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.0 I» b o .0 7.0 a o o o d 0 o o k o l> s ll o ,u o ,u .0 ,u ,o a o o o o o « o o o a v o d o o 8 ! 8 > s o o o IS II »7 » 103.0 »14,0 3 v r» » reo ls.o » o » u I d« I» >.o 's? rr 75 do 7» 1 da I » l> o o o o o s»,o 44.3 »7,0 «r.o rr., 4 0 «4 » ttvll I I 84k.O i 189 l I7V.0 asleo ) 3»,5 r 112.0 13,12» Z2.3 es »«ii 2L k >. 32 22 k I. 82 14. I . 32 Ni ! i. 32 12. Il > 32 12. 1 I. 1 IS. I I. 32 NI. Ii>. 31 IS. 4. 32 2. Z >. 32 I. S. 32 24. 3 I. S2 20. w. 32 4. 4 I. 32 4. 3. 32 I. S >. 82 22. I . 32 24 I». 32 17 13 >. 32 23. 0 >. 32 24 6. 32 8cln»3 »?,a 7'7,, 14.2» SS.1» r, ,7 s?,o 4,"?» Bi. Scchroaao. Ne.su Deutsch - argentinischer Kan-etskonslikt fternlmrcher-kammelnumme,: »LILI «u» lür »lachlgklprLch«: Nr. »uot> SairNUtHung u. HaupIgrickiLIUftellei Vresdtn -«. I, Marienllrad« 3»/»» Dne» «. »«lag! «rvt« « »«ickiordi, »rkldkn. PoMchrck-Mo. ia«3 LreNien «achdruck nur mit »«utl.0uettenangabe IDreidn. Nacht.> »ulLIIt». 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In Artikel -t des Handelsvertrages haben sich die beiden Staaten für den Warenverkehr die Meistbegün stigung gegenseitig zugesagt, und zwar in einer Horm, die über die Absichten der beide» VerlragSstaatcn einen Zweifel nicht zuläht. Demgemäß haben die beiden Staaten sich bis vor kurzem auch gegenseitig anstandslos die Meist begünstigung gewährt. Seit einiger Zeit macht Argenti nien aber den Versuch, unter Hcranztsliung einer ande ren Bestimmung des Handelsvertrages, nämlich des Art. 8, die Verpflichtung zur Meistbegünstigung gegenüber Deutschland zu bestreiten. ES kann fedoch angesichts des klaren Wortlantes des Artikels 4 kein rechtlicher Zweifel bestehen, das, der Artikel 8 sich nicht aus Zölle und Abgaben, sondern aus die Rechtsverhältnisse, insbesondere die persönlichen Rechte der beiderseitigen Staatsangehörigen im Handels verkehr, bezieht Der beste Beweis dafür ist. das, Argentinien 7g Jahre lang den Handelsvertrag in dem gleichen Sinne auSgclegt und angcwendet hat, wie er von Deutsch land auch jetzt noch auSgclegt wird. Seit dem 1k. November 1832 hat Argentinien aber in einem Handelsvertrag mit Chile diesem Lande eine Reihe von Zoller Mäßigungen zngestandcn und diese nicht nur losort in Kraft gesetzt, sondern Ne auch gleichzeitig aus England. Frankreich und Italien auf Grund der Meist begünstigung übertragen, dagegen Ne Deutschland, baS Ne gleichfalls aus Grund der Mcistbegtinstignng sür sich in Anspruch nimmt,, verweigert. ES ist klar, das, Deutschland Nch daraus nicht ein lassen kann. Deutschland hat dazu um so weniger einen Anlas,, als es zu den gröNten Abneh in c r n argentinischer Er zeugnisse gehört. Ta alle dcntschcn Borstcllungcn bet der argentinischen Regierung seit dem 1K. November ohne Er- gcbnis geblieben sind, und da die deutschen Waren seit diesem Tage tatsächlich bereits differenziert be handelt werden, hat die deutsche Regierung sich gezwungen gesehen. Argeutiuie» von der deutschen Melstbegünftisuugsltste zu streichen und den deutschen Obertaris aus einzelne argen- ttnische Erzeugnisse, wie Talg, MaiS usw., anzu wenden. Diele Bestimmung sollte ursprünglich schon am I. Januar 1883 tu Kraft trete«. Aus argentinisches Ersuchen lst der Tag des Inkrafttretens bann aber ans den IN. Januar HInauSgeschvben worben, nm nochmals einen Zeitraum sür Verhandlungen über die Beilegung dieser Meinungsverschiedenheit zu lassen. Selbstverständlich würde im Halle einer Einigung die erwähnte Bekannt machung über die Streichung Argentinien - >vn der dcntschcn Mcistbcgünstignngslislc und über die Anwendung dcS deut schen Obcrlariss sofort wieder rückgängig gemacht werden. Lollerhöhuno in Belgien Brüssel, 88. Dez. Der belgische Senat hat den Ftnanz- plänen der Regierung und den geforderten Vollmachten zur Durchführung der Reformen zugestimmt, ko dah be reits heule die durch Ministcrratsbcschlns, vorgesehene Er höhung einer Reihe von Zöllen und Einsuhr rechten in Kraft tritt. Von der Erhöhung werden be troffen: Alkohol, Essenzen, Zucker, Tabak, Kaffee und Biere. Die S t e u e r c r h ö h n n g e n, die folgen werden, solle» erst Anfang des Jahres bekanntgcmacht werden. znmkreM MMmintlter Ilir SeulWM-Bttlrag Paris, 38. Dez. In einer llntcrrcdnng mit dem „Paris Midi" bringt der französische HandelSmintster Durand seine Genugtuung über die neuen deutsch-französischen Ab kommen zum Ausdruck. Das Devisenabkommen, so erklärte Durand, sei von ausicrordentlichcr Wichtigkeit. Eine deutsch französische Stelle für wirtschastlichc Zahlungen, die ab 1. Januar 1833 bei der Handelskammer in Parts geschaffen werde, habe die Ausgabe, die französischen An- und Ver käufe anözugleichcu. Da die französische Handelsbilanz mit Deutschland passiv sei, werde die erwähnte Stelle über einen ge nügenden Devisenltberschusi versttgen, «m die Be zahlung der sranzösischeu AnSsuhrhändler vollständig sicherznstellen. Nach dem am Sonnabend zur Unterzeichnung gelan genden Abkommen über den Fremdenverkehr würden die nach Frankreich reisenden Deutsche« in Zukunft nicht nur SNO Mark, sondern 7»U Mark mitnehmen können. Bet den Verhandlungen habe man sich bemüht, die berechtig ten Interessen beider Länder zu berücksichtigen, um eine fruchtbare wirtschaftliche Zusammenarbeit zu erreichen. Frankreich sei durch die Loyalität und die Liebens würdigkeit unterstützt worden, die bei den Berliner Verhandlungen geherrscht hätten. Es liege Veranlassung vor, sich zum Abschluß der Verhandlungen zu beglück wünschen. Eine neue Denkschrift zur Relchsresorm vradtmalüang ovaarar Berlin, 88. Dez. Der bekanntlich von dem fetzigen RcichSbankpräslbcntcn Dr. Luther ins Leben gerufene Bund zur Erneuerung des Reiches veröffentlicht eine neue Denkschrift zur RcichSresorm, die die allge meinen Grundlinien sür eine vorznuchmende Abgren zung der Zuständigkeiten zwischen Reichs-, Länder und Gemeindebehörden darleg«. Die angcstrebte Reichs reform wird nochmals als das „Prinzip der rechtlich dif ferenzierenden nnd rechtlich auSzuglctchcndcn Gliederung des Reiches" bezeichnet. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dak das Reich nicht zentralistisch a«sgeba«t sein soll, sondern ans lebendigen, kraftvollen Gliedern be stehen müsse. Diese Glieder, die sich teilen in „Länder alter Art" und „R e i chs la n dp r o v t n ze n", sollen aber nicht schematisch glctchbchandclt werden, sondern nach Aufbau und Kompctcnzweisnng so auszugestalten sein, wie es Ihren besonderen Fähigkeiten nnd Bedürfnissen ent spricht, und wie sie sich am fruchtbarsten in das Reich ein gliedern. Rechtlicher Ausgleich schließlich bedeutet nach den Darlegungen der Denkschrift, bast diesenigen Glieder des Reiches, welche« aus Grund ihrer historischen uud politische« Lage die Pslicht und der Vorzug der politische« Füh rung des Reiches -«fällt, dies mit einer entsprech««» de« Einengung ihrer FreihettSsphäre gegenüber dem Reich ausglelchen mühte«, während dleientgen Länder, die ans Grund ihrer ebenfalls natürlich gegebenen Lage eine größere FreihettSsphäre gegenüber dem Reich beanspruchten, den stärkeren Einfluß der anderen bei der aktiven Führung des Reiches dulden und anerkennen müßten. Bemerkenswert ist in der Denk- schrtst, baß der Liithervnnd den süddeutsche« Länder« «l«e Reih« von Reservatrechte« zugestehen will. Diese Rescrvatrecht« sollen sich vor allem vus das wichtige Gebiet der Kulturpolitik beschrän- vorUaor Sodrittloltuag ken, baS zur Vermeidung von Unklarheiten als Gebiet von Kirche, Schule, Kunst und Wissenschaft bezeich net wirb. Die Ausübung der Rcservatrechtc soll nach dem Vorschlag des ErncncrnngSbundcs in der Weise geschehen, daß ein gemeinsamer Einspruch dieser Länder die Wirk« ng eines absoluten Vetos hat. Der Reichs tag soll sich über einen derartigen, au» dem Reichsrat kom menden Einspruch nicht hinwcgsctzcn können, auch nicht, wie es sonst möglich ist, durch eine Wiederholung seines Be schlusses mit Zweidrittelmehrheit. SMttauölaulch der betten MiNenbmg vradtmolüuug uoooror varUuor 8obrU1I«Ituug Berlin, 88. Dez. Zwischen den Staatöregierungen von Mecklenburg - S t r e l i tz und Mccklcnburä-Schwertn sind Verhandlungen über einen Austausch der En klave Dodow, die bisher zu Mccklenburg-Strelih ge hörte, gegen -aS Landgut Langhagen, das bisher zu Mecklenburg-Schwerin gehörte, mit einem Staats vertrag abgeschlossen worden. Die beiden Landesregie rungen haben nun bei der RelchSregiernng beantragt, das nach Artikel 18 der NcichSverfassung erforderliche Reichs gesetz über GebletöanStausch hcrbctzuslthrcn. Da die be teiligten Länder der GebictSändernng zugestimmt haben, genügt nach Artikel 18 ein einfaches Reichsgesetz, und der Rclchölnnenmtnlster Dr. Bracht hat nunmehr dem Reichstage den Entwurf eines Gesetzes über diesen Ge- btetoauötausch ziigelettet. Die Oesterreich-Anlewe sichergeftellt PariS,»ü. De». Der französische Se « a 1 hat e» »icht für «Stig besunde«, der aussllhrliche« ««»spräche i« her Kammer über die Garantie sür die Oesterreich »«gewähre»»« ««leibe noch «eue Gedanke«gä«ge hiuzuzusüge« «ab sich daraus beschränkt, die vo« Pa«l-Bo»eo«r gestellte Vertrauensfrage mit 1« gegen 68 Stimme« -« He ia he«. Damit ist die österreichische ««leihe ««»gültig sichergeftellt. Deutschlands Nettoeinkommen Wir Deutsche sind wirklich von einer Welt des Miß trauens und deS Neides umgeben, obwohl wir doch in keiner Weile zu beneiden sind. Selbst setzt in der Krise beobachtet man uns argwöhnisch, wittert verborgene Krastauellen, in der Befürchtung, wir könnten uns rascher erholen, als unseren Konkurrenten lieb ist. Sogar nationale Unglücks- sälle, wie die Inflation, die einen gewaltigen Teil nnIcrcS VolkövermögcnS zerstörte, versucht der Gegner in ein „Glück" umznsälschen. Die These ist bekannt, daß Deutsch land sich durch die Inflation von seiner gesamten inneren Verschuldung befreit hätte, während seine Konkurrenten, vor allem Amerika und England, mit riesigen inneren Schulden belastet seien. Geflissentlich wird dabei übersehen, daß Deutschland im Gegensatz zu den riesigen AnSlandö- nnd JnlandSverinögcn der Gegenseite eine seine Kaufkraft erheblich schmälernde Auslandsschuld von rund 25 Mil liarden zu tragen hat. daß die Schulden der anderen durch ihre noch größeren Vermögen völlig aufgehoben werden, sa, daß ans der Gegenseite der Zinscndicnst an die eigenen Staatsbürger zu leiste« ist, sich also iu die Wirt schaft befruchtende Kaufkraft zurückvcrwandclt, während es sich mit unseren Schuldzinsen gerade umgekehrt verhält. Trotzdem wird die Lüge von unserer inneren Entschuldung geflissentlich von der deutschseindlichcn Propaganda im Aus land verbreitet, um Stimmung gegen die deutschen Ausfuhr erzeugnisse zu machen und um dem notwendigen Schulden akkord zwischen Deutschland und keinen Gläubigern den Weg zu verbauen. Wie vor dem Kriege, wird dieses Treiben von der Sorge nm die deutsche Konkurrenz aus den Welt märkten diktiert. ES wäre allerdings ungerecht, wollte man nicht fcststcllen, daß die Stimmen der Vernunft heute wesent lich stärker sind als früher. Denn in weitesten Kreisen hat sich doch die richtige Ansicht gefestigt, daß die wirtschaftlichen Beziehungen nicht allein vom Standpunkt des Konkurrente» beurteilt werden dürfen. Ein sich erholendes Deutschland ist weder für Amerika noch sür England oder sonst einen Staat eine wirtschaftliche Gefahr. Im Gegenteil, sc größer seine Wirtschaftskraft ist, nm so leichter ist cS in der Lage, auch als Käufer aus den Weltmärkten auszutretcn. Be zeichnend dafür Ist sa, daß Deutschland nnd England, beides hochentwickelte Industriestaaten, untereinander einen regeren Warenaustausch zu verzeichnen haben, als mit irgendeinem anderen Staate. Wachsender Wohlstand Deutschlands müßte also gerade von England, als In seinem ureigensten Inter esse liegend, besonders lebhaft begrüßt werden. Leider hat sich diese einfache Tatsache noch nicht in dem wünschenswerten Ausmaße durchgcsetzt. Etn sprechendes Beispiel dafür sind die Kommentare, die in der englischen hochangcsehenen wsrtschastSpolltischen Zeitung „Economist" und in anderen Blättern anläßlich der Veröffentlichungen des Deutschen NelchSamtcS sür Statistik über die Entwick lung des deutschen Volkseinkommens er schienen Nnd. Namentlich die Tatsache, daß im Jahre 1828 das deutsche Volkseinkommen aus 7ö Milliarden beziffert wurde, hat ein Teil der englischen Presse zum Anlaß genom men, um Betrachtungen darüber anzustcllen, ob eine Tribut last von 2/> Milliarden und eine Zinlenlast von 1/, biS 2 Milliarden wirklich sür die bcntschc Krise verantwortlich zu machen seien. Der Irrtum, dem wir während des Kampfes um die Trtbutbcsrclnng ost begegneten, taucht also erneut wieder auf. Er beruht im wesentlichen darin, baß hier Zahlen miteinander verglichen werben, die sich gar nicht vergleichen lasten. Das Volkseinkommen ist eine rein statistische, lediglich in der Theorie vorhandene Größe. ES wird dadurch errechnet, daß man die Summen aller Ein nahmen zusammenzählt, wobei das Einkommen einer Ein zelperson durch deren Ausgaben, Steuern und Abgaben sich fortgesetzt in neue Einkommen verwandelt, ohne daß des halb über die wirkliche Leistungsfähigkeit der Volkswirt schaft etwas gesagt wäre. Denn im Volkseinkommen erscheint auch der Unterstützungssatz des Erwerbslosen, der seinerseits wieder durch die Ausgaben des Unterstützten viel faches Einkommen schasst. Man wird aber dicke Summen unmöglich als Maßstab für die volkswirtschaftliche LcistungS« fähigkei« mlt verwerten dürfen. Die Oberflächlichkeit der Beweisführung des „Economist" läßt sich am überzeugend sten Nachweisen, wenn man gemäß diesem Gcbankengang etwa folgern wollte: „Durch daS menschliche Herz klicken fährltch ungezählte Hektoliter Blut. Also kann eine Blut abzapfung von drei bis vier Liter nicht gefährlich kein." Hier leuchtet sedem sofort ein, daß dicke Rechnung falsch lst. Der so behandelte Patient wäre verloren, da es nicht aus die Hektolitcrzahl Blute» ankommt, die biirch die Herzkammern strömen, sondern darauf, wie groß der Blut Vorrat überhaupt ist, der im bauernden Kreislauf den Körper durchpulst. Genau so wenig kommt es auf die summarische Erfassung sämtlicher Einkommen bis zu den Invaliden renten und den Fürsorgesätzen an. wenn man die Leistungs fähigkeit einer Volkswirtschaft erfassen will. Für die Zah lung von AuSlanbSztnsen oder von Tributen kann und konnte überhaupt wir der Ueberfchuß der Ausfuhr über die Einfuhr maßgebend kein. Die Ziffern des Volkseinkommens sind an sich ziemlich wertlos, wenn man sie nicht im Vergleich zur Bevölkerungs zahl und zu den entsprechenden Zahlen früherer Jahre setzt»