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Sächsische Volkszeitung : 01.07.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193707012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370701
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-07
- Tag 1937-07-01
-
Monat
1937-07
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.07.1937
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1. I«K 1SS7 SSchfifche Volkszeitung Nummer 18t, SeUe 4 vrssetsn Schönheit de- Landsihafi-bllde- ErSsfnuug einer Sonberlehrscha» in ^art«, «U> Hel»". In Halle 18 der Iahresfchau „Garten und Helm" wurde am Donnerstag mittag eine Sonderfchau „Verschönerung des sächsischen Landschastsbildes" erössnet, die ge eignet ist. In vieler Hinsicht wertvolle Anregungen zu geben. Wer mit offenen Augen durch den Sachsengaü wandert, dem er schließt sich die eigenartige Schönheit des sächsischen Land- schastsbildes, das alle Formen vom Flachland herauf bis zum Mittelgebirge enthält. Er beobachtet, wie unsere Vorfahren In sorgsamer Anpassung der Siedlungen und der Bauweise vielem Landschastscharakter gerecht wurden. Reiche Beispiele dafür bie tet die Schau: Zeugnisse füx die intensive Bodennutzung Sach sens, die dabei doch den für die Wasserversorgung und als Roh stoffquelle so nöligen Wald nach Möglichkeit erhält und jeden Feldrain zu Anpflanzungen nutzt, «östliche Proben des alten sächsischen Fachwerkbaus, der ganz großartig Nch den Linien der Landschaft und den klimatischen Erfordernissen an,»nassen weih Wir bewundern den R-Ichtum der sächsischen Flora — aber wir sehen auch die Zerstörungen, die Industrialisierung, Kohlen-Tagebau und leider auch unverständig durchaeführte Re gulierung von Gewässern in der Landschaft anaerichtet haben. Formlose Reklame vernichtet vielfach das alte schöne Dorfbild. Aus dem Anschauungsmaterial ergeben sich von seihst eine Reihe Forderungen: Bei Regulierung von Wasserläufen muk das Landschastsbild pllealich behandelt, vor allem Bäume müssen geschont werden. Teiche sind regelmäßig zu entlavden, damit sie nicht zuwachsen und unbrauchbar werden. Der Dors platz. der Dorsanger muk überall wieder den Mittelnunkt der Siedluna bilden Häßliche Blechreklame, stillose Wegweiser, vernachlässigte Zäune und V»d-n haben zu verschwinden. Sied lungen bedürfen sorgfältiger Planung, sind In ihrer Anlage dem : Einsatz »er «tssenschas« «» ^etmatmerk Sachsen". In der Sächsischen Staatskanzlei fand unter dem Vorsitz von Ministerialdirektor Lahr «ine Besprechung Mischen Vertretern des .Heimatwerks Sachsen", des Ministeriums für Volks bildung, de» RSL«.. der Hitler-Jugend und der sächsischen Hoch- schulen statt. Es wurden die Aufgaben der Forschung im Rah men des .Heimatwerks Sachsen" behandelt und di« Richtlinien der zu diesem Zweck Im .Heimatwerk Sachsen" eingerichteten wissenschaftlichen Fachreferat« für dl« Gebiet« der Vorgeschichte, Kulturgeschichte politischen Geschichtsforschung. Volkskunde und Sprachforschung ausgestellt. Bus diese Weis« wird es möglich sein, di« umfangreiche Arbeit des .Heimatwerks Sachsen" wissenschaftlich zu untermauern und durch die For schung zu stütz«» und zu fördern. Di« rrziriten Ergebnisse werden von «tner wissrnschastlichen Arbeitsgemeinschaft, die unter Leitung von Professor Kötzschke, Leipzig, steht, zusammen gefaßt und in enger Zusammenarbeit mit dem „Heimativerk Sachsen" in volkstümlicher Darstellung der Oefsentlichkeit zu gänglich gemacht. Di« umfangreichen Besprechungen ergaben völlige Einmütigkeit. : Uetzer 7S0060 «usstellungstzesucher. Di« Gesamtbesucker- zahl der Dresdner Iahresschau „Garten und Heim" ist in der letzten Zeit wieder erfreulich gestiegen. Am Dienstag wurde die Drewiertel-Million überschritten. Starken Zuspruch finden die um rund 60 Prozent ermäßigten Dauerkarten. : Dresdner Kinder fahren nach Ungarn. Auch im Juli wird die RS.^iolkswohlfahrt einige hundert Dresdnrr Kinder zum Ferienaufenthalt verschicken. Rach Westfalen. Pommern und München werden die Sonderzüge fahren. Am 5. Juli treten 40V Dresdnrr Kinder eine besonders schöne und «eite Reise an: Miskolc In Ungarn ist das Ziel. Landschaftsbild liebevoll anzupassen: die Straßenzüge müssen den Hödenlinien des Geländes folgen, unschön typisierte Rekhen« Häuser nann man vermeiden. Besonder« Beachtung oerhient die Grünflächengestaltung in der Stadt: Schrebergär ten sollen aussehen wie Schmuckkästchen, aber nicht wie elb- ranmplätze. Badeaniagen, Kinderspielplätze können das Land schastsbild verschönern statt es zu zerstören. Rubegärten können eine wertvolle Brücke zur Natur für den verstäoteten Menschen bilden. Vorgärten sollen nicht mit Eisen oder Holz vergittert, sondern mit Hecken und Steinrändsrn freundlich abgegrenzt sein. Für schone, landschaftsgebundene Gestaltung der Kirchen sind die alten Dorfkirchen Sachsens prächtige Vorbilder. — Aus allen diesen Gebieten gibt die Sonderschau ein reiches Material von Bildern und Modellen Das Gauamt für Kommunalpolitik der NSDAP hat sich dieses ganze Gebiet der Pflege des Landschastsbildes seit geraumer Zeit besonders angelegen sein lassen. Dieses Gau amt sowie der technische Ausschuß des Reichsbundes deutscher Beamten haben diese Sonderschau besonders gefördert. Das Schaumaterial hat zu einem guten Teil der Sächsische Heimat schutz bereitoestellt der in diesen wichtigen Fragen schon lange wertvolle Arbeit geleistet hat. Die große Aktion, die das Amt für Kommunalpolitik gegenwärtig auf dem Gebiete der Pflege des Landschastsbildes durchführt, kann nur dann einen vollen Erfolg erzielen, wenn breitesten Volkskreiscn die Grundsätze dieser «"'-"an in Fleisch und Blut übergegangen sind. Diesen Sinn für die Erhaltung der natürlichen Schönheit der Land schaft, der unseren Vorfahren eigen war. wieder bei allen Vnlksaenossen zu wecken, Ist das Ziel dieser Sonderlehrschau. Bei der Eröffnungsfeier am Donnerstag mittag würdigten Ministerialrat Kunz, der Leiter des Amtes für Kommunalvvlitik. und Bürgermeister Dr Kluge die Bedeu tung der Ausstellung und der in ihrem Rahmen aufgezeigten Aufgaben. y. Wiederbeginn der Turnierspiele Die im Alten Slallhos zu Dresden im Vorjahre sehr er folgreich veranstalteten Turnicrspiele sind von der sächsi schen Landesregierung auch für diesen Sommer vorgesehen und wurden gestern in Gegenwart des Reichsstatthalters vor zahlreichen Zuschauern wieder eröffnet. Es ist etwas unge wöhnlich Schönes, die historischen örtlichen Gegebenheiten so glänzend genutzt zu sehen, wenn sich alle baulichen Anlagen der Vergangenheit auch durch Vergangenheitsgestalten bunt beleben, alte Instrumente aus sächsischem Muscumsbcsih (Mark neukirchen) erklingen, eine Kurrende Kompositionen aus der Zeit singt, als tzer Stallhos neu war (Kreuzchor singt u. a. Heinrich Schütz) usw. Es geht diesmal dem „Turnicrspiel" und dem „Kriegs leben" ein Teil „Marktleben" voraus mit Bänkelsän gern, Gauklcrszenen, einem Pranger, der die öffentliche Be strafung eines „Weibes mit der bösen Zunge" oder eines „un ehrlichen Bäckers", der in den Teich getaucht wird, zeigt, mit Wunderkurcn eines fahrenden Quacksalbers, einem Auszug zur „Bärenhatz" und Fcchtspielen der Messerfchmiedezunst. Man bewundert, wie unter Obersplclleiter Strohdach die ganze Dewegungsregie im großen, weiten Rund klappt. Das wundervollste ist aber das Malerische, die lebendige Farbigkeit -es Ganzen. Fanfaren von zwingender Kraft, ineinandergeblascn von einem Balkon und dem gegenüberliegenden Dachfirst leiten dann zu den eigentlichen Turnierspielen Uber: Ringelsicchcn, Deutsches Stechen, Scharfrennen der gerüsteten Ritter, wobei man «inen Begriff von den chevaleresken Tugenden früherer Jahrhunderte bekommen kann. Der unfreiwillige Humor fehlte dabei nicht, wenn z. B. eines der Pferde bockte oder die Kriegsmaschinerie des 16. Jahrhunderts mit Rammböcken, tzchlrudermaschlnen, Sturmleitern, dem gewaltigsten Geschütz .Aaul, Magd" und Handseuerwassen den heutigen Darstellern manch« Schwierigkeit der Handhabung bereitete. Es sind kein« vergeudeten Stunden, wenn man sich dieses einzigartig« Freilustfpiel gönn«. Die bewährten Fachleute der Staatsthca- t«r, der Museen und Wehrmacht sind am Werk und verbür gen Echtheit und Schönheit der Darbietung zugleich. Dr. Kurt Kreiser. I» Theater de» Volke» fand August Hinrichs derbe Bauernkomödie „Wenn der Hahn kräht bei der Ersl- : Errichtung neuer Haltestellen der Straßenbahn. Linien 1, 11 und 16 : In der Reichsstraße wird die Halte stelle Lindenaustraße in beiden Fahrtrichtungen und die Halte stelle Rcichenbachstraße stadtivärts eingezoqen. Es wird dafür ein« neu« Haltestelle „Schnorrstraße" für beide Fahrtrichtungen errichtet. — Linie 18: In der Emser-Allee werden die Haltestellen Vogesenweg und Barteldesplatz eingezogen und da für eine neue Haltestelle „PreNerstraßc/Hindenburgstraß«" er richtet. — Linie 6: In der Karlsruher Straße werden di« Haltestellen Windberg-ZKohicnstraße mch SaarstraßetFriedhof eingezogen und dafür «Ine neue Haltestelle „Karlsruher/Saar- straße" errichtet. Außerdem werden noch folgende Haltestellen eingezogen: Linien 1, 16: Iustinen./Berqgartenstraße, Linie 18 Losch witz-Pillnitz: Dampfschisshaltestclle Wachwitz, Linie 16: Buhnenstraße in Stetzsch. : Ein Kolonialfest veranstaltete das Deutsche Fraucnwcrk und die Abteilung IV im Reichskolonialbund am Miltwoch abend in den Sälen des AussteNungspalastes. Im Mittelpunkt stand eine Ansprache des Gauverbandslciters im Reichskolo nialbund Wenzel, der die Notwendigkeit der Werbung für den Kolonialgedanken betonte Ein kleines Kolonialspiel und KindertSnze verschünten den Abend, dessen musikalischen Rah men der Musikzug der 46. SS-Standarte gestaltete. : Folgenschwerer Unfall eines Fernlastzuges. Am Mitt wochmittag geriet in einer Kurve der abschüssigen Fischhaus- straße ein mit Möbeln schwer beladener Lastkraftwagenzug, der von Radeberg nach Wittenberg fuhr, auf die Aangbahn und prallt« gegen einen Etraßenbaum. Dabei wurden sechs Per sonen, -le auf dem Triebwagen und auf dem Anhänger saßen, schwer verletzt, so daß sie dem Krankenhaus zugeführt "erden Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt. Der Unfall soll auf ein Versagen der Bremsen zurückzusühren Aegeluna des Verkehrs während der Vogelwiese Der Polizeipräsident zu Dresden hat sür die Zeit der Vo gelwiese 1937 eine Verkehrsregelung erlassen, der wir folgende Bestimmungen entnehmen: Fahrzeuge dürfen vom Stadtinnern zum Festplatze nur durch die Feldherrenstrahe — Feldherren platz — sRlngverkchr) Hindenburgufer — östliche Rampe an fahren und vom Festplatz über westliche Rampe — Hindenburg ufer abfahren. Für Fahrzeuge sind Parkplätze auf dem Fest platz südlich Antons Lustbad und auf der westlichen Seite der FUrstrnstraße zwischen Psotenhauerstraße und Terscheckstraße eingerichtet. Fußgänger dürfen den abgegrenzten Wagenhalte platz nicht betreten. Bon 13 bis 2 Uhr ist auf den Straßen des Festplatzes das Jahren mit Fahrzeugen — einschließlich Kleinwagen, Kinder wagen und Fahrrädern — sowie das Schieben von Fahrrädern verboten. — Biersässer und Lebensmittel dürfen aus Handwagen bi» auf weiteres befördert werden. — Personenfahrzeuge mit dem Fahrziel nach der Schicßhalle und dem Schützenzelte dürfen täglich bis zum Beginn des Schießens aus der Festwiese ver kehren, wenn die Führer oder Insassen im Besitze einer vom Polizeipräsidium ausgestellten Vorfahrkarte (Durchlaß-Karte) sind, die bei der Fahrt Uber den Festplah sichtbar zu tragen ist. — Bei Regenwetter sowie täglich nach Beendigung des Schießens IN nachgelassen, aus Bestellung vom Hindenburguser durch die Straßen 12 und 7 nach dem Schützenzelt am Mulikplak zu fah ren, dort Fahrgäste aufzunebmen und unverzüglich wieder ab zufahren. Au den übrigen Zelten darf niemand vorfahren. — Nach 1 Uhr darf niemand wehr auf den Straßen des Fest platzes umhergeken und haben alle Fakri»uge den Feltplok zu verlassen. Die Droschken dürfen jedoch bis 2 Uhr den Halte platz besehen. Jeder Fährverkehr nach und von dem Festplake ist ver boten: 1. auf der Neubertstraße zwischen Pfolcubauerstrakc und Hindenburgufer: 2. auf der Verlängerung d-r Fiirstenstraße mit Ausnahme derjenigen Fahrzeuge, deren Insassen mit einer vom Polizeipräsidium ausgestellten Dorfahrkarte (Durchlaß-Karte) nach dem Schützenzeit versehen sind: -8. auf dem Hindenburgufer von der Rampe an der Hertelstraße bis zur Schnbertstraße mit Ausnahme derjenigen Fahrzeuge deren Inlnis-n im Besitze einer vom Polizeipräsidium ausgestellten Vorfah'-Karte »sDurchlaß- Karte) nach dem Schützenzelt- sind, und der Kraftdroschken. Das Parken von Fahrzeugen ist während der Dauer der Vogelwiese von 13 Uhr ab verboten aus a) der Vloten- hauerftraße zwischen der Hertel- und der Fiedlerplabltraße, b) auf der östlichen Seite der Fürltenstraße zwischen Psolen- hauerstraße und Tatzberg. e) der Neubertstraße zwilchen dem Hindenburgufer und der Psotenhauerstraße. dl der Burckbardt- straßc, e) der Blumenltraßs zwilchen der Neubert- und der Hertelstraße. f) aus der Hertelstraße iwilcken Nsotenhauerltraße und dem Hindenburguser. al aus der Trinitatisstraße zwischen Fiirstenstraße und Fiedlerplatz. Aus der Kreishauplmannscha« Dresden d. Dippoldiswalde. Durch Blitzschlag getötet. Bei dem (Zwitter am Dienstagnachmittaa wurde ein luN ein-nn Bauern in Neubau-Hartmanns-orf als Erntehilfe tät>aer Ar beitsdienstmann aus Frauonstein auf dem Felde vom Blitz er schlagen. Ein weiterer Arbeiter und ein Mäd-ben wnvden durch den Blitz betäub». — Doppeltes Ungl UM. In LNwcn- Hain fiel abends beim Heuobladen in der Scheune eine Leiter um Dabei stürzte die auf ihr stehende Frau Hedwig Friedel mehrere Meter tief mit dem Rücken auf einen .Heugabelstiel und zog sich erhebliche lllerletzungen zu. Gleichzeitig war ihr Mann als Monteur bei Schaltarbeiten im Transsormalorenkans beschäftigt. Plötzlich erlolate ein« Detonation und eine Stich-7 flamme schoß ihm Ins Gesicht. Der Verunglückt« ist in Gefahr, dl« Sehkraft des einen Auges zu verlieren. -. Roßwein. Ehrentag einer Mutter non 18 Kindern. Am Mittwoch besing in Böhringen Frau Auguste Amalie verw. Kurth ihren 86. Geburtstag. Sic hat 18 Kindern das Leben geschenkt. Ter Hochbetagten wurden zahlreiche Ehrungen zuteil. d. Pirna. Schloß Helmsdorf wird Bäckerfach schule. Dao ehemalige Rittergutsschloß Helmsdorf, Amtsh. Pirna, ist vom Rcichsinnunosverband des Bäckerhandwerks von der Sächsischen Bauernsiedlung käuflich erworben worden. Nach einigen Um- und Einbauten wird ein Teil des Schlosses eine Bäckersachschule für jeweils 46 Kursusteilnehmer ous- aussührung am Freitag dankbaren Beifall. Man kennt die be hagliche Art des Humors, in der Hinrichs seine niederdeutschen Menschen zeichnet, von dem erfolgreichen „Krach um Jolanthe" her. Auch „Wenn der Hahn kräht" hat ja inzwischen den Weg vom Theater zum Film gesunden: von der Leinwand her ist ge wiß sehr vielen Dresdnern die tolle Geschichte von dem biederen Gemcindevorstand Kreyenborg in der Erinnerung, der In feucht fröhlicher Stimmung einer Dorsschönen einen Besuch abstatlen wollte, dabei aber in eine böse Geschichte mit Raubmord-Verdacht geriet. Glücklicher als Kleists Dorsrichter Adam entrinnt Kreyenborg den Fallstricken des Schicksals dank der Treue und Schläue seines braven Knechtes Willem. — Diesem Willem gibt in der neuen Ausführung Otto Melcher Züge non Herzensgute und bäuerlicher Altcrswcishcit. Rudol! Fleck stellt einen voll- sastigen Gemcindevorstand Kreyenborg hin dem man das nächt liche Abenteuer gar wohl glaubt. Toni König-Löwe hat die dankbare Rolle der Sckneidcrssrau, die aus dem nächtlichen Abenteuer eine Mordsgcsch'chte macht, um steuerliche Vorteile zu haben. Dora Mar und Kira Berg als Frau und Tochter Kreyenborgs, Joachim Ernst als sympathischer Tierarzt. Hannes Döbbclin als schnoddriger Amtshaüvtmann, Max Iähnig als Wachtmeister runden das fröhliche Bild ab. Kurt Wildersinn als etwas dämlicher Bauernsohn und Georg Lösckckr als unter dem Pantoffel stehender Dorsschneider haben besonders dank bare Episodenrollen. Hans Kämmerling hat ein seine» Bühnen bild, mit richtigem Storck aus dem Dache des Bauernhauses, geschlissen. Unter Max Iähnigs Spielleitung gab es ein« flotte Zusammenarbeit, die verriet, daß die Darsteller selbst Svaß an der Sacke hatten. Da konnte der Widerhall und herzlich« Dank von Selten des Publikums nicht ausbleiben. Dr. Gerhard Desezyk. Die europSische Kammermusik d«» IS. Jahrhundert». DI« umfassende Kulturarbeit Kurt Lierschs fand mit dem 86. Aden- «Inen vorläufigen Abschluß. Zwei der berühmtesten Schöpfungen der Klaviertrioliteratur bildeten den Ausklang -er Veranstaltungen dieser Saison: Tschaikowsky» Trio in A-Moll und Dvoraks Dumky-Trio. Carl Bergmann, Kurt Liersch unb Fritz Sommer gestalteten diese'Werke schwungvoll und packend und vermittelten der Zuhörerschaft nachhaltige Eindrücke. Dieser festlich« Abend gab dem zahlreichen Freundeskreis will- Kaminen« Gelegenheit, die trefflichen Künstler herzlich zu feiern.- Auch Marianne Thomaß, die Gesänge von Bellini, Dossi, Gordigiani und Mascägni vortrug, konnte lebhaften Bel- sall ernten. Hellmut Erhard. nehmen. Der übrige Teil wir- als Erholungsheim sür Bäcker meister Verwendung finden. 8por* Städtespiele Dres-en-Lelpzla Beginn des Kreisfestes und vrenzlandtressens in Pirna Das Dresdner Kreisfest, das als Grenzlandtrefsen in Pirna durchgcfiihrt wird, nahm am Mittwoch einen vielversprechenden Anfang. Die Stadt und ihre Bewohner hatten große Anstrengungen gemacht, um ihr«- Gäste würdig zu empfangen. Die Ankommenden begrüßte eine riesige Ehren pforte am Eingang der Stadt. Die am Feste beteiligten Sportler halten ihre Freude an dem mit viel Sorgfalt her gerichteten Sportplatz, der von Oberbürgermeister Brunner namens der Stadt Pirna an den Dresdner Kreissührer de» DRL Illmcrt übergeben wurde. Im Mittelpunkt der sportlichen Ereignisse standen am ersten Tage die Städte spie le im Fuß- und Handball zwischen Leipzig und Dresden, d»e sich erst am Sonn abend in der Messestadt gegenübergcstandcn hatten. Leipzig entschied wieder das Handballspiel zu seinen Gunsten und gewann 10:7 sb:2). Im Fußball feierte Dresden einen ver dienten Sieg mit 4:2 (2:0). Den Spielen wohnten 7000 Zu schauer bei. Fußball am Mittwoch Am Mittwoch, dem letzten Tage vor der Sommerspiel pause, herrschte in den sächsischen Bezirken noch einmal leb hafter Futzballbetrieb. Die Ergebnisse lauten: Bezirk Leipzig. Stadtelf Taucha — VjB Leipzig 3:4: Splcivg. Leipzig — Wacker Leipzig 0:2 (Omi; Sportfr. Leipzig — Eintracht Leipzig 1:2 (1:0); Olympia M» Leipzig — L-tz-aiu-l D« 0.2 (0:1), «ikivrla Leipzig — Tgde. Leipzig- Großzlchocher 7:0 (6:0). Bezirk Piauen-Zwickau. Konkordia Plauen —- VfB Plauen 4:1 (3:0): ST Zwickau — VlL Zwickau 3:2 (2:0); Meerane 07 — Crimmitschau 06 3:3 (1:1) Bezirk Chemnitz. VC Hartha — FC Vocskai Ungarn 2:3: Polizei Chemnitz — SC Planitz 4:0: SV Grüna — Hohen stein-Ernstthal 6:2; SC Limbach — VsB Glauchau 0 2; VfB Chemnitz — Teutonia Chemnitz 14; Svortsr. Harthau — Ger mania Schönau 4:0; TV Taura — Germania M ttweida 1:1 (1:1); SV Hartmannsdorf — VfL vbcrsrohna 2:3 (1.1). Bezirk Dresden-Bautzen. Städtespiel Dresden — Leipzig 4:2 (2.-6); Städtespiel Löbau — Zlttau 1:3 (0:1), Bor der Leipziger Großen Regatta Als Auftakt der Leipziger Großen Regatta werden am Freitag, 2. Juli, um 16 Uhr sechs Rennen ausgefahren,.von denen vier um die Deutsche Hochschulmeisterschast gehen. 8» sind 108 Studenten beteiligt aus Berlin, Bonn, Breslau, Frank furt a. d. Oder, Hannover, Kiel, Köln, Leipzig und Munster. Im Einer wird voraussichtlich Brookmann von der Universität Köln den Sieg erringen, der am vorigen Sonntag in Amster dam siegreich war und vermutlich Deutschland in Paris bet den Wettspielen vertreten wird. Die anderen Rennen sind offen. Besonders spannend wird der Achter zwischen Bonn, Breslau, Kiel, Hannover, Berlin und .der Milit'lrärztlichen Akademie Berlin sein.
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