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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.08.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320809028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932080902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932080902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-08
- Tag 1932-08-09
-
Monat
1932-08
-
Jahr
1932
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Nr. 37Z Selle 2 Dlenilag, S. ISZr Sm »ar Bkkmögm «kintmra« Sans zrugenauSsagen im Nrorrtz Larv-Nrllchrk vradtmolckaog ouaarsr AvrUn« Svdrttttvltnng Berlin, v. Aug. Der Caro-Petschek-Prozeß Le- ganu heute, ohne -ab vorläufig «ine Gerichtsentscheidung über die zahlreichen BewetSanträg« tm vorigen Dermin be- kanntgeaeben wur-e. Zu Beginn -er Verhandlung verlas Lan-genchtS-irektor Ohnesorge ein ausführliches Tele gramm Les Zeugen Nordrgg aus Ottawa in Kanada. Der Zeuge, -essen kommissarische Aussagen neulich verlesen und von -en Parteien lebhaft umstritten wur-e», verwahrt sich in dem Schreiben an das Gericht gegen -ie heftigen An griffe, -i« Geheimrat Taro gegen ihn geführt hat und ins besondere gegen Lie Behauptungen -es Angeklagten, -ab er „ein bezahlter Agent PetschekS" gewesen sei. Auf -ie Frage -er Verteidigung, wie -enn Nordeag in so kurzer Zeit zur Kenntnis der Prozeßvorgänge gekommen sei, gab Rechtsanwalt Dr. Roth an, -ab er im Büro PetschekS ein informierendes Telegramm an diesen Zeugen veranlaßt hätte. Dann wurde in der Vernehmung -es Zeugen Franz Petschek sortgeiahren. Insbesondere wurde dabei aus -ie Frage eingegangen, wie die Prozebbehauptungen -er Par tei Petschek entstanden seien, -ab Geheimrat Caro im Jahr« 1918 finanziell gar nicht in der Lage gewesen sei, eine Mit gift von 499 900 Mark auszuzahlen. Der Nebenkläger Ernst Petschek hatte bei seiner Aussage zugegeben, -ab diese Be hauptung nicht von ihm, sondern von -em verstorbenen Rechtsbeistand Justizrat Dr. Behren- ausgestellt sei. Auck der Zeuge Franz Petschek gab diesen Sachverhalt zu. Aus eindringliche Vorhaltung der Verteidigung, ob er -enn nicht informiert sei, auf welcher GrunSlaae Justizrat Behren- Liese Behauptung aufgestellt habe, gab -er Zeuge fchlieblich an, -ab er diese Dinge bisher noch nie angegeben habe, da er durch ein Ehrenwort gebunden gewesen sei. Tatsächlich habe Justizrat Behren- sein« Kenntnis über -i« finanzielle Lage Geheimrat EaroS im Jahre 1918 aus Stenerakten gehabt und an» einer Einsicht in das Grundbuch über die hypothekarische Belastung von EaroS Hau». Rechtsanwalt Alsberg protestiert erregt dagegen, -ab Justizrat Behrend seine Eigenschaft als Notar dazu benutzt habe, Grundbuch un- Aktenkenntnis für Prozess« seiner Partei auszunuven. Dadurch sei -er verstorben« Anivalt aufs schwerst« kompromittiert wor-rn. Geheimrat Caro meinte außerdem, Laß Lie Information -e» gegnerischen An walts gar keine Grundlage sür die Beurteilung feiner sinan- -teilen Verhältnisse geivese» wär«. Seine Hauptetnnavme« hätte er au- Lizenzen gezogen, di« nach einer Entschei dung -«S OververwaltungSgerlchtS bis 1924 in die Etn- kommensteuererklärungen nicht ausgenommen wurden. Auf -a» Grundstück, über -essen hypothekarisch« Belastung sich -er Anwalt informiert hätte, habe er sich auch bei Darlegung seiner v«rmvg«nSverhältntsse niemals berufen. Der Nach weis -er Gegenpartei, -ab er nicht in der Sag« gewesen wäre, die Mitgift auSzuzablen, sei nicht nur nicht geführt wor-en, sondern es sei sogar das Gegenteil bewiesen worden. Eine ungeheuerliche Behauptung Calmette-vorfigeu-er schon während Lex Berhandlung geisteskrank? Berlin, v. August. Die -BZ. am Mittag* meltet: Mit einer ungeheuerlich anmutenden Begründung haben die Verteidiger des Hauptangeklaaten des Salmette-ProzefseS argen die Verurteilung ihrer Mandanten Revision eingelegt. Rechtsanwalt Dr. Hofsmann, der Verteidiger Alt- staedtS, von dem ein Teil der RevisionSbegrünbung stammt, bittet, das Calmette-Urteil deshalb auszuheben, weil der Verdacht bestehe, daß Amtsgerichtsrat Mtbel, der Vorsitzende des Calmette-ProzesieS, schon während der Ver handlung geisteskrank gewesen sei. Da» Gericht sei wegen der anzunehmenben Geisteskrankheit des Vorsitzen den nicht ordnungsgemäß besetzt gewesen, und aus diesem formalen Grunde müsse der Prozeß noch einmal verhandelt iverüen. Die RevisionSbegrünbung Dr. Hoffmanns ent hält für die behauptete Geisteskrankheit des Calmette-Vor- sitzenden eine Anzahl von Einzelheiten, die noch genau nachgeprüft werden müssen. Auf diese ungeheuerliche Wendung de» Talmette-Ver- fahrens konnte niemand, der der Berhandlung gefolgt war, gesaßt sein. Für die These der Verteidigung scheint, wi« die -BZ.* weiter berichtet, nach dem bekannt gewordenen Material zunächst nur der Umstand zu sprechen, daß sich Amtsgerilütsrat Wibel tatsächlich in einer Nervenheil- anstatt befindet. Diese» Sanatorium hat AmtSgertchtSrat Wibel kurz nach der Beendigung de» Calmette-ProzesieS aufgesucht. Wie e» hieß, ging er -wegen der tiefen Ge- mütSdcpression* in die Heilanstalt, die ihn wegen de» Schicksals von Professor Deycke befallen hatte. Ser SvriibtimiMnMwmw erWt Vradtiovlcknog awvoror SorUoor Sokrlttlaltnag Berlin, 9. August. Die Reichsregierung hat heute eine Verordnung über den S p r i t b e i m i s ch u n g S z w a n g zu Treib st osfz weck en erlassen. Die letzte Verordnung über die Spritbeimischung stammt vom September 1981 und betrug bei einem Spritpreis von 79 Mark pro Hektoliter 4 Prozent de» Gewichts der Menge der eingeführten oder in Deutschland hergestellten Kraftsahrzcugtreibstosfe. Der Prozentsatz steigt jeweils um 1 Prozent, wenn der Hekto literpreis für Sprit um 19 Mark billiger wird. Zur Zett beträgt der Preis etwa 89 Mark, so daß die Beimischungs quote S Prozent beträgt. Die neue Verordnung erhSht unter besonber«« Bor, aubsetzungen die BeimischungSqnote «m durchschnittlich 4 Prozent. Bei einem Spritpreis von 79 Mark müssen also 8 Prozent, bei einem solchen von 59 Mark 19 Prozent beigemischt werden. Die Verordnung wird aber erst dann praktisch wirksam, wenn der Spritgrundpreis neu festgesetzt ist, das heißt auf -18,3 Mark gesenkt ist. Die neuen Lasten, die durch diese Neuregelung der KraftverkehrSwirtschast anserlegt werde», hält die Reichsregierung nur sür trag bar, wenn sich die Landwirtschaft ihrerseits zn einem gewissen Opfer bereitsindet, das in Senkung des SprttpreiseS zu suchen ist. Als Gegenleistung wird die Landwirtschaft eine Ausweitung des Brennrechtes im kommenden Jahre erhalten. Bo« der Neuregelung ist Petroleum auSgeschlosse«. Hier bleibt es bei de« alte« BeimischungSsätzen. Sollte cS sich aber erweisen, daß letzt Petroleum in größerem Umsange zu Tretbstofszwecken Verwendung findet, so wird die NeichSreglernng wohl alsbald auch die Neuregelung aus Petroleum ausbehnen. In unterrichteten Kreisen errechnet man die Belastung, die die Krastverkehrswirtschaft durch die Neuregelung erfährt, auf 2 bis 8 Pfennig pro Liter Treib stoff. Ser ltkbrrimiMrkchr mit HMahrztusen vrudtruolckuos uuourur AorUuor SokrUtlattang Berlin, 9. August. Hinsichtlich der gesamten Neuregelung des Ucberlandverkehrs mit Kraftfahrzeuge» in der Not- Verordnung vom 6. Oktober 1931 sind sowohl seitens der Kraftverkehrsgesellschaft als auch seitens der Reichsbahn er hebliche Beschwerden beim ReichsverkehrSmintster ein gelaufen. Die Reichsbahn beschwert sich darüber, daß die Notverordnung nicht genügend durchgeführt werde, wäh- reud die Kraftverkehrsgesellschaften darüber Beschwerde führen, daß die Behörden zu rigoros bet der Durch führung dieser Verordnung Vorsingen. Um Uber die Be rechtigung aller dieser Klagen Klarheit zu gewinnen, hat der ReichsverkehrSmintster die obersten Landesbehvrden ver anlaßt, Erhebungen darüber anzustellen, welchen Umfang der Güterfernverkehr hat, welche Maßnahmen zur Durchführung der bisher erlassenen Rechts- und VerwaltungSvorschristen getroffen sind und ob bzw. in welchen Beziehungen ein« Aenderung des gegenwärtigen Rechtszustandes geboten er scheint. Nach Eingang des Materials, das bis Ende Oktober erbeten ist, wird sich der Reichsverkehrsminister über die »u ergreifenden Maßnahmen schlüssig werden. Nachprüfung von Veamtenentlasfungen Berlin, 9. August. Wie vom ReichSkommisiariat für Preußen mitgeteilt wird, hat Dr. Bracht verfügt, baß alle Fälle, in denen Beamte wegen nationalsozialistischer Ge- finnuna oder Betätigung in Preußen von der früheren preußischen Regierung dispensiert worden sind, einer Nach- Prüfung unterzogen werden sollen. Die Wiederver wendung aller dieser Beamten ist in Aussicht genommen. „rageöfragen -er Wirtschaft tm Rundfunk Berlin» 9. August. Der nationalsozialistische Reichstag», abgeordncte Dr. Hermann Albrecht, Mitglied des Reichs- wirtichaftsratS der NSDAP., wird am Mittwoch, dem 19. August, von 19 bis 19 30 Uhr im Mitteldeutschen Rund funk über -TageSsragen der Wirtschaft im nativnalsozialisti- fcher Beleuchtung* sprechen. Seutsäm saMrtStag r. dir s. Sevtembrr oradttovläang ooaar« AarUvvr Svdriltl«ttnag Berlin» 9. August'. Der tm Jahre 1878 gegründet« Deutsche Gastwirtsverband veranstaltet in der Zeit vom 8. bis 9. September in Münster in Westfalen seine diesjährige BerbanbStagung, den 87. Deutschen Gasi- wirtStag. Am Mittwoch, dem 7. September, findet die feierliche Eröffnung im Beisein von Vertretern der Be hörden im groben Saale des Schittzenhofes statt. Der Deutsche GastwtrtStag umfaßt mtt 180090 Mitgliedern alle Gruppen des GastwtrtSgewerbes tm ganzen Reich. Die Gta-t Ri-nitz wir- gepfändet Rtbnitz, V. August. Wie berichtet, ha» die Stadt Rtbnitz Konkurs angemelbet. Zur Sicherung ihrer Forderungen haben nunmehr zwei Rostocker Kohlenlicferanten «ine Pfändung gegen die Stabt burchgesllhrt. Der Gerichts vollzieher in Begleitung eines Rtbniher StadtrateS erschien im städtischen Torfmoor, wo 69 Torsmteten mit dem amtlichen Pfandsiegei versehen wurden. Die Zwangsmaß nahme erfolgte wegen nichtbezahlter Kohlenlieferungen. Die Kohle« hatten seinerzeit Minderbemittelte in Rtbnitz erhalten. Sttmson w« den Krllovv-Vakt R««tz»rk, v. Aug. Am Montagabend sprach der Staat», sekretär Sttmson vor dem -Eouneil on Foreian Mela- tion»* Sher die Bedeutung de» Vrtand-Kellogg-Pakte», dem VS Staaten Vrigetreten seien. Sofort nach feiner Rattstzte- rung am 24. Jult 1929 seien Borwürfe gegen de« Pakt er- hoben worden, die auch noch heute aufrechterhalten würden. Er halte «S für zweckmäßig, festzustellen, wie der Pakt heute angesehen werde, wie er ^her sich entwickle, und welche Bedeutung er künftig ln der weltpoltttk haben werbe. Die grotze» technische« Fortschritt« ««» dl« «mwälzen, de» Ae«der«uge» l« de« i«d»ftrielle« «»d soziale« «er» HSltuIsse« der BSlker hätte« scho» vor de» Weltkrieg einerseits dl« »ernichteud« Wirk««« der krieg-mittel gesteigert «nd ««derseit» die Abhängigkeit der Völker vouei«a«der erhöht. Dann sei der grobe Krieg gekommen und habe in seinen Mahlstrom fast die ganze Welt hinelngezogen. Der Beweis sür die Unmöglichkeit, einen modernen Krieg in engen Grenzen zu halten, sei dadurch geliefert worden. In Ber- sailleS hätten die siegreichen Nationen bann ein Ueverein- kommen geschlossen, da» den Versuch unternahm, den Aus bruch von Kriegen weitestgehend einzuschränken, woraus 1028 der Pakt vo» Pari», »er sog. Briaud-Kellogg.Pakt, gefolgt sei. In diesem Pakt seien säst alle Nationen der Welt übereingekommen, auf den Krieg al» Instrument der nationalen Politik zu verzichten. Alle Streitigkeiten sollen in Zukunft nnr noch auf friedlichem Wege geregelt werden. Da» besage, daß der Krieg ungesetzlich geworden sei. In Zukunft würbe nicht einer von zwei Kriegführenden der Uebeltäter sein, sondern sie würben beide für Verbrecher er- klärt werben. Nun hätten Kritiker erklärt, daß der Vertrag überhaupt kein Vertrag sei, sondern lediglich einseitige Erklärungen enthalte, über die jeder Unterzeichner allein zu bestimmen habe und für deren Verletzung er nicht zur Verantwortung gezogen werden könne. Diese Kritiker befänden sich im Unrecht. Die einzig« Einschränkung de» Paktes fei bau« gegeben» »en« e» sich «m das Recht der Selbstverteidigung handle. Der Brtand-Kellogg-Pakt sehe keine „Sanktionen* vor; er beruhe vielmehr auf der „Sanktion der öffentlichen Meinung*, die zu einer der größten Waffen der Welt gemacht werden könne. Sttmson schilderte bann, wie sich der Brtand-Kellogg- Pakt tm russisch.chinesischen Streit 1929 bewährt habe, und ging dann auf die tetzigen Feindseligkeiten zwi schen China und Japan in der Mandschurei ein. Als tm Januar 1982 trotz aller Anstrengungen de» Völkerbundes und Amerika» Japan die gesamte Mandschurei beseht habe, habe die amerikanische Regierung formell mttgetellt, baß sie niemals eine Lage, einen Vertrag ober ein Ueberein- kommen anerkennen würde, die durch Mittel herbetgefllhrt worben seien, die tm Widerspruch zum Pakt von Pari» stünden. Diesem Schritt habe sich der Völkerbund tm März angeschlossen, wobei nur Japan sich der Stimme enthalten habe. Wenn der Kelloggvakt nicht gewesen wäre, würden die Verhandlungen in der Mandschurei nicht als eine An gelegenheit der Bereinigten Staaten «nd der 50 anderen Mächte angesehen worden sein. ES wäre bann nur möglich gewesen, eine strikte Neutralität etnzuhalteu. den StrahlungSbruck der Vichtwellen, geringfügige Tem- peraturäuderungen verschiedener Körper künftig genau und zuverlässig iestlegen zu können. Daß auch in der Technik — man denke nur an die Durchführung schwierigster Mate rialprüfungen — da» neue Meßinstrument eine wichtige Rolle zu spielen berufen ist, liegt auf der Hand. Wir leben Manzen wachsen Neue Fortschritte im Messen kleinster Strecke« Von HanS Felix Noch oll Es sind erst etwa zwei Jahre vergangen, als die Welt von ber Ankündigung überrascht wurde, -aß man das Gras wachsen hören könne, und jeder Besitzer eines besseren Rundfunkempfängers vermochte sich damals mtt eigenen Ohren von der Wahrheit dieser Behauptung zu über zeugen. Aber was sind für die heutige Wissenschaft und Technik zwei Jahre? Ein endloser Zeitraum, so baß man heute seine Ansprüche höher schraubt und Pflanzen jetzt auch wachse» sehen will. Selbst ein derart kühner Wunsch läßt sich erfüllen. An ber Wiener Technischen Hochschule wurde kürzlich ein Apparat angescrttgt, der die Messung kaum vorstellbar kleiner Längenänderungen bi» hinab zu einem millionstel Millimeter mtt großer Genauigkeit er- möglicht. Zur Messung kleinster Entfernungen gab e» bisher be reits verschiedene Verfahren und Apparate, die überwiegend auf dem Grundsätze der Messung von Kapazitätsänderun gen eine» Plattenkondensators mittel» Hochfrequenz be ruhen. Allerdings waren Ne nicht empfindlich genug, al» daß man diese aus optischem Wege nicht unmittelbar sicht baren Schwankungen von einem Zeigerinstrument hätte ab lesen können. Dieter Mangel ist nun kürzlich von dem Wiener Ingenieur Siegfried Reisch in Verbindung mtt den Professoren Dr. Mclan und Dr. Wolf ber genannten Tech- Nischen Hochschule erfolgreich gelöst worden. Mtt dem Retkch. schen Instrument lassen sich in der Tat außerordentlich ge ringfügige Längenänderungen stark vergrößert von einem Zeiger ablesen oder auch mittel» einer photographischen Registrtervorrichtung graphisch wiedergeben. Daß diese» Wunderinstrumen» in der Tat den eingang» geäußerten Wunsch, da» Wachstum ber Pflanzen sichtbar zn machen, zu erfüllen in der Lage ist haben vraktische Ver suche bereit» erwiesen. Man schaltete den Apparat an «ine kleine KaktuSpslanze. worauf sich alsbald ein Au»schlag am Zetgerapparat von etwa einem Millimeter fe Sekunde er- gab. Diese» eine Millimeter entspricht aber in Wirklich- kett einem hunberttausendstel Millimeter. Um biete Strecke ist mithin der Kaki»» tm Lause «iuer Sekunde gewachten. Um ein volle» Millimeter größer zu werden, würde bi« Äersuchspflanze 82 Stunden benötigt haben. Die praktischen Auswertungsmöglichkeiten de» neuen Ultra-Mikrometer» lassen sich im Augenblick noch gar nicht übersehen. Man rechnet damit, kleinste Kräfte, wie z. B. Kunst un- Wissenschaft s* Georg Göhler al» Seiler der Altenburger «Oper znrückgetrete«. Die scharfen Sparmaßnahmen an den Etat» ber städtischen Bühnen, die fast überall in Deutschland zur zwingenden Notwendigkeit geworden sind, bringen manchen Bühnenleiter in ernste Gewissenskonflikte. Go hat fetzt der langjährige Letter -er Altenburger Oper, Generalmusik- birektor Dr. Georg Göhler, sein Amt zur Verfügung gestellt mit ber Begründung, baß der sehr herabgesetzte Etat ihm ein künstlerisches Arbeiten nicht mehr in einem Maße gestatte, da» er tm Interesse der Kunst für unumgänglich notwendig halte. s* Da» Ende de» Kollektiv» der Deutschen Musikbühne. Die Deutsche Musikbühne, die unter Leitung de» Erb prinzen Neuß stand, mußte jetzt aufgelöst werden, da Ne einen Zuschuß von etwa 20 000 Mark brauchte, ber ihr von den zuständigen Ministerien nicht mehr bewilligt wurde. Diese» Musikerkollekttv gastierte zuletzt in einem kleinen bayrischen Ort mit Richard Strauß' .Intermezzo*. Das Kollektiv hat gut zusammengearbettet; seine Künstler sangen grobe Partien ebenso wie kleine Chorrollen. Kapellmeister war Han» Oppenheim, Regisseur Hubert Gründung einer Pariser Gesellschaft für Kammer» muflk. Unter dem Protektorat führender Komponisten, wie Rich. Straub, Strawinski, Ravel, Duka» und Dariu» Mtlhaub, ist in Pari» eine Gesellschaft für neue Musik in» Leben gerufen worben. Diese Gesellschaft sieht Ihre Ausgabe darin, moderne Kammermusik zu pflegen und vor allem für die Ausführung in groben ösfentlichen und internationalen Konzerten zu sorgen. -t* Sin berühmter Wiener Geograph 75 Jahre alt. Der Generalsekretär ber Geographischen Gesellschaft in Wien, Ludwig v. Höhnel, vollendete sein 75. Lebens jahr. Höhnel genießt al» Geograph in ber internationalen wissenschaftlichen Welt große Anerkennung. Zwei Meisen vor allem haben ihn al» Geographen überburchschnlttltche« Formate» bestätigt: die von Graf Telekt ermöglichte vst- afrika-Expedition von 1886 bi» 1889, deren wissenschaftliche Ausbeute Eduard Sueb die wichtigsten Grundlagen seiner Grabentheorie lieferte, und die zweite unter seiner Leitung burchgettihrte Ostafrtka-Erpedttion 11892 bi» 1894s, die der Amerikaner William Astor Chanler ausgerüstet hatte. Diese Expedition brachte wertvolle Aufschlüsse über die Flora, die Gitten und Gebräuche bi» dahin unerforschter Teile Ostafrtka». Ludwig v. Höhnel wurde an seinem Ehrentage die Hauer-Medaille verliehen, die höchst« Auszeichnung, die die Wiener Geographische Gesellschaft zu vergeben hat. s* Um di« Anläufe ««»ländischer Kunstwerke. In dem letzten Heft de» RetchSverbandeS bildender Künstler Deutsch- land», „Kunst und Wirtschaft", beantwortet der Geschäfts führer des Verbände», ber Bildhauer Prof. Rudolf Bosselt, ei« Schreiben de» Leiters ber Berliner National galerie, Geh. Rat LudwtgJustt, über Ankäufe«»», ländischer Kunstwerk« durch Museen, gegen die bekanntlich von selten ber Künstlerschaft beim MeichSinne»- mintstertum Einspruch erhoben wurde. In seiner Antwort führt Bosselt unter anderem au»: ,Hn einer Zett wie dieser, tn ber die besten freien Künstler, deren Qualität von keiner Seit« bestritten wird, mtt ihrer Arbeit nicht mehr so viel verdienen wie ber Türüssner einer Bank, in einer solchen Zeit müssen auch die privaten Stiftungen al» allgemeine und öffentliche behandelt werben. Da» bedeutet nicht die ja sonst auf anderen Gebieten jetzt so beliebte Autarkie, und das bedeutet auch nicht, baß wir die öffentlichen Kunstsamm lungen al» BersorgungSanstalten für mittelmäßige Künstler anzusprechen wünschen. Wir haben nicht, wie Künstler in anderen Ländern. Zölle auf ausländische Kunst verlangt, wir haben keinerlei Einschränkungen de» Kunstbanbel» ober privater Ankäufe auSlänbitcher Werke gefordert, auch nicht an die Sammlungen alter Kunst gerührt wir haben nur beansprucht, baß sür eine io ungewöhnlich« und hoffentlich nicht lang; Notzeit alle den Direktoren ösfentttcher Samm lungen zufließenden Mittel ausschließlich für beuifche Kunst, und tn erster Linie die ber lebenden Künstler, verwendet werben. Wir haben nur eine Notmaßnahme für jetzt ge wünscht, und wir banken «» dem Herrn MrichSminister de» Innern, daß er diesem Wunsch verständnisvoll entsprochen hat.* -f* Giorglone» „La Dempefta* vom italienische« Staat angekanst. Da» berühmte Gemälde von Glorgton«, „La Tempesta*, da» auf ber Londoner Ausstellung vor zwei Jahren unter den Meisterwerken italienischer Kunst al» eine» der besten Stücke Vewv«dert wurde. Ist vom ttalteut«
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