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Nk 366 S<drIst1.Itv„, II>» L«<»-st«t.ll«: 2»d«,nltza'l. » Sonnabend, den 21. Zuli F«rns,«<d-An,»lab: Rr limr. K8S3 »ad 1«6g< 1617 ckns—^7^-! -.'^_-..:-_7-- ' ^—-- - . > > - .... > > " ^7^^. >,. - - ._ -L Me Strntze Mzm-ÄrWvl ShersWtteii Der deutsche Heeresbericht Das Wölfisch« Barem» meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 21. Zull. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Zn Flandern tobte auch gestern der Feuerkampf in nur zeitweilig Nachlassender Heftigkeit. Zm Artois steigerte sich die ArtilleriekStigkeit vor mittags zwischen de« La-Basste-Kanal und Lent, nach mittags auch auf beide» Lfern der Scarpe. Wie an de» Vortagen blieben Vorstöße starker Er- kondungSabtellmrgen gegen «ehrere Stelle» unserer Front sllr den Feind ergebnislos. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Nur im mittlere» Teil« des Lheml» des Dames «ar dl« Feuertätigkeit stark; franzöfifche Angriffe find bisher nicht erfolgt. Dagegen draagea abeabs Teile eines westfälische« Re giments in die feindllche Stellung, überwältigten die Besatzung und kehrte» hurte srllh mit 100 Franzose» von du» Kähne« Handstrelch vollzähllg wieder in mrsere Stellungen zurück. Auch bei Fort de la Pompelle (südöstlich von Reims) und aus beide» Maas-Lfer» brachte» Erkundungen durch frisches Draufgehe» «irre große Zahl vo» Vefaugeaen ei». He4r»sg»«»ps Hs »zog Altzrechi Keine tzefastz^e» BrÄgntfie. - .. . . » . . vestlicher Kriegsschauplatz Front des Geueralfeldmarschalls Prinz Leopold vo» Bayer» Laser« Augriffsbewegaag in Ostgalizle» hat de» be- abfichtigte» Bertanf gekommen. Hinter de» eivgst znräckgehende« rnsstsche» Kräfte», von denen «ar Teil« sich bisher z» Rachhrrtkämpfe» stellte«, habe» mrsere Trappen l» mrgestümem Nachdrängen in 40 Kilometer Brette die Straße Zloczow—Tarnopol beiderseits vo« Ze zier» a überschritte«. Wo der Feind hielt, ist er in rasche« Aastur« geworfen worben; wie l« früheren Zähren künde« brennende Ortschaft«» und große Zerstörung«» de» Weg, de« die Nrrfie» ge«o««e« habe». Weiter« Käarpfe werde» erwartet. Nördlich von Brzezaay nah««» öslerreichisch-ungartsche Truppen di« am 1. Zull verloren«» Stellung«» »ach harte« Kampfe zurück. Nördlich des Dnjeskr scheiterten Vorstöße der Rossen vor unsere» Linie». Südlich des Flusses wurde der Feind a»s Babl» ge worfen; bei Rowlca stürmte» deutsche m»d österreichisch ungarisch« Regimenter di« rassische» Röhenstevungen trotz hartnäckigster Gegenwehr. Dom Stochod bis zur Ostsee steigerte pch vielfach die Fenertäkgkeit. Besondere Stärke erreichte fie zwischen Krewo und Smorga» und bei Dü«ab«rg. Front des Generalobersten Erzherzog Joseph 3m nördllche» Teil der Waldkarpathe» hat das leb hafte Feuer angehalten. Heeresgruppe des Gen«ratseld»arschatls vo» Mackensen A« «ntere» Sereth find die R«fie» nnd Rmnäne» tävger als bisher. Ein eigener Vorstoß an der Al»»te»l-Mü»tzm»g brachte o»s 80 Rnmänen und mehrere Meschtnengewehre et». An der WtLAODottUftVEM ist die Lage mrvsrändert. Der Erste Ge«erOtq»a»Ner»eiste^ Lntzentzorff. Sinai-Front: Z» der Türkischer Heeresbericht st-ntlnopel, 1«. Z»L »lerieftner. Gchmiirigkette« i» der «»erllui»isch«» Nkobilts-tUm (r.) Von der Schweizer Grenz«, 21. Znli. (Dreht de- eicht unseres/ VonderderichterfiatterL) Lnnt Basler Blätter, dudchtet der .Tewps' ans Ne» Hard: Die «OdiÜsetia» der aweetbantschen Truppe» gche Nicht atz»« innere ScheNeriatzette» nae lich ^Mischen de« Kriegsrnlnistee »ndchnn Dertrtteen der Bordstaatea brechen ernste Meinungsverschiedenheiten ans. Die Se natoren behaupten, daß di« Neuerung bei den Aushebungen sehr par teiisch zugunsten der Südstaaten vorgehe, die bedeutend weniger Soldaten zu stellen hätten als die Nordstaalen. Infolgedessen stellte der Senat au die Regierung das Ersuchen, peinlich genau die Art und Weise der Einberufungen in den Nord- und Südstaaten öffentlich bekanntzugeben. Eine Triedensentschlietzung des Arbeiter- und Soldatenrats (r.) Don der Schweizer Grenze, 21. Zull. (Draht- berlcht unseres Sonderberichterstatters.) Nach Schweizer Meldungen aus Paris drahtet .Matta' aus Peters burg: Der Soldaten- und Arbeiter»«! habe eine neue Frledens- entschlietzung mit 410 gegen 12S SUmmen angenommen. (r.) Don der Schweizer Grenze, 21. Zull. (Drahtbericht unseres Sonderberichterstatters.) Nach Schweizer Meldungen berichtet «Central News" auS Petersburg: Der Ar beiter- und Soldatenrat hat mit schwacher Mehrheit die Abbe rufung Brussilows gefordert. (r.) Don der Schweizer Grenze. 21. Zull. (Drahtbe- richt oaseres Sonderberichterstatters.) Rach Schweizer Meldungen berichtet .Exchange Telegraph' aus Petersburg: Zwischen den Revolutionären und der provisorischen Regierung wurde eine Ver einbarung gekrosffen. wonach die Aufstände in Petersburg bts zu» Entscheidung der Verhandlungen über Fort- letzuu- oder Unterbrechung der Offensive «luge- steift werben. * * * (r.) Von der Schweizer Grenze, 21. Zull. (Drahtbericht unseres Sonderberichterstatters.) Rach Schweizer Meldungen berichten die .Daily News' aus Petersburg: Die fin nische Staatsregierung hat alle Staatsvertrüge mit Rußland ge kündigt. Die russischen Untertanen in Finnland werden registriert. 3VVVO Tonnen versenkt wtd. Berlin, 21. Zull. (Amtlich.) Reue L-Bootsersolge Im Mittelmeer rund 30000 Bruttoregistertonnen. Anker den versenkken Schiften befanden sich der bewaffnete tief beladen« englische Dampfer .Haigh Hall", 4809 Brntto- regifiiertonneu, der aus gesichertem Geleitrug heransgefchofien wnrde, ei« italienischer Dampfer vo» etwa 3000 Bruttoregifier- touueu, der griechische tief beladene Dampfer «Ariengo Con land ria", 3191 Bruttoregistertonnen, der beladene japanische Dampfer .Shinsa Marn', 3312 Bruttoregistertonnen, und der geleitete französisch« Dampfer .Courbiere", 2388 Brutto- registertonnen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. * « * vch. Kopenhagen, 20. Zuli. (Drahtbericht.) DaS dänische Ministerium des Aeußeren gibt bekannt: Der dänische Dampfer -Desta" wurde auf der Reise von Zsland nach England versenkt. Fünf Mann der Besatzung sind umgekommen, der Rest, darunter der Kapitän, wurde gerettet. Der dänische Schoner .Emmanuel' und der isländische Fischkutter .Acorn' wurden versenkt. vtd. London, 20. Zuli. (Reuter.) Der britische Dampfer .KlngDavld" wurde am 10. Zull von einem deutschen L-Boot nach zweistündigem Kamps versenkt. Zur Umbildung des Kabinetts Lloyd George (u.) Rotterdam, 21. Zull. (Drahtbericht unseres Sonderberichterstatters.) Nach einem Londoner Tele gramm herrscht unter den Unionisten große Mißstimmung wegen der Ernennung zweier neuer liberaler Minister. Sie beschuldigen Lloyd George, er habe seine Stellung gegenüber den unio- ntstischen Regterungsmitgliedern verstärken wollen: auch die libe ral« Opposition ist unzufrieden, weil zwei ihrer Mitglieder zur Regierung übergingen. (r.) Don der Schweizer Grenze, 21. Zuli. (Drahtbericht unseres Sonderberichterstatters.) Nach Londoner Meldungen sind die für diese Woche angekündtgten Erklärungen Lloyd Georges im Unterhaus« über die Frleoensmögltchkeiten für England auf unbestimmte Zett vertagt worden. .Daily Thrvntcle' berichtet, Lloyd Georg« werd« erst nach seiner Rück kehr von der Pariser Konferenz im Unterhaus wieder sprechen. Girre Valkaukonferen- nttd. Paris, 21. Inü (HnnasmttdnnM) Btt der Konferenz, di« kn Znni in Land», adgehalle» w«d«, »» di« Haltung der Schntzmächt« de- Mgüch Griechenlands sefknteg««. da» «an Sderttn, t» 3n0 t» Parts ein« »en« Kons««», adzndaSe», «n di« Ansawmensetznng der Be- setznngsarwe« von Saloniki sowie di« dttresfenden Frage» der al- gemein«» Balkanpolitik der Alliierten za regeln. Der Zeitpunkt der Konferenz ward« aas den 2S. 3»Ü festgesetzt. Offiziell »erde» ans ihr n« di« Mächte vertret«, fei», di« «n Krieg« ans dem Balkan teilnehme», d. h. Frankrttch, England, Rallen mch Rußland. Serble«, Rumänien »ad Griechenland werden beratend« Stimm« habe». Da sich die Ver treter aller «vierten Mächte am 28. Zuli in Paris gleichzeitig mit de» an dar Konferenz teilnehmend« Vertreter, et»st,den sollen, »erde» antzer da» Bespeachnngen öder de» Balkan anch sehr wichtige Beretnngen statt- Spanien Zk Es ist nicht leicht, über die gegenwärtige Lage in Spanien zu berichten, weil sie nichts weniger als übersichtlich ist, und weil die verschiedensten Strömungen sich gegenseitig durchkreuzen. All dem Wirrwarr der Ansichten und Stimmungen heben sich einige Erscheinungen besonders heraus. Zunächst ist die Gegnerschaft innerhalb der beiden großen Regierungsparteien gegen den früheren Ministerpräsidenten Romanones, der mit Spaniens Neutralität ein freventliches Spiel trieb, zu einer ganz auffallenden Schärfe gediehen. Zn der liberalen Partei lassen sich die entschiedensten Stimmen gegen ihn vernehmen, man weigert sich entschlossen, ihn für die weitere Zu kunft als Führer anzuerkennen. Zhm wird in allererster Linie die Schuld dafür zugeschrieben, daß die liberale Partei wieder in ver schiedene Fraktionen zersplittert wurde und ihre Zugkraft verlor. Romanones selbst scheint sich in solchem Maße damit abgefunden zu haben, daß er bereits seine Anhänger unter den republikani schen Linksparteien zu suchen beginnt, die seit dem Sturz des Ministeriums Garcia Prleto sich wieder einmal zu einem .Block' zusammengeschlossen haben. Malquitades Alvarez, der Grün der und Führer jenes republikanischen Gebildes, das sich unter dem Namen Reformisten als .monarchisch' gefärbte Regierungs partei auftut, hat seine Tastversuche in der Richtung auf die Ministerbank aufgegeben und sich wieder klar und unzweideutig als Republikaner bekannt. Zusammen mit den übrigen Republi kanern und den Sozialisten verkündete er den .Block der Linken", der ihn natürlich als Führer anerkennt, und dessen nächstes Ziel die Kündigung der spanischen Neutralität ist. Die Wühlerei«» in diese« Sinne Haden bereits mit bemerkenswerter und geränsch- voller Deutlichkeit ttngesetzt, schon um den Auftraggebern ist Eng land und Amerika zu beweisen, daß ihre schweren Gelder gut an gelegt sind. Das neue konservative Ministerium von Eduardo Dato fand einen Kühlen Empfang. Zm ganzen Lande herrschte in allen gemäßigten Kreisen die Auffassung, daß die Zeit für ein Konter- vativeS Ministerium noch nicht gekommen war. Ein großer Teil der Konservativen selbst hätte es vorgezogen, wenn die Liberalen am Ruder geblieben wären, um diese die Verantwortung für die von ihnen geschaffene Lage weiter tragen zu lasten. Das neue Ministerium ist ein Notbehelf, und darum ist sein Merkmal eine wenig aufmunternde Entschlossenheit. Schon die dringendste Frage, ob nämlich die Kammer aufgelöst und eine Neuwahl aus geschrieben werden soll, oder ob mit der bisherigen Kammer und ihrer liberalen Majorität weiter regiert werden muh, ist eine Frage, auf di« kaum eine richtige Lösung gegeben werden kann, da sich in beiden Fällen die Schwierigkeiten in gleichem Grade häufen. Die Anhänger Mauras und Laciervas traten sofort in schärfsten Gegensatz zum Ministerium und sagten ihm unerbitt lichen Kampf an. Somit ist die innere Lage des Landes nicht ge rade verheißungsvoll. Um so einheitlicher ist die Stimmung in der auswärtigen Politik. Abgesehen von den Linksparteien und dem kleinen liberalen Flügel von Romanones, sind die Konservativen, die katholischen Parteien und die große Mehrheit der Liberalen fest entschlossen, die Neutralität Spaniens bis zum Aeußersten zu verteidigen. Das OffizierkorpS, dessen Abwehrorganisatton von der neuen Regierung anerkannt werden mußte, hat damit einen glänzenden Sieg errungen und bewiesen, daß es sich gegen fremde Einmischungen und unberufene Beeinflussungen zu schützen weiß. Die spanischen Offiziere stehen aber alle mit verschwinden den Ausnahmen auf dem Standpunkte der unanfechtbaren Neu tralität ihres Landes, und sie sind fest entschlossen, jeden Angriff gegen die Neutralität entschieden zurückzuweisen. Sie stehen offenen AugeS auf der Wacht gegen die revolutionären Umtriebe der Agenten der Entente, die aus Spanien ein zweites Griechen land machen möchte. Ein spanisches Revolutionskomitee hat sich unlängst in Parts aufgekan; ein Beweis dafür, auf welchen krum men Wegen die Entente ihre Ziele verfolgt. Sie wird sich aber empfindlich täuschen, wenn sie glaubt, Spanien daS gleiche bieten zu können wie Griechenland, wenn sie meint, auch oie spanische Armee wehrlos machen zu können, wie sie dies mit der griechischen getan hat. Zn ganz Spanien wächst mit jedem Tage im ganzen Volke die Erbitterung gegen die Entente, welche ähnliche Pläne im Schilde führt und Spaniens angestammte Ehre so gering ein geschäht hat. An den Pyrenäen werden sich diese Leute ihre Köpfe einrennen. Daß die Agenten der Entente trotz allem stark an der Arbeit sind, Unruhen in Spanien anzuzetteln und die ihr ergebenen Ele mente zur weiteren Aufreizung des Landes aufzustacheln, haben die Vorgänge der letzten Tage in Katalonien, das von jeher -er Hauptherd der spanischen revolutionären Bewegungen war, deut lich genug gezeigt. Doch wenn nicht alle Zeichen trügen, scheint daS Ministerium Dato Herr der Lage bleiben zu sollen und Spanien vor revolutionären Zerrüttungen und dem Atnttntreibe» in den Krieg bewahren zu können. Muß doch die Ägenee Havat heute selber berichten, daß die Gouverneure von Barcelona und Dalencla die Ordnung wiederherzustellen vermochten, und daß das katalonische Parlament, daS in Barcelona zusammentreten wollte» vom Gouverneur aufgelöst worden ist. Die Deputierten aber, die zu dieser beabsichtigten Tagung nach Barcelona gefahren waren, sind wieder Vach Madrid zurückgekehrt und wollen dort eine Kundgebung an die Regierung richten, in der sie ihre hauptsäch lichsten, also nicht mehr alle, Forderungen aufrechtzuerhatte» ge denken. Die drohende Gefahr scheint demnach fürs erste beseitigt zu sein. Trotzdem werden wir gut tun, die Vorgänge in Spante» nicht aut den Augen zu verlieren.