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u 0 d 0 o o lj u <1 a o 5 o 5 o 5 o o 15 ,5 ,o .0 a u a a a « o u u s o _ o d» ,o ,0 ,o ,o » » .0 75 .0 ,o ,o >.5 ,o 75 !.» c> o n o o n 0 o 8 d « !,0 0 .0 0 'apler orl»e 57.75 93.0 iir.5 r«.o is.o «ä.o ri.o l»n slea i. >. 8clilu8 «5.0 74.75 47,»» «. r. U7.5 34,'s' irr,; 55,5 7«?,o ioi,o 455,0 0 »ril !. 9. 32 87.75 37.0 5.0 48,0 -0.5 157.75 77,875 37.5 3«5 78.15 73.875 7 9. 32 I. 32 S. 32 S. 32 7. 32 4. 32 I». 3> 4. 32 5. 32 . 9. 32 I. 8. 32 7. IN. 30 4. 32 3. 32 9. 32 I. 32 7. 31 7. 32 9. 32 8. 32 Gegrün-et 18S6 »raßlänIchrstN «achrtck,!en tbresdn, gernwrechtt-Sammelnumm«! «5847 Kur sük «achtgkwräch«! «r. >0017 echrstNUtun, «. HauplLrlchLINIIkN«! r«8de»-7l. 4, Martenjkaß« 88/4» Lruck u. «erlag! Llepsch t «elHardt, Dresden. Postlcheck-Klo. 7088 Dresden Nachdruck nur mit deutl.Quellenangab« <Dre«dn. Slachr.1 »ulälllg. Unverlangt« kchrtltstücke «erde« nicht aulbewahrt »esuasgebLhr »et tLgNch »wetmaliger AuIteNung manatltch 8.80 Mk. letnlchllehllch 70 M». str Drigee. lohn^durch «ostbesug 8.80 Mk. «tnlchliebllch 56 Big. Postgebühr lohne Pofljustellungsgebühr» bet 7 mol wöchentlichem «eriand. «injelnummee 70 Plg., außerhalb Sachlens 15 Plg- rlnjetgenpreti«.DI« ^nlpattlg« 8° mm »reit« «eile 85 P,g., st» auswärts 40 Plg., die 90 ""breite R«ll-me,elIe«00P,g., außerhalb 850 Plg. ab». Krtlenablchlag lt. Daril, gamlltenanjeigen und Sleilengeluche ohne Nabatt »5 Plg., außerhalb 85 Plg. Ollerlengebühr 80 Plg. Auswärtige Aultrige gegen Lorausbesahlung. Blutige Ausbreitungen in Wien Wittes Sandsemmir tm Srmrintrra» Wien, 89. Sept. Im Zusanimenhang mit dem national sozialistischen Gau Parteitag in Wien kam cS am Fret- iagnachmittag verschiedentlich zu Zusammenstößen, von denen einer gegen 17 lllir in der Gegend des Brannen Hauses einen ernsten Verlauf nahm. Angeblich ist er durch Schlisse ans dem sozialdemokratischen Ver band Shei m cingclcitct worden. Zwölf LA.« nnd SS -Leute wurden schwer verletzt. Davon soll einer einen Banchschust, einer einen Lungcn- schuh und ein dritter einen Stich in den Unterleib erhalten haben. Als Protest «egen diese Vorfälle verliest die national, sozialistische Fraktion geschlossen die gerade im Wang be- iindliche Wiener Gcmcinderatssitzung. Nach national» sozialistische!; Darstellung wurden die letzten drei oder vier nationalsozialistischen Abgeordneten von sozialdemokratischen wemeindcräten mit schweren Tintensässern, Schubladen, Aschenbechern usw. beworfen, woraus die ganze Fraktion i« den Sitzungssaal zuritckkehrte, um ihre Parteigenossen zu schützen. SS entspann sich ein wildes Handgemenge, bei dem alle Nationalsozialisten mehr oder weniger schwer verletzt wurden. Der Wauleiter Frauenfeld und der wcmeindcrat Pro» sessor Suchen wirt mnstten in daö Sophienhospital ge bracht werden. Auch die anderen Mitglieder der Fraktion mnstten ärztliche Hilse in Anspruch nehmen. Die Pressestelle der P o l i z e i d i r e k t i o n bestätigt auf Anfrage, das, ln der K ö n i g S c g g - G a f s e — daü hcistt vor dem sozialdemokratischen Verba ndShelm — mehrere Schüsse abgegeben wurden, nnd zwar osscnbar von sozialdemokratischen Schutzbündlern, nnd das, einige Personen, darunter auch Polizisten, verletzt worden sind. Ein Nanon-Inspcktor hat einen Steckschust in den Unterschenkel erhalten. Die Polizei hat eine Anzahl von Personen scstgenomnicn nnd eine grostc Untersuchung cingelcitet, über deren Ergebnis sic selbst bisher nichts Ab schliessendes sagen kann. Auch in der w n m p c n d o r s c r Straste ist cS zu einem ernsteren Ucbersall von sozialdemokratischen Schutz bündlern auf Nationalsozialisten gekommen, von denen einer einen Stich in die Ntcrengcgend, ein anderer Stiche über dem Auge erhalten hat, während einem dritten zwei Nippen gebrochen wurden. Im Laufe des Abends haben sich noch zwei Saal schlachten ereignet, bei denen die Sozialdemokraten der angreifendc Teil waren. Bei der einen handelt cs sich um das sehr bekannte Ver sammlungslokal Lembacher aus der Landstraste, das säst gänzlich verwüstet wurde. Die Zahl der Verletzten ist noch nicht scstgestellt. Einem der Verletzten sollen bei dem Kampfe die Augen anSgc stochen worden sein. Ein Polizist hat schwere Verletzungen des Magens durch Tritte erlitten. — Die zweite Saalschlacht ereignete sich bei Stah lehn er, wo es ebenfalls zahlreiche Verletzte gab. Auch hier ist die Zahl der Opfer nicht scstgestellt. In der Nähe eines wewerkschastShauscs wurde eine Anzahl SA.- Lcutc stark beschossen, wobei sechs durch Schüsse schwer verwundet wurden. Nach den bisher vorliegenden Einzelmcldungen sind amtlich insgesamt 2» Schwerverletzte scstgestellt worden. Dt« Zahl derer, die von ihren Kameraden in Privatwagen weggebracht wurden, lästt sich natürlich nicht annähernd feststcllcn. Um 11 Uhr nachts ist der Minister rat zusammen getreten, um angesichts der heutigen Ereignisse entsprechende Beschlüsse zu fasten. FrankE iabotikkt wcitcr in Srni Sin amerikanischer Antrag durchkreuzt Kens, 89. Sept. Heute vormittag Ist das vom Büro der Abrüstungskonferenz eingesetzte Kvmite e, das in Ausfüh rung der Resolution vom 23. Juli die Frage der Hceres- stärkc weiter zn behandeln hat, znsammcngctretcn. Zum Vorsitzenden wurde wiederum der belgische Senator de Brougusre gewählt. Der Vertreter der Vereinigten Staaten, Wilson, forderte, unterstützt vom italienischen Delegierten Nosso, die sofortige Beratung der Hoovervorschlägc über die Herabsetzung der Heeres» stärken. Paul Bonconr widersprach mit dem Vorwand, daß man sich zunächst über die genaue Bedeutung des Wortes „Heeresstärken" klar sein müsse. Der amerikanische Ver treter erklärte daraushin, dast er dem Komitee morgen de taillierte Vorschläge übergeben werde. Die kurze Kontro verse hat gezeigt, das, genau so, wie in den Beratungen der technischen Sachvcrstänbigenauöschitsse, auch heute noch die Ansichten über die konkreten Fragen der Abrüstung sehr weit ausclnandcrgchen. Sie WterbmiMkkwaltmig am Manaer Genf, 8ü. September. Im AnSschust der Völkerbunds versammlung sür die Finanzlage des Völkerbundes nnd die Neorganisation des V ö l k c r b n n d S s c k r e t a r t a t s übte am Freitag der Vertreter Deutschlands, Staatssekretär z. D. von Nheinbaben scharfe Kritik an -er Finanz gebarung des Völkerbundes. Er forderte weitgehende Einschränkung des Tätigkeits gebietes, Neorganisation des gesamten Verwaltungs apparates, Abbau überflüssiger Beamter und der Beamtengehälter. Der deutsche Vertreter wies ausdrücklich darauf hin, das, er zu der aus der Tagesordnung stehenden Frage der Ncu- btldung der politischen Leitung des Vülkerbundssekrctariatü in den weiteren Aussprachen besonders Stellung nehmen werde. Nhctnbabcn übte scharsc Kritik an der Tätigkeit der Informationsabteilung nnd wies ans die Er klärung des Vertreters Finnlands hin, dast nach Ansicht vieler Journalisten die von der InsormationSabtetlung herauSacgcbencn Mitteilungen einer Weitergabe nicht wert seien. Der Vorstost des deutschen Vertreters hat allgemeine Ansmcrksamkeit erregt. Es ist besonders zu begrüsten, das, Nhcinbabcn aus die Notwendigkeit der Neorganisation der Informationsabteilung des Völkerbundes htnge- wiesen hat, die gegenwärtig mit einem Stab von öl Beamten tm wesentlichen lediglich den Propagandazielen der leitenden französischen Kreise dient. kniet Borkender des Europa-AuWuileS Kens, 8ü. Sept. Das europäische Stndicnkomitcc trat heute nachmittag nach einer fast cinsährigen Ruhepause wieder zusammen. Deutschland ist durch Gesandten Rosenberg, Freiherr» v. Weizsäcker und Ministerial direktor Dr. Gauft vertreten. Der Vizepräsident des duropätschen Studtcnkomttecs, der schweizerische Bundes ¬ präsident Motta eröffnete die Sitzung mit einer Gedenk rede sür B r i a n d. Da das europäische Studienkomitee in Briand seinen Präsidenten verloren hatte, schlug Vize präsident Motta vor, Herriot als Vorsitzenden zn er nennen. Die Versammlung stimmte zu. Die Sitzung wurde dann nach einem Bericht über Stresa auf Lonn- abcndnachmittag vertagt. Botschafter Sackett in Genf Gens, gn. Sept. Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Berlin, Sackett, ist in Genf cingctrosscn. Man er- wartet für morgen die Ankunft des amerikanischen Dele gierten Norman Davis. Die Anwesenheit der beiden amerikanischen Diplomaten wird mit den Arbeiten des Völkerbundes über die Vorbereitung der Wcltwirt» schastSkonserenz in Zusammenhang gebracht. Bor einer neuen Herriot Re-e Paris, 39. September. Ministerpräsident Herriot wird am Sonntag bet einem Festessen zu Ehren des neuen Scnatöpräsidenten Jcanneney in V e s o n l stiO Kilo meter westlich Belforts eine Ansprache halten. Der zulammenWuS »er Mitte gekeltert Berlin, 80. Sept. Die ReichSgeschästsstclle Deutsche Staatspartei teilt mit: Bei einer erneuten Zusammenkunft von Vertretern der Mtttelparteien zu dem Zweck eines Zu sammenschlusses der Mitt« für die Neickstagüwabl erklärte der Vertreter der Deutschen BolkSpartei, dast seine Parte» wieder zur Verhütung von Stimmverlusten den Anschlnst an die Neichöliste der Deutschnationalen vollzogen habe und infolgedessen sür sic kein Interest« mehr sür ein Zusammen gehen d«r Mitte bestehe. Der Christlichsozial« BolkSdienst hatte mitteilen lasten, dast seine Organe eine Verbindung mit anderen Gruppen abgelchnt hätten. Do» SiMMr- Mm in AM» Dessau, 80. Sept. Die anhaltischc StaatSrcgicrung gibt bekannt, dast sic, um Weiterungen und Auswirkungen zu Nngnnstcn des Landes zu verhüten, sich entschlossen habe, dem Wunsche der RcichSregternng, am Geburtstage des Reichspräsidenten zu flaggen und Schulfeiern zu veranstalten, Rechnung zu tragen. Kirchenbefiavvung zum Htn-enburo-rag Berlin, 80. Sept. Der Evangelische Ober kirche »rat der evangelischen Kirche der altprcn bi sche n Union hat angcordnct, dast am 8l>. Geburtstage dcS Reichspräsidenten die landeSkirchlichcn Dtcnstgcbände die Kirch en sahne zeigen sollen. Zugleich hat er die Ge meinden zur Beflaggung der Kirchen anfgefordert. Außerdem soll am 2. Oktober des Reichspräsidenten sttr- bittend in allen Kirchen gedacht werben. Grenz- und Ausländsdeutsche Von Freiherr» von dem Bussche, Gesandten nnd Unterstaatssckrctär z. D. ES ist heute nicht mehr schwer, die Bedeutung des Grenz- und A u s l a n d d e n t s ch t u m s der breiten Oessentlichkeit znm Bewusstsein zu bringen, wie dies vor dem Kriege der Fall war. Tic Tatsache, dast nahezu jeder dritte von säst hundert Millionen Deutschen austcrhalb der heutigen Neichsgrenzcn wohnt, ist nach den Ereignissen der Nachkriegszeit nnd infolge der innerdeutschen, besonders vom Verein sür daS Denlschlnm im Aiiölande betriebenen Aufklärungsarbeit bereits eine FibclwciShcit der deutschen Volksschule geworden. Das Deutschtum in den durch daS Versailler Diktat von Deutschland abgerissenen Grenz gebieten: in Mcmelland, in Danzig, in Posen-Pommcrellen und Obcrschlcsicn, in den grasten südostcuropäischen Volks gebieten, die der Tschechoslowakei. Rumänien und Sttd- slawicn zngcschlagen wurden, in Südtirol und Elsast-Loth- ringcn, in Eupcn-Malmedn und Nordschlcswig steht der Grenzziehung vom Jahre 1919 zum Trotz in einem engen Zusammenhang mit den Deutschen im Deut schen Reich und in Oesterreich, dast es nur noch der statistischen Belege bedarf, nm die allgemeine kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung dieser deutschen Volkstcile im einzelnen zu erhärten. Aber cS würde sür diesen Artikel zu weit führen, die Zahlen zu nennen. Wer die deutsche Sprache versteht, der wird im Osten nnd Südosten Europas, aus dem Balkan, die Donau ent- laug säst ans keine Schwierigkeiten in der Ver ständigung mit der Bevölkerung stöstcn; denn der Osten nnd Südostcn Europas ist altes Kulturgcbict deutscher Prägung. Die Namen Prag, Prestburg, Stuhl- weistcnbnrg, Komorn, Ocdcnbnrg, Stcinamanger, Laibach, Agram, Karlstadt. Wcistkirchcn, Klausenburg, Hcrmannstadt, Kronstadt, Karlsburg bezeichnen alte deutsche Kulturzentren. Was die französische Sprache sür die Diplomatie war und die englische Sprache heute für den McltwirtschastSvcrkehr bedeutet, das ist die deutsche Sprache für den Osten und Südostcn: ein Mittel der Kult« »Verbreitung und des handelspolitischen Austausches. Die vielfachen und gewalttätige» Versuche, der unter französischem Etnslnst stehenden Negierungen in Warschau, Prag, Bukarest nnd Belgrad, sowie Italiens in Südtirol, den Gebrauch der deutschen Sprache zn unterbinden, sind nur ein Beweis sür die Ausbreitung und Wichtigkeit des deut schen KnltnrcinflusscS, den die fremden Machthaber zurück drängen wollen. DaS weite Gebiet der Donau entlang und jenseits der Oder und Weichsel ist von deutschem Kultnrgeist überschattet. Selbst die Bewohner ver schiedener dort gelegener Staaten müssen sich der deutschen Sprache bedienen, nm sich verständlich machen zn können, wie daS oft auf Kongressen zutage getreten ist. Man hat die Deutschen tm Osten und Südostcn vor Jahrhunderten als willkommene Kultur- und ZiviltsationS. bringer ins Land gerufen. Die kulturelle Ausstrahlung vom Deutschen Reich und von Oesterreich ist auch heute noch sehr grost, aber sic wird gegen früher durch die Gegen- Wirkungen derjenigen Staaten, die uns feindlich oder wenig- stcnS unfreundlich gegcnüberstchcn. behindert. Daher ist daS Erwachen des Deutschtums in den SicdlnngS- gebieten der baltischen Länder, dcS rumänischen und süd slawischen BanatS, in Siebenbürgen, im Schildgebirge nnd in den Ofener Bergen, im Sathmarcr Gau, in Böhmen, Mähren und in der ZIpS, von n»S Deutschen als eine wertvolle Hilfe empfunden worden. Neben dieser kulturellen Bedeutung der grenz- und auS- landdentschen Volksgruppen in Europa müssen die wirt schaftlichen Beziehungen zwischen ihnen und dem Deut schen Reich beachtet werden. Sic werben noch heute infolge der durch die Pariser Vorortdtktate vom Jahre 1019 ge- schaffcncn Verhältnisse teilweise erheblich behindert. Ein« Reihe der neuen Staaten träumte nach 1919 von wirtschaft licher Autarkie und versuchte sich gegen die Umwelt abzu- schltcsten. Aber wirtschaftliche Tatsachen waren härter nnd mächtiger als die nationalistischen Aspirationen der Politiker in Warschau, Prag, Bukarest und Belgrad. Die wirtschaftliche Not erzwingt die Hinwendung zu Mittel europa, und die deutschen Volksgruppen der geschlosse nen Siedl ungSbcztrke bilden die Brücken und V e r b tn d u n g S st tt ck e, über die sich die Macht der wirt- schaftlichen Tatsachen einen Weg bahnt. Die deutsche Land wirtschaft Siebenbürgens, der deutsche Wein- nnd Getreide bau tm südslawische« Banat, die Arbeit der deutschen Bauern in Bessarabien nnd in der Dobrudscha sind ge wichtige Bestandteile der Wirtschaft jener Länder, und wie diese aus den Handelsverkehr mit Mitteleuropa angewiesen? heute in der Zeit der großen Wirtschaftskrise mehr denn je. Verschiedene Annäherungsversuche Belgrads an das Deutsche Reich dürfen wohl als Anzeichen einer be ginnenden Einsicht der Belgrader Negierung gewertet wer den. WaS sich ln Sltdslawicn zn regen beginnt, muß auch In Niimänlcn und in anderen Ländern zur Tatsache werben. Eine ähnliche Bedeutung wie das europäische AuSlanb- beutschtum hat auch da» überseeische. In allen Kon tinenten ist da« Deutschtum vertreten. Zur kraftvollen Gel- ttzng kommt es hefovü.erL heute tn Kttdamrrtka »nt