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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.11.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321102016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932110201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932110201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-11
- Tag 1932-11-02
-
Monat
1932-11
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.11.1932
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Die Hungermärschler, die dauernd mit roten Bannern durch die Straßen marschieren, erklären, sie wollten da» Parlament am Diens tagabend zwingen, ihre Forderungen anzuhdren und ,hre von einer Million Menschen unterschrteben« Bittschrift ent- gegenzunehmrn. 8» Flugblättern werben die Schutzleut« aufgesorbert, thre Gummiknüppel nicht »u gebrauchen. — Die Polizei bat Maßnahmen ergriffen, um die Drohung der Hunaermärschler zu vereiteln. Sie führte am DienStaa- mtttag ein« Durchsuchung der Zentrale -er kommunistischen Organisation „ArbeitSlolenbewegung" au», die den Hunger marsch tn Szene gesetzt hat. S» wurden fünf Zentner Schriftstücke beschlagnahmt. Der Kommuntstensührer Hanntngton wurde fest genommen, dem Richter vorgeführt und für eine Woche in Untersuchungshaft ge nommen. Al» die Verhaftung Hanntngton» bekannt wurde, versuchten mehrere hundert Hungermärschler, da» Polizeigericht zu stürmen. Sie wurden jedoch von den Schutzleuten -urückgeschlagen. Di« Demonstrationen vor dem Unterhaus find Dank d«S großen Polizetansgebotes im großen und ganzen ziemlich ruhig verlausen. Stellenweise Ansätze zu ernsteren Tumulten wurden von der Polizei im Keime erstickt. In der Nähe von Trafalgar Square mußte eine Polizei- abtetluna scharf gegen die dort versammelte Menge vor- gehen, di« «tn Stein- und Flaschenbomvardement auf die Polizisten eröffnet hatte. Im Unterhaus selbst wäre die ganze Angelegen heit überhaupt nicht tn Erscheinung getreten, hätte nicht ein Galertebesucher die Verhandlungen Uber die Ottawa-Abkom men mit einem Zwischenruf gestört. Der Mann ries: ,Atn Namen von Millionen Arbeitslosen verlange ich, baß ihre Deputation empfangen wirb, laßt Hanntngton frei!" Der Mann wurde entfernt. Der englische Sptnnerstretk -elmt sich aus London, 1. Nov. Der Sptnnerstretk tn Lancashtr« nahm am Dienstag eine noch gröbere Ausdehnung an. Fast alle Sptnnereibetrteb« waren stillgelcgt. Auch die meisten der- tenigen Betriebe, die am Montag noch zu den alten Lohn sätzen arbeiteten, schlossen am Dienstag au» Solidarität»- gründen. Reue emlische KvnvertierimgrmilM Loudon, 1. Nov. Da» englische Schatzamt kündigt« am Dienstag die Auflegung einer neuen dreiprozentigen Kon- vertterungSanlethe tn Höhe von 800 Millionen Pfund — rückzahlbar zu pari ab 1. März 1VS8 — an. Der AuSgabrkur» beläuft sich auf 07,10 vom Hundert. Der Er trag dieser Anleihe ist zusammen mit dem Erlös aus den kürzlich ausgegebenen zweivrozenttgen Sckahanweisungen tn Höhe von iso Millionen Pfund zur Abdeckung von 105 Mil lionen Pfund sünsprozentigc Kriegsanleihe, 12 Millionen vierprozentige Kriegsanleihe, 140 Millionen Pfund vter- einhalbprozenttge Schatzanweisnngen und 114 Millionen fünf prozentige Schatzanivetsungen bestimmt, die tn der Zeit vom 1. Dezember bis 1. Februar fällig werden. Ser WettemtM im Osten Polen» Gründe für di« Ablehnung einer Vermittlung zwischen Sowfetrußlano und Rumänien Paris, 1. Nov. Die Tatsache, baß Polen es avgelehnt hat, zwischen Rumänien und Sowfetrußlanb zu vermit teln, hat aus begreiflichen Gründen in französischen poli tischen Kreisen größte« Interesse hervorgerufcn. Das .Journal"' ist der Ansicht, Polen habe die Bitte Rumä niens abgelehnt, um Moskau nicht zu v e r st i m m e n. Moskau wolle nämlich mit Rumänien gar nicht zum Ab schluß eine« Vertrages kommen, weil eS sicher sei, die Rumänen fetzt vereinsamen zu können. Der polntsch-rus- stsche Vertrag enthalte außerdem eine Gebetmklausel, bi« festste«?, baß zwischen beiden Ländern keinerlei Streit punkte bestünden, die Anlaß geben könnten, aus Waffen gewalt zurückzugreifen. In dieser Hinsicht unterscheide sich die Lage Rumänien» von bersentgen Polen». Die Rusten wollten die bessarabtsche Frage von einem Ver ¬ trag ausschließen. Infolgedessen würbe da» alte rumänisch.polnisch« DrfensivbttndniS, wenn e» bestehen bliebe, mit dem neuen mit Rußland abzuschlteßenden Ver trag nicht überetnstimmen. Ser SletlimMmi des zuiMutlchen Orten» Der Iungdeutschevrden veranstaltete im Verein», hau» eine Kundgebung, die von der Kapelle und dem Gpiel- mannSzug de» Inngdeutschen Ordens musikalisch umrahmt wurde. Nach dem Einmarsch einer stattlichen Anzahl von Bannern sprach der Grobkomtur von Dachsen, Mar Lasse, die BegrüßungSworte, in denen er besonders auch die au» den Arbeitslagern de» Freiwilligen Arbeitsdienstes zur Kundgebung Erschienenen willkommen hieß. Der Hochmeister de» Jungdeutschen Orden» Artur Mahraun nahm alSbann da» Wort, um in einer Ansprache da» fung- deutsche Programm zu umreißen. Die Arbeitslosigkeit sei nur zu beseitigen durch einige scharf« Schnitte tn den Volk»- körper. Li« sei tn kürzester Zeit zu überwinden durch die rtchttae Ordnung de» Raume» und der Menschen. Di« Iungbeutschen forderten, daß di« Frage der Arbeits losigkeit vom Boden her gelöst und die Wirtschaft von unten her angekurbelt werde. Je mehr die Maschine die Menschen au» der Industrie vertreibe, desto mehr Menschen müsse die deutsch« Scholle Arbeit geben. Man möge noch so viel Milliarden zur Verschönerung der Industrie geben, Ankurbelung von oben her müsse versagen. Die Jung deutschen forderten die Schaffung von einer Million neuer vauernstelle«. DaS bedeut« restlose Beseitigung der Arbeitslosigkeit, denn di« neuen Höfe würden vier Millionen Menschen Arbeit geben- DaS Land dazu müsse kommen an» den 25 Millionen Hektar Boden des Grobarundbesitze». Reichsschweslernführerin Hanna Kloslermüller wandte sich hieraus in einer Ansprache an die Frauen und die weibliche Jugend, um zu erläutern, wie auch sie mit- Helsen könnten am groben Plan des Inngdeutschen Ordens. Den Deutschen fehle das SolidaritätSgesühl der Nation. Aufgabe der Frauen fei «S. die Bindungen zu schaffen von Mensch zu Mensch. Im Mittelpunkt de» zweiten Telle» der Innddeutschen Kundgebung stand ein Film „Ein Jahr sungdeutsche Arbeit m Sachsen im Dienst für Volk und Vaterland"', besten Vor führung durch Darlegungen de» Mroßkomtur» Mar Lasse, Dresden, «ingeleitet wurde. Mit dem ersten Ver» de» Deutschlandliede» schloß die Veranstaltung. « r. 816 r-tt-r —»»A/»evott«4 ^rueuruPvru den. Weiter will völlig von l daß Frankreich gerade mit Hilfe seines riesigen und für den Kampf auf europäischen Schlachtfeldern gut vorbereiteten Ko- lontalheereS sich eine erhebliche Ueberlegenheit sichert. Aber auch damit ist Frankreich noch nicht zufrieden. Soeben wird eine HavaSerklärung veröffentlicht, die mitteilt, baß bei der Wiedergabe der Serrtvterkläriing eine „schwere Unter lassungssünde"" erfolgt sei. Die Abrüstung der verschiedenen Länder müsse nämlich „znetnander im Verhältnis stehen", und diejenigen Länder, die überseeische Besitzungen zu ver teidigen hätten, müßten freie Verfügung über dafür spezialisierte Streitkräfte Haven. Damit behält sich Frankreich die Möglichkeit vor, schwere AngrisfSwasfcn, namentlich Tanks und Flugzeuge, nach wie vor zu halten, die man dagegen Deutschland augenscheinlich nicht erlauben will. Diese Forderungen, die mit Gleichberechtigung nicht -aS geringste zu tun haben, sollen außerdem durch ein i n t e r n a t l o n a l e S K o n t r o l l s n st e m garantiert wer- den. Daß diele Kontrolle sich vor allem gegen Deutschland richtet, ist nach der Forderung Frankreichs auf Sonder behandlung seiner Wehrmacht offenkundig. UeberdtrS soll der alte Traum Frankreichs von einer Völkerbunds armee verwirklicht werben, bi« Friedensstörer — so wie sie Frankreich aussabt — zu bekämpfen hat. Zu diesem Zweck al» die beherrschende Militärmacht de» Kontinent». Ma» soll allerdings dabei nicht vergessen, daß Frankreich zusammen mit seinen Vasallen auch bei Verwirklichung de» Mtltz- systems eine erdrückende Machtsülle, namentlich gegenüber Deutschland, besäße. Hinzu käme, daß eine Auslösung der Reichswehr und ihr Ersatz durch eine Miliz gerade Deutschland in seiner Verteidigungsfähigkeit auf über ein Jahrzehnt schwer beeinträchtigen würde. Denn Deutschlands Jugend ist ja seit Kriegsende militärisch völlig ungeschult, während den übrigen Staaten die bisher voll ausgebildeten R« etven znr Verfügung stän- "" Iter will Frankreich die Kolonialtruppen dem Mtlizsvstcm auSnehmen. Da» würbe bedeuten. schlägt Frankreich «in« Kvllekttvarme« mit schwer bewaffneten Kontingenten vor, dir nicht» weiter al» eine Verewigung der französischen Militärbündnisse bedeuten würbe. Alle diese Einschränkungen heben den Wert -«» Herriotplane» zum größten Teile aus. vefonber» klar gehen die wahren Absichten Frankreichs au» dem Verlange» an Deutjchlänb hervor, mit Polen einen Vertrag abzuschließen, der die volntfchen Grenzen garantiert. In Deutschland wird e» wohl niemanden geben, der -en Plan eine» Mtlizsystem» unter solchen Bedingungen nicht auf da» schärfste ablehnen wirb. Darüber ein Wort z» verlieren, wär« Zeitverschivenbung. Ganz im Gegenteil, jeder Plan einer europäischen Befriedigung, der nicht den polnischen Korridor beseitigt, sondern im Gegenteil verewigen will, muß eine neue Bedrohung de» europäischen Frieden» bebeu- ten. Wir begrüßen r» auf da» lebhafteste, baß vor allem die englische vesfentlichkett sich gegen diesen Teil de» Her- riotplaneS eindeutig gewandt hat. Sowohl der „Sunbay DiSpatch" wie der „Observer" erklären deutlich, baß die Ans- Hebung de» polnischen Korridor», der Deutschland tn zwei Teile spalte. Voraussetzung dafür sei, um den euro päischen Frieden aus eine ständige, sichere Grundlage zu stellen. Zumindest ohne Verzicht ans da» Ostloearno erweist sich der neue französische Plan sür Deutschland al» unan nehmbar. Wir kämen wahrhaftig au» dem Regen tn die Traufe. In der vorliegenden Form wäre er letzten Ende» der Versuch, die deutsche Forderung auf Gleichberech tigung durch scheinbare» Entgegenkommen zu Fall zn brin gen. Er bleibt aber trotzdem interessant, weil zum ersten Male au» französischem Munde die Abänderuna eine» Teile» de» Versailler Diktat» vorgeschkagen wurde. Selbst Frank reich hat damit anerkannt, daß Versailles nicht mehr sakro sankt ist. Die Zeit für die Revision «st reif. Di« Pariser Divlomatie kann sie zwar verzögern, aber wie sie sich auch drehen und wenden mag, aus keinen Fall mehr aufhalten. Sie nationalen PattciMrer im Waliikamol Silier lvrildt mm««« Ml-nn PirmasenS. 1. Nov. In P i r m a s e n S sprach am Diens tagabend Hitler vor etwa 00 000 Menschen. Er führte u. a. folgendes au»: In diesen Tagen richteten viele Deutsche an ihn die Frage: Warum haben Sie es am 18. August ab gelehnt, in die Regierung Papen einzutreten? Man habe ihm, Hitler, vorgehaltcn, daß er ja in der Regierung seinen Einsluß hätte geltend machen können. Vielleicht wäre da möglich gewesen. Aber die Männer von heute hätten ihm dies sicherlich schwer gemacht. Wenn man eS ihm weiter ver- übelt habe, daß er den Posten des Vizekanzlers au «geschlagen habe, so müsse er sagen, daß ihm dieser Posten die Möglichkeit aktiver Betätigung nur dann gegeben hätte, wenn Herr von Papen abwesend oder erkrankt ge wesen wäre. In diesem Falle wäre Herr von Papen be stimmt immer gesund geblieben. Zum Wirtschastsprogramm PapenS übergehend, sagte Hitler, dieses Programm habe auf den Ge bieten, auf denen eS in erster Linie Hille habe bringen sollen, bereits versagt. DaS Programm sei unzulänglich, zum Teil unbrauchbar. Die 13k Millionen Deutsche, die hinter ihm, Hitler, ständen, erwarteten, daß die Be wegung erst daun eingesetzt werde, wenn Deutschland» große Stunde gekommen sei. Wohl könne man drei zehn Jahre brauchen, nm sich das Vertrauen des Volkes zu erwerben. Aber man könnte eS in weniger als sechs Monaten verlieren. Die Kluft. die ibn und seine Bewegung von den Männern der heutigen Regierung trennen, sei die, daß er sich von vornherein gesagt habe, man müsse eine neue Volksgemeinschaft ausbauen und dabei beginnen, ins praktische Leben iedes einzelnen Menschen hineinzutreten und ihn berauSznlösen auS Klaffen, Ständen und Vorurteilen. Man müsse von unten beginnen und langsam aufbaiien, auf daß das Reich erneut ein festes völkisches Fundament erhalte. Die anderen hingegen glaubten, die Geistigkeit der oberen Zehntausend genüge, um das Volk zu regie ren. Hitler lobte die Treue der breiten Masten bcS Volke» ihm gegenüber und versprach, baß er diese Treue vergelten und das Volk niemals im Stich lasten werde. Er setze leinen Namen nicht als Bürgen unter ein schlechtes Geschäft. ErkitiriNWN Nr. Husenberg« BreSlau, 1. Nov. In einer Wahlrede in Breslau am Dienstagabend erklärte Dr. Hu gen berg u. a. fol gende»: Die Deutschnationalcn sind für die Bildung und für die Maßnahmen der Regierung Papen nicht verant ¬ wortlich. Zwei grobe Dinge aber hat diese Regierung er reicht: die Beseitigung der roten Herrschaft und die Be seitigung des Kriegszustandes zwischen Preußen und Reich. Wenn der bayrische Ministerpräsident demgegenüber do» Bestreben »eigt, alles rückgängig machen zu wollen, so muß eS eigentlich auch Aufgabe der Nattonalsozta- listen sein, sich fest hinter die ReichSregteruna zu stellen. — Außerordentlich scharf wandte sich Hugenberg bann gegen di« Agitation der Natio nalsozialisten. Gegen Beleidigungen werbe er gericht lich Vorgehen. — Schließlich ging Hugenberg, der sich im übrigen namentlich mit einem Rückblick auf die wesentlichen politischen Ereignisse der letzten Monate und Jahre be schäftigte, auf die Bedeutung ein, die der Wechsel de» Regie- rungSsystemS für da» deutsche verussbeamtentum habe. Niemand wolle und wünsche eine Herrschaft der Bürokratie. Aber die Wteberbesestigung der Stellung und der alten, guten Zusammensetzung de» Verussbeamtentum» habe seit jeher zu den Forderungen der Deutschnationalen Volkspartei gehört. ES sei zu hoffen, daß sie in kraftvoller, vernünftiger und volksdienlicher Form voll werbe dnrch- gesührt werden. Die Reinigung der deutschen Beamtenschaft von der Parteikorruption befinde sich erst in ihren Anfängen. Hugenberg bezeichnete al» Ziel -er DNVP. die Neu- formung eine» Staate», der deutscher Eigenart entspreche, und erklärte: „Nach deutscher Sitte lassen wir un» von einem König führen." Dirrvel-ey antwortet Augenberv Königsberg, 1. No». In einer Wahlversammlung in Königsberg antwortete Dtngelbey auf die Angriff« Hugenberg», die dieser in Dresden gegen die Deutsche Volkspartei gerichtet hatte. Man wisse äanz genau, daß Hugenberg das Wahlbündnis mit der Deutschen Volks partei nicht au» reiner Menschenfreundlichkeit abgeschloffen habe, sondern mit dem Ziel, eine Mehrheit ans bürger lich nationaler Basis im Reichstage zu schaffen, die sich ins besondere gegen da» Zentrum richte. In der Kon ti n gen tterungssraae stehe die Deutsche BolkSpartet aus einem anderen Standpunkt als Hugenberg. Hugen- berg» Auffassung von der Kontingentierung laute, baß die Wirtschaft nur gerettet werden könne, wenn die Rentabili tät der Landwirtschaft wieder hergestellt werden könne. Die Deutsche Volkspartei betone demgegenüber, daß die Kontin gentierung nicht zum Dogma werden dürfe. Gingen aller dings die anderen Länder auf dem Wege einer rücksichts losen Absperrung durch Zölle weiter, bann müsse Deutsch- f land da» gleichfalls tun. Srmaiis Wkllslug »er »em Abschluß Auf Cypern velan-et Berlin, 1. Nov. Wolfgang v. G r o n a u hat am Diens tag um 11,10 Uhr MEZ. in einem kurzen Nadiotelegramm mitgetetlt, daß er in etwa 10 Minuten vor Evpern landen wird. In einem späteren Telegramm bestätigte v. Gronau die glatte Landung und teilte außerdem mit, daß er die Ab- sicht habe, am Mittwoch bis A t h e n weiterzutliegen. Der letzte Flugabfchnitt ist einer der gefährlichsten des ganzen Weltsluge» gewesen, da der Flug mit einem Flugboot über der wasserlosen Wüste Syrien» eine besondere Schwierigkeit bedeutet. Dazu kam die Ueberquerung der Randgebiete an der Küste und die große Hitze, die die Flugleistungen maßgeblich beein trächtigt hat. Saö S'meumiMa im «mal Beileid des NeichSverkehrSministerS an die Lufthansa Berlin, 1. Nov. Der ReichSpost- und ReichSverkehrS- minister hat der Lufthansa zu dem Flngzeug- u n g l tt ck i m K a n a l sein Beileid wie folgt ausgesprochen: „Da der Tod der Flugzeugbcsatzung beim Unfall aus dem ReichSpostslug vom 20. Oktober traurige Ge wißheit zu sein scheint, spreche ich Ihnen zu dem schweren Verlust meine herzlichste Teilnahme ans mit der Bitte, diese auch den Angehörigen der beiden Verunglückten zu über- Mitteln. Das Ereignis berührt mich nm lo schmerzlicher, als es ganz kurz vor dem Abschluß einer Flugpcriode eintrat, die nach ihren guten technischen Ergebnissen «inen unverkcnn- baren Fortschritt in der Entwicklung der ReichSpost bedeutet, um den auch die verunglückte Besatzung sich besonders ver dient gemacht hat." Aerbstslurm über Network Neuyork, 1. Nov. Neuyork und Umgebung wurden am Dien-tag von einem ungewöhnlich heftigen Unwetter helm gesucht. Sturm und Regen richteten überall große Zer störungen an. Besonder» schwer betroffen wurden die Wochenendkolon ten aufLong-JSland, wo rund 80 Häuser von der Sturmflut zerstört wurden. Zwanzig zum Glück unbewohnte Wochenendhäuser wurden von der bochgehenben See fortgespült. Die Vage wurde dadurch verschärft, daß in mehreren der etngestürzten Häu- ser Feuer auSbrach. Ein große» Aufgebot von Feuer wehren, Polizisten und SanitälSmannschasten eilte zu Hilf«. Nach den bisher vorliegenden Meldungen sind 1ö Per sonen verlebt worden. Auch tn Neuyork selbst wurde erheblicher Schaben angerichtet. S-wjetöampfer tn Seenot Oslo, 1. Nov. Der Sowjetdampfer „Tovo ritsch Stalin", der sich aus der Fahrt von TromSö nach den rus sischen Kohlenbergwerken aus Spitzbergen befand, ist an dem Eingang zu dem EiSssord aus der Hohe der Westküste von Spitzbergen gestrandet. Der Bergungsdampfer ,Hason" ist zur Hilfeleistung ausgelaufen, wird aber 84 Stunden brauchen, bis er das gefährdete Schiff erreicht. Dampfer gekentert - » Personen ertrunken Santiago d« Chile, 1. November. Sin mit VO Arbeitern besetzte» Dampfboot kenterte am Montag tn der Nähe der Guanotnsel Alac ran. 1k Personen fanden den Tod in den Wellen. Weitere Aetzre-en Professor Försters Paris, 1. Nov. „Echo de Parts" berichtet über den Vor trag, den Professor Förster am vergangenen Sonntag vor der Union EhrSticnne tn Pari» gehalten bat. Danach hat Förster England und Frankreich angefleßt. endlich eine energische Haltung gegenüber den unbegrenzten Am bitionen des imperialistischen Deutschland etnzunehmen. Die Karte Europa», wie der Versailler Vertrag sie ge- schassen habe, sei die denkbar gerechteste. Di« Schaffung des polnischen Korridor» behindere Deutschland in nicht» und sei nur «ine gerechte Wiedergutmachung der einstigen Zerstückelung Polen». — Man wird sich hoffentlich auch tn Frankreich keine Illusionen über die politischen nnb mora lischen Qualitäten diese» Deutschenhaffer» machen, der seit Jahren unter dem Deckmantel de» Pazifismus bei feder Gelegenheit geradezu schamlos« Quertreibereien zur Ver stärkung de» Mißtrauen» gegenüber Deutschland und damit zur Vereitelung jeber Art von Verständigung oder Ab rüstung unternimmt. dilmm rooeukst dlinarot stezsiÜon
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