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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.10.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321021029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932102102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932102102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-10
- Tag 1932-10-21
-
Monat
1932-10
-
Jahr
1932
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Nr. 4SS Selter Englands MrMast wltnl»! RMnmiMllge Erklärungen Baldwins tm ünlerdauS London, 2l. Okt. DaS englische Unterhaus nahm am Donnerotagadend die erste FInanzentschlteßung, die den tn Ottawa getroffenen Abmachungen Gesetzeskraft verleiht, tm AttSskhußstgdinm mit 4V1 gegen 84 Stimmen an. Im Äer- lanse der Aussprache gab der Präsident des Staatsrats, Bal-wt», eine Erklärung zur Kündigung des eiigltsch- rilssischen Handelsvertrages ab. Man rönne der Ansicht sein, so sagte Baldwin, daß eS überhaupt unrecht sei, mit Rußland in Handelsbeziehungen zu stehen. Die eng lische Regierung habe jedoch andere Wünsche. Sie wolle den Handel mit Rußland nicht einstelle». Die Beschäftigung der englischen Arbeiter sei ihr wichtiger. Der englisch-russische Handelsvertrag sei gekündigt worden, weil er einseitig zugunsten Rußlands sei. Der Handel sei vollkommen in der Hand der russischen Negierung, die ihrerseits wirknngSvoll die englischen Waren vom russischen Markt auoschiieneil könne, und zwar lediglich dadurch, daß sie die Austräge an die Wettbewerber Englands er teile. Dao Ergebnis sei, daß die englische Einfuhr nicht einen Bruchteil der russischen Ausfuhr nach England auS- mache. England sei iedoch, wie es den Russen mttgetcllt habe, durchaus gewillt, einen neuen Bertrag abzuschlicsicn. Bei dessen Abschluß müsse cS jedoch seine eigene Stellung sicher» und dafür sorge», daß eS einen größeren Anteil am Handel als bisher bekomme, n»d die Bollmacht habe, die russischen Einfuhren, die die englische Industrie schädigte», abzuhalten. ES sei damit zu rechnen, da» ein neuer Handelovertrag mit Rußland nach den angegebenen Richtlinien in kurzer Zeit erörtert würde. Sie ..Times" mMt erneut die Rezienmg London, 21. Oktober. „Times" schreibt ln einem Leit artikel, die jetzige Ruhepause tn den AbrüstungSverhand- lnngen müße von den Regierungen, besonders von der britischen Regierung, gut ausgenutzt werden. DaS Problem der Seeabrüst u n g werde bei Wiederaufnahme der Genfer Erörterungen einen wichtigen Punkt bilden. I» der Zwischenzeit müsse die britische Regierung darauf bedacht sein. Deutschlandwiederzurtlvnserenzznrilck- zubringcn, und zwar durch Vorschläge, die alles daS befriedigten, wao an der deutsche» Forderung berechtigt lei. Diese deutsche Forderung sei bisher tn einer öffentlichen Erklärung der britischen Regierung noch nicht voll be rücksichtigt worden, denn die britische Denkschrift habe sich nicht auf die Frage der verbotenen Waffen er streckt. Dieser Teil de» Problems bilde aber aerabe «ine der Zurücksetzungen, die in der deutschen Oeffentltchkeit besonders böse» Blut mache. Aus jeden Fall müßten end gültige Vorschläge aemacht werden, und zwar bald, nm Deutschland nach Gens -urück-ubringen. „Time»" glaubt, logtscherweise könne die Konferenz ohne Deutschland fort gesetzt werden, da Deutschland ja entwaffnet sei. Aber in psychologischer Beziehung wirke Deutschlands Fehlen -er setzend. Die Vorschläge der in Gens bleibenden Delegiertes« erhielten »«merklich, aber nah«,« »«vermeidlich eine antideutsch« Druden-. So viel« Länder Zentral- und Osteuropa» hätten ihre Nn- abhängtgkett oder einen Gebietszuwachs auf Kosten Deutsch lands und seiner Berbündeten gewonnen, baß ihre Gedanken natürlich aus Sicherung ihrer Gewinne gerichtet seien. Diese Neigung werde größer, solange es keine sreimütige Er örterung zwischen ihnen und ihren vormaligen Gegnern gebe. Nach einer Kritik der innerpolittschen Verhältnisse Deutschlands erklärt „Dimes", die beklagenswerte Gegner schaft zwischen Frankreich und Deutschland könne dm besten dadurch vermindert werben, daß die britische Regierung energisch die Initiative ergreife. 3:2 für Roosevelt Nenqork, 21. Okt. Die Aussichten de» demokratischen Präsidentschaftskandidaten Roosevelt gegenüber dem Kandidaten der Republikaner, Hoover, werden nach den bisher vorliegenden Ergebnissen der von der Zeitschrift „Literaro Digest" vorgenommcncn Probeabstimmung mit 8:2 zugunsten Roosevelts bewertet. Amerikas Gtahltn-ustrte fordert Schutz Washington, 21. Oktober. Führer der amerikanischen Stahlindustrie forderten am Donnerstag bet -en zu ständigen Stellen in Washington besseren Schutz anmerlka- ntschcr Arbeit und amerikanischen Kapitals durch Anwendung l strengerer Bestimmungen gegen das Dumping ausländischer Waren. 24 Wahlvorfchläge in Oflfachfen Gestern ist die Frist für die Einreichung der Wahlvor schläge im Wahlkreis Ostsachsen sKreiobauptmannschast Dresden Bautzen) abgclaufen. ES sind nicht weniger als 24 Wahlvorfchläge eingegangen, »nd zwar haben solche ein gereicht: Nationalsozialisten: SPD.: KPD.: Zentrum: Deutsch nationale Volkopartei: Deutsche BolkSpartei: ReichSpartet des Deutschen Mittelstandes: Deutsche StaatSpartei: Deut sches Landvolk: Christlich Sozialer BolkSdicnst: Volkorecht- partei: Sozialistische Arbeiterpartei: Polen: Freiivirtschaft- liche Partei Deutschlands: Kleinrentner, JnslationSgeschä- digte und Vorkriegsgeldbesitzer: Enteigneter Mittelstand: Handwerk, Handel- und Gewerbetreibende: Deutscher Vvlkobnnd, Gcinclnschaft sür organische Wirtschaft und LcbenSgcstaltnng: Radikal-demokratische Partei: Sozial republikanische Partei Deutschlands sHörsingbewcgungi: Nationale Freiheitspartci Deutschlands: Radikaler Mittel stand: Kampfgemeinschaft der Arbeiter und Bauern; Deutsche Präsidialpartci. Die amtlichen Nummern der Wablvorschläae stehen noch nicht vollständig fest. Am Sonnabend 12,80 Uhr findet die Sitzung des Wahlausschusses statt, der über die Zulassung d c r L i st c n entscheiden wird. AuSsilma der zlirltei>ße»rett ln lkebmg Kobur«, 21. Okt. Als Abschluß der festlichen Ver anstaltungen anläßlich der Fürstenhochzclt sand am Don nerstagabend tm Landcstheater eine Galavorstellung statt, zu der die HochzcitSgäste erschienen waren. Den ersten Teil der Veranstaltung bildet« der dritte Akt, die Festwiese aus den „Meistersingern", der von Künstlern des LandeStheaterS aufgeführt wurde. Bor Beginn der Vorstellung hielt der Erste Bürgermeister der Stadt Koburg, Schwede, eine An- spräche. Den zweiten Teil der Veranstaltung bildete der dritte Akt von „Siegfried", der tn Banrenthcr Besetzung vvn der Gesellschaft der Musikfreunde KoburgS auögestaltct wurde. An die Vorstellung schloß sich ein Festbankett im Hotel Exzelsior" an, das ebenfalls von der Gesellschaft der Musikfreunde veranstaltet wurde. «affenfun-e bet Auftromar» fken Wien, 21. Okt. Im Verfolg der Simmeringer Vorfälle hat die Polizei in einem von sozialdemokratischen Organtsa- tionen bewohnten Barackenlager in Simmering 14 Ge wehre und 1000 Schuß Munition, zahlreiche Handgranaten und andere Waffen beschlagnahmt. — In einem städtischen Wohnbau in Wien überfielen sozialdemokratisch organisierte Hausbewohner Nationalsozialisten. Sieben Personen wur den verletzt: zwei Nationalsozialisten trugen schwere Kopf wunden davon. Massenvervtstuno -urch Huhn mit Reis Berlin, 21. Oktober. Bei der Staatsbank sind am Mittwoch nach dem Genuß von Huhn auf Reis bei dreißig Beamten und Angestellten Vcrglstungscrschctnungen aus getreten. BIS auf fünf Krankmeldungen konnten aber alle Beamten und Angestellten ihren Dienst weiter versehen. Die fünf Erkrankten befinden sich bereits aus dem Wege der Besserung. Die Man-fchuret verlangt -te Provinz Aehol Schanghai, 21. Oktober. Der japanische Gesandte tn Ehina, Arioscht, gab in einer Pressennterrednng die auf sehenerregende Erklärung ab, daß die mongolische Provinz Jchol znm Mandschuret-Staat gehören und von der chine sischen Republik abgetrennt werden mülle. Im übrigen er- klärte er, daß Javan und Ehina sich aus dem Wege zu einer Verständigung befänden. -W«-» 21. ort.-« 1«2 Verttiches un- Sächsisches Daelshe« für SnstanssrAmssarbetten Da» Reich hat di« Durchführung von Anstandsetzuug». arbeiten an Wohngebäuden, die Teilung von Wohnungen und Umwandlung von gewerblichen Räumen tn Wohnungen da- durch gefördert, daß e» 20 v. H. der FustandsetzungSkosten al» Reichszuschüsse unter bestimmten Voraussetzungen gewährt. Al» ein Mangel hat sich hierbei vielfach erwiesen, daß manchem Hausbesitzer die Beschaffung der restlichen 80 v.H. der Kolken sür di« JnstandsetzungSarbeiten zur Zeit ntcht mvgltch «st. Um dem zu begegnen, wird da» Sächsische Heim, LanbeSsiedlungS- und WoynungSsür- sorgegesellschast, G. m.b.H., Dresden, auf Veranlassung de» Arbeit»- und WohlsahrtSmtntstertnmS eine« Geldbetrag zur Gewährung von Darlehe« tn gewissem Rah- men bereitstellen. Hausbesitzer, di« von einer Zuweisung», stelle einen Vorbescheid über die Gewährung von Reichs- zuschüsfen erhalten haben, die restlichen Kosten aber nicht au» eigenen Mitteln decken und auch einen entsprechenden Kredit sich nicht verschaffen können, haben die Möglichkeit, über di« Zuweisungsstellen Darlehen sür die genannten Zweck« ,« beantragen. Die RetchSzuschüsse' werden dann auf da» Dar lehen in der Weise verrechnet, baß e» zinslos gewährt und fernerhin die erste RttckzahlungSrate durch den RetchSzuschuß abgedeckt wtrd. Im übrigen ist das Darlehen innerhalb zwei Jahren tn weiteren sieben einvierteljährltchen Raten zurück- zuzahlen. Das Darlehen muß vom Darlehnsnehmer sicher- gestellt werden, sei cs durch Hinterlegung geeigneter Wert- papterc, Sparkassenbücher oder durch dingliche Sicherung. Weitere AuSkünste ertetlen die ZuivetsungSstellen, bei denen auch die Vordrucke sür den zu stellenden Antrag zu be- ztehen sind. Sta-tran-ste-lung tn Pesterwitz Die Gemeinde Pesterwitz hat im Nahmen de» Reich». Programms Uber Sta-trandste-elung di« Woh- nungSfrage hundertprozentig gelöst. Sie hat auf gemeinde eigenem Land unter technischer »nd finanzieller Betreuung durch das „Sächsische Heim" für alle Wohnungsuchen- den de» Orte» schmucke Hänschen hingestellt, die bescheidenen Ansprüchen vollauf genügen. Freitag früh gab man Prelle- vertretens Gelegenheit, die geleistete Arbeit zu begutachten. In zwei Gruppen von je 10 Doppelhäusern hat man tn»- gesamt 40 Wohnungen mtt je 000 Quadratmeter Gartenland erstellt, für die der Neichszu schuß in Höh« von je 2800 Mark vollkommen ausgereicht hat, so daß weder dt« Gemeinde noch die Siedler mehrbelastct morden sind. Aller dings hat man an -le Selbsthilfe stark appelliert, und mit viel Lust und Liebe haben -te Bauwilligen — zum großen Teil Arbeitslose — die Schacht-, Maler, und Klempnerarbei- ten selbst ausgeführt. So ist eS möglich geworden für da» wenig« Geld solide unterkellerte Bauten mit Erd- und Obergeschoß aus massivem Mauerwerk hinzustellen, die außer der Küche drei wohnliche Räume, einen Klelnviehstall und einen Futterboden enthalten. Der Garten kann den Sied lern eine ganz wesentliche wirtschaftliche Hilfe sein; Ratgeber stehen Ihnen auch weiterhin zur Verfügung. Die Verzinsung beginnt nach der nächsten Ernte, be trägt dann drei Jahre hindurch 8 Prozent, von da ab 4 Prozent und — wenn das Haus vom Siedler als Eigen tum übernommen wird — 1 Prozent Amortisation, so baß die Belastung ganz minimal ist. Auch die architektonische Lösung ist sehr gelungen, die kleinen Häusern gliedern sich schön in die Landschaft ein und bieten ein gefälliges un freundliches Bild. Auch die Straße, die Licht- und Trink- wallerzuleitnng sind auS -en vorhandenen Mitteln hergestellt worden, Immer unter Heranziehung von Unternehmern, so -aß cS sich um keine Negiearbeit handelt. In wenigen Wochen wird die Siedlung vollständig ferttggestellt sein; sie dürste manche Nachbargemeinde anregen, ähnliche Wege der Wohnungsbeschassung zu gehen und ihr« Erwerbs losen vor -em schlimmsten zu schützen. —* Willy Fritschs Klage abgelehnt. In dem bekannten Prozeß de» Filmschauspielers Willy Fritsch gegen di« Zi garettenfabrik Haus Bergmann in Dresden wegen Ver breitung einer Karikatur von Fritsch als Beigabe zu Ziga- retten in Zigarettenscl-achteln verkündete das Dresdner Land gericht am Frettaa die Entscheidung. Die Klage wurde abgewicse n. Der Kläger hat die Kosten zu tragen. Der Streitwert wurde aus 10 000 Reichsmark festgesetzt. Die Ab weisung stützte sich aus die 88 22 und 28 des Kunstschuhgesetzt«, wonach der Kläger sich als Persönlichkeit der Zett- ge schichte ctne Veröffentlichung auch ohne Zustimmung gefallen lassen muß. — RtesengebirgSverein. Sonntag: Damen- und Serrenwande- rung: ab Pirna nach Bärenstein- und Rauensteingebict, Throhne- klaf, Rathen. Abfahrt Dr.-Hvibhs. 8 Nbr, Sk. ». «l. Rathen, »n Pirna auSstelgen; Riicksahrt ab Rathen nach Wunsch. Berliner Lßeaterbrtes In der Fülle der Tbcatercindrücke dieses noch so kurzen Winters, die uns in der Erinnerung anschauen, treten selbst die schönsten Szenen Paula WellclnS als Rose Bernd, tritt die innere Spannung der Apicischiißlzene von Werner Krauß in Jürgen Fehlings „Dell" und die Geschlossenheit vvn Hilperts „Raiten" zurück hinter der ersten Klassikeraus- sührnng des Deutschen Theaters. Ein beglückendes Erlebnis, wie es in dieser Zeit der Wirrnis, der Unsicher heit, des Experimentierens auf dem Theater nur höchst selten beschieden wird, war dieser „Prinz von Homburg" — eine beglückende Einheit von Dichtung und szenischer Ver wirklichung. Und iviedcr war cS Max Reinhardt, der mit seiner suggestiven Thcatermacht diesen Sieg errang — dies mal als Gastregisseur aus der Bühne, die allein durch seine schöpferische Phantasie, durch seinen bezwingenden Willen zur lebendigsten Stätte Berliner Bühnenkunst geworden ist. Mit beinahe leichter Hand und leichtem Sinn nähert er sich dem gedankenvollen Merk. Fast spielerisch die Grazie, mit der alles Menschliche der Kletstsche» Dichtung, der Zau ber ihrer Humor- und gütevollen Leiten hervorgekehrt wird! Bei aller Tiefe und Gewichtigkeit der hier verankerten The matik, des Kampfes zwischen GcletzeSgehorsam und Herzens- ordcr, bei dem düster stimmenden Anblick eines jungen Men schen, der um sein Haupt bangt, bleibt oaS Schwebende der Dichtung, ihre innere Stimmung, keinen Augenblick unver gessen und macht die Auslösung des dramatischen Konflikts in die Uebcrlcgcnheit des rein Menschlichen leicht. Die geniale Mischung der Dichtung wird auf der Reinhardtschen Bühne ebenso gental widcrgespiegelt. Znm Teil mit Kräf ten, die schon vor 2ä Jahren Reinhardts ersten „Prinzen von Homburg" »nm Siege gesiihrt haben. Der damalige Prinz ist inzwischen znm Kurfürsten ansgerttckt. ES ist Friedrich K a y ß l e r. der bei aller Herbheit wundervoll ist im Sichtbarmachen seines seelischen Konfliktes. Bon seiner Männlichkeit »nd Innerlichkeit ein Stück wünschte Ich -em heutigen Prinzen — und Gustav Fröhlich, den sich Steinhardt mutig vom Film wcggeholt hat, wäre vielleicht «in idealer Homburg. Knabenhaften Antlitzes und knaben haften Wesens, glaubt man Ihm da» Nachtwandlerische und noch mehr das Entrücktseln, al» zum ersten Male Natha- licnS Liebe sein Wesen belichtet. Die Ihn zur Liebe erweckt, Nathalie, ist Helene T h t in t g. An Jahren und an innerer Reise ihrem sungenftaften Geliebten nm einiges voraus, bezaubert sie durch den Reiz ihrer seelischen Töne, gleichermaßen durch Verhaltenheit und Innerlichkeit, -urch jenes Maß geadelten WeibsetnS, das sie zu einer schier ein zigartigen Erscheinung der gegenwärtigen Bühn« mach». Wegeners Kottwttz, zieht man einige Uebertretbung ab, ein Prachtiyp eines seldverharschten, gtchtbeschwerten Hau degens mit listiger Pfiffigkeit um die schmalen Augenspält- chen tm wetter- und weingeröteten Antlttz. Mit Recht bat er einen Sonderersolg. Und Reinhardt wtrd wieder und wieder hervorgerufen von einer Gemeinde, die nach langem sich wieder restlos froh eines Theaters erfreuen durste- Im Theater am S ch i s f b a n e r d a m m sah man al» Uraufführung ein Stück des Schauspielers Kurt von Wangenheim, des Sohnes Ernst von Winterstein». Halb Revue, halb Komödie, verkündet sein Titel ,L i c r liegt der Hund begraben!" DaS heißt den Mund zu voll genommen, denn Wangenhelm schneidet mit rührender Emsigkeit zwar die ganzen Probleme der Weltkrise an, er kennt das Volk ohne Raum und seine Not hüben wie drü ben, und er sieht da» Heil der nationalen Belange von der Seite des Internationalen Kommunismus her kommen, aber wenn er sich einbtldet, -en gordischen Knoten durchhauen zu haben, hören wir nur die hohle Rhetorik wohlbekannter Leit artikel und Part«tschlazmo,ie. So ernst-beilisien er auch an unsere Zeitnöte herangeht, so spiegelt sein Stück, «tn primi tiv-witziges Sammelsurium von Figuren und Szenen, doch letztlich nur das Chaos unserer Zeit. Nicht andere» kommt a»S diesem DIsknssionSstltck heraus, sür da» sich daS „Schau- spielerkollektiv 1031" mit gesinnnngSmäßiger Leidenschaft einsetzt. Kein künstlerischer, vielleicht ein Parteiersolgl Am AuSgang wartet eine KPD.-Sammelbttchse auf Beiträge . . . 0. 8cii. Kunst UN» Wissenschaft Miiietttmven -er Sächsischen StaatStheater vpernha«» Montag, den 24. Oktober, außer Anrecht, tn neuer Ein studierung und Inszenierung: „Nlenzi" von Rich. Wagner mit Taucher In der Tttelparttc szum erstenmal), Elsa Wieder szum erstenmal Irene), Bader sLotonna), Maria Fuchs szum erstenmal Adriano), Schmalnaurr (Orsini), Ntlsson szum erstenmal Raimondo), Lange (Baroncellt), Falke szum erstenmal Cecco), Maria Ccbotari sznm ersten mal Friedensbote), Enbisch szum erstenmal Herold). Tänze mtt Hilde Schlieben, Neppach, Pawltnin und Tanzgruppe. Musikalische Leitung: Kutzschbach, Inszenierung: Schum, Chöre: Pembaur, Tänze: Ellen v. Cleve-Petz, Bühnenbild: Mahnke, Trachten: Fanto, technische Einrichtung: Brandt. Anfang: SM Uhr (Ende nach IN Uhr). Editha Fleischer von der Metropolitan Opera tn Neu nork singt vor ihrer Abreise nach Amerika noch einmal die Partie der Fiorbiligt tn der Vorstellung von „6o»t kan tutto" am Dienstag, dem 2V. Oktober. In dieser Vor stellung singt Ltesel v. Schuch di« Partie der Desptna. «ochensptesplan »er Sächsischen Giaattchealer Opernhaus Sonntag, anher Anrecht: »Don Carlo»" (7 bl« gegen 10)4). Montag, außer Anrecht, neu einstudiert: „Rtenzt" sg)4 bi» nach IN). Dienstag, Anrecht U: „Cos! san tutte" s7X bi» gegen l0!4). Mittwoch, Anrecht v: „Der Troubadour" s?X bis nach IN). Donnerstag, Anrecht v: „Der Ztgeunerbaron" (8 bt» nach ION). Freitag 1. Sinfontekonzert, Reih« S, Solist: Rudolf Serkin s7X); vorm. 11)4 öffentliche Hauptprobe. Sonn- abend, Anrecht N: „DaS Rhetngolb" <8 bi» gegen ION). Sonntag (30.), außer Anrecht: „Die Walküre" (8 bis gegen 10). Montag, Anrecht ä: „Mister Wu" s8 bis gegen 10). Schauspielhaus Sonntag, außer Anrecht: „Der 18. Oktober" s7)4 bt« gegen 0)4). Montag, Anrecht U: „Kabale und Liebe" (8 bis 11). Dienstag, Anrecht U: „Alle Wege führen zur Liebe" (8 bi« 10). Mittwoch, Anrecht U: „Die versunkene Glocke" (8 bt» nach 1014). Donnerstag, außer Anrecht, zum ersten Male: „Achtung, frisch gestrichen" s8). Freitag geschlossene Vor- stellung sür den Verein W. v. 88 (kein öffentlicher Kartenver kauf) s8 bis gegen 10)4). Sonnabend, Anrecht U: „Der 18. Ok tober" <8 bis 10). Sonntag (80), außer Anrecht: „Achtung, frisch gestrichen" s7)4). Montag, Anrecht „Jagt ihn — ein Mensch" s8 bi« 10)4). -s* Gpielpka« des Alherttheater» vom 24. bi» »1. Oktober: Montag: „Da» schwedische Zündholz": Dienstag: „Der Pfarrer von Ktrchseld": Mittwoch: „Dte wroßstadilust"; Donnerstag: „Die Zungsrau von Orleans": Freiiag: «Die Großsiadllusl": Sonn abend: Volk-Vorstellung lllr die Deutsch» Vuchgemeinschast: ^Der Pfarrer von Kirchleid": Sonntag l»0.): „Die Großstadtluft"; Mon tag: „Der Pfarrer von Ktrchfelb." 's* Spielplan der Komsbl« vom 24. bl» St. Oktober. Allabend lich: „Schwan weiß alles." s* Sptelplan des Ventraltheater« vom 24. bis mit »1. Oktober. Allabendlich 8 Uhr: Gastspiel Mary Löffels tn „Die Dubarry". — Sonntag 180.) und Montag litt.» nachmittag« 4 Uhr „Die Förlterchrlstel". 's* Spirlplan de» Refldenztheater« vom 24. bl» mtt »l. Oktober. Montag <24.) geschloffen wegen Vorbereitung der Operette „Wlener Rlut"; Dlenslag und Mittwoch: „vln Walzertraum"- Donners-
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