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Dr. Seipels Beisetzung Wien, 8. August. Am Freitagvormittag fand die feter- ltche Beisetzung Dr. Seipels unter Teilnahme des Bundes präsidenten der österreichischen Regierung, des päpstlichen Nuntius, hoher geistlicher Bertreter Deutschlands und des Auslandes, sowie einer ungeheuren Menschenmenge statt. Die erste Einsegnung der Leiche Seipels im ehemaligen Militärkasino, in dem das Sekretariat der Chrtstlichsoztalen Partei untergebracht ist, nahm in Gegenwart der Regte- rungSmitglteder, des bayrischen Ministerpräsidenten Held, des deutschen Abgesandten Reichskanzler a. D. Dr. Wirth ftir die deutsche Zentrumspartei, des ungarischen Wohl- sahrtSministerS, des Vertreters der ungarischen Christlich sozialen Partei und Mitglieder des diplomatischen KorpS, Weihbtschof Dr. Kamprath vor. Der Sarg wurde dann in den StephanSdom tibergesiihrt, wo der apostolische Nuntius Dr. Sibilta ein Requiem las. Danach wurde der Sarg durch die Strahen der inneren Stadt, die schwarz beflaggt sind, im Trauerzuge zum Parlament gebracht. Vor dem Parlament feierte zuerst Bundespräsident MiklaS Seipel als groben Oesterreicher, al» Staatsmann von euro päischem Format, dellen Name ein starkes Aktivum der inter nationalen Geltung Oesterreichs bedeute. Auch jene, die ihn aus Ueberzeugung oder aus Leidenschaft bekämpft hätten, senkten heute in edler Ritterlichkeit den Degen vor dem groben Toten, der persönlich im Leben niemals ihr Feind, aber doch oftmals ihr schärfster Gegner gewesen fei. Di« überragende geschichtliche Bedeutung Seipels zu werten, sei jetzt unmöglich. Die Weltgeschichte werde da» Bild des Ge- lehrtenpriesterS und groben Staatsmannes späteren Ge schlechtern lebendig erhalten Seipel sei mit Leib und Seele ein deutscher Ocstrrreicher gewesen. Nach dem Bundes präsidenten sprach Bundeskanzler Dr, Dollfuß. Er wies darauf hin, daß Seipel da» niemals wieder erreich- Nr. 3SS Selle 2 einem Parlamente gegenüber, baS außerstande ist, von sich aus eine dauerhafte Regierung zu bilden, steht Reichs kanzler v. Papen vor der Ausgabe, die Grundlagen zu schaffen fiir die Gesundung Deutschlands. Noch niemals seit der Revolution batte ein Kanzler solche Möglichkeiten wie er. Die Weimarer Parteien sind am Ende ihres Lateins, sind veraltet, unfruchtbar geworden, haben keinen einzigen in die Zukunft weisenden Gedanken mehr. Sie sind daran gescheitert, dab sie dem Einzelmenschen dienen wollten und seinem Egoismus. Statt besten ist ein« Be wegung entstanden, deren Losung ist: „Gemeinnutz geht vor Eigennutz", die den Blick auf die Nation richtet und leidenschaftlich bereit ist. dem Staate zu geben, was er braucht. Diese Bewegung hat einen Höhepunkt er reicht. Für Ne gilt die Mahnung, die Benmelburg in seinem Buche einmal so sormultert: „Gebieterische Gesetze beherr schen die Politik. Sines ihrer vornehmsten ist dieses: Sie — »Dresdner Nachrichten" — ' ' - »—,.>1 » - ' gibt einer Bewegung nur einmal die Shaner des Han- beln». Wirb bi« Chane« verpaßt oder wird sie falsch aus- genutzt, so schreitet das Gchtcksal über diesr vewegum, hin weg und wirft den Ball neuen Kräften zu, bi« «in« Lösung zustande kommt ober dis neue Problem« die alten ver drängen." Die national« Bewegung ist zum Handeln be reit; Ne mutz jetzt handeln, soll ibr die Zukunft gehören. Damit aber ist an den Kanzler v. Papen vom Schicksal die Frage gestellt, ob er ein wahrhafter Staatsmann ist, einer, der, wenn e» sein muß, unter persönlichen Opfern, di« dynamischen Kräfte zu nutzen versteht, bi« au» der Tiefe des BolkStum» erwachsen sind zu bereitgestellter politischer Macht. Mit der nationalen Bewegung rann v. Papen das Höchste erreichen; ohne und gegen Ne wirb er nicht mehr bedeuten, als einmal Kanzler gewesen zu sein in der Reih« der vielen, die im Deutschland ber Nachkriegszeit Reichs kanzler waren. MmlltMe Antrtigk im MichmleMaa Berlin. 8. August. Die sozialdemokratische Fraktion hat im Preussischen Landtag einen Antrag ein- gebracht, in dem unter Hinweis aus seine außerordentlich starke Zunahme der Gewalttaten und Uebergrisfc die Auf lösung der LA. gefordert wird. Der NeichS- k v m mtssar solle in einem LandtagSbcschluß ersucht wer den, seinen Einslub bei ber RetchSregterung dahin geltend z» machen, die nationalsozialistische SA. sofort auszulvsen, die SA.-Heime sofort zu schließen sowie die stark bedrohte persönliche Freiheit führender Republikaner und ber Arbeiterbewegung wie auch die Einrichtungen dieser Organi sationen mit allem Nachdruck zu schützen. Die kommu nistische Fraktion verlangt gleichfalls in einem Antrag, in dem den Nationalsozialisten Mordüberfälle, Brandstiftungen und Bombenattentate vorgeworfen werden, die Auslösung der SA. und SS. sowie aller sonstigen militärischen For mationen. Weitere sozialdemokratische und kommunistische Anträge verlangen die Aufhebung der Notverordnung über die Absetzung der geschästSsnhrenden preußischen Negierung und die Absetzung deS R e i ch S k o m m t s s a r v. Die Kommunisten haben ferner Anträge eingebracht, dem Land tagspräsidenten Kerrl das allerschärfste Mißtrauen auszusprechen, die Notverordnung zur Sicherung des inneren Friedens und alle bestehenden Zcitungsverbote aufzuheben. SPD. will „Selbstschutz" organisieren Berlin, 8. August. Der sozialdemokratische PartetauSschuß nahm am Freitag einen Bericht des Parteivorsihendcn WelS über die politische Situation nach den Mahlen ent gegen. In der anschließenden Debatte wurde nach der parteiamtlichen Mitteilung schärfste Kritik an dem Ver halten der Staatsorgane gegenüber „nationalsozialistischem Terror" geübt. Zum Lchluß heißt eS in dem Bericht: „Ans dieser Erwägung wurden vom Parteiausschuß die Möglich keiten eines beim Versagen der Staatsgewalt einsetzenden organisierte» Selbstschutzes erörtert." Brutale Aebersalle tm Grzgebirse Zwickau, 8. August. In ber Nacht zum Freitag wurde in Schneeberg im Erzgebirge ein der NSDAP, an gehöriger 2-Nähriger Schneider durch Zeichen und Alarm ruse geweckt. AIS er aus die Straße trat, wurde er durch Stockschläge auf den Kopf und in» Gesicht schwer verletzt. Die Täter, die bisher noch nicht ermittelt werben konnten, lieben auch bany noch nicht von ihm ab, als er zu- sammcngebrochen war, und bearbeiteten ihn mit Fußtritten. Auch in Schwarzenberg tm Erzgebirge wurden mehrere Nationalsozialisten überfallen. Einer von ihnen wurde mit Erschießen bedroht. Drei trugen schwere Kopf verletzungen davon. «»immnWAe MttvMm verurteilt Memmingen, 8. August, vom Schnellrtchter wurde heute ber Kommunist Beil wegen Beamtennöttgung und gefähr licher Körperverletzung aus politischen Beweggründen zu sieben Monaten Gefängnis bet sofortigem Haftantritt ver urteilt. Der Kommunist Lais erhielt wegen Beihilfe zur Beamtennöttgung zwei Monate Gefängnis. Der Ver urteilung lagen die politischen Ausschreitungen vom 2. August zugrunde, bet denen dte beiden Kommunisten bi« Polizei aufsorderten, den Platz zu räumen, da Ne andern- falls Verstärkung holen würden. Außerdem wurden bet dieser Gelegenheit einige Nationalsozialisten bluttggeschlagen. «affenfun- bet Kommunisten Gleiwitz, 8. «ug. Wie die Polizeivressestell« mitteilt, wurden heute früh in Miechowitz Wohnungen, deren In haber Kommunisten sind, nach Waffen durchsucht. Dabet wurden bei dem Führer der Kommunisten «in Infanterie gewehr, eine Pistole und 40 Schuß Gewehrmunition, bei einem anderen Kommunisten «Ine Dynamttpatron«, zwei Sprengkapseln, zwei Meter Zündschnur, zwei zu Spreng kapseln hergerichtete auSgehöhlte eiserne Kugeln, «in Seiten gewehr usw. gesunden. Insgesamt wurden sechs Personen festgenommen. Reichsbanner forbert Verbot »es „Völkischen Beobachters" Berlin, 8. August. Da» Reichsbanner hat, wie bi« Bundespressestelle mitteilt, bei der bayrischen GtaatSreate- rung „im Interest« der Befriedung des deutschen Volkes und der Durchführung des Burgfriedens" daS sofortige Ver bot des „Völkischen Beobachters" gefordert. WirMMimkiirbelima in Amerika Großzügige Kre-ttplane Berlin, 8. August. lEig. Drahtmeldung.) Dte ameri kanische Regierung verfolgt neue umfassende Kredit- pläne zur Ankurbelung der Wirtschaft in den Vereinigten Staaten. Unterstützt durch den Präsidenten Hoover und das Bundessarmamt, reifen diese Kredttpläne, dte auf das von Omen D. ?)vung geführte'Finanzkomitee zurückgehen, ihrer Verwirklichung entgegen. Diesmal soll die Ankurbelung vom N o h st o f f m a r k t auS- aehen. Tie Pläne, deren offizielle Bekanntgabe bevor steht, sehen etwa folgendes vor: Finanzierung umfangreicher Nohstosskäus« ber Industrie, um die Warenpreise wieder zum Anziehen zu bringen, weiter Bildung eines WeizenpoolS, der die restlichen WeizenbestLnde des Farmamtes übernehmen soll. Ferner ist die Gründung eines Baumwollpools sowie die sofortige Inangriffnahme rentabler vssent- kicher Bauten vorgesehen. Der Errichtung össentlicher Bauten soll sich eine großzügige WokmungSbauaktton, die durch den Abbruch unhygienischer und alter Stadtviertel eingelcitet wird, ««schließen. Schließlich ist noch zunächst etwas allgemein eine wettere Kreditankurbelung vor gesehen mit dem Zwecke, weitere Dividende navS- fälle zu vermeiden. Wie man sich die Durchführung des letzteren Plane» denkt, ist auf Grund der bisher vor liegenden Meldungen noch nicht recht zu erkennen. der Meinung, daß die stark« AuswärtSbeweguug Börsenkur e sn de« Letzten Tage«, die eigentlich l durch worbe» Man ist in amerikanischen WirtlchastSkreise» vielfach der Meinung, daß die stark« AufwärtSbeweguug ber Börsenkur e in be» letzten Tagen, bi« eigentlich durch keine tatsächliche Besserung der Lag« gerechtfertigt ist, durch in la torisch« Tendenzen hervoraernfe« se, di« zwar noch nicht assen zntage trete«, sich aber als wirkungsvoll erwiesen hätte«. Bet den vielfältigen Anlethemanövern der letzten Monate war eine solche Wirkung allerdings kaum zu vermeiden, zumal jetzt durch den Beginn ber Ausgabe von einer Milliarde neuer Nationalbanknoten sich dte inflatorische Tendenz noch deutlicher zeigt. TS ist beachtenswert, baß ohnehin bereits der Notenumlauf in den Vereinigten Staaten um eine Milliarde Uber dem Stand vom August l»8l liegt. Man erörtert in den amerikanischen Wirtschaft», kreisen zur Zett sehr eingehend die Frage, ob die Washingtoner Regierung in der Lage sein werde, dte sich zeigende Inflation wirkungsvoll einzudämmen. Sehr ge spannt sieht man den wirtschaftlichen Möglichkeiten ent gegen, die sich nach dem Willen der Regierung au» den neuen Maßnahmen ergeben sollen. bare Ideal eine» österreichischen Bundeskanzler» barsiell«. Der Vizepräsident des NattonalrateS, Dr. Ramel, wie» auf bi« zehnjährige parlamentarische Tätigkeit Seipel» -in, in ber er in rastloser Arbeit seine Kräfte verzehrt -ave. Sonnabend, 5. An-nfi 1SL2 Vit MtMArn NtitztlMlm «Wen wieder den sm» Berlin, 8. August. (Eigene Drahtmelbung.) Nach Eintritt ber Veränderungen in den preußischen Ministerien wird ber Vereinigung ber Polizetosstztere Preußen» eine langumkämpfte Forderung erfüllt werben. Unter dem Innenminister Gevertng wurde den Offizieren ber Degen als unzweckmäßig fortgenommen. Haupt- sächlich natürlich bevhalb, um jede Erinnerung an da» alt« Heer, au» dem ber größte Teil ber preußischen Polizei- ossizter« hervorgegangen ist, sortzuwtschen. Dte Offiziere er- hielten dafür als Settenwafse den Hirschfänger. Dte Einführung de» Hirschfängers kostete dem Staat und den Steuerzahlern seinerzeit viel Gelb, ganz abgesehen davon, baß sich diese Waffe für den Polizetdtenft al» gänzlich unbrauchbar erwies. Ein Erlaß deS kommissarischen vreutztschen Innenministers auf Wiedereinführung be« DegenS bet den Poltzeiosstzteren steht unmittelbar bevor. Erhöht»« reewstoffdeimifchungszwanv vraktmsläuag aiworor SorUoer Sebrtttleltnng Berlin, 8. August. In ber Frage einer höheren Treib- stossbetmtschung ist beschlossen worden, die Bet- mtschungöqnote, die bisher S Prozent betrug, vom 1. Oktober ab aus 10 Prozent zu erhöhen. Diese Maßnahme stellt ein« Hilfe für bi« landwirtschaftlichen Kartosfelbrennereien bar und bedeutet weiter «ine Entlastung der Reichsmonopol verwaltung für Branntwein von ihren außerordentlich hohen SvtrituSbestänben. Den Befürchtungen, daß nunmehr eine erhebliche Verteuerung der Treibstoff« Platz aretfen werbe, wirb mit ber Ankündigung «ntgegenaetretcn, baß eine ober« PretSgrenz« sestgestellt werden soll. Immerhin wird man damit zu rechnen haben, baß sich tm Kletnverbrauch eine Erhöhung ber Benztnpreise um etwa 2X bis 8 Pfennig je Liter ergibt. vl» jvuttewerWditmoen ergebntM «erlogt Der Bötkerbmitedettrag komm« auf Gpewkent» 0r»tzt»»1S»ua «wer« SerUoe» »vArUAott«»« Ber«», v. «ug. Dte ReichSregierung sieht sich außer- stände, den nächsten fälligen vvlkerbunbSbettrag in Htche von 800 000 RM. in Devisen zu leisten. Ei« hat sich auf Grund der deutschen Devtsenlage entschließe» müssen, d esen Betrast auf Gp«rrkontv bet einer deutschen Bant « nzuzahlen. Dte MetchSreaterung sah sich, wie man in ihr nahestehenden Kreisen erklärt, um so weniger tn der Vage, die Devisenvorschriften zu durchbrechen, al» am 1. Septem- ber «tn von auSländtschen Gläubigern gegebener 100-Mil- lionen-Kredit brr Deutschen Bank und DtSkontogesellschalt fällig wird, der auch nur auf Sperrkonto gezahlt werden kann. Dte RetchSregterung stellt sich jetzt vollkommen aus den Standpunkt, baß «S, wenn deutsche Schuldner ihren Verpflichtungen nur in Leistungen auf rin Sperrkonto nach- komme» können, dann doch «inen mehr als verwunderlichen Eindruck machen müßte, wenn daS Reich einen so hohen Betrag für ein« Institution, die sich für die deutschen Inter- «sie» mehr al» fragwürdig erwiesen hat, ohne weiteres in Devisen leistete. Im übrigen darf man wohl auch annehmen, dab di« finanzielle Mißwirtschaft, die sich der Völkerbund leistet, auch rin Beweggrund für die Haltung -er RetchSregterung war. ES war schließlich «in ganz unmöglicher Zustand ge worden, daß da» arme, ausgepowert« Deutschland dazu beitragen mußt«, Mittel bereitzuftelle«, die v»n den Genfer BvlkerbundSstellen dann mit volle« Händen verschleudert wurde«. In letzter Zeit hatte England berett« Anträge vorgelegt, die Einsparungen in dem verschwenderisch ausgezo- genen Dienstbetriebe der VvlkerbundSinstttuttonen torder- ten. Diese von Deutschland unterstützten Anträge verfielen aber der Ablehnung. In VvlkerbundSkreisen ist man natürlich über da» deutsch« Vorgehen ziemlich ungehalten, aber man wird sich auch tn Genf daran gewöhnen müllen, baß Deutschland endlich beginnt,-en Völkerbund nach seinem wahren Werte zu beurteilen. Dte Einzahlung der deutschen MttgliedSverpflichtungen auf ein Sperrkonto bedeutet ja nun »war noch lang« nicht, dab der Völkerbund von Deutsch, land nicht» erhält, aber wett« Kreise -er deutschen Bevölke rung würden e» nur begrüben, wenn die RrtchSregierung sich dazu entschließen könnte, für die zweifelhafte Stnrich- tung des Völkerbundes überhaupt nicht» mehr auSzugeben. Sie «eriitngenmg »er MNmWWandrs Sens, 8. «ug. Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Henderson, bat an alle auf der Abrüstungskonferenz ver tretenen Regierungen ein Schreiben gerichtet, in dem er die Regierungen ersucht, so bald wie möglich, aus jeden Fall aber vor dem l. November, mttzuteilen. ob sie bereit seien, gemäß ber am 28. Juli von der Abrüstungskonferenz ge faßten Entschließung einer Verlängerung des R ü st u n g S st t l l N a n d e S vom 1. November anumvter Monate zuzustimmen. — DaS Schreiben Hendersons ist eine ebenso leere Formalität wie der „RüstungSsttllstand" selbst, der bekanntlich im September 1081 von ber italieni schen Delegation als wirksame Einleitung der AbrttstnngS- konserenz vorgeschlaaen wurde, durch den Einfluß der ab- rüstungSseindlichen Mächte aber tn der endgültigen Fassung jeden praktischen Wert verlor. Svte-eraufbau -es schwe-tscken Sün-Holztrufls? Stockholm, 8. Aug. Der Generaldirektor de» schwedi schen Zündholztrust» teilt« auf Anfrage -er schwedischen Presse mit, daß am 18. August eine wichtige Laguna de» RekonstrukttonSauslchusie» vom Zündholztrust stattfindet. Auch aus dem ÄuSlande, insbesondere au» England, Amerika und Frankreich, werben Vertreter der Zündholz industrien daran teilnehmen. Der Generaldirektor bestätigte seiner, baß »wischen den schwedischen und sranzösischen Interessentenkreisen Verhandlungen zur Verringerung der schwedischen ZUndholzauSfuhr nach Frankreich stattgesunden haben. Die Angaben, daß Deutschland beabsichtig«, da» Zündholzmonopol zu kündigen, seien dem schwedischen Zündholztrust völlig unbekannt. Glanzleistung eine« -tuszruofahrerö Berlin, 8. Aug. Aus dem Zentralslughasen Tempelhos landet« am Freitagnachmittag da» Flugzeug,,CH. 106" einer schweizerischen Firma, da» kurz nach dem Start tn Leipzig da» recht« Ra- verloren hatte, Der Vorfall war vom Flug platz Halle—Letpzta au» bemerkt und nach Berlin berichtet worden. Durch Funkspruch wurde dem Flugzeugführer, dem schweizerischen Flugkapitän A ck« r m a n n, Mitteilung von dem Verlust dr» Made» gemacht. Mit großer Besorgnis beobachtete man tn Tempelhos da» VandungSmanöver. Mit seiner glatten Landung vollbrachte der Pilot eine fliegerisch« Glanzl«istung. Er setzte die Maschine leicht nach link» geneigt so glücklich auf. daß sie völlig unversehrt blieb. Sn Bord besanden sich insgesamt neun Personen. vraktmolänog nneoror Karliner SodrUtloltnng Berlin, 8. August. Dte zwischen dem ReichSernährungS- mtnisterium und Vertretern Holland» und Dänemarks ge suhlten Verhandlungen tn brr Butterzoll frag« sind zunächst ohne Ergebnis vertagt worben. Dte auslän dischen Delegierten haben Berlin verlaßen, da sie sich mit dem letzten seitens be» Reiche« unterbreiteten Angebot nicht einverstanden erklären wollten. Diese» Angebot sah ein Butterkonttngent zu einem niedrigeren und «in Butter, kontingent zu einem höheren Zollsätze vor. Dte Berhanb- lungen gelten aber nicht al» vollständig abgebrochen, viel mehr soll versucht werben, durch Besprechungen in den Hauptstädten ber beteiligten Länder die Dinge weiter zu bringen, um sie, wenn möglich, doch noch einer Lösung »u- zusührrn. Die Hausfrauen vevrn Margaetnefteuer Berlin. 8. Ang. Der ReichSverbanb Deutscher HauS- srauenvrreine, e. V., protestiert in einem Schreiben gegen den Gedanken einer Besteuerung brr Margarine und betont u. a., das, die hilfsbedürftige Bevölkerung mit der Einslib- rung einer Margartnesteuer gezwungen werbe, ihren Bntterverbrauch noch stärker einzuschränken. Dadurch werde aber di« schon jetzt gefährdete Gesundheit weitester BolkSkretse geradezu untergraben. » Granau In Mtlwauke» Renyork, 8. August. Der deutsche Flieger von Gronau flog um 2NM Uhr sMEZ.j von Syikago ab und traf um 28 Uhr (MEZ.) tn Milwaukee ein, wo er von einer riesigen Menschenmenge begeistert empfangen wurde.