechterhaltung des allgemeinen Friedens durch Vermittlung des Ministers Sasonow in der russischen Presse ein von mir mit dem öster ¬ reichisch-ungarischen BRschasler vereinbarte-, amtliches Kommunique ver- össenst chen zu lassen, in dem ausdrücklich iestge,teilt wurde, daß man in Berlin die Roic OesterreichVngarnä an Serbien vor ihrer Absendung n chl e>bannt habe, daß mau keinen Einfluß auf ihren Anhalt genommen habe und daß man zu Unrecht Deutschland eine drohende Haltung zu schreibe. Deustchland unterstütze natürlich als Verbündeter die öster- reichisck-ni'zarisckcn Forderungen, die nach seiner Ansicht gerecht feien, rar ai!em aber wünswo cs, wie es vom Beginn dec, Streites an erklärt habe, die tcokaiisierung des Streites. bck.c ist aber ein anderes charakteristisches Vorkommnis dafür er innerlich, daß Fraukre-ch den Beginn des K reges gar sicht erwarte» kennte. Am 30. Juli sand aus dem Landhause einer bekannten Dame der Petersburger Gesellschaft ein kleines Diner statt, auf dem auch Suchomlinow zugegen war. Rach Tisch erschien einer von den jüngeren Herren der französischen Botschaft und verkündete, uotL bene zwölf Stunden vor der Verkündigung der allgemein russischen Mobil machung, mit unverhohlener Freude, der Krieg sei erklärt. Suchomlinow war diese Mitteilung offenbar sehr unangenehm, und er bemerkte ge- re zl, die Rachricht sei nicht richtig, denn sonst müßte er wobt etwas denen wissen. Diese Episode, die mir von Zeugen erzählt worden ist, wir t ein -chartereS Schlaglicht auf die Stimmung, die damals in sran- . ckisF.n Kre jen herrschte a>s alles andere. Sie bcställgt meine An- zn , daß Frankreich oder vielmehr Herr Poincarö und Genosse« ckch den Kr-cg den es zur Wicdcrgc vinnuna von Elsass-Lothringen schon fett .ttabrzehntcn vorbereitete, bewußt gewollt und bewußt gefördert bat. Der späier gefundene Bericht des russischen Botschafters Grafen V c n ek e n d o r s s, der in der .Rorddculsckcn Allgemeinen Zeitung" veröifenilicht und vor der französischen OesscnUiehaeit angstvoll verborgen worden ist. bat in mir die Meinung bestätig!. Die Russen haben letzten Endes d-eseu Kriogsoiser nicht nur mit ihrem Blute, sondern auch mit dem völlig,su Ruin ihres Landes bszahlcn müssen. Als ich in den kritischen Tagen einmal Herrn Sasonow aus ine Konsequenzen aufmcrk- st.m machle, die die Haltung Rußlands mit sich bringen werde, verwies er darauf, daß Rußland mit Rücksicht aus die Erhaltung der Dynastie eine andere Politik nicht treiben könne. ES hat sich gezeigt, wie un richtig diese nur ven einer Augenblickäpolitik diktierte Annahme war. Der Zar hgt seine nachgiebige Haltung Frankreich gegenüber mit seinem Throne bezahlen meisten. Der letzte russisch-französische Gehcimverkrag, den der Reichskanzler enthüllt hat, ist ein Zeichen dafür, wie weit Ruß land bereit war, seine eigenen LebrnSinteresscn zurückznstelien und für die WelleroberungSpläne seines Verbündeten dsn Bauern von Kasan bluicn zu lassen." Bisherige Verlusts der Entente Wenn wir crn der Schwelle des vierten KtieqSjcihres unsere Blicke rückwärts auf das Ergebnis der nunmehr hinter uns liegen den, an Erfolgen und Anstrengungen reichen drei Jahre richten, so darf berechtigter Stolz unsere Herzen höher schlagen lassen. Der Fläch en raum des von den Mittelmächten besetzten Gebietes beträgt zur Stunde rund 548 700 Quadratkilometer, also mehr als der gesamte Flüchenraum des Deutschen Gleiches mit seinen 540.800 Quadratkilometern. stn diesem eroberten Gebiete befinden sich 47 Festungen. Demgegenüber haben die Feinde in Europa bis Ende Juli nur etwa 0400 Quadratkilometer unseres Gcbielcs m Besitz, der sich bei dem dcuisch-öftcrreichischen Vor marsch in Galizien von Tag zu Tag noch verringert. Die M e n s ch c n v e r l u st e der Entente betrugen nach vor sichtiger Schätzung in den ersten drei Kriegssahren: Rußland 0,5, Frankreich 4,4, England 1,0, Belgien 0,24, Serbien 0,5 und Ru mänien 0,3 Millionen Soldaten, also mehr als Belgien, Holland und die Schweiz zusammen Einwohner haben. An Gefangenen befinden sich in den Händen der Mittel mächte rund drei Millionen Mann, davon fast 30 000 Offiziere. An Krlcgsgerät wurden erbeutet fast 12 000 Geschütze und rund 5000 MaschlndNgdwrhr-. Weil üb« rvW FlujU-ug- wurden abgcschossen. Und noch eine andere Seite soll angeschnitten werden: Die Kriegskosten betrugen bei Unseren FeinLen bisher 258 Milliarden Mark, während von den Mittelmächten 107 Mii- tsurden Mark aufgLlpcndet. wurden. Alle dies« Zahlen reden eine eindringliche Spra pc. Und uns<r« Waffentaten in West und Ost, das S Zeltern der enaiisch- fra«^-fischen Offensiven bei L-cras und an der Aisnc und ckc glorreiche Durchbruch in Ostgalizicn erhöhen diese Eindringlichkeit auf das stärkste. Sie zeigen den Fe.irden die lächerliche chrunöt,- tichkeik ihrer Kria-sziele, und sie stäbien von neuem den deutschen AÄtben zum Durchsichten bis zun» ehrenvollen Frieden, der Bestaub »nd Entwicklung Deutschlands und seiner Vcrbündclcn gewähr leistet. Eirre dOAm^'L Regierung iNOefterrLich Arps Wien wird unS geschric'. en: Das politische Sprichwor'. daß Prsris-mien io. Ocs.ne 'ck am dauer- haslcß.en sind, wttd die ?- > . .. trl.» des Grasen Elam-Matt ck-- ha! vekanir.ü o- Dc. v. Seidl.r eine Regierung aus 'Beamten aeöttb -i, bi« arod-nl-tt is> c K. .o isoüscneS, unpolitisches Kcibli'ttt !. .R.-net u.urdc :ntt der Aus;röe, drü -Rideet- provisorium, das Gras ctt'm.i -ü «. ^-'.eo o. önechz. ei! - n . verschiedene kriegswirtschafilichc Angelegen' e.leu der Erleb! in-- gaz-- svhren. Rachdcm dies geschehen rsi, be-!'.ä--, in st. > ^re-.nw. n-'tt, dem Provisorium adzuwarkc»'. sondern bemüht sich crnschalt, dl - Eru. d- lavcn für die politische Hcrbstkampaane du u. öle Bildung etneS definitiven Kabinetts mir iragsähioer «-arlamenlarisckcr Mehr heit zu scha len. Zunächst iva: Freiherr v. Beck mit dieser itt' wn l - traut. Rachdem er abgelehnt hatte, erhielt der gr^.n:wä"!ige proviserihke Ministerpräsident Dr. v. Sttdler den Zlultrag, sein Kabinett in cl.i definitives umzuwan debr. , Als er seinerzeit d'e *?e'ck der provisorischen Reqie una üb nahm, verhielten sieh die D. nscken d--m neuen Rtannc gegenüver al - warkend, ohne irgcndwel.oe "olilisc,)en Ansprüche zu sittlen. Der Miuifterpräsidciik Halle den uni' ttl-4 Ehar >. >.r seines Kabinetts so stark bctnot, daß kein Raum <ür poür.schc Erwaitrngen vor'' '»den zu sein schien. Inzwischen hat freilich das Verhältnis der Deutschen z-u. Ministerpräsidenten eine gründliche Weurölnah ourchgemacht. Man hälkc cs verstanden, daß das prooisorischc Kabinett eine Sicllungnahmc zu den nalionalpolitischsn ForderunHeu der Deutschen vermeidet, wenn es sich auch nach der anderen Seite hin neutral verhalten Hütte. Die Zu stimmung des Kabinetts zum Gnadenerlaß des Kaisers, der den slawischen Hochverrätern olle Strafe nachsah, ohne genügende Berücksichtigung der politischen Folgen, mußte jedoch bei den Deulschen dar- peinlichste Staunen Hervorrufen, das sich bei der ondcme-rnd passiven Haltung der Regierung den deutsche.« Wünschen gegenüber in eine tiesreickcndc Ver stimmung verwandelte. Dia Stellung der Deu sehen zum provisorischen Kabinett Dr. v. SeidlerS erhielt ihren schärfsten Ausdruck aus der Tagung des Volksraies für Dculschböhmen am 15. Juli, aus der sämtliche Redner sich gegen die Belättgung des Kabinetts wandten und in einer Ent schließung der Regierung das Mißkrquen ausgesprochen wurde. Es ist daher begreift.ch, daß die Delttschen der neuen Kabinetts bildung Dr. v. SeidlerS vorsichtig und kühl gcgcnüdcrstandcn. Es lag ihnen zwar fern, eine grundsätzlich oppositionelle Haltung schon der Person Dr. v. SeidlerS gegenüber einzunehmen, eS wurde aber aus das entschiedenste betont, daß ein definitives Kabinett erst Beweise seines politischen Charakters werde geben müssen, ehe man eine parlamen tarische Unterstützung werde gewähren können. Weder die Berufung deutscher Politiker in die Regierung noch irgendwelche programmali'chcn Erklärungen können als hinreichende Sicherheiten gellen. Allzu frisch ist die Erinnerung an die Regierung Elam-Markinlh, die sich sowohl in ihrer Zusammensetzung als auch In ihrem Programm den Deutschen entgegen kommend zeigte und dann dock Enttäuschung über Enttäuschung brachte. Hier liegt der Prühtein für die definitive Regierung. Ihre en e Ausgabe ist die Beschäftigung mit der Verfassungsresorm, worin die böhmische Frage eine hervorragende Rolle spielt. Ilm die Lösung dieser längst überreif gewordenen Frage kommt die definilive Regierung nicht mehr herum. Ohnedies hat dis Desinteressiertheit an den Verhältnissen in Böhmen, die das provisorische Kabinett an den Tag gelegt hat, zu einer Erschwerung der Lage geführt. Es ist nicht nur die Wirkung des Gnadenerlasses auf die Deutschen ganz außer acht gelassen, cS ist auch seine Wirkung auf die Tschechen nicht hinreichend cingeschätzt worden. Gerade seit dem Erscheinen des Erlasses hat die Radikalisierung der tschechischen Politik rapide Fortschritte gemacht, und eS unterliegt keinem Zweifel, daß die Passivität der provisorischen Regierung angesichts der tschechischen Kundgebungen der Radikalisierung Vorschub geleistet hat. Gewiß ist eS nun, nachdem sich die tschechischen Agrarier, Siav.lsrcchller, Rationalsozialen und wahrscheinlich auch die Inngtschechcn aus di: Er richtung eines selbständigen Tschcchenstaates durch Machtsakloren außer halb Oesterreichs eingesckworen und auch die öffentliche Meinung präpariert haben, wescattzch erschwert, eine befriedigende Lösung des böhmischen Problems hcrbcizvsübren. Durch längeres Zuwarlcn werden sich aber die Vcrln'Iltnlsje nickt bessern. Vor allem aber ist mit Rticksickt auf die Stimmung in Dcvtsch- böhmeu keine Zeil mehr zu verlieren. Jede Regierung wird bei dem Versuch, die Deutschen hcranzuzichcn, zunächst Klar und unzweideutig di: Frage beantworten müssen, ob sie Dcutschböbmcn das politische Eclbst- besl-mmungsrecht verschaffen will, und sie wird ohne Zogrrn den Weg beschreiten müssen, der zu diesem Ziele führt. Rur auf diese Weise kann auch Dr. v. Eeidler die erbliche Belastung vergessen machen, die er in die neue Regierung milbringt. Don Carlos tRcucinstudierunq im Renen Theater am 12. Ai'goü 1! < ) Die »estrig« Ausführung des .Don EaitosZ der die o. eii^ stuh.-r In ihren Vorzügen bcuitoiUe dramaturchsche Bearbeitung des O -i.iel- leikcrs Adolf Winds .gründe lag, wurde von bedeute cke i E-iizc!- leistmigen desckwinat. konnte freilich zu keiner u-geschwü. i n Ein gelangen, do von den drei Tragödien de., Dramas Pin ipp, P. ja, Ea - ioS, die dritte Kernen ebenbürtigen Träger hatte, und jo utt n öe. an deren versagte. Am interessantesten «geprägt war der P nttpp K . . l Stielers: Ein sctrtrückeudcs Gespenst, b uilos geworden !nr Schci re d«S AanaksmuL. gebeugt unter öe» Last e.ncr spanische > Kc ^ ,c. au- - gesogen von geheimen Aentzsten: ein Wesen, da- hilflose, n-.ade Furcht in Köntgsgewttnücrn verdrillte und scmc eigene gehöhlte L.erc in« Ruin », spitz gesetzten Worten maskierte. Gang, Phpsioguomie und Sum -e von diesem hätte in einer Mvyrinkschen Roveile geistern nön i.n. Kuo jäh b»ach aus dieser marivnettenhasi bewegten Erstarrung Schn.ckck: nach Menfcksein und Manschen. Dcr Greis wurde zum Kinde. Dir .cka,, . siel. Am so bitterer dämmerte die Enttäuschung bis zu st - cü ,s- druck verzweifelnder Vereinsamung. Und Sticicr b.tti: cke Tr< ü.ie durch und durch folgerichtig streng rgesühr!, und in vi len ei rz nen Züyan überaus persönlich ausqofcklifsan. Riäi! ein Aiviu n: u. de. drösinanöon Kultssenkerrlichkait das gebräuchlichen honan Tbe: Königs. Pvsa g«hörl ,zu L o l h a r Koerners Gereü eui. D;e k n ui b ber«ckn«nöe ULbariugcnhan das groszas Sprai Wagendcu b .-m ec i n- >- ser als frtthar. In dar Swire mit dem König hm ec bar.ckst.me e.ckreic ohn« öle Ehischinaiäigkait des rdaaiistischeu Aornteure:, a.i - i Zu innaeltchar Schönch'it rundete sich die leg e äti fpra ue <er Diese unrrde von MartaArens in lauterst r Bi nsu>. a).. v D , still« Dutteitum tdasjen sittliche B»w«r>t!«g Ul,«, !»eatc alleid.n - f. - haft »ortzammt) war At«m und M«! gcwatt>eti und Uep «uäns lUx.- tisch«s Üör>g. Anka Kerni-c brin»st der Eiroli pra^.' ooile Er.cr.t- nun«, Al« »»ilaugnet fick ihr stnrk ia<l,gv» und nack l». »qesvau,icu dra- matisasi« W»z«tten saidarudes Tatcitt. Rur wird sie daraus ;n müss«, östz «icht. wie in d«m Monolog, die Rkr-tt-mi!: dec Verse über st« Gewalt gewinnt. Sie hat so v,ci urwüwsige R.tt^r (di: uu- längst fv^ar die Papi«rr»ilc -«c Adeckeiü in den .Iourna.,srcn' besiegle), -aß «s «rusttich sckad« ist, wein, sie tzeisea Ratu sejik du- deulrai k qcfStzrdvn lösit. Scharst» IuLevidaaii.sicl-cn des ci .,eui,u w..) j e p.ä. davor h«o«h»«n. Nu« zu E«»los. H«rr Kinder tanz gab ein Ettcu, für jick, sccg- lot, »uö«l»öll»m«tt tun di« Welt seurer Mttspielec. Das R , , i e^ Ee- > , dem «t» »«tsrtztlches veheim»lS a«f iXr Brust brennt und d: ack' bang: Mmck« l«»a »ach dem Allttnsern mit der Köniqm da-bt, wcn durch ck- tri^ch« K«ekch»«tckm»g M8 s»»endntt z« sreondttchem Btüycn Kt- schmink!. Kurz, ein Carlos, um jedes Backsischherz iir Krähwinkel zu culstiMv-ei!. Er wechselte unterhaltend ob zwischen der geschniegelten ->.ci . ckkcit de-> Al.hcidcibcrgischeu Karl-Heinz und der secksigsfäüigsn, in' ai oscn Dcnla-,Nation, -.me sic an Hostucaiern nttesirr Schulung be- lusttgt. Eklige spärliche Momcu'.e ließen schwache Hoffnung auskom- .i. Wcun Herr Kluberlanz nicht eine Metamorphose von Grund aus cr'cbt, w-ld für ihn wie ui.s hier wenig Ersprießliches hsrauszuschlagen sc-u. .1 n g c n o h l s Domingo ist bereits srühcr als ein Musterbeispiel Kon c tt «ickeser Veikörperung gewürdigt worben. Der hochbegabte ckngss schi'ssl sE-tzl einen Alva, obwohl ihm die Rolle dieses grnercr- li'ck p-.'sl<'.enden Finsteriiiisis cigentlich ferner liegt. Huth hätte den Rrma besstr mtt H c l l iu u t h - B r ä m qslqnsc'tt. Die Gesamlwirkuug i'ck.d: dilech eulschiüdcnc weitere .Kürz^n.geu und Tstcmiudcrmlg dcr Spieldauer gewinnen. vr. bric-ärst-h isodreeht. Das B«d«^e?ter Dus Gmscjpi.-l BarnowskvS in Budapest bulle kcincu ei.Ocut gen Er folg. Die Vorstellung oes .Micoael Kramer" wu-v«, zunral vom . dz E,t". si.lec ,charsun Kritik unter zogen. W i l d g a u s' .Liebe" !i ö K o tz e b u e .Die beiden Kl, ngsberg" faudeu hingegen hrrzliu.: lS>la.)me. Die ger.nge Wirkung von Hauptmanns .Michael K. in , rvu.de auf die Darsstliung znrücksicführt, die na h der Ansicht ic, .Az Esl" an rdiii .Resten c.u:s im R>ed:rg.,ng" begriijcnen Echae:- !y.eicht, sej.h elt". Aus dicjcm Grunde erklärt: dec Direktor des Lust- 'r'.ctto a'.e.,, Feiud», er sei trotz des starken Bcsucks nicht rn der Lag:, da-., Gastspiel, wie zunächst beabsichiigl war, u-.n eine weitere Woche m vett, ugeru. Direnior Ba'-nowsku, d:r vom Buiaz-ej-er Ksrrejpov- kc te d'c .Reuen Würrrer Iozrn ris" über stille Ankchi befragt war»«, ät'uerl jic :n>t einer sehr verstäuöigcn Zurückhrttuag. Der Aitikel dos . Ltt Est spreche zwar eck: «cxirrme Meiauug" aus, aber es wär« u>u- b ig. us i.s-m Erlobnis sine .A'stire" zu m er oder gar anzn- ue. in'n, daß es «ine Verstimmung wsichrn ungarischer rrud öeatscher Li'c.anlr und Kunst Hervorrufen könne. Der Eiuscuiuß Feiuöp» habe chu wobi peinlich berührt, aber inzwischen haoe er sich beruhigt. — Von den .Resten eine^ im Riedergaug begriffenen SchaiuipicistilS" wird wo« l au einer Brihne nicht die Rede sein dürfen, an det ncbe» Bas ser man n ein« Lina Lossen, Theodor Loos unL Ilkg Grunün >) wirken! mr <-ontmeLs>m?ficr ?)17 den 22 Il-niocrsiratsn des -Deutschen R tchrS westen fett J anen die lin rcrsi.'äten Berlur, Arunch.u:, Bonn und Leipzig -c« ti»«ksi^» Bestück auf. Ei» behaupten chre Ro ur h«Mi aas h»e ^ahl dcr eingelragcnen Studierende« und Hörer ««tz im laaf«mö« Semester. Die erste Stelle nimmt die Universität Berlin mit einem Eesamtbcsuch von 10 077 ;7486 männlichen, 1133 weiblichen Sludiereuck n und 1314 männlichen, 144 weiblichen Hörern), öl' zweite Stelle München mit einem Bcsuck von 7882 Personen slitck!) männlichen, 817 weiblichen Studieren'-en und 1 !1 männlichen, 82 wei-blichen Hörern), die dritte Stelle Bonn i nt 5ltt4 G.stamtbesnch (4W3 mäintt chen, 524 we.blich-en Studierenden und 101 männlichen, 5li wcidlichcn Zj>vrer,i) ein. Len vierten Platz behauptet die sächsische Landes universität Leipzig mit einem Gescnntbcsuck rvn 543-1 s47 itt männlichen, 2k)8 weiblichen Studierenden und 30» männlichen, 77 weT- lichen H-"rcan). Diese,, folgen gemäß ihrer BesucherzaiP die Iluivcrst- tättcn Breslau: Gesauttbesuch 3604 (2873 männlichen, -7 ! weivl:6)cn Siadicrenden unr 1L4 männlichen, 57 weiblichen Hörern): M ü n st c r: Gcsamlbcsuch 284^ s2418 männli en, 310 weiblichen Eludkcrcndcn und 51 männlichen, 35 weiblichen Hörern): Göttingen: Gesamtbesua- 2665 <2364 männlichen, 2l»4 weid ichcn Studierenden un-d 10 männlichen, 18 weiblichen Hörern): Heidelberg: Gesamtbesuch 2663 f2130 männ lichen, 430 weiblichen Studierenden und 47 männlichen, 47 weiblichen Höiern): Halle: Gcsamtbefuch 2347 (2116 männlichen, 167 weiblichen Sindicreni.cn und 3!- männlichen, 26 westlichen Hörern): Marburg: G:samtb."a'.ch 2316 (1052 männlichen, 362 weiblichen Stuläerci'den und 10 männlichen, 11 weiblichen Hörern): Tübingen: Gesacnibcsuch 22 6 ,(2032 männlichen. 150 weiblickcn S^stieren^n und 11 nvinnlichen, 2i weiblichen Hörern): Kiel: vcsam bcsu h 2 '11 (2 "0 m iunlichen, 12'3 weibZichen Studicrcuden und 32 n'.änniich n, 10 wttvlichcn Hörern): Frankfurt: Gcsamlbcsuch 2180 (1603 männttchen, '-Kti wcivlichcu Ckttdiereuden und 11!» männl chen, 200 weiblichen Hör.urn): Frei burg i. B.: Gesamti rsuä) 21.55 (2 X!3 männüchen, U" weiblich'u Sin- dielenden ui.d 23 männbchen, 5 wcibiicken H rern): I c n-a: EKsi ml- oejnch (ttibv männlichen, 213 weiblichen Stuckernden urro 18 ma in- l'-ckcr», 1'. weiblichen Hörern): Straßburg: Zam.beste) 1,-'7(i67v nränntz^e«, 66 wcibttchen.Studiere«den und 23 ,iu.i,ul>ett-»n, 60 weib liche» Hö.^rii): Königsberg: Gesckmtoefoch ick>i (1421 mai.niich«.-, 187 lvrnoiltve» Siudierenden und 26 männlichen, 27 weibliri-:,« Hörern-: Würzburg: Gesamibcsuch 1621 (löüü »nunnlichen, 36 werbli^en Studierende« und 15 männlichen. 4 weiblichen Hörern), Gießen: Gefamibesuch 1301 (1256 männlichen, 54 weiblichen Studicrcuden un 28 mannäichcn, 53 weibiichcn Hörern): Erlangen: Gesamck.such 1313 (1252 männlichen, 37 wriblickcn Siu ierendcn und 22 männlichen, 2 w.i - ! chen Hörern): Greisuwald: Ge!«inlbc,uch 1' >. (!6 . i.ioni..ich«i:, ' lvs « » cki«!»«»: Studier, ,;dei. 17 münu . „2 > .„«o-en Hörern): rno si u ir v ck : GeinNi.b-.juch m. n.n^zc n, 7- u»r »olichen Siu- tch»r»ncc« und 18 mänv 'ch^.n, !.,-t weianchen Hi ce«u-. u nie,en Zahieu slpb bre Heeresdi«ust stepei den «mmat.i'uuiler>eit Srudielendeit mit i»be<irt§srn. Etwa drei Viertel der zejainlen dru-scyca akademischen Iugenv hient dem Vaierlande währmch -«< g«-eumHr1»Avz Wchtt^i«A«ch
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