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Rr. S2Z Zette 1- kurze Lebensbeschreibung gefordert wird: aber izu allgemrt- neu — auch Posten als graphologischer Brieskastenonkel gibt es nur ivenige — Ist es doch eine brotlose Kunst. Item: bie junge Toni vau Enck, sie erst -'2 Jahre alt ll«, als Kind den Hunger uns die Nevolniivn und verschiedene Klöster kennen» gelernt bat. mit Jahren zum ersten Male in Mllnchen vssentlich ausgetreten ist. mit l.'> den silr »ins nnvcrliischllchen Erfolg in Berlin alo Käthälen von Heilbronn gehabt hat, muhte nun aus einmal sich und ibr Kind und ihren Mann ernähren — nud jedes Engagement blieb aus. Wir haben ja keine Ensembles mehr, sondern es werde» nur Darsteller für eine Rolle genommen, solange da» Stück sich hält. Dann rin Lichtblick: sie soll im Gocthejahr 1032 das Gretchen Im »^anst" am StaatStheater spielen. Gin kurzer Sonnenstrahl. Im nächsten Augenblick war er weg. Statt lm Januar, kriegt daS StaatStheater erst im Dezember die Ausführung fertig, lind an Stelle Toni van Eycks wird eine gewisse Gold von anherhalb dazu berufen. Da wären anch ganz starke Nature» zusammengebrochen, nur diese Toni hat sich wieder herauS- grarbettet und bat — Arbeit. Aus der Bühne, meist anherhalb Berlins, im Film. In der Radrennkomvdte „Ein Strich durch die Rechnung" geht Ne mit klarer Stirn und glockenreinem Spiel Über die Leinewand. nicht mehr das versonnene Kind von 102d, sondern eine reise iunge Schauspielerin, die setzt anch das Leben kennt. Nollen wie Lcampolo, ein« ihrer besten ivor einigen Jahren im Neuen Theater am Zoos, kann sie heute vielleicht nicht mehr geben, sie ist nicht mehr daS kleine Wunderkind. daS fast allzu früh zur Fraulichkeit erwacht, sie ist schon Iran und Kämpferin. Wir leben In icder Beziehung in einer NebergangSzett, anch die Art, in der den darstellenden Künstlern Beschäfti gung vermittelt wird, ist erneut einer Acnderung unter worfen. Die Bcrmitllung wnrde sozialisiert, wurde verstaat licht, genau io wie die für Dienstmädchen. Der Mißerfolg — anch finanziell — ftihrt nun dazu, dah wieder die alten Agen turen und damit die Privatwirtschaft Ihre Rechte zurück- erhalten. Schon heute sprechen die Gerichte leben Agenten, jeden Bermlttler, jeden Imprellariv frei, der — entgegen dem Gesetz — Künstler» gegen Provision Stellungen besorgt. Die Künstler selbst treten warm und mit ttebcrzeugung sllr die Reprivatisierung dickes Berufszweiges ein. So tat cS anch die Sängerin Gitta Aipar in diesen Tagen und erklärte, ohne solchen ans sie geaichlen Bertrcter komme sic nicht aus. Da sagte der Staatsanwalt: „Aber warum geben Sie nicht einfach aufs Arbeitsamt?* Selten ist wohl ein deutscher Gerichtssaal von so brüllen dem Gelächter aller Anwesenden erschüttert worben, wie eS in diesem Augenblick geschah. N u m p e l st i l z ch e n. Vermischtes Der Lo-essprunv vom Breitner Aunkrurm Die große Volksmenge, die in der RcichShauptstadt die entsetzliche Szene miterleben muhte, dah von der Platt- sorm des Fnnkturmes ein Mensch in den Tod stürzte, ahnte nicht, dah sie gleichzeitig Zeuge einer erschütternden E r s i n d e r t r a g öd i e wurde. Der Zivilingenienr Warburg aus Hannover hatte sich nm die Erlaubnis des Berliner Messeamtes beworben, seine Fallschirm-Erfindung für Sprünge in geringer Höhe — ein lang gesuchtes Erfordernis der modernen Luftfahrt — durch einen Sprung vom Funkturm vorsühren und ihre Verwendungsfähigkeit beweisen zn dürfen. Wie vielen anderen Konstrukteuren ähnlicher Apparate wurde ihm die Erlaubnis versagt, und nun begab sich Warburg mit einem Freund ohne Erlaubnis aus die Plattform des FunkturmeS und — sprang in den Tod. Er hatte sich in einem unbewachten Augenblick einige Meter an einem Kabel hernntergelassen. Ein Windstoh ent faltete den Schirm zur Hälfte, oben rist der Freund ver» abredungSgennäh an der Auslösung, und Warburg sprang ab. Tausende von Menschen, die bei dem schönen Wetter des Tages daS Mcnegelünde besucht hatten, sahen ihn mit unheimlicher Geschwindigkeit in die Tiefe sausen und hörten daü furchtbare Platschen, als der Körper auf die Erde prallte. Der Schirm Ist von dem toten Erfinder patentamtltch angemeldet worden und — wte cs hciht — von der Ver suchsanstalt für Luftfahrt — außerordentlich günstig be urteilt worden. Das längst gesuchte Modell des modernen Fallschirmes für alle Erfordernisse war anscheinend ge funden worden. Es fehlte nicht» als — Geld. Zur Kon struktion des Schirmes konnte die Versuchsanstalt dem ver dienten und in Fachkreisen als genial angesehenen Manne nicht die erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen, und so muhte Warburg den Rest seines eigenen Geldes aus wenden, um, mit minderwertigem Material, seinen Ge danken zur Tat werden zn lassen. "VlktN-Aklk Ikstk-tztt-ktzA* —* An diesem Material starb er. SS versagte, «Z riß und schleuderte ihn hilflos in bie Tiefe. Sine Erfindertraaödie, wie st« erschütternder kaum gedacht werben kann, wie sie aber im Anfang des Jahrhundert» schon einmal geschehen ist. Damals sprang einer der ersten Konstrukteure de» Fall schirm» überhaupt von der Siegessäule herab in de« Tob. Gesetz der Serie? 2S0 Fahrten „Graf S-vvettns" Dr. Eckener gewährte Pressevertretern «ine Unter redung und gab zum Abschluß der diesjährigen Fahrten einige Zahlen: Danach hat da» Luftschiff „Gras Zeppelin* insgesamt 290 Fahrten mit VOS 600 Kilometer in V8Ü9 Stun- den zurttckgelegt, davon in diesem Jahre VS Fahrten mit 180 780 Kilometer. E» ergibt sich also wieder «ine Durch- schntttSaeschwtnbtgkett von Ivo Kilometer je Stunde. Bet den -'Uv Fahrten wurden befördert 749V Fahrgäste: 1VS2 betrug die Zahl der Fahrgäste 1218. An Post wurden befördert 274V Kilogramm 1900700 Sendungen), an Fracht 2021 Kilo gramm. Das Luftschiff ist lllmal auf fremden Plätzen mit ungeschultem Personal gelandet, hat 2Smal den Aequator überflogen und SS Ozeanüberquerungen burchaefllhrt. Bon den iS SUbamertkasahrten wurden fünf bi» Rio de Janeiro ausgedehnt, wo sich ein größerer Zuspruch von Fahrgästen zeigte. Beider letzten Fuhrt wurden 18 Passagiere von Rio de Janeiro bzw. Pernambuko au» über den Ozean befördert. Da» große Interesse der amerikanischen Ge schäftswelt an dem regelmäßigen Lustschisfverkehr zeigt sich durch wachsende Zahl der angelteserten Postsendungen. Für die letzte Fahrt lagen SO Anmeldungen von Fahrgästen vor, die jedoch nicht alle berücksichtigt werben konnten. rr-bttfch Ltneoln fests-n-mm-n Trebttsch-Lincoln wurde nach einem Bortrag, den er al- Budbhistenmvnch Ehaokung im Kölner Gürzenich hielt, festgenommen. Er hatte im Jahre ISIS von einer Dame, die ein hohe» karitatives Amt im hol ländischen Noten Kreuz bekleidete, ein Darlehen von rund 2.,00 Gulden erhalten, das lnzwischen auf 6000 Mark an gewachsen ist. Trebltsch stellte damals einen Schuldschein aus, den er aber bis heute nicht rtngelöst hat. Bereits im Jahre 1026 war versucht worden, von dem Schuldner die Zahlung des Betrages zu erzwingen, doch konnte seinerzeit der holländische Rechtsvertreter nur eine Summe von »o Pfund eintretben. Die Gläubigerin, die Gattin eine höheren holländischen diplomatischen Beamten, die jetzt in Köln ihren Wohnsitz hat, erwirkte durch ihren Rechts vertreter neben einem dinglichen Arrest einen persönlichen StcherheitSarrcst. Auf Grund diese» Titel» wurde Trebttsch sestgcnommen. Er wurde dem Richter vorgcsührt, wo er sich zuerst sehr e n t r ü st e t zeigte. Als man dann seinem Gedächtnis nachhalf, erinnerte er sich aller Einzelheiten. Chaoknng war zur Leistung des Offen barungS- eideS bereit, was aber von dem Rechtsvertreter der Gläubigerin zurückgewtcsen wurde. Als ihm eröffnet wurde, daß er seinen Einspruch nur durch einen Rechts anwalt geltend machen könne, erklärte er, dann lieber die sechsmonatige Sicher heitShast verbüßen zu wollen. — Der Rechtsvertreter der Gläubigerin rechnet damit, daß eS Chaokung gelingt, durch Herbeischaffung der Schuldsumme bald wieder in Freiheit zu kommen. Doppelraubmor- tn Dortmun- Am Spätabend de» Freitags wurde im Stadtteil Men gede ein Doppclraubmord ausgedcckt. Dort fand der Fördermaschinist August Schmidt bet der Rückkehr vom Dienst seine SOjährtge Ehefrau Johanna und die 32jährige Hausangestellte Ida Thiene erschossen auf, während daS 13 Monate alte Kind schlafend neben der Mutter lag. Dreihundert Mark Bargeld waren geraubt. Die Krtmlnalpoltzci verhaftete den bet Schmidt be- »chästigien landwirtschaftlichen Gehilfen Paul Liptnjkt, der den Hof um 10 Uhr verlassen hatte und seinen Freund, den bis vor kurzem bei Schmidt in Stellung gewesenen Land- wtrtschastSgehilfen Krawicki, da die Möglichkeit besteht, daß sie als Täter tn Krage kommen. Ratteren mit Gnmnatttk Ein französische» Blatt, das sehr für Leibesübungen eintritt. hat Regeln für die Morgengymnastik de» Herrn ausgestellt, die zur allgemeinen Befolgung empfohlen wer den. Bevor man sich auklcidct, soll man sich rasieren und dabei sofort mit den Uebungcn beginnen. Während der Herr sich cinseift, soll er sich diese langweilige Tätigkeit durch eine Anzahl schöner Kniebeugen verkürzen, und wenn * Spante« ehrt «tue armlose StickereUKünftlertn. Die spantsch« Regierung hat der armlosen Sttcker«t-Künstlertn Margerita Algarrobo au» Baleneta eln Shrrndtplom Uber- reichen lasten. Die Stickeret-Künstlertn, bt« ohne Arme ge boren ist, stickt mit den Zehen und hat ihre kunstvollen Stickereien jetzt zu einer ÄuSstellung vereinigt, die zunächst von der örtlichen Polizei auf Grund von Verordnungen gegen da» Sckaustellrrunwesen verboten worden war. Da» Diplom der Regierung erkennt die Leistungen al» künst- lerlsch hochwertig an und erteilt die besondere Erlaubnis, in allen Städten de» Landes di« Erzeugnisse dieser künst- lertschen Zehenarbeit auszustellen. * Sin Dierfrledhof tn Wien. Nach Berliner, Londoner, Neuvorker, Pariser, Kopenhagener, MoleSworther, Hunttg- doner, Northawer Muster wurde auf Anregung de» Tier- schutzverein» aus der sogenannten Ballwiese tn einem Walde bei Mauer, da» etwa eine Stunde von Wien ent- fernt ist, «tn großer Tterfrtedhof für Hunde, Katzen und Bügel angelegt. Als Muster bient der Hundefriebhof im Londoner Hydeparkr aber während dort die Grabsteine mit Inschriften und Gedichten versehen sind, will man tn Mauer die Gräber nur mit kleinen Betonblocken bedecken. * 8000 Fliege« -«fange«. Zwei englisch« Entomolo- ginnen, Miß Aubertin und TrewawaS, sind von einer wissen schaftlichen Expedition nach den Karpathen und der Tschccho- slowaket mit reicher Beute ins Naturgeschichtltche Museum von London heimgekehrt. Nach einer angestrengten Arbeit von sechs Wochen konnten sie die Sammlungen um 8000 Fliegen bereichern, die verschiedene, besonders in Mittel- curopa heimische Arten repräsentieren. Die Fliegen, z. T. winzig« Insekten, sind bereit» tn Kästen aufgestellt. „Jeden Morgen gingen wir auf die Fltegenjagd", so erzählte Miß Aubertin, „aber Die können mir glauben, daß man schon nach zwei Stunden vom Fliegensangen genug hat. Mit dem Netz ist rasch eine Menge zusammengebracht, aber dann bc- dar» «S mühseliger Untersuchungen, um herauSzuftnben, was sich verlohnt, von der Beute ausznbewahrcn." * Erwerbslos« Angler. Der Staat Neuyork bewilligt seit einiger Zeit jedem Arbeitslosen, Männern und Frauen, eine kostenlose Anglerkarte. * Rekord. „Wer ist der tüchtigste Junge In eurer Klasse?" „Häuschen Meier. Er kann hinter seinem Atlas Aepfcl essen." * Stgenartlge Menschen. Zwei Freundinnen, Lilli und Annt, unterhalten sich. Lilli fragt' ihre Freundin: „Hast du eigentlich tn deinem Bekanntenkreis bizarre Menschen, die sich ganz eigenartig benehmen?" Darauf erwidert Anni: „Da» kann ich wohl behaupten. Denk dir mal, ich war gestern alleln mit dem jungen Bernhard aus, und er hat nicht einmal versucht, mich zu küssen l" " Lokmkatz, s. )Uv«K»bet isrr er sich da«« da» Kinn abschabt, soll er die- auf den Zehen- spitzen stehend vornehmen. Auch da» Anziehen der Strümps« kann dlirch allerlei gesunde und anmutige Bc- wegungen verschönt werden. Wer diese Handlung im Sitze» vorntmmt, versäumt eine günstige Gelegenheit der körper lichen Ausbildung. Er soll dabei ausrechtstehen und während de» Vorganges ein Bein nach dem andern krästig beben und senken. DaS neue System, das sich nicht nur auf das Anziehen am Morgen beschränkt, beruht auf der Forde- rung, daß der möderne Mann alle Bewegungen, die er während de» Tage« auSfllhrt, zugleich als eine Art Form der Körperkultur betrachten muß. Jede seiner Handlungen soll ihm neue Wege zu Krast und Schönheit eröffnen. Svtr lernen Chlneftfch Au» Berlin schreibt man: Wir lernen jetzt hier Chinesisch. Man braucht eS zwar nicht, wenn man in Berlin wohnt, nicht einmal zum Jo-Jo: aber immerhin, wir lernen eS, und Chinesisch ist auch lächer lich einfach. Wie heißt der Berg? Der Berg heißt „O", also O, der Berg sOderbcrg). Öder wie heißt der Arzt? Der Arzt heißt „Wun* — Wun, der Arzt sWunderarzt). So etwa» lernt man tn zehn Minuten, und ganz Berlin spricht Chinesisch. Der Stab heißt Wan — Wan, der Stab (Wanderstab). Der Wagen heißt Kin — Kin, der Wagen. Der Hase heißt Os — OS, der Hase iOsterhase). Die Frau heißt Na — Na, die Frau (Radi-Frau). Der Hammel heißt Blö — Blö, der Hammel. Der Mieter heißt As — Af, der Mieter iAstermieter). Ter Hund heißt Bun — Bun, der Hund fbunter Hund). ES gibt schon etwa zweihundert Worte, und jeden Tag werden neue geboren. Gestern war ich mit einem Chinesen zusammen. Der hat gestaunt, aber nur „blöder Hammel* war ihm ein Begriff. Ek-üttkk christ«ch-nali»n-l°r Kultur El-Ü-2? ter ehrlichen Arbeit HtgNtk tes Sozialismus unt »er Sozialisierung tes ehrlich erworbenen Privateigentums Atlnö falscher Steuerpolitik unt -«er Korruption AktUNö strengster Sparsamkeit, mmsm am» der öffentlichen Sand Wlttpskk gegen SwanvSwirtfchaft und Autarkie, gegen falsche Handelspolitik und Inflation Ntkltlölgtk »et unparieiischen VeeusSbeamteutumS tft UN- -let-t »te Wttet des natlenalen BltrierNims -te