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Sächsische Volkszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193708260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370826
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-08
- Tag 1937-08-26
-
Monat
1937-08
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung
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^IvtlLSN 18/s« Kostet Japans Krieg? Der Kampf, den Japan und China seit einigen Wochen führen, beansprucht den Namen eines Krieges allein schon durch seine Ausmatze. Die Verluste, wenigstens der Chinesen, gehen schon hoch in die Tausende, die Cachzerstörungen. allein im Bereich von Schanghai, werden aus ungefähr 1 Milliarde RM., die gefährdeten Kapitalinteressen Englands bekanntlich aus mehr als 3 Milliarden RM. geschäht. Wie steht es dabei mit den geldlichen Kriegslasten? Aus der chinesischen Seite werden sic auf lange Zeit hinaus kaum zu schätzen sein; aus jeden Fall sind sie dort verhältnismätzig geringer als die der hochtcchnisicrton japanischen Masse. Zu Japans Kriegsausgaben aber gibt cs Anhaltspunkte, und die Erfahrungen aus einer Reihe von Kriegen, cinschlietzlich des abessinischen, erleichtern die Schätzung dessen, was der Kamps, bei bestimmter Dauer, an Geldmitteln Japans erfordern würde. Jetzt bereits sind zu sätzliche Kredite von insgesamt 5,3 Milliarden Aen bewilligt oder als Forderung angekündigt. Denn zu den bisherigen 3,3 Milliarden soll ein Nachtragshaushalt von 2 Milliarden für Heer und Flptte kommen, um den die Wehrmachtlcitung den japanischen Reichstag bei seinem Zusammentritt am 3. September ersuchen wird. Alle diese Beträge sollen durch Anleihen aufgebracht werden. 5,3 Milliarden ?)en sind nahezu vier (über 3.9) Milliarden NM.; man erinnert sich, datz im August 1914 die erste Kriegskrcditbeivilligung durch den deut schen Reichstag selbst, absolut genommen, nicht viel höher war, sic betrug 5 Milliarden. Aber abgesehen von der, am Kurs wert gemessen, viel höheren Kaufkraft des Uen, rechnet auch das heutige Japan mit durchschnittlich viel geringeren Summen als das damalige Deutschland. Für welche Zeit sind nun die japanischen Milliarden bestimmt? Das ergibt sich ungefähr aus der Anforderung und den Gründen des Nachtragskrcditcs. Die Sitzung, in der er bewilligt werden soll, fällt auf Anfang Sep tember, Im Januar tritt der japanische Reichstag wieder zusam men; und eben der dazwischen liegende Zeitraum soll durch die Bewilligung der 2 Milliarden „überbrückt" werden. Ein Zeitraum von kaum viel mehr als 3 Monaten. Daraus lätzt sich erschlichen, wie hoch man in japanischen Militär- und Regierungskreisen die täglichen Kricgskosten etwa schätzt: näm lich auf mindestens 20 Millionen Den oder 14 bis 15 Millionen RM. Wieder sei zum Vergleich erwähnt, das; der Weltkrieg siir Deutschland mit täglichen Ausgaben von etwa 25 Millionen begann, allerdings mit 100 Millionen endete. Die Notwendig keit, bereits die Zeit zwischen der nächsten und übernächsten Tagung des japanischen Reichstages mit einem Nachtragskredit von 2 Milliarden Aen zu „überbrücken", legt die Annahme nahe, das; der Gesamtbetrag von 5,3 Milliarden bis zum Ja nuar, also etwa für das erste Halbjahr des Krieges, reichen soll. Rechnet man die einmaligen Ansangskostcn ab, so ergibt die Austeilung des Nestes gleichfalls einen Tagcsauswnnd von 20 bis 25 Millionen Pen. Noch lastender jedoch erscheinen die sttst von Japan zu gewärtigenden Aufwendungen, wenn man sie an dem Friedenshaushalt des Landes misst. Dieser durch Rüstungskosten schon gewaltig vermehrte Haushalt war für das laufende Jahr mit 2.8 Milliarden Pen angcsetzt. das sind monatlich etwa 230 Millionen. Der Krieg kostet in den gleichen Zeiteinheiten schon jetzt annähernd das Dreifache, ein volles Kriegsjahr würde den Geldaufwand von mindestens 4 bis 5 Friedensjahrcn zusätzlich erfordern. in Papis? Ter „Jour" erfährt aus angeblich sicherer Quelle, das; Stalin demnächst einen K o m i n I c r n - K o n g r e s; unter Vorsitz Dimitroffs in Paris einzuberusen beschlossen hat. Dimitrosf selbst hat mehrfach in Paris geweilt, habe sich mit den leitenden Kommunisten des Auslandes in Verbindung gesetzt und hat die notwendigen Vorbereitungen für den Kon greh getroffen. Die Delegierten der Dritten Internationale in England, Belgien, Spanien nsw. seien bereits in Frankreich «ingetroffcn, an der Spitze der deutschen Kommunisten im Aus lände stände der berüchtigte Miinzenberg, und der spanische dolschewistenhäuptling Jos-'- Diaz habe schon die Pyrenäen überschritten. — Schon am 1. Mai hatte Timilross öffentlich erklärt, das; die Sowjetregierung und die Tritte Internationale in Frankreich keine bürgerliche und sozialdemokratische Regie rung dulden könne, die sich gegen die Kommunisten wenden würde. Dieser Befehl Moskaus ist ost genug In den Spalten der „Humanist-" wiederholt und kommentiert worden. Die Auf gabe des Komintcrnkongrcsses in Paris soll es nun sein, das Proletariat in einer Front unter Leitung Moskaus zusammcn- zuschliehen, die Politik Dclbos' zu durchkreuzen, eine Regierung zu bilden, an der die Kommunisten tcilnehmen und eine Inter vention Frankreichs zugunsten der spanischen Bolschewisten zu erzwingen. Die Enthüllungen des „Jour" bringen, wenn man den Vans der Ereignisse der letzten Monate verfolgt, keine grohe Ucbcrraschung. Denn schon am 5. Dezember des Vorjahres hatte das europäische Büro des Profitcrn, oder die Föderation der roten Syndikate, beschlossen, nach Paris überzusiedeln und sich einem Direktorium aus fünf Personen, die alle Ausländer sind, zu unterstellen. Um sich vor möglichen Verfolgungen zu schützen, wurde dieses Direktorium im Hause der Syndikate Kurrv ^lockpiciHlen Der Flottenchef Admiral Carls, der seinerzeit das Kom mando über die deutschen Secstreltkräste in den spanischen Ge wässern an Stelle des erkrankten Konteradmirals von Fischcl übernommen hatte, wird nunmehr nach dessen Wiederherstel lung von diesem abgelöst. Anlählich des bevorstehenden Nürnberger Parteitages veröffentlicht der „Popolo d'Italia" einen Aufsatz, in dem er Deutschlands erhöhtes Ansehen in der Welt scststeilt. Infolge der zahlreichen Angriffe auf Handelsschiffe im Mittelmecr hat das englische Handelsministerium neue Anwei sungen unter Berücksichtigung nationalspanischer Empfehlun gen zur Kennzeichnung britischer Handelsschiffe hcrausge- geben. Der Kommandant des japanischen Geschwaders vor Schanghai erklärte die Blockade gegen chinesische Schisse. Die Schisfahrtsrechte dritter Mächte werden dadurch nicht berührt. Die Lage von 5 chinesischen Divisionen auf der Ebene von Huailai hat sich sehr ungünstig gestaltet, weil sie von japa nischen Truppen iw. Südasien und Nordwestcn angegriffen werden. Der französische MInlsterra« behandelte am Mittwoch eine Reihe landwirtschaftlicher und sinanzpolitisckcr Gesctzcsvor- lagen. Er bcschloh u. a., den Brotpreis zu erhöhen. Die Besprechungen Chamberlains mit Eden und Lord Halifax wurden am Mittwoch abgeschlossen. untergebracht. Gleichzeitig ließ sich auch das europäische Komitee der Komintern in Paris nieder. Nach dem roten Kongretz in Amsterdam zwischen dem 16. und 18. Mai wurde unter der Leitung von Schwernik eine Umbildung der kommunistischen Zellen in den Industrieunternehmungen vorgenommen und wurde besonderer Nachdruck auf die Bildung von geheimen kommunistischen Zellen In der Armee gelegt ... von da bis zur Einberufung eines Kominternkongrcssea in Paris ist cs nur ein Schritt. Stalin und Dimitrosf haben es oft genug die Welt wissen lassen, datz der Bolschewismus in Spanien mit allen Mitteln gestützt werden würde. Die Entsendung von Flugzeugen, Tanks, Waffen und Freiwilligen, aste Vcrschlelerungskünste genügen heute nicht mehr, um den Siegeszug General Francos aus zuhalten. Demoralisierte rote Truppen und Milizen ergeben sich zu Hunderten und Tausenden, und nach dem Fast von San tander sind Barcelona und Valencia In ernster Gcsahr, dem gerechten Strafgericht überliefert zu werden. Für den Bolsche wismus aber bedeutet die Niederlage in Spanien nicht nur einen unberechenbaren Prestigcvcrlust, sonoern auch eine direkte Schwächung der Angrislssront im Westen, und deshalb mag man sich für ein Va-banguc-Spiel entschieden haben. Man lätzt die Bonzen des Wcltkommunismus unter der persönlichen Führung des Gcneralstabschefs der Wcltrevolution Dimitrosf in Paris aufmarschieren und hasst dabei die französische Volks frontregierung, die ja auch von den Kommunisten gestützt wird, zur Kapitulation zu zwingen. Die berüchtigte Egeria der roten spanischen Horden, „la Passionaria",, und der nicht weniger berüchtigte Alvarez del Vayo, der Gesährlc Largo Caballeros, haben aus Madrid stammende Ausrufe an das rote Wellprole tariat gerichtet, haben die Moskauer Intervention gefeiert und haben das Eingreifen Frankreichs gesordert. Der sogenannte Regierungschef von Valencia, Ncgrin, hat sogar versucht, den toten Völkerbund zu seinen Gunsten zu mobilisieren und hat in einer unverschämten Note Protest gegen Italien erhoben. Da aber bisher alle Versuche Moskaus, die Welt der Kultur aus den Angeln zu heben und die Völker gegeneinander zu Hetzen, gescheitert sind, so wird auch kein Komintern-Kongretz, selbst wenn er nicht von der französischen Regierung verboten wird, die finsteren Pläne des Bolschewismus zu retten vermögen. Revolte in der Heilsarmee? Generalin Booth soll abtreten. London, 26. August. Wie t-er „Daily Herold" in sensatio neller Ausmachung berichtet, stünde der Hestsaamecsühverin Generalin Eva Booth eine Revolte ihrer führenden Heilsarmee führer bevor, wenn sic nicht spätestens bei vollendetem 73. Le bensjahre, Weihnachten d. I., von ihrem Amt in der Heils armee zuriicktrete. Sollte Eva Booth sich dazu nicht entschlichen können, so iverde, wie das Blatt iveiler schreibt, ein sogenann ter hol;er Rat ihre Absetzung verfügen, zumal eine Bestimmung in den Satzungen der Heilsarmee das vollendete 73. Lebensjahr als Grenze für die Tätigkeit innerhalb der Heilsarmee vor schreibe. Von seilen der Heilsarmee wird hierzu allerdings erklärt, das; die Meldung, wonach sich innerhalb der Heilsarmee eine Re volte vorbcreil« und olle die in Verbindung damit geäutzcrten Vermutungen als jeglick)er Begründung entbehrend bezeichnet «erden könnten. Er wollte zur Regierung gehen Internationaler Hochstapler sestgenonunen. Budo;>est, 20. August. Die Budapester Polizei verhaftete dieser Tage einen inter nationalen Hochstapler, der eine Reihe schwerer Betrügereien lx'gongen hoi. Es handelt sich um den 28jnhrigen angeblicl)en Generaldirektor Ralf Huth, der. in Düsseldorf geboren, noch Brünn in der Tscl)echoslowakei zuständig und in London ansässig ist. Huth hatte vor einiger Zeit in London eine Holzindustrie firma unter dem Namen Standard Energy Camp. Ltd. gegrün det Und dazu ein Aktienkapital von 5000 Pfund aufgebracht. Vor kurzem liquidierte er aber das Unternehmen, und da er aus London verschwand, verloren die Aktionäre ihr ganzes Geld. Dienstag traf Huth mit seiner Frau in Budapest ein, um im Auftrage eines hol!ändiscl>cn Haienbauunternehmens der unga- risclnm Regierung ein Angebot über den Ausbon des Budapester Tonausreihasens zu machen. Er wurde jedoch von der Buda- pester Polizei, die über seine 4Betrügereien unterrichtet war, ver haftet. Schwedens Außenminister in Warschau Warschau, 26. August. Mittwoch nachmittag traf in Marschau mit dem Flugzeug zu seinem offiziellen Besuch der schwedische Autzenminister Sandler mit dem Generalsekretär des schwedischen Autzcnministeriums Gueuther ein. Er wurde auf dem Flugplatz von Autzenminister Beck, Bizeautzeuminister Graf Szcmbek sowie dem Stockholmer polnischen Gesandten Potworowskie bcgrützt. Disziplinwidrigkeiten auf dem britischen Schlachtschiff „Warspite" bestraft London, 26. August. Wie seinerzeit gemeldet, kam es am 30. Juni zu Unruhen auf dein in Portsmouth im Dock liegen den Flaggschiff der Mittclmcerslotte. „Warspite". Diese Un ruhen waren damals von der Admiralität als Folge eines „Mitzverständnistes" bezeichnet worden. Wie jetzt bekannt gegeben wird, ist das Marincunter- suchungsgericht. das sich mit dem Zwischenfall befahl hat, zu dem Schluss gekommen, datz die Disziplin aewisser Besatzungs mitglieder „unbefriedigend" gewesen sei. Tie Admiralität hat daraufhin 3 Besatzungsmitglieder aus dem Dienst entlassen und 10 weitere Matrosen auf andere Sckiste versetzt. Ferner sind 3 Offiziere der „Warspite" ihrer Stellung enthoben wor den. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, das; ein Teil der Besatzung durch einige Leute dazu ausgchetzt wurde, gewisse Urlaübslorderuugcn in vorschriftswidriger Form vorzubringen. Die „Warspite", ein Schlachtschiff von 31 000 Tonnen, wird nach Beendiaung umfangreicher Reparaturen am 2. September wieder ins Mittelmecr auslaufenn. polnischer Manat verlangt ein Drittel von Wilna Warschau. 26. August. Wilna wird demnächst der Schau platz einer der grössten Prozesse sein, die Polen bis setzt erlebt hat. Der Landwirt Iodko-Narkiewicz, ein direkter Nachkomme der lnckamstcn polnischen Adelssamilie Tyszkiewicz hat in einem Echrest-en an den Wilnaer Magistrat und in einem Schreiben an die polnische Negierung die Rückgabe der Besitzungen gesordert, die seinen Vorfahren seinerzeit gehört hatten und die die zaristi sche Regierung wegen ihrer Beteiligung an den polnisclnni Aus ständen konfisziert hatte. Es handelt sich hierbei um nicht iveni- ger als 260 000 Hektar Land und um zwei Stadtteile Wilnas, die zusammen ein Drittel des gesamten Stadtgebietes ausmacl-en. Der Wilnaer Magistrat wird in einer besonderen Sitzung zu der Forderung des Landwirtes Jodko-Narkieivic; Stellung nehmen. Religiöse Morgenfeiern im Deutschen Rundfunk. Am Sonntag, dem 29. August 1937. Katholische Morgenfeiern über Rcichssender München, 8.55 Uhr: Ansprache Kavlan Si mon Höchst, München. Rcichssender Frankfurt. 9 Uhr: An sprache Pfarrer Dr Schnuckert; Thema: St Hildegard, die rheinische Heilige des 12. Jahrhunderts".. Reichsscnd'r Kö nigsberg. 9,10 Uhr: Ansprache Kavlan Wienhausen. — Evan gelische Morgenfeiern über Reichssender Lüvzig. 8 Uhr: Aus Dresden. Rcichssender Stuttgart 8 30 Uhr: Ansprache Standortpfarrer Schaal. Tübingen. Reicksiender Hamburg, 10,15 Uhr: Gostesdienst aus der Universitälskirche zu Kiel: Predigt D. Fiedler. Richtlinien zur Ramensänderuna In der Zeitschrift „Der Deutsche Verwaltungsbcamte" er örtert Amtsgerichtsrat Dr. Kurt Koenig das Namcns- iinderungsrecht in Preussen und teilt dabei über die Richtlinien u. a. mit: Für Erwachsene kommen Namensänderungen aus familien rechtlichen Erwägungen kaum in Frage. Bei Anträgen aus Doppelnamen soll grundsätzlich mit grösster Zurückhaltung verfahren werden. Nur wenn ein wirkliches Bedürfnis vorhan den ist, soll die Namensänderung bewilligt werden. Sie wird nur in der Form gewährt, datz der Zusatznahme durch einen Bindestrich mit dem Familiennamen des Antragstellers ver bunden wird. Bei gewissen S a m in elname n (Z- V. Müller, Schmidt, Schulze, Schneider usw.) dient die Hinzufügung eines unterscheidenden Zusatzes auch dem öffentlichen Nutzen. Als Husatzname kommt in erster Linie der Ecburtsname der Mutter in Frage. Der Name der Ehefrau und Ortsnamen sollen grund sätzlich als Zusahname nicht gewährt werden. Das gleiche gilt jfür hochtrabende Phantasienamcn.- Im allgemeinen vermag aber die zufällige Anhäufung eines Namens in einem Ort nur dann eine Namensänderung durch einen Zusatz zu rechtfertigen, wenn die Betroffenen durch die Vornamen voneinander nicht mehr mit Sicherheit unterschieden werden können. Der Ver- «echslungsgesahr durch vorübergehende Anhäufung gleicher Namen in einem Berufe, einem Betriebe ufw. fall nicht durch Botschafter Aaupel von Salamanca abgereist. Salamanca, 26. August. Der bisherige deutsche Botschaf ter General Faupel und Frau reisten gestern nach Deutschland ab. Amtliche und private Kreise bereiteten Botschastcr Fan- pcl einen herzlichen Abschied. Auch die Presse bedauert den Fortgang des Botschafter-Ehepaares. Selbstmord eine» Künstlerehepaares. Salzburg, 26. August. In Salzburg hat ein Künstlnche- paar ein tragisches Ende gestunden. Der Salzburger Proiessor im Ruhestand Karl Schuegraf ans Müncl>en ist müt seiner Gattin, der 45jährigen Sängerin Marie Bary-Schuegraf geb. Moeller, die ebenfalls aus München stammt, seit einigen Tagen verschol len. Nun wurde am Dienstag in Olwrndorf an der Salzach die Leick-e der Frau angeschwcmmt. Der Leichnam des Mannes konnte noch nicht geborgen rverden. Man nimmt an. datz das Ehepaar, das seit vielen Jahren in Salzburg wohnte, infolge jahrelanger sinanzieller Bedrängnis gemeinsam den Tod ge sucht hat. Eger verzeichnet katastrophales Erdbeben. Eger, 26. August. Die von Pros. Georg Irrgang betreute Egerer Erdbcbcnivarte, die sich durch die Genauigkeit ihrer Mes- sangen und Herdbestimmungen auszeichnet, registrierte am 20. August ein katastrophales Fernbeben, dessen Hauptivelle in Eger eine Bodenbeivegung von einem Millimeter erzeugte. Die An gabe der Erdbcbcnivarte, datz der Herd in den Sundainscln bzw. in Zentralamerika vermutet wird, fand ihre Bestätigung durch Meldungen mio Llanilü über gross« Erdbedenvenvüstuitzpin auf den Philippinen. Namensänderung, sondern grundsätzlich durch Betonung der Vor namen oder durch Führung von Nummern vorgebeugt werden. Die Namensänderung zur Erkaltung aussterbcn - der Namen soll nur, soweit der Manncsjlamm durch den Kricgstod oder tödliche llnglücksiisttc des letzten Namensträgers erloschen ist oder zu erlöschen drohr, durch Führung eines Doppel namens gesichert werde». Im übrigen können von Fall zu Fall Ausnahmen hiervon gemacht werden (»gl- im einzelnen den angeführten Nunderlatz Ist 2). Adlige Namen sind auch aus dem Gebiete der Namens änderung den bürgerlichen gleichgestellt. Es liegt also bei einer Namensänderung keine Adelsverleihung vor; bei der Gewährung adliger Namen ist jedoch mit grösster Zurückhaltung zu verfahren, da diese vielfach aus unlauteren Gründen oder aus Eitelkeit beantragt werden. Ist die Führung eines adligen Namens, den bereits Vorfahren geführt haben, im Wege der Berichtigung der Standcsrcgistcr nicht möglich, so mutz vor der Entscheidung des Antrages der Nachweis zur Berechtigung der Namensfllhrung auch für die neuere Zeit, d. h. nach 1816, er bracht werden. Etwaige Feststellungen und Nachforschungen des Heroldamtcs sind zu beachten. Die Richtlinien fassen unter dem Begriff „Verdeutschung ausländischer Namen" nicht nur die Fälle zusammen, in denen die Uebersehung eines ausländischen Namens in einen deutschen begehrt wird, sondern überhaupt alle Fälle, in denen ein ausländischer Name durch einen deutschen ersetzt werden soll, sowie auch die Fälle, die nur aus die Deutschschreibung ein«» ausländischen Namens abzielen. Den Anträgen von Personen arischer Abstammung, die jüdische Namen führe», auf Aenderung dieser Namen, wird grundsätzlich stattgegebcn. Welcher Name als jüdisch anzuschcn ist, sott sich nach der Auffassung der Allgemeinheit bestimmen. Die Richtlinien weisen darauf hi», datz cs zweifellos zahlreiche Familienname» gibt, die ihrem Ursprünge nach deutsche Namen sind, in der Volksanschauung aber allgemein als jüdische Namen gelten sz. R. Hirsch, Goldschmidt usw.). Ferner gibt es zahl reiche biblische Namen, die ebenfalls als typisch jüdische Namen gngesprochen werden, die sowohl bei Juden wie bei Nichtjuden vorkommen sz. B. Salomon, Israel, Moses usw.). Zu den Juden namen werden im wesentlichen auch diejenigen Namen gerechnet, die von dem Herkunftsort abzuleiten sind sz. B. Darmstädter, Hamburger usw.). Nicht hierher gehören die Namen, die zwar auch von Juden, häufiger aber von Ariern geführt werde» (z. V. Meier usw.). Anträgen von Personen nichtarischcr Abstammung auj Namensänderung wird grundsätzlich nicht stattgegebcn, weil durch die Aenderung des Namens die ntchtarischc Abstammung verschleiert würde. Auch der Uebertritt zum Christentum be gründet selbstverständlich keine Namensänderung. Lediglich an stössige, jüdische Namen, die ersahrungsgemätz zu Spötteleien Anlatz geben, werdcn gleich den anstötzigen Namen anderer Namensträger geändert werden können, jedoch nur durch Ge währung «ine» andere» jüdische» Namen» lt- B. Cohn, Lewl »lw.j.
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