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Nummer 194—36. Iaftrp Sächsische volkssettung rrlHetnl I »al »üchentllch. «»nalliq«, v«tug,pnl, durch Irüg« «Inlchl. « Pfg «0 Pf,. rrLg.rlohn 1.70; durch dl« P»st 1.7V «lufch»,blich Psslüberwrtfungsgrbllhr, zuzüglich « Pf,. P»st-V«st,llg,ld. vi»z«l.Rr. 10 Psg„ S-nnadrnd. ». Frsttag^Rr. «l Pf,, «lbbrftrlluugeu mügen fplllrstrn, «Im w«ch« o»r ««auf der ve»u,«»«lt schrlsillch del« Verlag «lngegaug«, fel». Unler« l't«er dürfe» kl»« «dbeflellunge, eutgegenaehme», Verla,«ort Drerde». «nzelgenprelf«: dl« lfpoltlg« N mm drei»« 3'«» « Vtl t fllr Famlllenonzelgen I Pla gllr Platzwllnfch« Unm» »tr Kim lkwitzr lel^e«. schriftleltung! vre»d«it.«^ PoN«rftr. 17. 8«r»ruf 10711». «OH Srlchzslistell«, Druck und v«rlag: <v«n»a»k vuchdruck«r«l ». Lerlo, Th. ». ». vlinkl. Pollerstrobe 17, geruruf 1101». Postfche«: vr. IMS. Vaal: St-dtö-rU Dr««de» Nr. «7S7 Freitag, 2«. August 1937 Zm Salle »on hilherer S-walt, verbot, «lnlretendrr Velrleb«- stSruagen ha« der vezietzer »der werbunglrelber»« KIM «nlprilchk. fall« dl« Zeitung »n delchrSallem Umfang«, »— fpiiet »der nicht «rfchelnt. irrflllluugr-rtlftD,«»»«» Japan >eh»l Londoner Vorschlag ab Lokalisierung des Konflikts nicht möglich Tokio. 20. August. sOstasiendlenst des DNB.s Minister- Präsident Fürst Konoe erklärte in einer Presse-Unterredung, das Stadium der Lokalisierung des chinesisch-japanischen Slreitsalles sei vorüber. Die japanische Regierung sehe ihre Aufgabe nunmehr darin. Nanking durch Anwendung ihrer Machtmittel zur Einsicht zu zwingen. Tokio. 20. August. sOstasiendlenst des DNB.) Der Sprecher des Auswärtigen Amtes betonte hinsichtlich des Vor- schlages des britischen Geschästströgero Dodd, Tokio möge nach Schaffung einer neutralen Zone in Schanghai seine Trup- pen auherhalb des Stadtbezirkes stationieren, nachdrücklich, dah Japan bei der gegenwärtigen zugespltzten Lage in Schang. Hai nunmehr außerstande sei, den Vorschlag anzunehmen. China habe, so heißt cs in der Mitteilung, durch fort- gesetzte Herausforderungen und Angriffe auf Leben und Eigen tum japanischer Staatsbürger in Schanghai Japan wider Willen zu Selbstvcrteidigungsmaßnahmen ge zwungen. Der britische Vorschlag werde der jetzigen Lage nicht mehr gerecht, da die ausländischen Mächte aus Grund des Schanghai-Abkommens von 1932 bereits bei Ausbruch des Kon fliktes in Schanghai die für die Sicherheit der internationalen Konzession notwendigen Maßnahmen hätten ergreifen müssen. Japan behalte sich den Rechtsschutz der japanischen Interessen in Schanghai unter Einsatz aller Mittel vor. Wanlsche Luftangriffe auf Nanking und Sankau Tokio, 20. August. Na6, einer Domcimeldung bombardier ten japanisch,« Flieger am Frcitagmorgen den Vahnhofsbezirk und die in der Nähe gelegene Werft in Nanking. Außer auf Nanking haben die japanischen Flugzeuge, wie Domei meldet, auch einen großangelegten Angriff aus Hankau gemacht. Vor ernsten Kämpfen südlich peiping Zusammenstöße von Nankingtruppen mit japanischen Abteilungen. Tokio, 20. August. Das Nachrichtenbüro Domei meldet ernste Gefechte der Vorhut der Truppen der chinesischen Zentral regierung mit japanischen Abteilungen 50 Kilometer südlich von Peiping an der Bahnlinie Pciping-Hankau. Die Gefechte deuten auf bevorstehende größere Feindseligkeiten im Bezirk Peiping-Tientsin hin. . Pessimismus in London Nach dem Scheitern des englischen Vermlttlungsplanes. London. 20. August. Die Londoner Morgenpresse besaßt sich ausführlich mit der Lage im Fernen Osten. Die Beurteilung der Lag« ist ziemlich pessimistisch. Der diplomatisch Korrespondent der „Morning- post" schreibt, nach den letzten Nachrichten scheine nur noch wenig Hoffnung zu bestehen, daß der Friede bald wiederhergestellt werde. Japan hah seine Reserven unter die Massen gerufen, und der Abtransport der japanisch» Staatsangehörigen aus Schanghai scheine darauf hinzuweisen, daß Japan entschlossen sei, vor allen Dingen sein« Prestigeforderungen durchzudrücken. „Times" über den Schanghai-Konflikt London, 20. August. Die „Times" befaßt sich in einem Leitartikel mit den Kämpfen in Schanghai und meint, daß die Lage der Japaner strategisch gesehn ziemlich schwierig sei. Für Japan handele cs sich darum, möglichst schnell Verstärkungen zu bekommen. Die „Times" meint dann weiter, trotz der Bom- hnabwürfe sei die internationale Niederlassung noch nicht in der eigentlichen Gefahrenzone. Die Lage würde aber sür di« Behörden der Niederlassung sehr hikel werden, wenn die mili tärischen Vibrationen weiter in das Gebiet der Niederlassung hineingetragen würden. — Die „Times" hHaupte! in ihren wei teren Ausführungen, daß Japan an der Entwicklung Hs Kon fliktes sowie an der ihdrohung der Sicherheit der japanischen Staatsangehörigen in China selbst die Schuld trage. Die „Times" geht in ihren Ausfällen gegen Japan sogar noch weiter, indem sie erklärt, daß Japan unter einem unzulänglich» Vorwand in China in den Krieg gezogen sei. Das Vorgehen der japanischen Truppen habe, wie das englische Blatt meint, das Eigentum der neutralen Mächte gefährdet, wodurch bereits schwere finanzielle und materielle Verluste für die neutralen Mächte entstanden seien. Jetzt sei eg Zeit für Japan, einzusehen, daß die freie Hand, die es im Fernen Osten wünsche, unter keinen Umständen dazu Berechtigung gäbe, die rechtmäßigen Recht« Großbritanniens zu zerstören. Oer Angriff auf die Kurzarbeit beginnt Kurzarbeiter werden künftig bevorzugt in andere Veruse vermittelt Berlin, 20. August. Durch eine Verordnung hat kürzlich der Präsident der Reichsanstalt den Angriff auf den letzten Nest noch vorhandener Kurzarhit eingeleitet Für ledige und allein stehende Kurzarbeiter unter 30 Jahren wurde die Kurzarbeiter- Unterstützung gesperrt sofern sie nicht sür Angehörige zu sorgen Hahn. Zugleich wurden die Arbeitsämter angewiesen, diese Kurzarbeiter bevorzugt in andere Berufe zu vermitteln. In den Durchführungsbestimmungen Hs Prä sidenten der Reichsanstczlt wird dazu jetzt ausgesiihrt, daß dabei grundsätzlich nur solch Arbeitskräfte veranlaßt iverden sollen, aus ihrem bisherigen Beruf auszuschiden, die für die «ntsprc- ä-cnden Arbeitsplätze in anderen Industriezweigen auch wirklich in Frage kommen. Die Entlassung soll erst erfolgen, >venn der anderweitige Arbeitseinsatz tatsächlich möglich ist. Auch die ärzt lichen Untersuchungen, soiveit sie nativendig sind, müssen vorher durchgeführt werden. Für den Arbeitseinsatz der betroffenen Kurzarbeiter soll die Landwirtschaft möglichst bevorzugt werden, dauehn die Unterbringung in der Haus- und Gastwirtscimft. Erst in zweiter Linie kommen andere besonders aufnahmefähige Jnüustricziveige in Betracht. Im übrigen soll auch hier der zwi schenbezirkliche Ausgleich von den Landesarbcitsämtern gepflegt werden. Deutsche Zugendführer in England Ueberall herzlicher Empfang Berlin, 20. August. Eine Gruppe von wirtschaftspoliti schen Referenten der Hitler-Jugend, die unter Leitung von Pannführer Fricke von der Neichojugendführung kürzlich eine längere Englandreise zum Studium der dortigen wirtschaft lichen und sozialen Verhältnisse antrat, ist während ihres bisherigen Aufenthaltes von der englischen Bevölkerung wie von den offiziellen Behörden und Wlrtschaftsgruppen mit größter Herzlichkeit ausgenommen worden. Am Anfang ihrer Reise beschäftigte sich die Gruppe mit den englischen Er ziehungseinrichtungen. Der Besichtigung Oxfords sotgte eine sehr eingehende Rundfahrt durch die Wirtschaftsgebiete von Sudwales. Sehr viel Aufmerksamkeit schenkten die hutschen Besucher den sozialen Verhältnissen, insbesondere den Lcbens- uud Arbeitsbedingungen des Bergarbeiters. Einen besonders freundlichen Empfang bereitete die Stadt Cardiss den HI- Fiihrcrn. In allen offiziellen Erklärungen und bei jeder Ftth- lungnahme mit der Bevölkerung wurde den Besuchern der leb- holte Wunsch nach weiteren sreundschastlichen Beziehungen zum beulschen Volk nnhegebracht. Die Vedeutung der französischen Lustmanöver Paris, 20. August. General Föguant, der Chef des Generalstabcs des Luftheeres, unter dessen Oberbefehl die im Gebiet von Toulouse durchgeführten französischen Lustmanöver stehen, äußerte sich Pressevertretern gegenüber über die gegen wärtigen Manöver. Sie gäben Gelegenheit, die Methoden der modernen Luftwaffe, die Ausdauer der Mannschaften und die Bewährung des besonders für die Lustarmce vorgesehenen Ma terials zu prüfen. Im Ernstfälle müsse die französische Luft waffe in bester Form sein. Der Erfolg einer Staffel hänge von den funktechnischen Einrichtungen ab. Die Konstrukteure entwickelten zwar außerordentlich schnelle und starke Motoren, aber nicht minder wichtig sei es. daß die Wissenschaft ihren Bei trag aus dem Gebiete der Elektrizität leiste und damit die schnelle Uebertragung von Befehlen und Nachrichten ermögliche. Bei den gegenwärtigen Manövern würden die meisten Rund funkapparate, Winkelmesser usw. untersucht. General Föguant erklärte weiter, daß die Manöver das Budget nicht belasten. Er habe sich gegenüber dem Luftfahrtminister und dem Minister der nationalen Verteidigung verpflichtet, die Manöver mit den geringsten Kosten durchzuführen. Vor der großen Mffollnl-Aede Gras Elana in Palermo elngetrossen. Rom, 20. August. Der italienische Außenminister Gras Ciano, der nur bei der Eröffnung der Manöver in Sizilien weilen konnte und die letzten Tage in Rom verbrachte, hat sich zur Berichterstattung nach Palermo begeben, wo er am Freitag vormittag eingetroffen ist. Die Italienische Presse verzeichnet übereinstimmend das lebhafte Interesse und die große Span nung. mit der man in den europäischen Hauptstädten der gro ßen politischen Rede Mussolinis entgegensieht. Hortgang des Streiks ln Kanada London, 20. August. Bei den Streikunruhcn In Montreal kam es am Donnerstag zu blutigen Zusammenstößen zwischen Polizei und Streikenden, ln deren Verlaus ein Polizeibcamtcr getötet und drei verletzt wurden. Von den 3000 streikenden Tex tilarbeitern haben nur 200 der Ausfordcrung der Textilwerke Folge geleistet und ihre Arbeit wieder ausgenommen. Auch auf der britischen Insel Mauritius nimmt der Streik der Arbeiter der Zuckerplantagen sowie der Hafenarbeiter seinen Fortgang. Fünf Lahre Arbeitsdienst Am 20. August begeht der Neichsarbcitsdwnst einen Tag stolzer Erinnerung. Es sind an diesem Tage fünf Jahre vergangen, daß im Jahre 1032 im Schloß von Großkühnau in Anhalt das erste staatliche Arbeits dienstlager errichtet wurde. Der Staat Anhalt hatte schon damals eine nationalsozialistische Negierung. Es war ein weiter und schwerer Weg bis zur Errichtung dieses ersten staatlichen Arbeitsdienstlagers. Schon im Jahre 1919 hatte Dietrich Eckart, der Vor kämpfer der natioiralsozialistischen Idee, in seiner Zeit schrift „Auf gut deutsch" aufgerufen zur Gründung von Artamanenschaften. Ueberall im Reich entstanden diese Artamanenschaften, fanden Zustrom aus der völkischen Jugend. Sie waren die ersten nationalsozialistischen Vorkämpfer der heutigen allgemeinen Arbeitsdienst pflicht. Vom Jahre 1932, in dem endlich, nach jahrelangem Widerstand früherer Regierungen, das erste staatliche nationalsozialistische Arbeitsdienstlager errichtet wurde, bis auf den heutigen Tag, sind nun fünf Jahre vergan gen. Der nationalsozialistische Arbeitsdienst, freiwillig zuerst, wurde durch die Einführung der Arbeitsdienst pflicht zum Neichsarbeitsdienst. 235000 junge deutsche Männer stehen gegenwärtig in seinen Reihen, im nächsten Jahre werden es 270 000 sein, im Jahre 1930 soll mit 300 000 Arbeitsmännern der .Höchststand erreicht fein. Was der Neichsarbeitsdienst bis heute geleistet Hot, ist bekannt. Ob es sich um die Gewinnung von Neuland oder die Kultivierung von Oedflächen handelt, ob Deiche gebaut, Flüsse reguliert, Moore entwässert. Wirtschafts wege gefchassen, Wälder aufgeiorstet werden — überall steht der Arbeitsdienst, packt zu, kämpft sür Deutschland. Allein im .Haushaltsjahr 1935 30 haben unsere jungen Arbeitsmänncr den deutschen Kulturboden nm >7 500 .Hektar vergrößert, das ist eine Fläche, größer als ein Viertel des Saargebietes. Das unterscheidet die nationalsozialistische Welt auffassung von der blutleeren Theorie einer liberalisti- schen Wissenschaft: die Arbeitsdicnstpslicht war dem Nationalsozialismus kein Wirtschaftsexempel, sondern Bestandteil einer Weltanschauung. Einer Weltanschau ung, die einen neuen deutschen Menschen formen will, der wieder zurückfindct zu den Wurzeln des Volkes, zur Scholle, zur Arbeit der .Hände. Nicht wirtschastlicl)« Erwägungen ftanden Pate des nationalsozialistischen Ar beitsdienstes, sondern der Wille, das Volk wieder unlös bar zusammenzuschwcißen zur Gemeinschaft. Der metallene Vrustschild der Fahnenträger des Neichsarbeitsdienstes trägt die Losung der Arbeitsmän ner: „Arbeit adelt." Zu dieser Erkenntnis soll der junge deutsche Mensch im Reichsarbeitsdienst wieder hingeführt werden. Den Vätern unserer Arbeitsdienst männer noch, die ausgewachsen waren im Geist einer kapitalistischen Zeit, war die Arbeit trennender Begriff. Die Söhne sollen umlernen, sollen unterm Spaten Her anwachsen zu wahren Nationalsozialisten, die den Adel begreifen lernen, der die harte Arbeit der Hände ebenso ehrt wie die Arbeit des Kopfes. Dieses große erziehe rische Moment ist das Kernstück des Reichsarbcits- dieiöstes als Ehrenpflicht am deutschen Bolk. Seine volkswirtschaftliche Bedeutung, so gewaltig sie sich auch in der kurzen Zeit seines Bestehens schon erweist, kommt für den Nationalsozialismus erst in zweiter Linie. Wenige Tage trennen uns noch von dem Reichs parteitag, dann wird auch der Neichsarbeitsdienst in Nürnberg wieder marschieren. Wie im vergangenen Jahr werden ihm wieder voranlenchten seine Fahnen mit Spaten und Aehre, den Smnbolen der Bodenver- bundenlkcit und der reifenden Frucht, die aus seiner Hände Arbeit erwächst. Wenn die jungen Arbeitsmän ner dann aufmarschieren zum Appell vor dem Führer, in endlos langen Kolonnen, schnurgergde ausgerichtet, dröhnender Schritt unterm blitzenden Sputen, dann find voller Stolz in dieser Stunde die Herzen ganz Deutfch- lands bei diesen jungen erdbraunen Soldaten der Arbeit. Dann marschiert mit ihnen die Liebe der ganzen Nation, die der Führer selbst beim'vorjährigen Appell in die Worte faßte: „Ihr Männer vom Arbeitsdienst wißt sa gar nicht, wie das deutsche Bolk euch liebgewonnen hat! Ibr seid in wenigen Jahren zu einem Teil unseres natio nalen Lebens geworden, den wir uns gar nicht mehr wegdenken können!" Budapest, 20. August. Zu der Erkrankung des ungarischen Relchsverwescrs, der an einer Influenza leiocl, wird amtlich mitgeteilt, daß sich das allgemeine Befinden beträchtlich ge- bessert hat. Tie Krankheit nimmt einen normalen Ablauf.