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Nach einem heftigen, zwischen 9 und 10 Ühr abends tobenden Gewitter setzte im Naume von Npern zwischen Bixschoote und Hollebeke von 10 bis 11 Uhr abends schweres feindliches Trommelfeuer ein, dem aber nur der ge meldete Angriff einer starken englischen Erkundungsabteilung östlich von Hooge folgte, der unter empfindlichen Berlnsten für die Engländer avgeschiagen wurde. Unsere Flieger griffen feindliche Batterie nester bei Dixmui de, Vp"n und Armenkidres erfolgreich mit Bomben an, bombardierten das Munitionsdepot bei Ballleul und den Bahnhof Hazebrouk; Treffer und Brände wurden be obachtet. Bei aufklarendem Wetter war die Fliegertätlgkeit vom frühen Morgen des 9. August an sehr lebhaft. An der Arras front versuchten feindliche Patrouillen im -TUorgengrauen des 8. August zwischen La - Bassee - Kanal und der Scarpe an verschiedenen Punkt«« vorzustoßen. Sie wurden indessen durch unser Feuer in die Gräben zurückgetrieben. Um 4 Uhr morgens drangen brutsche Stoßtrupps an der Bahn Douai — ArraS bis in den zweiten feindlichen Groben vor, fügten dem Gegner erhebliche Der» laste zu und brachten Gefangene zurück. In den frühen Morgenstunden Les 9. August steigert« sich das feindliche Feuer erheblich im Abschnitt zwischen dem La BassLe-Kanal und Merlconrt. Oestlich von LooS bis zum Südrande von LenS schwoll es znm Trommelfeuer an. Vorstoßsnde starke feindliche Erkundungstrupps wurden teils durch Feuer, teils durch Nahkämpfe zurückgejagt. Die Kathedrale von St. Ouentia erhielt abermals fünf Granatreffer An der Aisnefront war dos feindliche Feuer besonders in den Abendstunden leohaft and schwoll in verschiedenen Abschnitten ze.tweise zu großer Heftigkeit an. Gegen 9 Uhr abends wurde bei der Hurte- bise-Ferme das Ausfüllen von feindlichen Gräben mit schwarzen Franzosen erkannt und unter vernichtendes Kesselfeuer genommen. An der Ostfront verlief der 8. August von Riga bis zum Zbrucz außer vorübergehender Feuersteigerung bei Smorgen ohne besondere Ereignisse. Am Zbrucz, namentlich bei Huslatyn und am Zusammenfluß mit dem Dnjestr, ebenso bei Tarnopol stellenweise auffrischende F«oerlätigkeit. Zwischen Dnjestr und Serelh blieb die Lage unverändert. Ein russischer An griff, den die Rusten nördlich des OrteS Sereth vortrugen, wurde zurück gewiesen. Nördlich des Ortes Solka brachen wir hartnäckigen russischen Widerstand. Wir eroberten daS Rordufer des gleichnamigen FlusseS bei Arbora. Die Rusten versuchten durch heftige Gegen angriffe die entrissenen Stellungen zurückzugewinnen; sie wurden unter den schwersten russischen Verlusten überall abgewiesen. Weiter südlich schoben wir uns beiderseits des Moldova- Tales kämpfend lüS in die Linie Höhe Bebeica —Höhe 868, nördlich Wama — Mgr. Bakrina, vor. Auch beiderseits der Bist ritza bis zum Tölgyes-Paß erzielten wir Fortschritte. Weiter südlich in den Karpathen für uns erfolgreiche Kämpfe. Der Gegner verblutete sich in erneuten starken Angriffen. In der Gegend des M g r. Tasinulul und deSMk. ReSbouilui, deS Mt. Sboina und Reagra sowie gegen die Höhen nördlich deS Klosters Repsa und nördlich von Focsani bewährte sich in erfolgreichen Kämpfen der ungebrochene An griffsgeist unserer Truppen aufs glänzendste. Die Kriegslage D Berlin, 9. August. (Drahtberichl unserer Ber- liner Schriftleitung.) Unsere Offensive im Ostea hat auch in den hinter uns liegenden Tagen günstigen Fortgang genommen. Wir und unsere Verbündeten stehen fehl östlich des Grenzflusses Prath auf russischem, südlich von Kimpolangauf rumänischem Boden. Süd östlich von Lzernowih uamitlelbar an der Moldaugrenze. Dieses stolze Ergebnis ist in knapp 14 Tagen erreicht worden, und die 11. Armee ist zerschmettert, die 7. in die Flocht gerissen und die 8. gleichfalls zum Rückzug gezwungen. Wesentlich für die Erfolge war das Vordringen unserer Truppen in unaufhaltbaren Märschen von Rara- jowka bis über den Pruth. Dadurch kam die südlich des Pruth be findliche 8. Armee la eine immer peinlichere Lage, ihre Flank« und die rückwärtigen Verbindungen worden hier bedroht ond der Abtransport der Armee ond des Trostes ward so überaus schwierig. Alles war auf Ll« Bahn Kolomea —Czernowitz angewiesen, dorthin drangen die Kolonnen von Norden, Nordwesten und Westen her, aber auch die TrainS der in den Karpathen stehenden Truppen. Der Abtransport dieser gewaltigen Masten erfordert« Zeit, deshalb mußten ihn wenige Nachhuten decke» ond zwischen Dnjestr ond Pruth und in den Kar- pathe» Widerstand leisten. Die von Norden her drohende Gefahr zwang di« Artillerie zum weiteren Rückzng; gleichzeitig wurden die rus sischen Rachhute« an verschiedenen Stellen durchbrochen. Damit wurde der Weg nach Czernowitz frei, und Czernowitz, die Karpathenpäfle und die Bakowina fielen in unser« Hand. Seitdem di« Rosten auf russisches Gebiet zurückgedrängt sind, hat sich ihr Widerstand verstärkt. Zunächst östlich des Grenzflusses Pruth, dann östlich und südöstlich von Lzernowih. Wer haben seil dem 4. August die Kämpf« einen heftigen Charakter angenommen. Weiter südlich habe« wir den Austritt aus den Flaßtälera ge wonnen. Ja der Gegend von Kimpoluag mrd südlich im rumänischen Gebiet ging der Vormarsch la den schwierige« Gebirgspässen nur lang sam voaftattea. Di« russisch-rumänische Gegenoffensive au der oberen Putna und im Gebiet« deS Laflnuluitales konnte trotz an fänglicher Erfolg« auf di« Operationen in der Bukowina keinen Einfluß ausübe». Die dortige» Erfolge wurden durch den Vorstoß bayrischer und creuhtscher Truppe» nördlich von Focsani ausgeglichen. Wir find derweil« zwischen der Bah» Focsani—Berkan auf etwa 10 Kilometer Breil« und ei»ig« Kilometer Ties« i» di« rassisch« Li»l« »ingedrungen. haben am zweiten Tage (dem 7. August) den Gewinn erweitert ond un< gegen starke russische Gegenangriffe behauptet. Im Westen hat sich inzwischen der schon am ersten Schlachttage gewonnene Eindruck verstärkt: Die Schlacht von Flandern ist ein Mißerfolg für die Engländer. Am zweiten Tage, dem 1. August, machten die Engländer bereits eine große Pause, die Fran zosen beteiligten sich gar nicht mehr an den Kämpfen; erst am Abend setzten die Engländer zu einem Gegenangriff an. Dagegen wurden u a - ser« Gegenangriffe von Tag zu Tag stärker. Am dritten Tage rafften die Engländer sich nur noch zu kleinen Vorstößen auf. Jetzt liegen die Engländer in dem Trümmerfeld, preisgegeben dem Vernich tungsfeuer unserer Artillerie; Regen ond Grundwasser verbiet« dem Feinde daä Eingraben. Nun scheint es, daß den Alliierten diesmal das selbe Schicksal bereitet werden wird, w»e seinerzeit den Angriffstruppen RivelIeS. Am 5. August unternahmen die Engländer Teilangrisf« im südlichen Abschnitt des AngriISfcldeS, am 7. August tm nördlichen Abschnitt, ferner unternahmen sie einen erneuten Versuch, um del Nlenport auf dem östlichen Ufer der Äser Fuß zu fasten. An der flandrischen Front sind auch wieder belgische Patrouillen fest gestellt worden. Die Belgier stehen an d«r Mer. eiagerahmt von den Engländern im Norden, von den Franzosen im Süden. * . * fr.) Köln, 9. August. (Eig. D r ah t b e r t ch t.) Die .Köln. Ztg." meldet von der Schweizer Grenze: Der Militärkritiker deS .Journal des Döbats" sieht im Vormarsch der deutsch-österreichischen Armeen zwischen Dnjestr im Norden und Kimpolung im Süden ein großes, nach klassischen Regeln ausgeführtrS Flankenmanöver mit der Achse in der rechten Flanke. Der Vormarsch gehe in vier Kolonnen auf einer Front von etwa 100 Kilometer vor sich. Die erste Kolonne gehe unmittelbar südlich Ehotin vor, die zweite längs des Pruthtales, di« dritte in der Nähe der Stadt Sereth, die vielte, auf der rechten Flank«, stehe bei Wama und bleibe ungefähr 60 Kilometer hinter dem linken Marsch flügel zurück. Dieser Marschflügel sei durch eine SicherunaSkolonne im Norden geschützt. Auch .Llberkö' hält die rumänische Pruth- armes durch daä Flankenrnanöver für gefähr dek. Die Londoner Konferenz vertagt fr.) Rotterdam, 9. August. (Drahtberichl unseres Sonderberichterstatters.) Aus Loudon wird gemeldet: Die Konferenz der Entente wurde gestern abend vertagt. Nach den englischen Abendblättern wurde auch über die Konferenz in Stockholm verhandelt. fr.) Von der Schweizer Grenze, 9. August. (Drahtde - richt unseres Sonderberichterstatters). Ja einem Lon doner Telegramm der .Tribun« de Gendve" findet sich daS bemerkens werte Zugeständnis, daß die Zusammenkunft der Minister der Alliierten in London den Zweck verfolgt, die Entscheidung deS Krieges noch in diesem Jahre zu suchen. fr.) Frankfurt a. M., 9. August. (Eigen. Drahtber.) Reuter berichtet, wie die .Franks. Ztg." aus dem Haag erfährt, aus London: Das Publikum zeigt großes Interesse für die Alliiertenkonferenz. Eine große Menschenmenge ver sammelte sich in der Downingstreet, um die Abfahrt der Dele gierten anzusehen. Die deutschen Hilfskreuzer vtk. London, 9. August. (Rcutermeldung.) Unterhaus. Auf eine Anfrage, ob die Regierung weitere Mitteilungen machen könnte über den deutschen Hilfskreuzer .Wolf" im Indischen Ozean und über die deutschen Schiffe .Seeadler", .Möwe", .Puyne" a. a., die vor einiger Zeit im Atlantischen Ozean tätig gewesen seien, von denen man aber seit kurzem nichts mehr gehört habe, erwiderte der Parlamentssekrelär der Admiralität Mac Namara: Die Regierung ist nicht ohne Kenntnis von den Bewegungen oder dem Schicksal dieser Schiffe. Unter den vorliegenden Umständen wird die Beantwortung der Anfrage aber nicht für im öffentlichen Intereste liegend gehalten. Wie Reuter dieser Meldung hiuzusügk, legte Mac Namara den Hauptton auf das Work .Schicksal". Oesterr. - ungar. Heeresbericht Wien, 9. August. Amtlich wird gemeldet: Oestttcher Kriegsschauplatz Heeresgruppe des GeneralfetdmarschallS von Mackensen. Versuche der Rusten und Rumänen, die nördlich von Focsani errungenen deutschen Erfolge durch starke Masten stöße wettzmnachen, scheiterten völlig. Der Feind verlor btt gestern abend SO Offiziere und 3300 Mann an Gefangenen, außerdem 17 Geschütze und über SO Maschinengewehre ond Minenwerfer. Heeresfronk des Generalobersten Erzherzog Joseph. Bei der an der ungarischen Ostgreaze fechtenden Armee des Generalobersten Freiherrn von Rohr kam es gestern fast an allen Frontabschnitten zu günstig verlaufenden Kämpfen, in denen wir Raumgewinn erzielten. Sämtlich« Angriffe des Feindes wurden blutig abgeschlagen. In der südlichen Buko wina entriß nach mehrtägigem, hartem Ringen unsere Kavallerie den Rusten bei Wama zwei hinterelnanderliegende Höhen stellungen; sie ist im Vordringen auf Gurahumora. Weiter nördlich trat ii; der Lage keine wesentlich« Aenderung ein. Italienischer und Balkan-Kriegsschauplatz Nichts Neues. Der Chef des VeneralstabeS. Die dritte russische Revolutionsregierung p. k. In den ersten Iulitagen hatte es den Anschein, als ob es Kerenski gelungen wäre, durch die Macht seiner persönlichen Propaganda die Gegensätze in Rußland wenigstens für den Augen blick so zu überbrücken, daß wir wieder mit einem schlagfertigen und kampfbereiten Gegner zu rechnen hakten. Trotz großer Schwierigkeiten bei den widerstrebenden Truppenteilen war es gelungen, den Offensivgeist der Armee zu beleben, und die nicht unbeträchtlichen Anfangserfolge, vor allem die hohe Gefangenen zahl, die die Kerenskische Iulioffensive der russischen Armee brachte, verfehlte ihren Eindruck auf die Stimmung im Lande nicht. Aber der Zusammenbruch folgte dem kurzen Siegesrausch auf dem Fuße nach. Die Bolschewikis nutzten die Nachrichten von den ungeheuren Verlusten der am Kampf beteiligten Truppen in ihrem Sinne aus, die Kronstädker Radikalen entfesselten einen Aufstand, in der Hauptstadt, und wahrend in den Straßen Peters burgs gekämpft wurde, kamen die Hiobsposten von dem Durch bruch der deutsch-österreichischen Armee in Galizien und dem völligen Versagen der dortigen russischen Truppen an der Newa an. Alles schien verloren, und eine Katasirophenstimmung be mächtigte sich der Regierung und der Bevölkerung, die das Schlimmste befürchteten ließ. Im allgemeinen Wirrwarr behielt allein wieder Kerenski den Kopf oben und schritt unbeirrt seinen Wea. Der Aufstand in Petersburg wurde niedergeschlagen, die Bolschewikis wurden aufs energischste verfolgt und vor dem Volke, um ihren Einfluß zu brechen, geschickt als deutsche Agenten gebrondmorkt. lieber die Zustände in der Armee aber veröffentlicht Kerenski iene berühmten Tagesberichte, . die in der offiziellen Kriegsberichterflattung einzig dastehen dürsten. Und das fast un möglich Scheinende gelang ihm: der Arbeiter- und Soldatenrat nahm in einer nächtlichen Sitzung, die bis morgens um 4 Uhr dauerte, gegen wenige Stimmen eine Entschließung an, die das Ministerium zur .Regierung der Rettung der Revolution" er nannte und im Sinne der altrömischen Formel videaut consule» der Regierung diktatorische Vollmachten übertrug. Aber Kerenski ging noch einen Schritt weiter. Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, daß ihm persönlich und ihm allein die Diktatur von den Vertretern des Volkes zuerkannt sei, er klärte er seinen Austritt aus der Regierung und erzwang damit eine Vertrauenskundgebung von jener Stärke, wie er sie zur er folgreichen Ausübung seiner Rolle als Retter Rußlands für un umgänglich nötig hielt. .Da ich es für unmöglich halte", sagte Kerenski in seinem Aufruf an das Volk, .unter den gegenwärtigen Umständen, wo die äußere Niederlage und innerer Zerfall das Land bedrohen, mich der mir anvertrauten schweren Pflicht zu entziehen, betrachte ich diese Pflicht als ausdrücklichen Befehl des Landes, in mög lichst kurzer Frist und allen etwa sich ergebenden Hindernissen znm Trotz eine kraftvolle revolutionäre Macht zu schaffen. Ich gedenke die Lösung dieser Aufgabe auf meine unabänderliche Ueberzeugung zu stützen, daß das Wohl des Vaterlandes und der Republik den Verzicht auf Parteistreitigketten und volle Selbst verleugnung aller russischen Bürger verlangt unter Bedingungen und Verhältnissen, die durch die Harke Notwendigkeit, Krieg zu führen, die Kampffähigkeit des Heeres zu erhalten und die wirt schaftliche Stärke des Staates wiederherzustellen, gebieterisch vorgeschrieben sind." In diesem Zeichen der .nationalen Konzentration" schritt Kerenski zur Bildung seines Kabinetts, an dem er alle Parteien, die ihm ihr Vertrauen ausgesprochen hatten, zu beteiligen suchte. So kam die dritte russische Revolutionsregierung zustande. Das erste Ministerium war eine Regierung der bürgerlichen Linken gewesen und scheiterte am Imperialismus der Kadetten. Das zweite, in dem die bürgerlichen Parteien mit den Sozialisten um die Macht rangen, war in allen wirtschaftlichen Fragen tief in sich gespalten und hielt dem Ansturm der Iulitage nicht stand. Das dritte, die Schöpfung Kerenskis, scheint in seiner Zusammen setzung einheitlicher zu sein und wenigstens in sich selbst nicht solche Gegensätze zu bergen, wie seine beiden Vorgänger. Von den Führern der Kadetten und Oktobristen Ist keiner in der neuen Regierung vertrettn. Ebensowenig hat die äußerste Linke sich an der Kabinettsbildung beteiligt. Sogar Tseretelli, dem mit Tere- schtschenko zusammen die Versöhnung der Petersburger mit der ukrainischen Rada gelang, hat — trotz der Bitten Kerenskis —, wie die Petersburger Telegraphen-Agentur mitteilt, die Ueber- nahme eines Ministerpostens abgelehnt, um sich völlig der Tätig keit der demokratischen Organisation widmen zu können. Vorläufig scheinen sich die Parteien, die im Kabinett nicht vertreten sind, zurückhalten zu wollen, um Kerenskis Arbeit an der inneren Reorganisation des Staates nicht unmöglich zu machen und so weder der monarchischen Gegenrevolution noch dem Anarchismus der Desperados in die Hand zu arbeiten. Es ist des halb durchaus nicht ausgeschlossen, daß Kerenski die Lösung der Riesenaufgabc. die er sich gestellt hat, tatsächlich gelingt. DaS aber wird, so glauben wir, bei der zunehmenden Schwierigkeit der wirtschaftlichen Verhältnisse Rußlands nur möglich sein, wenn durch eine rasche Beendigung des Krieges alle Kraft auf den inneren Wiederaufbau des Staates vereint werden kann. Aller dings hak Kerenski durch die persönliche Ilebernahme der Armter des Kriegs- und Marineministers, d. b. also durch die Ver einigung aller militärischen Gewalt in seiner Person, den Willen zum Ausdruck gebracht, sein Hauptaugenmerk auf dir Reorganisation der Wehrkraft zu lenken. Aber wir glauben trotzdem, daß er, . der bisher so viel