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Dormerrta, .Dresdner Ttachrlchken- Nr. 50S Sette 2 »> Ä Vor Mcnbrcg Mr SMuItknrcgclung r-! jk Wenn k französjschc» Mussolini I heißen W t nur sein e noch der S wegung. l! Mussoli vollgültige» alles ma in anderen Agitation Agitatoren mehr, E gebracht, „Ptasic", s, Winks ge» sein Mir Jubiläum Die Ne« aro Mit e mau schon sie mache» denn Fra sehende E das neue essiert, stci ans geseh treuer G warme § ivorden«. Gold! T - «m k Italien l nur Polen ln liebt, das g a.n d a zu wenic et»», arb Der Korridor bas Pulvermagazin Europas" Mit burgs Alberiti nnd scii kum au die der Borziig heute k so gut sie ist i Kamps Spitze i lich eii noch da zusühr> vinznc! vater Szene« der so dnrchg Den i gemeil wenig Heute versöh Sorge B spiele« gescha und ' hatte hinge auch, Dazu man» Das tünui Ense Ott Selb ergö nied Ma leich wlir Helt m a Al! ...... , 2 ^.-, , Donnerstag, 27. Oktober 1SZ2 Der Außenminister beantwortete den ersten Teil der Frage mit Nein. WaS den zweiten Teil angehc, so könne der Völkcrbundsrat keinen England bindenden Beschluß ohne die Zustimmung des englischen Vertreters fassen. Stellungnahme zum Leipziger Artetl Kassel, 26. Okt. In einer dentschnationalen Versamm lung in Kassel am 26. Oktober abends beschäftigte sich Dr. Hilgenberg im Zlisammenhang mit der Frage dcS WicderausbaueS der deutschen Wirtschaft und der Behebung der Arbeitslosigkeit mit dem Problem der deutschen Ver schuldung. Er führte dabei u. a. auö: „Die ungeheure Not der Arbeitslosigkeit, der die ungeheure Not der Geld entwertung vvrangegangen war, hat weithin dem deutschen Arbeiter die Augen darüber geöffnet, daß sein Schicksal noch viel mehr als von den Tarifen von der richtigen Be handlung des Arbeitsmarktes und von einer nationalwirt- schaftlichcn StaatSsührung abhängig ist. Arbeit ist besser als Stempelgeld. Der Störenfried ist in der Tat das „internationale Kapital". Aber nicht in dein sozialistischen Sinne, wonach jedes Kapi tal international ist. Sondern in dem Sinn«, daß der jenige Teil des Kapitals die Störung verursacht, der „iiiter- uatioual" ist, das heißt zwischen den nationalen Staaten vagabundiert. Er entzieh« sich der Einwirkung einer nationalwirtschastlichen Gesetzgebung und Wirtschafts organisation. Dies internationale Kapital ist der Feind deS bodenständigen nationalen Kapitals. Wir sind kein Kolonialvolk, dein fremde Geldgeber vorwärts Helsen können. TaS zwischen den Staaten vagabundierende Kapi tal ist für die staatlichen Gewalten nicht ohne weiteres faßbar. TaS i«t besonders schlimm, «venu die politische Macht, die Militärmacht des einen oder anderen Staates, wie heute Frankreichs, den Zustand der Herrschaft deS vagabundierende»» Kapitals auS nichtwirtschaktlichen Grün den künstlich aufrecht erhält. Dann muß eS »nenn kein Ausweg aus dem fehlerhaften Zirkel gesunden wird, schließlich zum Untergang aller einschließlich deS Kapi- talS selbst komme». Tie Menschengrnpve, aut die sich bann das ganze Elend häuft, wird im Endergebnis die Arbeiter- Der neue französische Panzerkreuzer Paris, 20. Okt. Bet dem neuen französischen Panzer kreuzer „Dunkerque", dessen Kiellegung der Ministerrat gestern beschlossen hat, handelt es sich um ein Schiff von 20 50N Tonnen Wasserverdrängung, das init nenn Geschützen zu je 800 Millimeter bestückt ist und eine Geschwindigkeit von 80 Knoten erreichen soll. Der Kreuzer hat eine sehr sta"ke Panzerung. Havas meldet noch dazu, er werbe als Gegengewicht zu den deutschen Kreuzern vom Typ «Deutsch land" gebaut werben. Die nationalwirtschastlichen Ausführungen HugenbergS stellen eine Antivort an Gregor Straßer dar. Und zwar zeigt sich, baß nicht nur tu nationalen, sonder»» auch in den wtrtschaftS- und sozialpolitischen Auffassungen sich zwischen den beiden nationalen Parteien sehr wohl eine Annäherung, ta eine Uebereinstimmung der Meinungen be werkstelligen läßt. und Angestelltenschaft sein. Das ist der Grund — nicht ein Interesse am „Kapital" — weshalb tch mir seit langem Mühe gebe, unseren deutschen Menschen die Notwendigkeit einer Schuldcnregelung begreiflich zu mache«, und zwar aus deutscher Initiative heraus. Ich tue es insbesondere seit dem Augenblick, wo unser Kamps gegen den unsinnigen Uvungplan. diese Krö- nung des soeben geschilderten verbrecherischen internatio nalen Kapitalismus — von der ganzen Welt — außer Frank reich — als berechtigt anerkannt wurde. Der deutsche Ärbet- ter — ja, der Arbeiter der ganzen Welt — muß verlangen, das, diele Aufgabe schleunigst gelöst wirb, ja, daß sie vor alle»» anderen Aufgaben gelöst wird. Denn alles andere hat sonst keine», Zweck und wird erfolglos sein. Ein wirklicher Organismus »st nttr die nationale Wirtschaft. Im nationalen Staate nnd unter seinem Geseh hat das Kapital als dienendcS Glied seine Funktionen zu erfüllen." Zu dem Urteil deS Leipziger StaatSgertchtshoseS führte Dr. Hugenberg unter anderen, aus, die'Befürchtung, das, sich aus der Vertretungsbefugnis der preußischen Mi nister im Neichörat usw. Schwierigkeiten ergeben könnten, teile er nicht. Dadurch werde im Gegenteil die NeichSregierung vor die Notwendigkeit einer klaren Ent scheidung gestellt. Es gäbe ein Staatsnotrccht, das an Erkenntnisse eines StaatsgerichlöhvseS nicht gebunden sei. Tas Vorgehen der NeichSregierung gegen Preußen sei gc- rechtfertig^ auS bei» Lebensnotivendlgketten deS deutschen Volkes. gleichzeitig die ausländischen Rohstoffe, auf die Deutschland angewiesen ist, erheblich tu» Preise steigen. So zeigt eine Besser nng der Weltkonjunktur noch durchaus nicht nur erwünschte Wirkun- geil für Deutschland. DaS gilt vor allen» so lauge, wie Deutschland noch zu keiner Lösung der untrag baren ausländischen .Schuldenlast schreiten konnte. Die immer noch viel zu hohen Zinsen, die Deutsch land für Auslandsschulden zu zahlen hat und die nichts weiter als privatisierte Tribute sind, lassen uns immer noch nicht in den Genuß der Beseitigung der ?wungtribnte in Lausanne kommen. Nicht nur für die innerdeutsche Er holung, sondern auch für die Erholung der Weltwirtschaft ist eine Regelung der internationalen Schulden gebieterische Notwendigkeit. Tie bisherigen Besserungen sind zu gering fügig, die innere Kaufkraft noch zu mangelhaft, weil Immer noch ein beträchtlicher Teil derselben für die viel zu hohen Zinszahlungen unproduktiver Auslandsschulden aus der Zeit des DaiveS- und BoungplancS iibcr die Grenze geht. Tie Negierung bat bisher eine merkwürdige Scheu be wiesen, die Forderung einer Ztnssenkung und eines ScbnldenakkordS mit unseren AuslaubSgläubigern anzu packen. Aber jedes WirtschaftSprogranim muß v h n e ent schlossenes Aupacken der Frage der Auslandsschulden Stück werk bleiben. Sroßlcn fordert SereKttokett für Deutschland § London, 26. Oktober. „Das Pulvermagazin Europas" ist ein Artikel des Parlamentsmitgliedes Croßley über den Danziger Korridor im heutigen „Eventug Standard" überschrieben. TaS Blatt weist darauf hin, daß der Korridor einen großen Teil der deutschen Be völkerung von, Mutterlaude a b s ch n e i d c t. ES sei wichtig, daß die Lage in England voll verstanden werde, angesichts der britischen VerpsUchtungen aus dem Locarnoabkommen. Eroßlcn nennt Danzig „jene deutsche Stadt an der Mün dung der Weichsel, die rasch wirtschaftlichen» Ruin zutreibt. Es wird getötet durch die unfinnige Anlage des pol nischen Korridors nnd durch den neuen Hasen, den die Polen unter riesigen Ausgabe« in Gdingen bauen". Eroßley betont, daß Marschall F o ch kurz vor seinen, Tode, aus den Korridor deutend, erklärt hat: „Hier liegen die Wurzeln eines neuen Krieges." Der Bau deS Hafens von Gdingen und der wirtschastltchc Ruin TanztgS sind, wie Eroßley schreibt, ein Bruch dcS Ver sailler Vertrages. Zum Schluß seines Artikels weist Eroßley darauf hin, daß das neue Deutschland die unbilligen Bestimmungen des FriedenSvertragcs, die Isolierung Danzigs und das Ab schneiden Ostpreußens vom Mutterlande als eine un erträgliche Ungerechtigkeit ansieht. Wenn man baS Deutschland angetane Unrecht nicht wieder gutmache, werde es früher oder sväter zur Selbsthilfe schreiten. England« Mißten au« dem Locarnovertrag London, 26. Oktober. Im englischen UnterhanS wurde am Mittwoch gefragt, ob 1. der L o c a r n v v e r t r a g die englische Regie'-ung tat- sächlich oder stillschweigend verpflichte, die Grenze.: Polens nnd der Tschechoslowakei gegen einen Angriff zu schützen, und ob 2. die englische Negierung durch die Bestimmungen des Locarnovertrages dem Völkerbund das Recht gegeben habe, darüber zu entscheiden, welchem Staate geholfen wer be« müsse. Norman Davis fahrt nach Parts London, 26. Oktober. Der.amerikanische Unterstaats sekretär Norman Davis wird am Freitag London ver lassen, u»n mit Herrtot am Quai d'Orsay zusammenzu- tressen. ES wird mit ziemlicher Sicherheit angenommen, daß sich die Vertreter Englands und Amerikas über grundsätz liche Richtlinien einig geworden find, wie durch Zugeständ nisse in der S c e abrttstung, deren Einzelheiten noch stark von Iapa >, abhängcn, ein Einfluß auf Frankreich und Italien auch hinsichtlich der Land- und Luft rttstuugen ausgciibt werde», kam» und welche Wege hierbei eiuzuschlagen sind. Politische Kreise rechnen damit, daß die Verhandlungen der beteiligten Mächte in der Zeit vor dein Zusammentritt des allgemeinen Büros der Abrüstungskonferenz so ge fördert werden sollen, daß sich bis dahin die Richtlinien fiir einen greifbaren NbritstnngSplan heransschälen lasten. Hiera», würde Deutschland zunächst nicht beteiligt sein, wohl aber sei es möglich, baß in Genf erwogen wirb, wie ma» an Deutschland herantrcten solle, und ob dies im Nahmen einer Biermächtekonfcrenz geschehen soll ober nicht. In diesem Sinne wird zur Zeit die Erklärung Str John Simon» im UnterhanS erläutert, baß die Angelegenheit der Biermächtekonfcrenz noch nicht fallen gelasse», sei. daß sich die Entwicklung im Oktober ähnlich wt« tm September vollziehen werde, in besten erster Hälfte die ArbeitSlosenzahl um 40 000 zngenomme» habe, während im »vetteren Verlaus des MouatS September sich dann eine stärkere Entlastung um rund 160 000 Arbeitskräfte durchgesetzt habe. Auch der Vergleich mit dem Ansteigen der Arbeitsivsenzahl im vorigen Jahre, in dem ir» der ersten Oktoberhäiste die ArbeitSlosenzahl um rund 120 000 ge- stiegen sei, lasse eine ruhigere, verhältnismäßig günstigere Entwicklung des Arbeitsmarktes t», der Gegenwart er kennen. Man kann nur wünsche»», das Konjunktur- sorschungStnstltut möge mit seiner optimistischen Auffassung »echt behalten. In kurzer Frist, nämlich am 1. November, dem nächsten Stichtag für die Zählung der Arbeitsloser», »vird sich das ja zeige»» müssen. Natürlich wird man sich mit einer gewißen Geduld zu wappnen haben. Eine Wirtschaftskrise von so ungeheuren» Ausmaß, »vie wir sie in -en letzten Jahren »niterlebcn mußten, kann nicht mit einem Male durch ein stetiges gleichmäßiges Ansteigen der WirtschaflSknrve abgelöst wer den. Der Aufschwung — das hat die Erfahrung bisher ge lehrt — vollzieht sich in Wellenbewegungen, bei denen ans 'Wellen berg e naturgemäß - täler folgen »nttssen. Dieser Vorgang läßt sich augenblicklich nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen 'Welt beobachten. Gerade bei den Preisbewegungen der 'Rohstoffe und den Börsen kursen zeigt sich, daß zwar nirgends, weder in Neu- uork, noch in Amsterdam, noch in London oder Berlin, Nück- schläge ausgebllebcn sind, daß sie aber niemals so stark waren, uni den alten Tiefstand zu er reichen. Um Deutschland herum haben vor allen» Frank reich. Belgien, Holland, England und Schweden eine leichte Geschästsbelebung deutlich gespürt. Auch 'Amerika fühlt eine gewiße Erleichterung, die allerdings, ähnlich wie bei uns, durch die durchaus ungeklärten politischen Verhält nisse vor entscheidenden Wahlen, noch nicht eineu echten Konjunklnransschwnug bewirken konnte. Für unsere deutschen Verhältnisse ist jedenfalls kennzeichnend, daß die zuverlässigsten Anhaltspunkte für eine beginnende Konjunktur, die Zahlen über die Be anspruchung der Verkehrsmittel, bis jetzt recht wider sprechend sind. Ter Güterverkehr ans der NeichS- bahn zeigt noch keine spürbare Belebung. Tagegen zeigt die deutsche Seeschiffahrt, die in einer lebhafteren Verbindung mit der Besserung der weltwirtschaftlichen Lage sieht, einen beachtlichen Aufschwung. Tie ruhende Tonnenzahl iit iu der Zeit vom 1. September zum 1. Ok tober um 12 000 Registertonnen gesunken nnd hat damit im letzten Mvuat den für dieses Jahr besten Stand über ¬ haupt erreicht. DaS zeigt sich auch »erett» in der Ent- Wicklung unserer Außenhanbelvstatistik vom September. Der AußenhanbelSutnfang steigerte sich um 44 Millionen, von denen 20 Millionen vermehrte Einfuhr und 18 Mil lionen Mark verbesserte Ausfuhr gewesen find. Die Besserungszeichen, die sich aus dieser Bilanz erkennen lasten, liegen in dem mengenmäßig gesteigerten R o h - stofftmport, der allerdings zugleich eine Preis steigerung von 20 Millionen gegenüber den August preisen erfuhr. Da» bedeutet, daß wir die Rohstoffe, deren Mehrbedarf ein zuverlässiger Hinweis auf eine ansteigende deutsche Erzeugung ist. teurer bezahlen müssen als bis her. Das ist zwar cm unvermeidlicher, aber bet unserer geringen Kaufkraft peinlicher Nachteil der an ziehenden Konjunktur außerhalb unserer Virenzen. Die von uns zu tragende Preissteigerung geht für manche Waren schon über 10, ja 18 v. H. hinaus. Hier entstehen neue Belastungsgefahren durch die Rohstofsptetse, zumal die deutschen Fcrtigwareupretse sich in der Ausfuhr durchschnitt lich um 8 Prozent verschlechterten. Ein beachtliches Anzeichen für die ungeheuren Wettbewerbs schwierigkeiten Deutschlands auf dem Weltmarkt, die ständig preisdrückenb wirken und die innere Konjunktur in folgedessen nm so mehr lähmend beeinflusse»» müssen, wenn Stärkung -es Bauerntums tm Osten Freiherr v. Braun spricht ,«« BDA. Bern«, 20. Oktober. Auf der Ostmarkenkundgebung de» BDA. in der «Neue», Welt" hielt Reich»ernährung»minister von Braun eine Ansprache, in der er auSslthrt«: Als RetchSkommistar für die Osthilfe habe ich die besondere Pflicht, in unseren ostdeutschen Grenzmarken «in starke» und kräftige» Bauerntum zu erhalte»» und darüber hinaus durch Siedlung neue Bauerustellen zu schaffen, und damit auf dem Fundament welter-ubanen, da» in früheren Jahr hunderten dl« brandenburgischen Kurslirsten und die preu ßischen Könige gelegt haben. Nufere ostdeutschen Grenzlande können wir nur bau« aus die Dauer deutsch erholtem «en« wir i« ihnen ei« gesundes Bauerntum erhalten und schasse«. Mein Kampf geht darum, im Inner» Deutschlands die Ouelle deuttchci» VolkStumS, unser Bauernvolk, gesund und kräftig zu erhalten. Alles wirtschaftliche Schaffen hat nur dann einen Sinn, wenn wir darüber hinaus uns in einer großen Einheit verbunden fühlen, die wir in» Innern unser Vaterland, darüber hinaus das Dcutscht u m heißen. Das ist auch die Grundlage, auf der sich alle widerstrebende»» Par teien und Interesse»» finde»» können. Der Minister erklärte dann, er begrüße die Arbeit de» VDA. auf das lebhafteste, »veil sie unser»» Blick immer wieder auf da» Deutfchtnm in, Ausland richte, da» kein Verständnis für unser«. Parteistreit habe. ES sei deshalb fei»» aufrichtiger Wunsch, daß die Arbeit des BDA. immer weitere Kreise des Volkes erfassen nnd so dazu beitragen möge, die deutsche Zwietracht zu überwinden. ünndgebnngen für die KrtegSgelalienen eriaM Berlin. 20. Okt. Der „ReichSauzeiger" veröffentlicht heute die Fünfte Verordnung des ReichSministers des Innern über Versammlungen und Aufzüge, die vom 22. Oktober datiert ist. Auf Grund de» 8 2 der Zwei- ten Verordnung des Reichspräsidenten gegen politische Aus schreitungen vom 2». Juni 1032 bestimmt die neue Verord nung unter 8 «. baß die obersten LandeSbchörden ermächtigt werden, am 1. und 2. November «Allerheiligen und Aller seelen» und am 20. November «Totensonntag» solche Ver sammlungen unter freiem Himmel nnd Auszüge zu geneh mige»«, die zum Gedenken an die Toten -es Weltkrieges ver anstaltet werde»». Volks-tenst un- Neichstavowahl Der Christlich-Soziale Volköbienst ver anstaltete Mittwoch abend im großen Saal deS HelmS de» CVJM. «Ainmonstraßej eine gutbesuchte Wahlkund gebung. VerbanbSvorsihendcr Franz Behren ö, M. d. R., sprach über „Bolksüienst und Reich Stagö- wähl". Die Weimarer Verfassung sei nicht auS deut scher Seele geboren, die Nachbarstaaten hätten Pate dabei gestanden. Jetzt heiße die Entscheidung: Parlamentarische oder autoritäre Regierung? Der Reichstag habe in de»» letzten Jahren nicht immer ii» kluger Weise voi» seinem Rechte Gebrauch gemacht, die Negierung zu stürzen; das habe allein die heutigen Disharmonien veranlaßt. DaS deutsche Volk brauche eine starke Führung, eine autoritäre, eine Präsidialregieruug. Eine solche stehe keineswegs im Wider spruch zur Verfassung. Hindenburg habe mit der freien Ernennung der Kabinette Brüning und Pape»» nur seine vcr- safsungsacnläßcn Rechte auSgcttbt; Ebert habe das nicht getan, als er sich abhängig machte von bei» Koalitionen. — Der Reichstag sei neben -er Präsibialreglerung wlchfig, um die Strömungen und Stimmungen im Volke f»üm Ausdruck zu bringen: aber daS Mcht 8ctz MI ßträutztiSVotums sei abzuschaffen, denn cS sei nicht mit der nötigen Zu rückhaltung und Gewissenhaftigkeit ausgciibt worden. Die segensreichen Aufgaben des Reichstags seien die der Kon trolle, der Interpellation, der Kritik, der EtatSverweige- rung, der gut bnrchgcarbcitetcn Gesetzgebung. Erfülle er diese Pflichten gut, daun könne sich aus die Dauer keine Regierung «auch ohne Mißtrauensvotum» zu ihm iu Wider spruch setze». — Solange Koalitionöpolittk getrieben werde, werde der groteske Zustand herrschen, daß das Zen trum tlnmer ausschlaggebend in der Negierung sitze, ob mit links ober mit rechts; daS sei aus die Dauer nicht tragbar für das evaugelische Volk — und auch nicht für die Katho liken, die ein gesundes Gleichgewicht der weltanschauliche»» Tendenzen wünschen. Eine große evangelische VolkSpartet sei notwendig, die sich mit den anderen Volkskreisen sachlich auSeinandersetzc. Der Redner ging dann aus die Stellung dcS Christlich-Lozlalen VolksdicnsteS zum Kabinett Papen ein; cS habe keine Befreiung von den Reparationen gebracht, der Kampf müsse fortgesührt werben, ebenso in der Gleichberechtigungspolittk. Tic Methode»» und die Mittel der Wirtschafts- und S o z i a l p o l i t ik seic»» sehr fraglich. Ter Redner kritisierte schars das System der Stenergntscheine als ein sehr ge wagtes Spiel, dessen AuSgang man nicht absehen könne. Die Prämiierung der Arbeiteretnstellung, die Kür- zung der Gehälter und Unterstützungen seien abznlehnen. — An dein Umbau unseres Staatswesens mitzuarbeiten, sei Pflicht aller evangelische»» Volksgenossen, daher sei auch Wahlrecht Wahlpflicht! — Pvsaunenchöre umrahmten den Vortrag, der mit herzlichem Beifall ausgenommen wurde. Hitler in Da- Schwartau Lübeck, 20. Okt. Vor 40 000 Zuhörern sprach am Mitt wochabend Adolf Hitler In Bad Schwartau. Hitler be tonte einleitend, daß merkwürdigerweise alles besorgt sei um die NSDAP. Wenn die 18-Millioncn-Vcwcgung ein mal eingesetzt werde, dann sei bas die große Stunde der Nation. „Das einzige. baS mich bestrickt", so erklärte Hitler, „ist die uneingeschränkte Macht, ans die ich als Führer von 13 Millionen Deutscher ein größeres Recht habe als Herr von Papen, dessen Programm jetzt schon Schiffbruch erlitten hat. Ein Beweis dafür ist die Tatsache, daß die Erwerbö- losenzlffer wieder weiter ansteigt. Die NSDAP, ist die einzig« Bewegung, die unbelastet ist. wenn sie eine» Tages an die Macht gelangt. Nur eine wahre Volksgemeinschaft kann das Fundament zum Wiederaufbau sein. Wie die Religionen, so wurzelt auch die Macht der NSDAP, in den untere»» Volks schichten. „An dieser Bewegung", so betonte Hitler, „hängt mein Herzblut. Ihr habe tch mein Leben geweiht, und des halb bars tch meine Anhänger nicht enttäuschen. Ich müßte ein Narr oder ein Verbrecher sein, wenn ich, der ich täglich in Lebensgefahr schwebe, wegen eines MinistervostenS die Bewegung dein Herrenklub ausliefern würde. Nicht Herrn von Papen bin tch verantwortlich, sondern dem deutschen Volke und »»einem Herrgott." Brüning in Bamterg mit Amu» empfangen Bamberg, 26. Oktober. Anläßlich der Brüning-Ber- sammlnngen kam es aus bei» Straßen zn starken Ausschrei tungen. Vor den Sälen sammelte», sich große Menschen mengen, die Brüning mit starker« Beschimpfungen empfingen. Nach Beginn der Versammlungen begann auf den Straßen ein derartiger Lärm, daß die Polizei die Straßen räumen mußte, »veil man den Redner im Ver sammlungsraum überhaupt nicht hören konnte. LanbeS- pvltzei wurde mit Steinwürieu empfangen. Aus der Fahrt zum Hotel wurde gegen den Kraftwagen, In dein Dr. Brü ning saß, ein Stein geschleudert, der ein Wagenseustcr zer trümmerte. Die Demonstranten waren meist junge Leut« verschiedener Parteirlchtungen.