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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321018019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932101801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932101801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-10
- Tag 1932-10-18
-
Monat
1932-10
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1932
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Er 'ÜK,«A »4 Sl< ! > !) ^ Kvlli' /u I(^Ix'n des »u des sein Rat Es von Ile Sladwerordneleii zur Winterdilte Kein Abbau »es stüötischen MarstallS vi» niovlllcn» eu»omm,n,«Ilung au, N/p» adl^aa u. ie«Iin6-0»«n Uormonan ^«1, n«-v»» «^rkaaUan u P«,n,»»al,„a6,i» StoU.n mo«ia Otl0»a LU 6«m öd«-<»,»na»n Vln»! g,g»n g«t- »No» » »--p«-nv>« e-«e>I<iNung, allgamaln« a. tt»u«n« et,u-o,n>«nl«. -o-,«INg«» >N«-n. - la »Ilan Np-»V,«N«n «eNiUUIU,, O,a»a Lttd«, ». a. ^ann, 100 sdl »so, so ftv. s.- oii»» Saia ». a. krau, «oo 7dl I0.S0, so N-I s so, - AOOOO M^Q^OltQLGIH WSAsl». «1«»», UkSeotvf guoen-itcke «otorra-ötebe keftvenommen Seit etwa sltnf Wochen wurden in Dresden mehrere Krafträder gestohlen, ohne daß eS zunächst möglich war. di« Täter zu fassen und die Näder wieder herbetznschafsen. Jetzt gelang es der Kriminalpolizei, die Diebstähle zu klären und drei Täter fe st z u n e h m e n. ES handelt sich durch weg um jtingere Leute, die diese Diebstähle aus Aben teuerlust auSgcsiihrt haben. Zwei Diebe waren nach Berlin geflüchtet. Dort wurden sie dabet überrascht, wie st« im Begriff waren, einen Personenkraftwagen zu stehlen. Auch diese beiden Burschen wurden festgenommen. Grobe Schwierigkeiten bereitete die Wieberherbeischafsung des Diebesgutes, da die Täter die gestohlenen Räder »erlegt und sür die einzelnen Teile die raffiniertesten Verstecke aus gesucht hatten. So wurde u. a. -er Motor eines Kraftrades in einem Taubenschlag gefunden. Andere Teile mußten wieder meterties in einem Gärtnereigelände in Rochwitz auSgegraben werden. Durch das Vorgefundene BewetS- matertal konnten den Burschen bis jetzt acht Krastraddieb- stähle nachgewtesen werden. Die Erörterungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Die KibelweA» btt «köeka Der Montagabend gab in der Ausstellung den Mit- gliedern der Edeka, ihren Angehörigen und freunden Ge legenheit, sich zu überzeugen, welche Fülle gediegener und erheiternder künstlerischer Unterhaltung in den Deranstal- tungen der Nachmittage undAbenbeber Tage vom 18. bi» »um 91. Oktober die Besucher der groben Aus- stellung erwarten dürfen. — Das Kaufmann- orchester leitete die Veranstaltung mit gewohnter Ncherer Konzertmustk ein, sorgte mustergültig für Begleitung der künstlerischen Darbietungen und erntete verdienten Sonder- beifall. Der Vorsitzende AlbertFlab« begrüßte die An wesenden mit einer mit prächtigem Humor gewürzten An sprache, di« auf die Bedeutung der diesjährigen Werbetage im Zusammenhang mit der SV-Jahr-steter des Ebeka-ÄerbanbeS hinwieS. In fröhlichem Berichte schilderte er die Kundschaft, die „Efchebachsche» Brot* und „Garnierten Löbtauer* zu verlangen Gelegenheit nimm«. Günther Sanberson setzte, stürmisch willkommen ge heißen, die Begrüßung mit einer Apostrophe an den Bor sitzenden fort, um ein seinem spaßigen Wesen entsorechenbeö Geschenk zu überreichen. Martha Kaufmann-Pratschs immer liebliche und originelle Tanzgruppe bot eine reizvoüe Auslegung der „Aufforderung zum Tanz* und heitere AnmutSproVen. unter denen vor allem «in reizend arran giertes Tanz-Duett zur „Schönen blauen Donau* aufftel. Jo sei Goldstein begleitete am - --- - Gl«tSberg vom Leipziger Opernb arten und Liebern. Die Sängerin, Li msckt mir- k>eucle wanm vav »an <n««a «»«PN,» vi>»vw«a«n- n«ii. VI» t>!»n,»n 6», «In«! r«-mö-t>», i«b«n»- ut«b »n«! r»d»n,fs»»6» <t-oN«a »u v,nl»o»n. VN« IN So» «k,«n,»<MN» »» ,-KIS-«n» 01» sunkvon <t»l !nn»r»n Vrö»«>> I-»a«Uö-I, mNN>n»n 6l>«^«svn,v«»m. o», Nöfp«» I«I6>» »NX- Nonmonmong»!. 71», »an Nonnon»n kann <II»»»n «I»n<I,n r»,«nU t»a- n«d«». 81« ,»II««n «U« aonk«>eüIN«n r»«»NN«n v>,I„ Iov»«na ^Snn», un6 I»»»n üd«- <N» «»». p»r«I»n»I, V/IN<unp <!«« Norman. prüpani!». hoffe, daß di« Kletdersammlung der Reichswehr vielleicht noch eine Steigerung erfahre. St*. Dr. Hübler (BolkSr.), der im Auftrag« de» ver- waltung-auSschusse» den Bericht über di« Winterhilfe 1S81/SS erstattet, teilt mit, daß diese einen Ertrag von 800000 Mark erreicht bad«. So erfreulich die» auch sei, hätte -och nicht allen geholfen werden können. Manche, die stch mehrfach beworben hätten, seien reichlich bedacht worden, andere seien leer auSaegangen. Der Antrag Neuhof wird zum Beschluß erhoben, yerner ersucht das Kollegium Len Rat, dt« Eingänge der Geld- und Sachsammlungen möglichst von einer zentralenStelle lediglich nach fltrsörgerlschen Gesichtspunkten zur Verteilung zu bringen und auf die freien WohlfahrtSorganisattonen einzuwirken, ihr« Sonderspenden in engster Fühlungnahme mit dem Fürsorgeamt zu verteilen, weiter im kommenden Winter Unzuträgltchkeiten und Unzulänglichkeiten zu ver meiden, wie sie stch bet der Kleidersammlung, der Ausgabe von Gutscheinen, -er Kohlen, und Kartofselbelteferung herauSgestellt haben. Gleichzeitig wird ein Antrag des Stv. Dr. yr««»d sSoz.f auf weiteren Ausbau -er Winterhilfe angenommen. Zustimmung findet auch ein kommunistischer Antrag, künftig dafür zu sorgen, daß stch Verzögerungen bet der Auszahlung der Unterstützungen durch die Fürsorge- amtSkreiSstellen nicht wiederholen. Der Antrag -er Kommunisten, sofort die Zuwendungen an Firmen und bürgerliche Verein« zu streichen, geht an den Finanzaus schuß. Ehrenamtliche Tätigkeit von Unterstützungsempfängern DaS Wohlfahrtsamt hat Erklärungen ausgegeben, wo nach überprüft werden soll, ob UnterstlitzungSempfänger ehrenamtliche Tätigkeit auSttben. St». Neuhof (Komm.) fordert in einem Anträge die Zurückziehung der Maß nahme. Den Betreffenden solle die Unterstützung entzogen werden. St». Dr. Kluge (Natsoz.) unterstützt »en Antrag. Ss handle stch um eine politische Maßnahme, die sich in erster Linie gegen seine Partei richte. Man wolle auf diesem Wege die ehrenamtliche Tätigkeit für di« Partei ausschalten. Da» Vorgehen sei unsozial und verstoße gegen die Versagung. SS dien« nur der Ge- stnnungSschnüfselei. Oberbürgermeister Dr. Külz erklärt. Laß e» stch hier um einen GesamtratSbeschluß handele, ber fast einstimmig auf Befürwortung durch den Fürsorgeausschuß gefaßt worden sei. Echte ehrenamt liche Tätigkeit solle nicht getroffen werden, son dern die Fälle, wo eine gutbezahlte Tätigkeit in Betracht komme- Dr. Külz führt einige solcher Fälle an. Der Antrag wird mit den Stimmen der Linken und -er Nationalsozialisten angenommen. Stv. Dr. Helm (Komm.) begründet einen Antrag auf Steuersenkung. Er verlangt, daß die Zuschläge zur Grund« und Ge werbesteuer bei Einkommen unter öOOO Mark jährlich in Wegfall gestellt und die Bier- und Getränkesteuer, sowie di« Musikinstrumentensteuer nicht mehr erhoben werden. Oberbürgermeister Dr. Sülz äußert, daß der Antrag für den Rat unannehmbar sei. Wenn nicht alle Steuermögltchketten erschöpft würden, werde die NetchShilse verloren gehen, di« monatlich etwa 700 000 Mark betrage. Vizevorfteher Kuntzsch (Handw.) hält den Antrag zur Gewerbesteuer auch für unannehmbar. Er stellt aber einen Antrag seiner Gruppe in Aussicht, durch -en ein« Regelung wie In Preußen erstrebt werden soll, die für die kleinen Gewerbetreibenden günstiger sei. Der Antrag aus Wegfall der Bier- und Getränkesteuer sowie der Musitinstrumentensteuer wird angenommen. Ueber den Antrag zur Grund- und viewerbesteuer läßt der Vor steher nicht abstimmen, da ein ähnlicher Antrag bereits ab gelehnt worden ist. Von den Sozialdemokraten liegt eine Anfrage vor, ob eS richtig sei. daß der Rat beabsichtige, den Abbau der städtischen Regiebetriebe vorzunehmen oder diese Betriebe stark einzuschränken und die Arbeiten an private Firmen abzugeben. Oberbürgermeister Dr. Külz führt hierzu a»S, daß er in Verfolg einer Anregung ber Schieckschen Denkschrift den Antrag gestellt habe, die staatliche und die städtische Gartenverwal tung zur Erziehung von Ersparnisten zusammen»», legen. Zunächst habe er bet der zuständigen Stelle wenig Gegenliebe gefunden. Weiter sei erwogen worden, den Schrebergartenveretnen eine Betreuung bestimmter Teil« öffentlicher Anlagen zu überlasten- (Heiterkeit links.) Der Abbau des MarstallS liege dem Rate vollkommen fern. ES werde aber erwogen, ob nicht durch Zusammen legung de» MarstallS und der DüngerhandelS« A.-G., deren Aktienmehrheit stch im städtischen Besitz Le- finde, ein größerer Nutzeffekt erzielt werden könne. Die Angelegenheit wird dem VerwaltungsauSschuß überwiesen. Auf Antrag de» St». Dr. Berthold (Kons.) wird die ösfentliche Sitzung 23 Uhr abgebrochen. ES folgte ein« nicht- öffentlich« Beratung. n bepleite^e am Flügel Sharlotte „ " )au» zu einigen Opern arten und Liedern. Die Sängerin, die »um ersten Male in Dresden sang, errang mit ihrer wundervoll ausgeglichenen Stimme, hervorragender Atemkunst und liebenswürdigem Vortrag einen Riesenerfolg. Günther Sanberson ,^ich* (er getgt«) — e» war herzzerbrechenb schönt Aber er „gtch* wirklich ganz hübsch — wenn e» auch ihn am meisten erfreute. — Der Leipziger Helbentenor Valentin Hal- ler gab Arien aus Bohdme und Troubadour und eine Lied-Premiere „Heimat* von Werner Kleine. Ein« Pause war der Ausstellung gewidmet, die in gewohnter Weise eine vielseitige und geschmackvpll aus- gestattete Schau von Lieferantenfirmen ber Edeka zeigt und in den nächsten Tagen wieder einen Ntelenbesuch anlocke» wird. Die bet den Veranstaltungen Ler Edeka unentbehrlich« Modenschau stellte die Firma Else Stück: Fiedler ä Weiße trugen mit einer reichen Auswahl von Pelzen, Alma Hoffmann mit gut gewählten Hltten zum Ge- ltngen bet. Biele sehr nett gearbeitete, tragbare Sachen wurden in allen möglichen „Nummern* gezeigt. Straßen- kletder und Abendkleider sanden vor allem in ihrer ver nünftigen Tragbarkeit die Zustimmung der anwesenden Frauen. Die Kapelle Kausmann zeigte in gut abgetönter Feinheit solistische Saxophon-Feinheiten. Dann kam SchorschelWvrtgei Er sang, sprang und entzttcktel Wie immer! Außer aus seinem Repertoire neugestaltete er „Die Musik kommt* von Oskar StrauS mit kräftiger Drastik. — Und zum Schluß — so schon gegen Mitternacht — kam gar noch eine Operettenposte mit Gesang und Tanz von O. Richter, mit Musik von Stich. Thiele, mit dem verwunderlichen Titel „Der Säugling* — Ueber- mut, Laune und Verwechslung uitter der munteren Spiel leitung von JdaKattner. gängigen Rollen mit Günther ner, Fritzi Gert, Curt r gilhne find «erkze»,«. S» «st «tne Selbstverständlichkeit »ar un», daß w«r unsere Werkzeuge pfleglich behandeln. Nur bei unseren Zähnen machen wir »In« Auönahme, ihre Pflege schein« un» weniger wichtig. Die stolgen sind meisten» sehr unangenehm« Zahnschmerzen, BerdauungSftdrungen, Unlust bei der Arbeit, vermtndert« Lelstungen, weniger Sinnahmen. Da» alle» «st leicht zu verhindern, wenn man lein« Zähne regelmäßig untersuchen läßt, auch dann, wenn sie nicht schmerzen, und wenn man st« täglich mit der elgeue» Zahnbürste und einer guten Zahnpaste putz«. Shlorodont ist die Zahnpaste von höchster Qualität und sparsam im Gebrauch. - Sarrasani bietet neben ber großartigen Prunkpantomimt „Trommeln über Afrika* auch ein vollkommen neue« Zirkus- und varietgprogramm. Nach den Berberlöwen uud den Königstigern Nnb nun die drolligen SIS- und Braunbären in bl« Manege eingezogen. Die klassische Hobe Schule reite« setzt ber be rühmt« Schulretter Lulu Gautier, und für gediegenen Humor sorgen die weltberühmien Mustcal-Slown» llarlo und ftredano. Morgen Mittwoch um 8 Uhr ftamtlienvorstelluna mit vollem Abendprogramm, nachmittag» auf allen Plätzen nur Halo« Preise. h Nur «in bißchen Nh«»««? Biele Leute nehmen da» bißchen Rheuma nicht ernst. Wer denkt auch daran, baß jeder Siebente daran leidet? Schon vor tausend fahren haben bi» Wikinger au Rheumatismus gelitten. Sollen jetzt alte Naturmittel weniger helfen al» damals? Wie ließe stch sonst die «ettebtheit de, Zinßer- Rheumati»mu»-r«e erklären? Tausende hat er wieder sroh gemacht. Sin Beispiel kann man wieder in ber heutigen Anzeige von Dr. Zinder L So. in Leipzig lesen. Auslösung der öS. Volksschule zwecks Unterbringung der Blasewttzer höheren Mädchen schule nicht durchzuführen. wlnlerhllfe 1932/33 Stv- Neuhof (Komm.) begründet Len Antrag, den Rat zu ersuchen, sofort genügend Mittel zur Verfügung zu stellen, damit allen Gesuchen auf warme und -gute Wtnterkleidung von Hilfsbedürftigen durch da» Für sorge- und Kriegerflirsorgcamt entsprochen werden könne. Der Redner greift den Vorstand des FttrsorgeamteS, Stadt rat Kirchhof, scharf an. Sozialdemokraten und Nationalsozialisten unterstützen den Antrag. Stv. Müller (Zentrum) betont, Laß -er Ortsausschuß für die Winterhilfe l»32-33 bereits gebildet worden sei. bleibe nur noch übrig mit Rücksicht auf die große Not, hier auö nochmals zu bitten, nach Möglichkeit zu helfen. Oberbürgermeister Dr. Sülz nimmt den Stadtrat Kirchhof in Schutz. Er versehe Amt in weitherziger und warmherziger Weis«. Der werde für Winterkleiöung sorgen, soweit es möglich sei. Die Mittel seien nicht knapp. Es stünden für Kleidung und Hausgeräte Uber N Million Mark zur Verfügung. in hübschen Filmbildern und lustigem Dialog vorgeführt, daß man aus dem Wohlbehagen nicht herau-kommt. Ein paar wtrkungSstchere musikalische Schlager von Werner R.H«ymann. -em wiederum allerlei Ohrenumschmetcheln- deS etngesallenen ist, geben den Hauptdarstellern Gelegen- beit zur Entfaltung ihrer Stngsttmmen und vervollständigen so den außergewöhnlichen Erfolg diese» „Blonden Trau- m«S*. in den auch noch ein paar prächtige Bolkstypen, wie die „illustrierte Ilse* (Zeitungsverkäuferin) von Trude Hesterberg und das famose, gutmütige Faktotum ber Lau benkolonie. Paul Hörbiger, erheiternd hinetnsptelen. Das UT. ist wieder ekstmal auf Wochen hinaus aller Sptelplan- sorgen enthoben. Aus Dresdens Lichtspielhäusern „Sin blonder Traum" UT-Lichtspiel« Daß Lilian Harvey — daS ist der ,chlonde Traum* verschiebentlicher Männerherzen — ihrer Rolle in dem gleichnamigen Ufa-Tonsilm zuliebe sogar unter die Drahtseiltänzerinnen gegangen ist und eS in dieser Kunst bis zu einer respektablen Kunstserttgkett gebracht hat, haben unsere Leser bereits am Sonntag durch einen von Lilian Harvey selbst verfaßten Artikel erfahren. Wie die gestrige Erstausführung des „Blonden Traumes" im auSver- kausten UT. lehrte, ist das aber keineswegs da» einzige Ver- -tenst des vielumschwärmten blonden Filmstars. Seit ber „Tankstelle* hat Lilian Harvey, die diesmal «ine abgebaute kleine Artistin zu mimen hat, niemals frischer und sympathi scher gewirkt, als in dem Milieu ihres neuen Films, -er den Vorzug besitzt, mitten hlneinzugretfcn in das volle (vor nehmlich sorgenvolle) Menschenleben unserer Tage und so beinahe di« Merkmale eines modernen BolkSstückeS zur Schau trägt. Wie die beiden fidelen Fensterputzer (Willy Fritsch und Willi Forster) ihren holden, blonden Traum in allen Ehren betreuen, wie sie ihr, der StellungS- losen, ein „feudales* Unterkommen verschaffen in einem ausranglerten V-Zug-Wagen in ihrer Laubenkolonie aus der „Buckligen Wiese", wie sie sie abzubrlngen suchen von ihrem Lie''ingstraum: in Amerika «tne berühmt« Filmdiva zu werden, und wie die beiden treuen Freunde, die alle beide von einem künftigen „blonden" Eheglück träu men, sich zuletzt gütlich dahin einigen, daß, nachdem Willi ll eine einträgliche Generalsekretär,telle beim amerikanischen Film erhalten ha«, Willi I die blonde „Jou-Jou* heimsührt — dies alles wird so herzerfrischend natürlich und erheiternd Die Besetzung der ein- Sanderson, der Katt- Wil-erstnn, Charlotte Schädlich und dem langen Hans Hoff gewährleistete flottes Gelingen und drastische Wirkung. — In -en beiden Vorstellungen am DtenStagnachmtttag 9,80 Uhr und tn-der Abendvorstellung um 8 Uhr wird daS gleiche Programm geboten werden. „Mata Aart" Siu Greta-Garbo-Film im Ufa-Palast Greta Garbo» Weltruhm ist keine Schimäre,- sie ver dient ihn wirklich. Wer sich davon überzeugen will, ber sehe stch die grobe schauspielerische Leistung an, die sie in dem groß angelegten Spionagesilm „Mata Sari* voll- bringt. Greta Garbo hat hier die Wandlung einer Frauenseel« von der bemmungSlosesten Geldgier und Un moral zu der selbstlosesten Hingabe und zartesten Rück sichtnahme für einen geliebten jungen Mann glaubhaft zu machen. Wie sie diese innere Läuterckng äußerlich wider spiegelt, ist von außerordentlichem Reiz. Obendrein ist da äußere Geschehen ring- um sie her: ber Einblick in da» fein- fäbige Netz ber KrtegSsptonage, bermaßen spannend, baß ber Film auch in dieser Hinsicht ungemein fesselt. Nicht unerwähnt sei auch daS Verdienst Ramon NovarroS al be» jungen russischen Leutnants, ber das Wandlung-wunder in der Spionin hervorruft, um den starken Eindruck biese- tn deutscher Sprache erklingenden Metro-Goldwyn-Mayer- TonstlmS. Er läuft bereit» bi« »wette Woche. Wahlfieber Die Sitzung der Stadtverordneten erhielt durch zwei Tatsachen ihr besonderes Gevräge: sie war Lte letzt« vor den Kommunalneuwahlen und sie war bereits von Lem bevor stehenden RetchstagSwahlkanwf überschattet. Namentlichbet den Linksparteien war da» Äahlsteber unverkennbar. Man wollte noch einmal alle Künste der Versammlung-agitation im Sitzungssaal selbst erproben. Go war von sachlicher Arbeit wenig zu spüren, dasttr wurden um so mehr Anträge der Linksparteien behandelt, von denen die Antragsteller von vornherein wußten, daß sie an ber stnanztellen Not ber Stabt scheitern mußten. Bedauerlicherweise wurde wiederum die von allen anerkannte Not der Fürsorgeempfänger von den Kommunisten zu recht üblen ÄgitattonSreben benutzt. Viel richtiger wäre eS gewesen, wenn das Stadtverordneten- kollegtum die letzte Sitzung vor den Wahlen benutzt hätte, einen eindringlichen Ausruf an die Bevölkerung zu er- lassen, die Sorgen ber Erwerbslosen durch reiche Winter- spenden zu lindern. Aber von einem solchen HilsSwerk hält ja bekanntlich die Linke nicht». Den Abschluß ber Sitzung bildete eine lebhafte Debatte um die Regiebetriebe, für die die Sozialdemokratie noch eine Lanze brach, die bann im Wahlkampf ihre Dienste tun soll. Daß der Marstall nach ber Erklärung des Oberbürgermeisters Dr. Kütz nicht abgebaut werden soll, ist im Interesse des schwer leibenden Fuhr- gewerbes sehr zu bedauern. Der Sitzungsbericht Dresden, den 17. Oktober 1032. Die heutige ösfentliche Stabtverordnetensttzung, bi« vom Vorsteher Dölißsch geleitet wird, beginnt mit einem Nachruf für den verstorbenen unbesoldeten Stadtrat Paul Sichler. Wie der Vorsteher auSsührt, habe der Verschiedene 12 Jahre als Stadtverordneter und bann als Stadtrat seine Kräfte in den Dienst ber Allgemeinheit gestellt, darüber hinaus aber als Beamter eine Stellung bekleidet, die auch «in großes Stück seiner Arbeit»- und Lebenskraft erfordert habe. DaS Kollegium werde ihm jederzeit ein ehrendes Andenken bewahren. Um die Erhöhung der Vürgerfkeuer Der Vorsteher teilt mit, daß es heute auch nötig sei, zur Frage der Bürgersteuererhöhung Stellung zu nehmen, da die KrctShauptmannschaft eine bis zum 21. Ok tober laufende Frist gesetzt habe. Stv. Dr. Helm (Komm.) äußert, daß sein« Fraktion keine Veranlassung habe, die Hand dazu zu bieten, daß die Angelegenheit heute beschleunigt erledigt werde. Diese Steuererhöhung sei sür die Minderbemittelten untragbar. Der Redner protestiert dagegen, daß dieser Punkt noch aus die Tagesordnung gesetzt wird. Ter Vorsteher weist daraus hin, daß daS Kollegtum stch, wenn die Angelegenheit heute nicht behandelt werben könne, jeder Möglichkeit beraube, dazu Stellung zu nehmen. Die Kretshauptmannschaft werde dann selbst entscheiden. Da die Nationalsozialisten stch dem Protest anschlteßen, muß nach der Geschäftsordnung die Beratung ber An gelegenheit heute unterbleiben. Im Anschluß an einen Antrag des Stv. Becher (Handw.) und verschiedenen Eingaben wird der Rat anf Vorschlag des Rechtsausschusses ersucht, die einschlagenben ortsgesetz- ltchen Bestimmungen über Bezeignngsgclder für Reklamelaterne« neuzeitlich umznarbeitcn un- dabei die Entscheidungen Reichsgerichts über das Reklamewcsen weitestgehend berücksichtigen. An den VerwaltiingSanSschnß wird ein Antrag ... Stv. Schrapel (Komm.) verwiesen, den Rat zu ersuchen, den Forderungen der Eltcrnschast der 52. Volksschule im vollen Umfange zu entsprechen und die
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